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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 14.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192707142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19270714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19270714
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-14
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1927 Donnerstag, den 14. Juli 7tr. 162 l« MMm UM M M MW «MU stelle ia Wasserkatastrophe Betroffenen auch im as 1S L Auch einzelne Talsperren ^würden nur einen bedinqten Schuh gewähr»« s«ak>- ivett! chüner che e». »st IN- in westlichen Teile Sachsens — die notwendigen Ausgaben zu tätigen und erklärt sich mit der von der Regierung vorgesehenen Ausgabe von vorläufig 10 Millionen RM. einverstanden. Die Anträge der Wirtschaftspartei werden der Regierung zur Kenntnisnahme unterbrei tet. ebenso «in EntschließvugSantrag, bei -er Reichs- regierung dahm zu wirke», daß sie eben falls 10 Millionen zur Verfügung stellt. «HU« wrew^ »ran». : r»»«. VNro» aike »»>, p»r. -»Nlunz je 10. hretb. -ege«. 79. S. WA M MW N MMOM Oer erste amtliche Bericht Warum keine sofortige Einberufung des Landtages? Landtagspräsid. Schwarz teilt mit: Von vielen Seiten sind mir Zuschriften zuge^ gangen, warum ich den Landtag anläßlich der Unwetterkatastrophe noch nicht ein berufen habe. Dazu möchte ich bemerken: Die sächsische Regierung hatte in den ersten Stunden und Tagen nach Bekannt werden der Katastrophe alle Hände voll zu tun, um das allernotwendigste zur Linde rung der Not zu veranlassen. Diese gut durchdachten und auch durchführbaren Vor schläge konnten'' aber dem Landtag noch nicht viel nützen, ihm war damit nicht ge dient, zu wißen, was die Regierung getan habe und zu tun gedenke, sondern der Landtag muhte vielmehr alles tun, um seine Wünsche und Anschauungen zur Gel tung zu bringen. Es war daher zeitig genug, wetin der Zmischenausschuß am Mitwoch zusammentrat. Von der Art der I In der gestern abgehaltenen Sitzung pes Zwischenausschusses des Landtages -eilte der Ministerpräsident Heldt dem Ausschuß mit, daß die sächsische Regierung Irun als vorläufige erste Rate 10 Millionen Mark nur Beseitigung der Schäden und zur Ein- steitung der Wiederaufbauarbeiten zur Verfügung zu stellen beschlossen habe. Der Ausschuß stimmte dem zu und faßte dann noch einmütig den darüber hinausgehen- ien Beschluß, die Regierung zu ersuchen, -ie notwendigen Mittel zu verausgaben. Bei dieser Gelegenheit gab der Minister präsident einen Bericht bekannt, den die von der Regierung mit der Prüfung der Ursachen und des Umfanges der Kata strophe beauftragten Sachverständigen er stattet haben. Dieser Bericht enthält u. a. solgenLe Feststellungen: „Die Gewitter kamen von Südosten her aus der Tschechoslowakei über den Ge birgskamm zwischen dem Mückenberg und dem Sattelberg. Sie teilten sich und gin gen zum Teil in das Müglitztal, zum Teil in das Gottleubatal. Ein Teil dieses Ge witterzuges war durch den Schneeberg auf gehalten worden und kam später in das Quellgebiet -er Gottleuba und der Müg- litz. Die Niederschläge sind im Onellgebiete beider Flüsse bedeutend größer ge wesen, als «ach den bisherigen, Er, fahrnnge« bei «ataftrophenhochwäs- seru an de« deutschen Flußläufen angenommen werden konnte. Diese Wassermenge ist in den Abend- und Nachtstunden in zwei Perioden, die un mittelbar aufeinanderfolgten, gefallen, so daß sich auf eine kleinere Vorwelle die Katastrophenwelle aufsetzte. Ein Hochwassermeldedieuft mußte also, vollkommen erfolglos sein. Da bereits im Oberlauf die Niederschläge eine Hochflut erzeugten, die alle Holzteile mitschwemmteu, wurden durch diese Holz teile an Brücken und Engstellen das Tales Versetzungen und Anstauungen der Was sermengen erzeugt. Beim Durchbruch die ser Versetzungen, die Stauseen bis zu S Meter bildeten, ergoß sich die vielfach verstärkte Flut weiter ins Tal, alles mit sich reißend. Lediglich aus dem Grunde der stellenweise vollkommenen Zusetzung des Abfluß raumes erklärt sich die Schwere der Ka tastrophe, die alles bisher erlebte in den Schatten stellt. Gegen Katastrophenhochwasser von so großem Umfange, die Täler fast auf ihre ganze Länge mit ihren seitlichen Zubrin gern durch die größten Niederschläge tref fen und die jederzeit in jedem Flußgebiet auftreten können, gibt es keinen Schutz. Jas MM Aus der Staatskauzlei wir- «ns ge schrieben: Soweit sich jetzt schon erkenne» läßt, wird de« Aufrufe« «m Gaben für die Uuwettergefchädigte» i« reiche« Maße entsprochen. Aber die Not ist so Unermeßlich groß, daß mit einer längeren Dauer des eröff neten Hilfswerkes gerechnet werden muß. Bor allem ist es erforderlich, daß auch den Bewohnern des platten Landes, insbeson dere entlegener Dorfgemeinden, Gelegen heit gegeben wird, ihre freiwillige« Gaben weiterzuleite«. Deshalb wird den Ge meindeämtern empfohlen, sofort in ihren Ortschaften Haussammlungen z« veranstalten. In de» größeren Orten und Städte», i« de»e» mehrere Sammel stelle» fcho« bestehen, wird es sich empfeh le», deren Wochcnergebnisfe a« eine Stelle z« leite«, am beste« an den Stadtrat oder an das Gemeindeamt — von der dann die Ueberweisnng an das Arbeits- n«d Wohl fahrtsministeri«« sLonto Hochwasferhilfe für das östliche Erzgebirge — Sächsische Staatsbank in Dresden — oder Postscheck konto Nr. 25 800 Dresden) z« erfolge» hätte. Die Gesamtquittung über die ans de» einzelnen Orten eingegangenen Spenden erfolgt dann in der „Sächsischen Staats- reitnng" u«d wird auch au die Presse des Landes weitergeleitet. Vorschläge -er Regierung wird es ab hängen, ob -er Zwischenausschuß und, wenn es notwendig ist der gesamte Land tag, in kurzer Zeit aufs neue zusammen tritt. Auf jeden Fall werde ich nicht ver säumen, alles zu tun, um den Hilfs bedürftigen schnell und durchgreifend zu helfen; und ich glaube, -aß die gesamte sächsische Bevölkerung das Vertrauen zum Landtag haben wird, daß er nicht halbe, sondern ganze Hilfe leisten wird. Oie Notbauämter in Tätigkeit Die vom Ministerpräsidenten als Staatskommiffar für das Hochwafferkata- strophengebiet eingesetzten Rotbauämter haben bereits am Dienstag mittag die Tätigkeit in ihre« Gebieten ausgenommen. Tie find eingesetzt, «m ein Durcheinander- oder Rebeneinanderarbeiten der einzelne« Arbeitsstelle« zu vermeiden. Es soll durch sie eine einheitliche, fach gemäße, technisch« Leitung aller Tiche- rnngs- und Aufbauarbeiten gewährleistet werden. Bereits am Dienstag nachmittag sind von den Anfbanämter« leistungsfähige Bauunternehmunge« mit den Wiederaufbauarbeiten betraut worden, nm die Wiederherstellnngsarbeis ten unverzüglich an viele» Stelle» z« gleicher Zeit mit größter Tatkraft in An griff z« nehmen. Es ist bestimmt z« hof fen, daß Ende der kommenden Woche der Rotoerkehr in de« einzelne« Flußtäler» in vollem Umfange wieder anfgenomme» «erde« kann. Auch die bis jetzt in so dankenswerter Weise tätige Reichswehr und die übrigen Hilssstellen werden künf tig ihre Arbeiten nur im Sinvernehme» mit den Rotbauämtern oder nach deren Anleitung durchführe». weil sie nur von dem Teilgebiet, daß sie absperren, die schädlichen Hochwassermcn- gen abfangen können. Nur ein ganzes System von Talsperren, auf das Haupt tal und seine Nebentäler verteilt, die Freihaltung des Ueberschwemmungs- gebieteS von allen Einbauten und Ab lagerungen, der Umbau der von alters her festen Wehre in bewegliche Wehre urid die Vergrößerung -er Durchflußräume der Brücken könnten die unterliegenden Flußstrecken gegen solche katastrophalen Hochwässer sichern. I» unsere» oo» jeher so dicht besiedel te« und industriell hoch entwickelten Tälern sind das Forderungen, die nicht erfüllbar find. Die Erhebungen über den Umfang der Schäden sind noch nicht abgeschlossen. Es kann des wegen auch noch keine vollständige Auf stellung vorgenommen werden. Im Müglitztal ist die Eisenbahn fast vollständig zerstört. 27 Eisenbahnbrücken sind hier von de» Fluten weggeschwemmt, die Gleise auf dem längsten Teil der Strecke vom Bahnkörper abgehoben un größere Teile der Bahndämme durch brochen und vollständig zerstört worden. An den Bahnhofsgebäuden mit ihren Ne benanlagen sind.schwere Schäden entstan den. In ähnlicher Weise sind die Bahnlinien von Pirna nach Gottleuba und Großcotta beschädigt worden. Es wird deshalb ge raume Zeit benötigt werden, um die Bahnlinien wieder fahrbar zu machen. Auch die in den Tälern liegenden Stra ßen und Wege sind fast auf ihre ganze Länge so schwer beschädigt, daß ein Fährverkehr unmöglich ist; sind doch allein von der Müglitz, von der Landesgrenze bis Heidenau 31, im Gottleubagebiet 10 Brücken der Tal straßen und ihrer Anschlußwege ver schwunden oder so stark beschädigt, daß sie abgebrochen und erneuert werden müssen. Achnliche Schäden sind an den Neben flüssen und Nebenbächen eingetreten. Zur Wiederherstellung der zerstörten Ver bindungsstraßen und Wege sind alle Kräfte eingesetzt, so daß mit Hilfe von hölzernen Behelfsbauten / in spätestens 14 Tagen der Fährverkehr wieder möglich sein wird. Auch die zerstörten Tele graphen-, Telephon- und elektrischen Starkstromleitungen, sowie die Gas- und Wasserleitungen werden mit aller Be schleunigung wieder instand gesetzt. Bollftändig zerstört find auch die Fl»ß- I>tte« mit ihre» Ufer». Die Hochflut hat auf lange Strecken den alten Wasserlauf und die anliegenden Vorländer mit großen Steinen und Ge röll verschüttet, so daß das Wasser s einen neuen Weg suchen mußte oder auch breit in vielen Rinnsalen über die ver wüstete Talaue fließt. * Am schmerzlichste» ist der »«ersetzliche Berlust a« zahlreiche« Menschenleben, die ein Opser -er Katastrophe gewor den find. Roch ist hier die Zahl der ^Todesopfer noch nicht endgültig fest ¬ gestellt. Millioneu-Tchäden fi»d auch ä« privatem Eige«tu« entstanden. Zahlenmäßig ist dieser Verlust an Vieh, Gebäuden, gewerblichen und sonstigen Anlagen, insbesondere auch an den Wehr bauten und den Gräben der Wasserkraft anlagen, an Gärten, Wiesen und Feldern und an beweglicher Habe noch nicht anzu- aeben. Im ganzen Katastrophengcbiet sin- mehr als hundert Gebäude vernichtet. Ministerpräsident Heldt: Wenn die Vor arbeiten an dem Wiederaufbau soweit ge diehen seien, daß sie dem Landtag vorge legt werden könnten, werde es geschehen. Jetzt habe man noch eine Zeitlang mit den Aufräumunasarbeiten zu tun, sowie mit der Wiederherstellung des Verkehrs. Erst -au» köuue mau sage«, welche Flüsse und Bäche umgeleitet werden müsse», welche Straßen «nd Eisen bahnen zu verlegen sind usw. Alle diese Fragen würden im Ein verständnis mit dem Landtage gelöst werden. Der Zwischenausschuh beschließt schließlich einstimmig, die Regierung zu ermächtigen, zur Linderung der Rot der von der Hoch- doä »o« r»b »MS« Mutt. Mr Darde- lüchen. lta »u udler. Hindun» tt Ich-* «malig« «r dafo- «tt »«sich«». « dam» ««VtS, r Dom« 11«.^ - 18.- M.- 1961.- uelk Dresden Ar. S1S07 1 Redaktion und Expedition 1 Wasewitz, Tollewitzer Str. 4 —— S9. Jahrgang — ' scheint täglich mit den Deilagen: Am«. Fremden» und Kurliste, Leben im Lild, Agrar-Warte, Radio-Zeitung, I Anzeigen werben die Sgespaltene Petit-Zeile mit 28 Goldpfennigen berechnet, Reklamen die 4 gespaltene Zeile lunden, AuS alter und neuer Zeit, Moden-Zeitung, Schnittmusterbogen. Oer Lezugspreis beträgt frei ins Hou- f mit 10V Goldpfennigen. Anzeigen ».Reklamen mit Platzvorschriften und schwierigen Satzarten werden mit ZOA Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile lasewitz, Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Rochwitz und Laubegast (U. und III. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz» Weihig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Verlag: Elbgau-Luchdruckerei und Vertagsanstalt Hermann Leyer » Es. Vresden-Llasewitz. - Verantwortlich für Lokales Lar« Drache, für de« übrigen Inhalt Eugen Werner beide in Dresden. 5.- M- KM.- >Smark 1M0.- S.- SM ».- Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme Vorm. 11 Uhr. Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen ober Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wird keine Gewähr geleistet. Insertionsbeträge sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. Lei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre rnung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klage ob. Konkurs d. Auftraggebers «useimnoen, Au» aner uno neuer Zeu, ^loven-zeitung, Schnittmusterbogen. Oer Lezug, knall. Mk.1.90, durch dlepost ohne Zustellgebühr monatl Mk.2.-. Für Fälle höh.Gewalt, meg, Streiks usw. hat der Lezleher keinen Anspruch auf Lieferung bzw.Nachlieferung der Mung ob. Rückzahl. b. Lesegeldes. Druck: Elemens Landgraf Nächst., Dresden -Fr eital. «ei unverl. eingesandt. Manuskripten ist Rückporto beizufüg. Für Anzeigen, welche durch Urnspr. aufgegeb werden, k-nn. wir eine Derantwort.be,. der Richtigkeit nicht übernehm. SüMfche ilWM<MUWM mit Loschwitzer Anzeiger Tageszeitung für das östliche Dresden und feine Vororte.
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