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Weißeritz-Zeitung : 21.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190208210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19020821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19020821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-21
- Monat1902-08
- Jahr1902
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 21.08.1902
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Die „Weiber!--Zeitung" erscheint wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners- tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- -ftalten, Postboten, sowie -unsere Agenten nehmen Bestellungen an. Wchknli-Mmig. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk- same Verbreitung finden, werden mit l2Psg., solche ans unserer Amtshaupt» Mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. - Einge sandt, im rcdactionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Amtsblatt str die Königliche Umtsyauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadlrach zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Aedarteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem „Jllustririen Unterhaltnngsblatt". Mit land- und hmuwirthschastlich« «onats-Beilagg. Nr. 95. Donnerstag, den 21. August 1902. 68. Jahrgangs Artillerie-Schießen mit scharfer Munition in dem Gelände, das von den Ortschaften Döbra, Göppersdorf, Berggießhübel, Gottleuba, Hart mannsbach, dem Oelsengrundbach bis zur Obermühle (1 km westlich Oelsen), dem Nordende von Börnersdorf und von Hennersbach einge schlossen wird. Die Königlichen Feldartillerie-Regimenter Nr. 28 und Nr. 64 werden am 22. aoä 23. Lugast äiosos Makros, Vormittags von 9 dis 1/212 vdr, in dem Gelände, das von den Ortschaften Döbra, Göppersdorf, Berggießhübel, Gott leuba, Hartmannsbach, dem Oelsengrundbach bis zur Obermühle (! Km westlich Oelsen) dem Nordende von Börnersdorf und von Hennersbach begrenzt wird, Schießen mit scharfer Munition abgehalten. Hierbei wird ein Terrain in Anspruch genommen werden, dessen äußere Grenze der südliche Theil der Ortschaft Döbra bildet, von da nach dem Vorwerk Lichtenberg, an dem Ortstheile Wingendorf und nördlich am Herbstberge vorbei, nach dem südlichen Theile der Stadt Berggießhübel zieht, von hier aus weiter an den nach Gottleuba und Hartmannsbach führenden Kommunikationswcge entlang, nördlich am Orte Hartmanns- Dach vorbei nach dem Gottleubaflusse, an diesem entlang bis zur Obermühle (1 Icm west lich Oelsen) und von da nach dem Nordende von Börnersdorf, Hennersbach und Döbra sich wendet. Dieses Gelände darf am 22. und 23. August von 7 Uhr Vormittags ab bis nach Beendigung des Schießens nicht betreten werden. Der Verkehr auf den durch Barrieren abgesperrten oder mit Warnungstafeln be zeichneten Wegen, namentlich auf den von Börnersdorf nach Hartmannsbach, nach Göppersdorf und Wingendorf, nach Liebstadt und von Hennersbach nach Döbra führen den Kommunikationswegen und das Betreten der Höhen des Brand, Spitzberges, Raab- steines und Eichberges, des Krähen- und Lerchenhübels und des Mühlberges ist während dieser Zeit strengt untersagt. Den Weisungen der Gendarmerie, der berittenen Patrouillen und sonstigen Wach mannschaften ist Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Sperrmaßregcln werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Hast bestraft. Auf besonderen Antrag der Königlichen Regimenter Nr. 28 und Nr. 64 wird der Absatz 7 der Bekanntmachung vom 12. dieses Monats aufgehoben und dafür Folgendes veröffentlicht: Die Regimenter werden im Gegensätze zu dem bisher beobachteten Verfahren, die Sprengstücke und Kugeln der verschossenen Munition selbst aufsuchen lassen, sich also nicht des Besitzrechtes an der ver schossenen Munition begeben. Es wird deshalb ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nach 88 42 und 291 Les Reichsstrafgesetzbuchs und 88 1 bis 4 des Gesetzes gegen den Verrath mili tärischer Geheimnisse das Aneignen von Sprengstücken pp. bestraft wird. Wenn Blindgänger, gleichviel, ob bald nach dem Schießen, oder erst nach längerer 1 Zeit entdeckt werden sollten, so hat der Finder, ohne das Geschoß zu berühren, die Fundstelle genau zu bezeichnen und von seinem Funde den unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaften sofort Anzeige zu erstatten. Diese werden schleunigst dafür Sorge tragen, daß derartige Geschosse durch Spreng kommandos an Ort und Stelle unschädlich gemacht werden. Es wird hierbei noch besonders darauf hingewiesen, daß Geschosse, welche bei» Schießen nicht zersprungen sind (Blindgänger), unter keinen Umständen auch nur berührt werden dürfen, weil deren Berührung mit großer Lebensgefahr verknüpft ist. Durch die vorstehende Bekanntmachung erledigt sich die Bekanntmachung vom 12. dieses Monats. Dippoldiswalde und Pirna, am l 8. August 1002. Die Königlichen Amtshauptmannschaften. 1281 all. Lossow, Amtshauptmann. I. V.: I)r. Grahl, Bez.-Ass. Clauß. Herr Wirthschaftsbesitzer kraut kodvrt UrLllks in kaaladLla ist als Gemeindevorstand seines Wohnortes auf 6 Jahre — das ist bis Mitte August 1908 in Pflicht genommen worden. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am l 6. August 1902. 924 ä. Lossow. Bekanntmachung. Wegen Vergebung der anläßlich des bevorstehenden Manövers erforderlichen Fouragelieferung an Hafer, Heu und Stroh werden hierauf Reslektirende aufgefordert, verschlossene und als solche bezeichnete Preisangebote bis Freitag, den 22. August v., Mittags, in der Rathserpedition abzugeben. Dippoldiswalde, am 20. August 1902. Der Stadtrath. Voigt. HnItsuG sus ei-stvi- »sn«>. Das Manöver-Proviamtamt Dippoldiswalde kauft größere Mengen an Speise- kartosfeln, Hafer, Heu und Roggenstroh (Flegeldrusch und Maschinenlangstroh) direkt vom Produzenten. Lieferzeit Anfang September. Angebote mit Preisforderung sind baldmöglichst zu richten an Proviantamts-Assistent Üüttel in Holzversteigerung. Bärenfelser Staatsforstrevier. Gasthof zu Schmiedeberg. 28. August 1902, Vormittags 1/210 Uhr: 2505 w. Stämme, 2 h. u. 6977 w. Klötzer, 1655 w. Derbstangen, 3510 w. Reisstangen,' Nach mittags 2 Ahr: 31/2 rm w. ungesp. Nutzscheite, 7 rm h. u. 103 1/2 rm w. Brenn scheite, 10 1/2 rm h. u. 1861/2 rm w. Brennknüppel, 1 rm h. u. 391/2 rm w. Zacken, 1/2 rm w. Brennrinde, 71/2 rm h. u. 209 >/2 rm w. Aeste, 112 rm w. Stöcke. Schläge Abth. 1, 2, 13, 78, 88 Durchforstungs- u. Einzelhölzer Abth. 3, 8, 9, 12, 16 bis 25, 28 bis 33, 36, 37, 39, 44, 45, 46, 50, 52, 53, 55, 58, 59, 60, 63, 65, 66, 68, 69, 70, 73, 77, 79, 83. Kgl. Forstrevierverwaltung Bärenfels, Kgl. Forstrentamt Frauenstein, Böttcher. am 18. August 1902. Krause. Der Revanchegedanke in Frankreich. Es giebt gewiß nicht wenig Leute in Deutschland, welche meinen, daß der Gedanke eines Rachekrieges gegen das Deutsche Reich unter den Franzosen jetzt, reichlich 30 Jahre nach den Ereignissen von 1870/71, allmählich dem Aussterben nahe sei und daher nicht mehr ernst genommen ,zu werden brauche. In der That schien es auch, als ob sich die breite Masse des französischen Volkes im Laufe Der Zeit mit dem Verluste von Elsaß-Lothringen nach und nach ausgesöhnt habe, und als ob das Nevancheseuer nur noch in kleinen und einflußlosen Kreisen Frankreichs fort lodere. Eine ganze Reihe von Vorgängen des letzten Jahrzehnts, die auf eine gewisse Annäherung zwischen den ehemaligen Gegnern von 1870 hindeuteten, konnten die Annahme nur verstärken, daß man sich in Frankreich immer entschiedener mit den Erinnerungen an die große Niederlage im Kriege mit Deutschland abzufinden beginne und den realen Verhältnissen in steigendem Maße Rech nung trage. Und dennoch ist dies eine Täuschung, dennoch halten nach wie vor weite Volksschichten Frank reichs an dem Gedanken einer Revanche gegenüber dem Sieger von 1870 fest, und selbst in den Pariser Re gierungskreisen spielt man ganz ungescheut mit dem Re vanchefeuer. Soeben erst hat der Kriegsminister General Andrä seinen „patriotischen" Gefühlen mit schier ver blüffender Offenheit wieder einmal Luft gemacht, durch die stark chauvinistisch gefärbten Reden, welche von ihm bei den Denkmalsfeierlichkeiten zu Villefranche gehalten worden sind. Es wurde daselbst in Gegenwart Andräs ein Kriegerdenkmal enthüllt, wobei der Minister die Fest rede übernommen hatte. Dieselbe war ersichtlich auf die Verherrlichung des Revanchegedankens zugespitzt, erklärte doch Andrä ohne Umschweife, der auf dem Denkmale dar gestellte Krieger sei der französische Soldat der Zukunft, er werde auch der Rächer Frankreichs sein, ihm bewahre das französische Volk seine Palmen auf. Es ist bezeich nend, daß diese aufreizenden Worte des französischen Kriegsministers wiederholt den lebhaftesten Beifall der Festversammlung fanden, was hinlänglich beweist, wie sehr noch immer in Frankreich der Revanchegedanke die Sinne beherrscht. Sicherlich wäre Andrä auch in jeder anderen Versammlung von Franzosen, wenn er derartige chauvinistische : Redewendungen gebraucht hätte, vollster Beifall zu Theil geworden, das ist zweifellos! Schließlich hielt General Andrä in Villefranche noch eine zweite Nc- vancherede, bei dem der Denkmalsfeier nachgefolgten Banket. In derselben erwiderte er u. A. einen Trink spruch des Vertreters von Belfort dahin, er rathe Beifort seine glorreiche Fahne von 1870 nicht früher herauszu tragen, als an dem Tage, da das Vaterland alle seine Kinder zu den Waffen rufen werde. Man darf einiger maßen gespannt darauf sein, wie sich das Gesammtkabinet Combes zu den „Offenherzigkeiten" des Kriegsministers in Villefranche stellen wird, der dort so ungenirt die Re vanche predigte. Vielleicht werden es die offiziellen Pariser Blätter versuchen, die Kundgebungen als harmlos hinzustellen, vielleicht werden sie sogar nicht mit einem milden Tadel für den ministeriellen Redner, der so unvor sichtig aus der Schule plauderte, zurückhalten. Indessen, schließlich kommt er nicht darauf an, ob die Pariser Re gierungspresse Herrn Andrä noch nachträglich ein Desavcu ertheilt, seine Worte sind doch nun einmal gefallen, und wie sie bei der Villefrancher Festversammlung ein lebhaftes Echo gefunden haben, so werden sie gewiß auch in allen anderen französischen Herzen nachklingen. Man hat eben jenseits der Vogesen 1870 noch immer nicht vergessen und harrt der Gelegenheit, da das wieder gesammelte Frankreich seine Rache an Deutschland nehmen und sich nicht nur das damals Verlorene wiederholen, sondern auch noch etliches Andere hinzufttgen kann. Es fehlt den Franzosen nur der richtige Mann, um ihnen den Rache gedanken zu verkörpern und auszuführen, mit solchen Opereltenhelden, wie General Boulanger einer war, würde dies freilich nicht möglich sein. Ob der künftige nationale Führer den Franzosen für den geträumten Rachekrieg noch erstehen wird, das kann erst die Zeit lehren. Für Deutsch land aber erhellt aus Vorgängen, wie jenen zu Ville franche, immer wieder die ernste Lehre, sein Pulver vor Allem gegenüber seinem unruhigen Nachbar im Westen trocken zu halten und nicht unnöthige Höflichkeiten und Liebenswürdigkeiten an ihn zu verschwenden, sie finden jenseits der Vogesen doch nicht die erforderliche Würdigung. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Vom 14.—24. August feierte das k. k. priv. bürgerliche Schützenkorps in Teplitz-Schönau die Jubelfeier seines 350jährigen Bestehens. In Folge der guten Beziehungen zwischen diesem Korps und der hiesigen Schützengesellschaft waren von dieser 15 Herren und 6 Damen der Einladung zu dem Jubelfeste gefolgt. Sie nahmen sowohl an dem Vegrüßungskommers am Donners tag, als auch an der Festmesse, am Festzuge und der Tafel am Freitage theil. Hierbei wurden dem Jubelvereine von den Dippoldiswaldcrn zwei photographische Tableaur und ein Tafelaufsatz aus Britannia-Silbcr mit Serpcntinsockel, altdeutschen Schützen darstellend, und Widmungsschild als Zeichen treuer Freundschaft unter herzlichen Glückwünschen überreicht. — In neuerer Zeit hat sich ain hiesigen Orte ein zweiter Gesangverein, „Liederkranz", gebildet, welcher unter bewährter Leitung ihres Liedermeisters Herrn Fleischer allwöchentlich seine Gesangsabende im hiesigen Schützen- Hause abhält. — Da auch ein neuer Turnverein in der Bildung begriffen ist, schießt die sogen. Vereinsmeierei auch hier noch üppig ins Kraut. — Theater. „Die offizielle Frau", ein Ausstattungs stück, wie es nicht glänzender gedacht werden kann, und ein Lustspiel, das auch ernster Szenen nicht entbehrt, be reitete einem zahlreichen Publikum am Momag Abend einige recht vergnügte Stunden. Die Handlungen der meisten auftrctenden Personen müssen natürlich hinter denen von Frau und Herrn Direktor Zahn als „Helene" bez. als „Lenor" zurücktreten, denen der Hauptantheil an
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