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Weißeritz-Zeitung : 20.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190104207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19010420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19010420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-20
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.04.1901
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Die „WeHtUtz - Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag «nd Sonnabend. — Preis vierteljährlich l M. W Psg., zweimonatlich M Psg. einnionatlich 42 Psg. Einzelne Nmnmern lO Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Weißeritz-Dlmg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Psg. die Spaltcnzeile oder deren Baum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzeibe 20 Psg. Amtsötatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Medacteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Dippoldiswalde. Mit land- und hauswirthschaftlicher Monats-Beilage. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unlerhaltungsblatt". Sonnabend, den 20. April 1901. 67. Jahrgang. Nr. 46. Als Trichinenfchauer für Bärenburg ist der Trichinenschauer Herr Gustav Adolf Gröger in Attenberg und als stellvertretender Trichinenfchauer für denselben Ort der Trichinenschaner Herr Emil Clement in Schellerhau bestellt und verpflichtet worden. Dippoldiswalde, am 18. April 1401. Königliche Amtshauptmannschaft. 44 O. I. A.: vr. Fischer, Bez.-Ass. Ehlr. Versteigerung. Montag, den 22. April 1901, von Mittags 12 Uhr an, sollen in Possendorf 1 Parlyic Möbel und l Zigarrenpresse öffentlich gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden. Versammlungsort: Gasthof. Dippoldiswalde, den 18. April 1401. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts, cz. iw/oi. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der in dem am Dienstag statt gefundenen Schützenkonvent abgelegte Rechnungsabschluß auf 1400 ergab einen Umsatz von 3586 M. Der Ueber- schuß ermöglichte die Ausloosung von 4 verzinslichen und 10 unverzinslichen Hallenaktien, und ist der Betrag auf dieselben bei dem Kassirer der Schützengesellschaft, Herrn Schuhmachermeister Jäckel, zu erheben. Ferner beschloß man, wegen Haftpflichtversicherung mit einer diesbezüg lichen Gesellschaft in Unterhandlung zu treten. Nach Mit- theilung des Vorstehers, Herrn Stadtrath Liebel, sind zum Vogelschießen Gäste in den alten Herren des „Glück zu" zu erwarten, die an diesen Tagen hier ihren ersten Ver bandstag abhalten wollen. Zinnwald. Der bei dem hiesigen Berggebäude „Vereinigt Zwitterfeld Fundgrube" beschäftigte Bergmann Alois Roth aus Vöhmisch-Zinnwald ist am Dienstag Vormittag bei seiner Berufsarbeit insofern zu Schaden gekommen, daß ihm in der Grube ein Stück Stein in das rechte Auge sprang und dasselbe so bedeutend ver letzte, daß nach ärztlichem Ausspruche die Sehkraft auf demselben wohl verloren gehen wird. Der Verletzte ist 47 Jahre alt und verheirathet. Fürstenwalde. In den nächsten Tagen wird unser neuer Ortspfarrer, Pastor Plügge, in unserer Gemeinde seinen Einzug halten. Dresden. Der deutsche Kaiser wird am diesjährigen Geburtstage König Alberts zur persönlichen Beglück wünschung desselben in Dresden eintreffen. Die Ankunft des Kaisers erfolgt Dienstag Mittags, die Wiederabreise am Abend desselben Tages. — Der König und die Königin gedenken gegen Ende des Monats in Sibyllenort Aufenthalt zu nehmen. — 36 Dresdner Stadtverordnete haben einen Antrag eingebracht, den Rath zu ersuchen, dahin zu wirken, daß das Schleifen und Schleppen der Frauenkleider und Mäntel auf dem Straßenboden verboten werde. — Die Finanzen der Stadt Dresden dürften im Jahre 1401 nicht so günstig abschließen, da die Ueber- schüsse gegen das Vorjahr ganz bedenklich iin Rückstände find. Jni Jahre 1400 war der Etat der Ueberschüsse um dieselbe Zeit wie jetzt um eine volle Million Mark günstiger gestellt. Hoffentlich sucht man durch weise Spar samkeit einem weiteren Rückgang der städtischen Finanzlage entgegenzuarbeiten. Püchau. Ein kostbares Geschenk ward am Oster feste unserer an und für sich schon so schmucken und statt lichen Kirche zu theil. Maler Laskowski in Dresden hat für die Sakristei zwei gemalte Fenster geschenkt, die in überaus schöner und kunstvollendeter Ausführung die vier Evangelisten nebst ihren christlichen Symbolen dar- Pellen. Zeithain. Am Mittwoch Nachmittag landete ein Luftballon der Luftschifferabtheilung aus Berlin auf hiesigem Truppenübungsplätze. Die Insassen, zwei Herren Militär und zwei Herren im Civil, entstiegen demselben wohlbehalten mit sämmtlichen Apparaten. Schon an der Elbe hatten die Herren zu landen versucht, doch war der Anker abgerissen. Am Truppenübungsplätze geriethen sie in die Telephonleitung. Deshalb warfen sie den übrigen Ballast, Sandsäcke und Stricke, über Bord. Nun stieg der Ballon noch einmal und wurde endlich von den auf dem Platze arbeitenden Soldaten unter großer Anstrengung niedergezogen. Der Ballon wurde nun zerlegt und mit sämmtlichen Stricken in die Gondel, ein großer viereckiger Korb, gepackt und vermittelst Soldatengcschirrs nach dem Riesaer Bahnhof gebracht. Wurzen. Sonnabend Abend wurde vou einer freien Vereinigung patriotisch gesinnter Männer die Er richtung einer Bismarck-Säule auf dem eine prächtige Fernsicht bietenden Wachtelberge bei Wurzen, auf Dehnitzer .Flur, beschlossen. Der Besitzer des Wachtelberges, Guts- besitzer Voigtmann in Dehnitz, trat diesen an das Komitee unentgeltlich ab. Leipzig. Der „4-Uhr-Ladenschluß" berührt auch die hiesige Messe lebhaft; denn nur Schaubuden, Trink- und Speisestätten dürfen nach 4 Uhr noch offen gehalten werden, während alle anderen Verkaufsbuden um diese Zeit geschlossen werden müssen. — Der flüchtige Rauchwaarenhändler Perlmann soll sich auf dem Wege nach Argentinien, dem Freistaate aller Lumpen, befinden. Gutem Vernehmen nach find leider auch eine Anzahl von Geschäftsfreunden P.s in un angenehmster Weise insofern mit in die Affaire verwickelt, als der Flüchtige Blanko-Accepte besaß, welche er mit hohen Summen in den Verkehr brachte. Es wird deshalb angenommen, daß der „Pleitegeier" noch weitere Opfer holen werde. Tagesgeschichte. Berlin. Soweit der Stand der parlamentarischen Session zur Zeit zu übersehen ist, wird nach wie vor mit Be stimmtheit darauf gerechnet, bis Pfingsten die Arbeiten des Reichstages erledigen zu können. Möglicherweise auf Kosten der Seemannsordnung und der damit verbundenen Gesetze. Das Privatversicherungsgesetz wird im Plenum keine große Arbeit mehr machen, sondern bei einer Ver ständigung in der Kommission schlankweg zur Annahme gelangen. Lebhafte Debatte wird vorläufig überhaupt nur bei Gelegenheit der Branntweinsteuer erwartet. Im Abgeordnetenhause muß man sich wegen der Kanalvorlage auf eine Session von vorläufig noch gar nicht abzusehender Dauer einrichten. — In dem bekanntlich ebenso wie Jnvalidenfonds, Festungsbaufonds u. s. w. aus der französischen Kriegs- kostenentschädignng gebildeten Reichstagsgebäudefonds, aus dem bis Ende 1844 insgesammt 30,6 Mill. M. entnommen waren, befanden sich Ende Februar 1401 noch 432 200 Mark in Schuldverschreibungen des Reichs und deutscher Bundesstaaten. — Am 17. April Nachmittags kurz nach 3 Uhr ist in der Michaeliskirche eine Explosion entstanden aus noch nicht aufgeklärter Veranlassung. Durch die Explosion sind 3 Personen verletzt, und zwar ein Soldat vom 3. Garde- Neginient schweb und 2 Knaben leicht. In der Kirche hat zur Zeit der Explosion eine Probe des Kirchenchores stattgefunden. — Nach einer späteren Meldung erfolgte die Explosion auf der Rückseite des linken Außenslttgels in dem Augenblick, als ein Soldat des Alexander-Regi ments bei einer Gesangsübung des Kirchenchores die Orgelbälge trat. Der Raum hinter der Orgel und die linke Seite des Thurmes der Kirche sind völlig aus- einandergcrissen, das Dach des Thurmes gesprengt. Die Zahl der verletzten Knaben steht noch nicht fest. Der Soldat gelangte trotz seiner schweren Verletzungen noch über die schmale Treppe, welche zum Orgelchor führt, an den Eingang der Kirche, wo er unmittelbar nach der Explosion aufgefunden wurde. Eine Gasexplosion kann nicht vorliegen, da die Gasleitung und Hähne intakt sind. Die Aufräumungsarbeitcn der Feuerwehr wurden vor- läusig eingestellt, um die Untersuchung nicht zu beein trächtigen. Der Soldat wurde ins Krankenhaus gebracht. Er ist noch nicht vernehmungsfähig. — Die Zahl der beim 2. Bataillon des 8. in Metz garnisonirenden bayerischen Infanterie - Regiments an Typhus erkrankten Mannschaften ist auf 271 gestiegen. 5 Soldaten sind bereits gestorben. — Die Mannschaftswerbungen für das deutsche Truppenkontingent in China werden noch immer fort gesetzt. Auf den Frtthjahrs-Kontrolvcrsammlungen werden die Gestellungspslichtigen daraus hingewiesen, daß ihnen zum freiwilligen Eintritt in das China-Expeditionskorps Gelegenheit geboten sei. Die Anwerbung bezweckt den Ersatz bez. die Ablösung der gegenwärtigen Chinatrnppen, § die für kommenden Herbst in Aussicht steht. Jeder Soldat erhält für den Chinadienst außer der üblichen Löhnung und Verpflegung 600 M., jeder Gefreite 640 M. Gute Gesundheit und Führung sind Vorbedingung für die An nahme. — Fürst Herbert Bismarck hat in seiner Eigenschaft als Reichstagsabgeordneter vor seinen Wählern in Bruck in der Mark einen Vortrag gehalten, in welchem er über seine Thätigkeit im Reichstage Rechenschaft legte. Er be tonte darin, daß seit drei Jahren der Ausblick nach innen und außen „weit ernster" geworden sei, nach innen, weil die Regierung ein Vorgehen gegen die Sozialdemokratie ablehne, nach außen, weil auf der anderen Seite der Erdkugel ein Armeekorps stehe, um unsere Interessen in fernem Lande zu wahren. Die Regierung habe die Pflicht, das Volk zu führen. Der „Zickzackkurs", wie man ihn ihr in den letzten Jahren manchmal vorwerfen könne, sei falsch und unangebracht. Der Ausspruch des Kaisers, daß das Ansehen der Krone in den letzten Jahren zurückgegangen -sei, veranlasse ihn zu der Hoffnung, daß unsere Politik nicht in einen dauernden Zustand der Versumpfung ge- rathen werde. Graf Bülow, der neue Reichskanzler, sei der befähigtste- deutsche Diplomat; sein Interesse für die Landwirthschast werde er aber erst bethätigen müssen durch den Inhalt des neuey Zolltarifs. Niederlande. Es findet augenblicklich ein sehr reger Meinungsaustausch zwischen der holländischen Regierung und dem Präsident Krüger über die Frage statt, ob dem in den nächsten Tagen im Haag zusammentretenden Friedensgerichtshof ein Antrag, betreffend den Krieg in Südafrika unterbreitet werden soll. Falls nur einige Aussicht vorhanden ist, daß ein solcher Antrag eine ernste Behandlung erfahren würde, wird Präsident Krüger einen darauf bezüglichen Appell an die Mächte richten, welche das Haager Konferenz-Protokoll unterzeichnet haben. z ', England. In den wichtigen englischen Hafen ort Port Elizabeth, an der Sü^bstküste Afrikas, ist er wiesener Maßen die Bculenpest Hiun gleichfalls einge drungen. » l Rußland. Der „Invalide" veröffentlicht eine neue Verordnung des Kriegsraths, wonach den Offizieren die Verheirathung erst im Alter von 25 Jähren gestattet ist Von der Erlegung einer Kaution, die in Prozentpapieren und unbeweglichem GM bestehen kann, werden diejenigen Offiziere befreit, die eine Jahresgage von 1200 Rubel erhalten. Südafrika. Der britische Oberkommissar für Süd afrika, Sir Alfred Milner, wird nächstens mit Urlaub nach London abreisen, um der britischen Regierung seine Ansichten über die Lage in Südafrika darzulegen. , Sir- Alfred Milner gehört bekanntlich mit zu den geistigen Urhebern des Vurenkrieges und ist einer des entschiedensten Bekämpser weitergehender Zugeständnisse Englands an die Buren. Schwerlich sind daher von seinem angekündigten Besuch in London, der übrigens ungefähr zwei Monate dauern soll, Schritte zur Herbeiführung eines für die Burenstaaten ehrenvollen Friedens zu erwarten. — Der Vurengeneral Celliers, welcher in einem Gefecht bei Lichten burg gefallen sein sollte, ist dort nur verwundet worden. Er hielt sich zu seiner Genesung in Warmbad auf, wo er jetzt von den eingerückten Engländern gefangen genommen wurde. — Die Gattin des Milllärgouverneurs Maxwell in Pretoria, eine Amerikanerin, fordert in einem Aufruf ihre Landsleute zu Spenden für die in englischem Ge wahrsam besindlichen Frauen und Kinder der Buren auf. Schlimme Gerüchte über empfindliche Verluste der Engländer in Südafrika, die zwar noch nicht bestätigt, aber auch noch nicht widerlegt worden sind, laufen um. Und das letztere wäre sicherlich bereits geschehen, wenn die Gerüchte der thatsächlichen Unterlage völlig entbehrten. Wie besorgt Lord Kitchener ist, daß nur ja keine unan-
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