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Weißeritz-Zeitung : 16.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190102164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19010216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19010216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-16
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.02.1901
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Auf die Linksllung k>i«1 werden die Kirchen- vorstände besonders hinqewiesen. Jeder Kirchenvorstand hat aus seiner Mitte so viele weltliche Mitglieder als Wahlmänner in die Wählerversammlung zu entsenden, als Geistliche m der Parochie angestellt sind: hierbei macht es keinen Unterschied, ob eine Stelle blos Vorübergehend unbesetzt ist. Die Kirchenvorstünde verbundener Kirchspiele (Mutter-, Tochter-, Schwesterkirchen), bei welchen nur ein konfirmirter Geistlicher angestellt ist, wählen gemeinschaftlich einen weltlichen Wahlmann. Sind mehrere konfirmirte Geistliche bei einer Mutterkirche (oder Schwesterkirche) angestellt, so wählt der Kirchenvorstand derselben mit dem Kirchenvorstande der Neben kirche (Tochter- oder Schwesterkirche) gemeinschaftlich so viele weltliche Wahlmänner, als Geistliche in beiden Kirchen amtircn. Haben dagegen Geistliche nur in der Mntterkirche oder nur in der Tochterkirche zu anüiren, so hat in jenem Falle der Kirchenvorstand der Ersteren, in diesem der Kirchenvorstand der Letzteren eine gleiche Anzahl weltliche Wahlmänner allein zu wählen. Die Wahlmänner haben sich in der Wahlversammlung, dafern sie nicht von dem anwesenden Ortsgeistlichen der Parochie persönlich legitimirt werden, durch eine mit der Unterschrift des Kirchen vorstandsvorsitzendcn und dem Stempel des Kirchenvorstandes versehene Bescheinigung über ihre erfolgte Wahl als Wahlmann auszuweise». An die Herren Geistlichen des Wahlbezirkes, welche Kraft ihres Amtes als Wahl männer hinzutreten, sowie an die vom Kirchenvorstand gewählten weltlichen Wahl männer ergeht die Einladung, zu der stattfindenden Wahlversammlung behufs Theil- nahme an der Wahl sich einzufinden. Dippoldiswalde, am 12. Februar 1901. Der Kommissar für den Vll. Synodal-Wahlbezirk. 196 0. Lossow, Amtshauptmann. Beschlug. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Tischlermeisters und Hausbesitzers Gustav Hermann Schubert in Grohölsa wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im Vergleichstermine vom l7. Dezember 1900 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom 17. Dezember 1900 bestätigt worden ist. Dippoldiswalde, am 13. Februar 1901. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Eerichtsschreiber. X. 5/00. Nr. 33. Aktuar Schubert. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckermeisters Karl Bruno Schumann, früher in Dippoldiswalde, jetzt in Griesbach i. Erzgeb., wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Dippoldiswalde, den 12. Februar 1901. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber X. 2/99. Nr. 33. Aktuar Schubert. Mehrbietungs-Termin. Das zum Nachlasse der Johanne Christiane verw. Büttner geb. Hickmann ge hörige, auf Blatt 40 und 41 des Grundbuchs für Reinberg eingetragene Wirthschafts- grundstück Nr. 20 des Brandkatasters soll auf Antrag des Nachlaßverwalters thunlichst sofort verkauft werden. Das Grundstück hat einen Flächeninhalt von 2 Hettar 85^ Ar und ist ohne Inventar auf 7500 M. — Pf. gewürdert. Vis jetzt sind 6000 M. — Pf. geboten, wovon 203 M. 80 Pf. auf einiges Inventar und Vorräthe entfallen. Wer für das Grundstück einen höheren Preis zu zahlen gesonnen ist, wird er sucht, sein Gebot binnen einer Woche, spätestens aber in deni auf Donnerstag, den 28. Februar 1901, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Mehrbietungs-Termin schriftlich oder mündlich abzugeben. An Stelle des Ortsrichters Emil Oskar Ullrich in Reinberg ist als Nachlaß- Verwalter der Gerichtsschöppe Felix Oswald Rothe daselbst heute bestellt worden. Dippoldiswalde, den 12. Februar 1901. Königliches Amtsgericht. 16.20/00. Geuder. Schfr. Bekanntmachung, die Fleischbeschau betreffend. Nachdem heute der Laiensleischbeschauer Herr Kaufmann Richard Heinrich hier als Stellvertreter des Fleischbeschauers für den Stadtbezirk Dippoldiswalde in Pflicht genommen worden, wird solches hier durch mit dem Bemerken zur Kenntnis; gebracht, das; sich die bisherige Stellvertretung durch den Witthschastsgehilsen Herrn Emil Oswald Zimmermann in Reichstädt und den Handelsmann Herrn Ernst Moritz Leuteritz in Reinholdshain damit erledigt hat. Dippoldiswalde, den 15. Februar 1901. Der Stadtrath. Voigt. Bekanntmachung. Auf Grund einer vom'König!. Ministerium des Innern anher gelangten Ver ordnung, die Maßnahmen zur Verhütung der Tuberkulose (Schwindsucht) bei Menschen betresfend, wird hiermit Folgendes angeordnet: Um einer Verunreinigung des Fußbodens thunlichst zu steuern und dem Publikum Gelegenheit zu unschädlicher Beseitigung des Auswurfs zu bieten, müssen in allen Lokalen, welche dem Publikum zugänglich sind, insbesondere in Gast- oder Schank- wirthschaften, in Wartezimmern, in Schulen, in öffentlichen Anstalten jeder Art, in Fabriken, größeren Werkstätten, in Verkaufsläden und sonstigen vom Publikum be suchten Geschäftsräumen und in den zu denselben sührenden Hausfluren und Treppen, jederzeit mit Salzwasfer gestillte Spucknäpfe in genügender Anzahl und zweck entsprechender Form aufgestellt werden. Auch ist durch deutliche Anschläge in diesen Räumen das Ansspucken auf den Fußboden zu untersagen. Diese Verordnung tritt mit dem 1. März d. I. in Kraft und werden Zuwider handlungen bis zu 60 Mk. oder bis zu 14 Tagen Haft bestraft werden. Dippoldiswalde, am 14. Februar 1901. Der Stadtrath. Voigt. Spanien. Im klassischen Lande der Kastanien scheint cs wieder einmal zu gähren, wie die Nachrichten der letzten Tage über die dort in einer ganzen Reihe von Städten aus gebrochenen Unruhen bekunden. Ursprünglich hat es sich nur um Demonstrationen gegen die Jesuiten gehandelt, welche Kundgebungen von Madrid anläßlich des Ein- tresfens des Bräutigams der Prinzessin von Asturien, des Grafen von Caserta, in der spanischen Hauptstadt aus gingen: aber in der Folge haben diese Straßendemon- strationen allmählich einen republikanischen Charakter mit sozial-revolutionären Begleiterscheinungen angenommen, sodaß die ganze Bewegung sich in einem ziemlich ernsten Lichte zeigt. Sagasta, wohl der bedeutendste Staatsmann des gegenwärtigen Spaniens, hat denn auch in einer Unterredung mit einem Journalisten die Vorfälle in Madrid, Valencia, Granada, Saragossa n. als in, Ganzen bedenklich genug bezeichnet und angedeutet, daß der heran nahende Carneval mit seinem ausgelassenen Leben und Treiben leicht das weitere Anwachsen der Straßenemeuten begünstigen könnte. In den Madrider Negierungskreisen verkennt man keineswegs den Ernst der Situation, wie u. A. die Meldung beweist, regierungsseitig sei man ge sonnen, die noch von den karlistUchen Unruhen des vorigen Herbstes her datirende Suspendirung der konstitutionellen Bürgschaften eben in Hinblick ans die gegenwärtigen Straßenkrawalle bis auf Weiteres fortbestehen zu lassen: daneben ist über einzelne Orte, in denen es zu besonders wilden Szenen gekommen ist, bereits der Belagerungs zustand verhängt worden, so über Valencia. Man muß es nun allerdings als nicht unwahrscheinlich bezeichnen, daß die spanische Regierung bei einem wirklich energischen Auftreten den Unruhstiftern, die jetzt an ganz verschiedenen Punkten des Landes unter dem Deckmantel einer anti klerikalen Protestaktion ihr Wesen treiben, das Handwerk wird zu legen vermögen: gelang cs ihr doch auch, die im Oktober und November des vorigen Jahres ins Werk gesetzten Putschversuche der Karlisten durch rechtzeitige militärische Kraftentfaltung rasch wieder zu unterdrücken. Aber zu guterletzt sind eben diese ewig wiederkehrenden Revolten in Spanien, mag cs sich nun um die beliebten Steuerercesse oder um karlistifche oder republikanische Putsche und noch sonstige Unruhen handeln, immer wieder nur Anzeichen eines tiefer sitzenden Uebels im spanischen Staatskörper, nämlich der langjährigen Miß- wirthschaft auf allen Gebieten der spanischen Verwaltung und der hieraus entspringenden Folgen, sowie der Partei wirren in diesem Lande, bei denen das Parteiinteresse stets den Forderungen des allgemeinen Staatswohls vor- angesctzt wurde. Dieser Mißwirthschaft verdankt Spanien den Verlust seiner Weltmachtsstellung und weiter seiner Kolonien, wodurch dies Reich, in dem ehemals nach dem stolzen Anssprnche eines seiner Herrscher die Sonne nie mals unterging, heute zu einer in den großen Welt händeln fast bedeutungslos gewordene Macht zweiten bis dritten Ranges herabgesunken ist. Als Spanien durch den Krieg mnt der übermächtigen amerikanischen Union den letzten, jedoch immerhin noch recht ansehnlichen, Rest seines eigentlichen Kolonialbesitzes, Cuba, Portorico und die Philippinen verlor, da durste man erwarten, daß seine Staatsmänner den ernstlichen Versuch machen würden, das, was Spanien an äußerlicher Macht eingebüßt, nun mehr durch eine innere Wiederverstärkung des Landes wenigstens einigermaßen zu ersetzen, aber sind wirklich derartige Bemühungen zu verzeichnen gewesen? Nun, seit dem Pariser Frieben vom 10. Dezember 1898, der Spanien endgiltig aus der Reihe der Kolonialstaaten strich, hat es spanischerscits nicht an tönenden Ver sicherungen gefehlt, cs solle von nun ab eine Periode tiefgreifender Reformen und Maßnahmen zur inneren Entwickelung des vielgeprüften Landes anheben, es ist je doch bei den bloßen Worten geblieben, weder das Mi nisterium Silvela noch das Kabinet Azcarraga haben vermocht, dem alten spanischen Schlendrian den Todes stoß zu versetzen und dafür die Grundlagen zu einer finanziellen und wirthschaftlichen Erholung des spanischen Staatswesens zu legen. Wohl wurden hie und da kleine Ansätze zu reformatorischen Maßnahme» nnternomme», es blieb aber schließlich bei den Versuchen, und scheint es, als ob der Staatsmann, der eine innere Regeneration Spaniens durchführen könnte, erst noch geboren werden soll. Bei solcher Sachlage bietet Spanien freilich einen vortrefflichen Nährboden für die verschiedensten Umtriebe gegen die heutige Ordnnng der Dinge im Lande dar, und ob da der alfonsistischen Dynastie noch eine besondere Zukunft beschieden sei» wird, das möchte schon jetzt einigermaßen zu bezweifeln sein. Beinahe noch als ein Glück sür das gegenwärtige spanische Königthuni erscheint es daher, daß weder auf karlistischer Seite noch im re publikanischen Lager offenbar Männer vorhanden sind, welche ihre Gesinnungsgenossen zu einem kühnen und entschlossenen Ansturm auf die alfonsistische Monarchie mit fortzureißcn vermöchten: außerdem scheint in weiten Volkskreisen Spaniens die Ueberzeugung obzuwaltcn, daß auch unter dem Regime Don Carlos oder unter einer Republik sich an der allgemeinen Staatsmisere nicht viel ändern würde». Lokales und Sächsisches. Dem seit 1878 an unserer Stadtschule amtire»de» Lehrer Herrn Eduard Buckel, welcher an Stelle des ver storbenen Oberlehrers Cantor Hellriegel als Stellvertreters des Direktors der Stadtschule gewählt wurde, ist vom kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts der Titel „Oberlehrer" verliehen worbe». Mit heute Sonnabend hat die tägliche Speisung bedürftiger Schulkinder für dieses Jahr wieder ihren Ab schluß erreicht. Es sind an 33 Tagen über 1300 Mittags Mahlzeiten verabreicht worden, die einen Kostenaufwand von über 200 M. erforderten. Die Einrichtung hat sich wieder als recht segensreich erwiesen und es ist herzlich zu wünsche», daß dieselbe durch hilfsbereite Kinderfreunde auch ferner am Leben erhalten bleibe. - Wenige Wochen noch, und die Zeit ist da, wo für den die Schule verlassende» Knaben ein »euer wich tiger Zeitabschnitt beginnt, wo er sich einem Berufe zu- wcnden soll, der ihm gute Aussichten für sein späteres Fort- und Auskommeu bietet und zu dem er die körper lichen und geistigen Fähigkeiten besitzt. Die Wahl ist nicht leicht und Mancher, der sich zu etwas „Höheren:"' geboren dünkte und z. B. die Laufbahn irgend eines Be amten wählte, ist enttäuscht worden, da gerade hier in- Folge starken Andrangs die Ansprüche an den Einzelnen immer höher gestellt werden, so daß der Betreffende nur schwer vorwärts kommt und schließlich in einer verhältniß mäßig niedrigen Beamtenklasse sitzen bleiben muß. Handwerk hat immer noch goldenen Boden, namentlich für solche, die neben dem nöthigen praktischen Wissen auch eine gediegene Schulbildung besitzen. Trotzdem hier und da schon darüber geklagt wird, daß auch bei den Gewerben eine UebcrfüIIung eingetreten sei, so daß sogar Fachvereine, Innungen und dergleichen es als ihre Pflicht erachtet habe», öffentlich zu warnen, dieses oder jenes Gewerbe zu ergreife», so giebt es doch »och verschiedene Berufe, in denen von Uebersüllung schon seit Jahren keine Rede mehr ist, in welchen im Gegentheil jetzt thatsächlich Mangel an Gehilfen herrscht, insbesondere an solchen, die höheren Anforderungen genügen — zu diesen Berufen zählt die Feinmechanik und die Uhrmacherei. Manchen sorgenden Eltern dürfte dieser Hinweis willkommen sein. Eins ist jedoch hierbei zu berücksichtigen: Beide Berufe stellen ziemlich hohe Anforderungen an die Handfertigkeit imd so sollten diese» Bernsen nur solche junge Leute zu- gesührt werde», die die »üthige praktische Veranlagung besitzen. Jungen Leuten mit guter Schulbildung ist die Erlernung eines der beiden Berufe ebenfalls nur dringend zu empfehlen, denn zum praktischen Verständniß gehört auch ein gewisses Maaß theoretischer Kenntnisse, die für sein Fach jeder Gewerbetreibende heutigen Tages besitzen mich. Es empfiehlt sich für Mechaniker, die Lehrzeit in einer kleineren Werkstatt durchzumachen, sür Uhrmacher in einer Reparaturwerkstatt. Besucht nach beendeter Lehrzeit der Mechaniker irgend ei» Technikum, sc stehen ihm in physikalisch-technischen Instituten, in Elektrizitätswerken usw die mittleren technischen Vcamtenjtellen offen, die durch gängig gut bezahlt werden. Der Uhrmacher beschließt seine praktische und theoretische Ausbildung auf der Deut schen Uhrmacherschule in Glashütte, einer höheren Fach schule, die von der Königl. Sächs. Negierung beaufsichtigt und subventionirt wird. Nicht nur der ausgelernte Uhr macher wird hier praktisch und theoretisch weiter- bez
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