Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 19.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192601195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19260119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260119
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-19
- Monat1926-01
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dienstag, den ^S. Januar ^926 Nr. Scheitert Luthers Auftrag? gen Zwcmgsverkauf , len Herbst süld d ^sondern der Lerlust dar Bedenkliche gewesen, lüft au Vertrauen und Ao, deren Partejsührern mitgetcilt werden. Wie verlautet, hat Neichswchrministcr Gebler erklärt, daß er cm Amt nur on- nchme, weun die Demokraten in der Koa lition vertreten seien. In demokratischen Kreisen nimmt man an, daß die Bemühungen Dr. Luthers um die Bildung eines „neutralen" Kabi netts der Mitte als gescheitert auzu- schcn sind. Tleue Verwirrung Wie mehrere Berliner Blätter melden, nimmt man in parlamentarischen Kreisen au, das, durch den Beschluß der demokrati schen Ncichstagösraktion die Bemühungen Dr. Luthers um die Bildung eines neu tralen Kabinetts der Mitte als gescheitert anzuschcn seien. Wie der „Bcrl.Lokal-An- zcigcr" schreibt, wolle Dr. Luther dann mit einem freigcbildctcn Kabinett, andere Zei tungen sprechen von einem Bcamtenkabt- nctt, vor den Reichstag treten. Der „Vor wärts" erklärt, eine Bcamtcnregierung Luthers werde sich nur halten können, wenn sie das Zentrum für sich gewinne. Scheitere sie, so bleibe als einziger ver fassungsmässiger Weg nur die Auslösung des Reichstages. Luther macht noch einen Versuch Tie Verhandlungen Dr. Luthers mit den Parteiführern sind gestern abend wiederum ergebnislos vertagt worden und sollen heute vormittag fortgesetzt werden. Man gewinnt immer stärker den Eindruck, daß auf diesem Wege eine Lösung über haupt nicht zu erzielen ist. Aber der Reichskanzler Dr. Luther beult auch nicht daran, den vom Reichspräsidenten erhal tenen Auftrag zurückzugebcn. Der Abg. Koch hat der demokratischen Fraktion erklärt, dab er sein Mandat der Fraktion vollkommen zur Verfügung stelle, so daß sie volle Handlungsfreiheit habe. da Deutschland eS sich in der heutigen Notzeit nicht leisten könne, daß 2000 Män ner und Frauen in den Parlamenten des Reiches und der Länder Diäten bezögen. Für den Reichstag könne man am prak tischsten zu einer Herabminderung der Mandate gclan-en, wenn man das Wahl- alter auf 24 oder 25 Jahre heraufsctzte. Abschluß der Verhaftung?« in Budapest Mit dem notwendigen Vorbehalt sei wie- dergcgcben, dab die sozialdemokratische „Ar- bcttcrzettung" au» Budapest folgendes berich tet: Oberst Jankowic hat im Haag alle Fäden der Verschwörung ausgedeckt und alle Per sonen namhaft gemacht. Zu diesen gehört neben dem Generaldirektor der Postsparkasse und dem Bischof ZarawecS auch der Flügel- adsutant Magasyazy und -er Chef der KaVi- nettSkanzlei Horthy. Ferner werden genannt der Lohn -eS NeichSverweserS Worthy an der Schwager Horthy», der Abg. Fay. Der Oberstaatsanwalt verfügte neuerlich die Verhaftung de» Lohne» eine» früheren Ministerialräte» Ferdinanbn, der dem Freun- de-krei» Markovsky» angehvrt. D^mit dürf ten die Verhaftungen in der Frankeufälscher- affäre »hgeschlolle» fei». Mvteshmd«». »Vs «Nie «ch u«u«r Zeit. M»-«»-Z«ftui»-, Schot ttmWl»^«-«». v« B«»»-»»«as all. DN.1«, durch dt«p»ü «ha« Zust«ÜG«dü-r »—»«ft AsürHall« Krw^ SN«M us». Hal d«r Hezt«h«r t«t»«a »aspruch auf O«f«ra»§ »«^achlUf«», dar I Zeituna Mchahi » L«lsg«Krs. DraL: <N«m«as Laadaraf Nächst.. 0wSdr»-Hr«U«^ I N Bst ändert. «tagrjandt Manuskript« ist Nückpart» b«t»utL». Aür «ich« durch I F«rai»r. aus-eged «erden, kdna. «tr rin« Verantwort de», der Rtchti-keii nicht übernehm. »— dt« »pespaNrn, Petit-Zest« mit 20 SoldpfeaMa«, dernbnet, Neklamea dt« 4 -«spalten« Zat^' ü^n. « NeNarn« »ft platzo-rtchrlft«, and schwtcriqrn Satzart« werd«, mit SYL Anfschtn- d«r«ha«t. Schluß der «a»ri-enannahm« darin. 11 Uhr. Für das arschein« s der »»»«1-« an desiiauntw Laa«, »der Plötzen, s»wi« für triephonssch« «ufträ-e wir» V I trtn« Sswöhr -«leistet JasertwuSdeträae find sofort del Erscheinen der Anzeig« fällia. l Sei späterer Zahtun- wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenprets in «nr, auna " ' -«bracht Radaftaasprnch erlischt: b.derspö«. Zahlung, sklage od. Konkurs d.Auftragg«b«ch Landwirtschaft und Wirtschaftskrise Wenn man einer politischen Partei nach sagt, sie habe für diesen oder jenen Erwerbs stand nick^s übrig, so pflegt die beschuldigte Partei lebhaften Protest zu erheben. In der Praris stellt sich dann allerdings oft heraus, daß die betreffende Partei die Interessen des in Frage stehenden Wirt, schaftszwciges als „untergeordnet" und an dere Interessen als übergeordnet an- sieht. Einige Parteien müssen es sich ge fallen lassen, daß man ilmen nachsagt, sie verträten allein oder doch überwiegend dis Interessen eines bestimmten Erwerbsstandes« So sagt man z. B. sie seien „agrarisch", d. h. sie bevorzugten die Interessen der Landwirtschaft. Man ist geradezu erstaunt« wenn dann ein Angehöriger einer „nicht agrarischen Partei" temperamentvoll eine Lanze für die Landwirtschaft bricht. — So ging es vor einigen Tagen bei dem sozia- Wischen Wirlschaftspolitikcr Iulius Kaliski« der in einem Bortrag vor einer buntzusam- mengcsetztcn Hörerschaft die Forderung er hob, die Landwirtschaft müsse mit allen Kräften des Staates und des Dolles auf den höchsten irgend erreichbaren Pro duktionsstand gehoben werden. In den Krn'en sozialistischer Wirtschafts- kritiker gibt es übrigens mehrere Persönlich keiten. die auf dem Gebiete der Agrarpolitik Kaliski recht nahe stehen. In dem erwähn ten Dortrag sprach Iulius Kaliski das bit tere Wort aus. daß in Deutschland nur sehr wenige bereit seien, sich für eine Sache eim- zusetzen. wenn sie dafür nicht persönlich einen materiellen Doriei zu erwarten haben. Man wird viel! icht einschränkend sagen müs sen. daß viele Deutsche nicht wissen, wo ihr eigener Vorteil liegt: denn wenn sie das wüßten, so würden sie vielleicht manches ab lehnen. was sie bisher unterstützt haben, und manches guthcißen,. was ihnen bisher schäd lich schien. Darum kann man mit einem ge wissen Grade von Recht die Frage der prak tischen Einstellung zu den verschiedenen wirt schaftlichen Problemen als eine Frage des Wissens und der sachlichen Kenntnisse be zeichnen. (Auch aus dieser Meldung geht hervor, wie «roh in Darts die Angst vor der Wahrheit ist. Km so entschiedener wird Deutschland, Venn es erst im Völkerbund vertreten sein wird, auf die gründlich« Klärung der Krieg-- schulüfrage hinarbetteu müssen. D. Schrift!.) Oie Absage der Bayrischen DoltSpartei Die NcichstaaSfraktion der Bayrischen Volkspartci erklärt eine Lösung der Ka binettsbildung mit Herrn Koch als In nenminister für untragbar und wird daran fcsthalten, an einer Koalition auf dieser Grundlage nicht tcilzunehmen. Angesichts der großen politischen Schwierigkeiten für den Fall einer partei politisch-parlamentarischen Desetznng dcS Innenministeriums, erachtet die Fraktion die Besetzung mit einem Fachmann als richtige Lösung. Hepp lehnt ab Wie wir weiter erfahren, hat der volkS- parteiliche Abg. Hepp, der 2. Vorsitzende des NeichSlandbundcS, dem Reichskanzler erklärt, daß er nicht in der Lage sei, in einem Kabinett mit Herrn Koch als In nenminister daS Amt eine» Ministers für Ernährung und Landwirtschaft zu übernehmen. Oie Demokraten bestehen auf Koch Die demokratische MichstagSfraktion faßte nach kurzer Beratung einstimmig folgenden Beschluß: „Die Fraktion der Deutschen Demo kratischen Partei ist nicht gewillt, infolge des Einspruches der Bayerischen Volkspartei auf ihre Wünsche für die Be setzung des Innenministeriums zu ver zichten. Sie hat diese Besetzung aus der Ueberzengnng vertreten, daß durch ü« die Führung der Innenpolitik im Geiste der Verfassung gesichert werden soll. Sie ist nicht in der Lage, diese Ueberzcuguna vor einem unbegründeten partikularistischen Mißtrauen vreiSzu^ebcn." Dieser Beschluß wird am Dienstag vor mittag dem Reichskanzler und den an- Oer Kampf zwischen Militär und Diplomatie Man hat in deutschen diplomatischen Krei sen den Eindruck, daß Las französische AuS- roärtige Amt die Schuld wegen der Erhöhung der Truppenstärke in der zweiten und -ritten Nheivlan-zone von sich abwälzcn will mit der Begründung, daß hier eine militärische For derung vorliege, die abzulehncn dem Minister unmöglich gewesen wäre. Die Militär» er- klären aber, -atz -ie strategische Stcllnng Frankreichs auf der verkürzten Nhctnlinie, -te fetzt gehalten werde, unvedingt eine Er- Höhung der Truppenzagl erforderlich gemacht hätte. So viel steht nach den AuSksinften. di« sich von verschiedenen Seiten etnholcn ließen, fest, -aß in der Frage der BcsatzungStrnopcn ein gewisser Gegensatz zwischen den Politikern und den Militärs herrscht. Ob die jetzt statt- findenden Verhandlungen dazu ssibrcn kön» ncn, den Standpunkt der Politiker ' Lurch- guschen, ist einstweilen sehr fraglich. Frankreich -raucht TO Divisionen zur -Sicherung" Die da» „Echo de Pari»" mitteilt, sei tm Obersten Kricgsrat die Zahl -er für die Sicherung ist Frankreichs notwendigen Trnp- pcn auf 20 Divisionen festgesetzt wordeu. Der von General Nollet vertretene Gedanke einer MasscnauShebung an der Grenze sei endgül tig ausgcgcben worden. Die Angst vor der Wahrheit D'.e Aew Vork Times veröffentlichen «ine Pariser Meldung, wonach PoincareS Er innerungen deshalb jetzt beschleunigt h«rauS- gegeben werden, weil Deutschland bei seinem Eintritt in den Völkerbund mit einem fertigen Plan zur Bekämpfung der Kriegsschuldlüge vor dem Dölkerbundrat erscheinen wolle. Deutschlanb werd« fordern: Erstens die Oeffnung aller diplomatischen Archive der beteiligten Regierungen, zwei tens die Einsetzung eines Sachverständigen- Ausschusses, um die amtlichen Dokumente zu prüfen und zu dergleichen, drittens den Schiedsspruch eines neutralen Gerichtshofs, der eigens geschaffen werden wird, um die Angelegenheit zu klären. Die'er deutsche Plan habe jedoch wenig Aussicht, zur De batte zu kommen, da die Alliierten einmütig dagegen sein würden. Man müsse die mora lische und sentimentale Sette der Frage bei seite stetten (st, denn wichtiger als j«ne seien bi< materiellen Gründe, derentwegen dl« Alliierten «ine Du'rostung der Echvldfrag« nicht wünsche«. ES bestehe die Gefahr, daß, falls bke Neutralen zur Entscheidung hinzugezogen würden, das KntersuchungSverfahren müg- lich«:w i e mit el em Spruch enden könnte, Ler nicht tm CL-nklang mit dem Versailler Artet! stehe. Es gebe in dles«r Beziehung keine theoretische Frage, denn mit der Schuld- frage würden aste Versailler V«st!«mimg?v, L«so»d«rS auch dl« DaweSzahümger, faste». Die Nolle, welche die Schwierigkeiten der Landwirtschaft in der allgemeinen deutschen Krise spielen, ist in den letzten Wochen häu fig öffentlich behandelt worden. Die Besse rung unserer Außcnhandelsbi'anz kann be kanntlich auf zweierlei Weise geschehen: Durch Verstärkung der Warenausfuhr und durch Verminderung der Wareneinfuhr. Von diesen beiden Mitteln können wir bas erste nur soweit anwenden, wie die anderen» Völker uns nicht daran hindern. In dem zweiten Mittel — Verringerung der Waren- einfuhr — haben wir erheblich mehr Be wegungsfreiheit. Das wichtigste Mittel zur Verminderung der Warene'nfuhr ist die Steigerung der eigenen landwirt schaftlichen Erzeugung. Im letzten Iahrs war es so, daß diejenigen Landwirte in dis schwierigste Lage gerieten, die am gewissen-' haftesten und erfolgreichsten bestrebt waren, den Ertrag ihres Bodens zu erhöhen. Nicht eigentlich die materiellen Verluste beim billi« von Feldfrüchten lm Was wkn'chen -ie Deutsch- nationalen an -er Verfassung geändert? Auf der NcichSgründungSfeier ber Deutschnationalen Volkspartei in Berlin kündigte Graf Westarp in seiner Festrede an, daß die Deutschnationalen eine Reihe von Anträgen im Reichstage elnbrinaen würden, die eine Einschränkung der Be fugnisse des Reichstages anstrevten. Bei den Anträgen handele eS sich um die Stär kung der Stellung des Reichspräsidenten und Aenderung des Art. 54 der Reichs- Verfassung, wonach der Reichskanzler bei edcm Mißtrauensvotum einer NeichS- c»gSmehrhelt zum Rücktritt gezwungen ei. Verlangt werbe da» Rech* für den Reichspräsidenten, durch Entlassung oder Ernennung des Reichskanzler- eigene Po litik zu treiben, wie e- z. B in Amerika möglich sek. Im NeichSimt müsse Preu ßen den Vorsitz erhalten. Schließlich wür ben die Anträge eine Herabsetzung ber Zahl ber ReichStaaSaLLeorbnete» fordern. MUMM MM M WMWMW Schroffe Gegensätze zwischen Bayrischer Dolkspartei und Demokraten wegen der Besetzung des Innenministeriums mit Koch — Ausrottung der -eutschrn Familiennamen in Südtirol — Zehn Tote als Opfer -er furchtbaren Gas explosion in Berlin — ^2 Jahre Zuchthaus gegen Grans beantragt SachsiWe DMW „ WWiM mii Loschwlher Nnzetger TNLL Ls-eszettvn- für das östlich« Dresden »ab seine Vororte. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Nate» zu Dresden für die Stadtteile Blasewitz, Loschwltz, Weiher Hirsch, Bühlau, Nochwltz und Laubegast (H- und lll. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach« wltz, Nlederpoyrltz, Hosterwitz, Pillnitz, Weltzig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite