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Weißeritz-Zeitung : 26.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190404268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-26
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.04.1904
- Autor
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Wkikmh-Mmlg Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend. Amtsblatt für di- Königliche AmlshauMannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrat zu MxpMswalde. Illerate, welche bet d«j bedeutenden Auflage de»' Blattes »ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 H'g., solch« aus unserer Amtshauot- Mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Die «Welberitz-Zeitung* erscheint wöchentlich drel- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wkd an den vorhergehen- denWenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Psg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonattich 42 Psg. Einzelne Nummem 10 Pfg. - Alle Postan. statten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. zierte Inserate mit ent- sprechendem Aufschlag.- Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die S patten- zetle 2V Pfg. Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitige» „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land, «nd ha«,wirtschaftlich« «onats-Beilage. Nr. 47. Dienstag, den 26. April 1904. 70. Jahrgang. Bekanntmachung. Das Verzeichnis der zur land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft ge hörigen Betriebsunternehmer in der Stadt Dippoldiswalde nebst Heberolle und Andnungs- listen liegen vom26. Aprild. I. ab zwei Wochenlang an Ratserpedckonsstellezur Einsicht für die Beteiligten aus, damit letztere im Stande sind, die aus das Jahr 1903 oor- genommene Beitragsberechnung zu prüfen. Wir bringen solches hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis, daß nach Beschluß der Genossenschaftsversammlung der Beitrag auf das Jahr 1903 auf 4,35 Pfennig von jeder beitragspflichtigen Steuereinheit festgesetzt worden ist und daß die Einhebung dieser Beiträge in den nächsten Tagen von hier aus erfolgen wird. Einsprüche der Unternehmer gegen die Beitragsberechnung sind binnen einer weiteren Frist von zwei Wochen direkt an die Genossenschaftsstelle der land- und forst wirtschaftlichen Berufsgenossenschaft (Dresden-A., Wienerplatz 1, ll, Eingang zu richten, der ausgeworfene Bettag ist jedoch ungeachtet des Einspruchs vom Unternehmer in voller Summe zu zahlen. Hierbei machen wir gleichzeitig darauf aufmerksam, daß die Einhebung der Bei träge dieses Jahr in zwei Raten erfolgt, erstmalig diejenigen nach den Grundsteuer. Einheiten, spater diejenigen, bei denen Berechnung der Jahresgefährdung in Frage kommt. Dippoldiswalde, am 25. April 1904. Der Stadtrat. Voigt. Der Eisenvahnbeamten-Ausstand in Ungarn. Die schwere Enttäuschung, welche in Ungarn der neue Gesetzentwurf über die Regelung der Gehälter der Eisenbahnbeamten diesen vom Weichensteller bis zum Stationsvorsteher hinauf bereitete, hat einen Ausstand der ungarischen Eisenbahnbeamten heroorgerufen, wie er seines gleichen kaum schon vorgekommen ist. Es streiken nämlich in Ungarn nicht nur die unteren Eisenbahnbeamten und Eisenbahnarbeiter, sondern auch die Zugführer, Lokomo tivenführer, Stationsvorsteher, Eisenbahningenieure und Telegraphenbeamten haben wegen Nichtbewilligung ihrer Ansprüche auf Gehaltserhöhung und wegen Maßregelung einiger ihrer Führer in der Streikbewegung seit letzten Dienstag die Dienstleistung verweigert. Diese Verweige rung trat so plötzlich ein, daß nach dem Einfahren der Eisenbahnzüge in die Stationen das ganze Zugpersonal die Maschinen und Wagen verließ und die Eisenbahnzüge nicht mehr weiter fahren konnten. Die Stationsvorsteher und Betricbsbeamten verließen ebenfalls die Bahnhöfe und die Bureaus standen leer und verschlossen da. Ge wiß ist ein derartig rücksichtsloses Vorgehen der Eisenbahn beamten, wodurch eine Gefährdung der öffentlichen Wohl fahrt herbeigeführt wurde, in keiner Weise zu billigen, sondern die Beamten mußten gesetzlich ihre Stellen kündigen, ehe sie den Dienst quittierten. Menschlich be trachtet müssen aber wohl auch in Bezug auf die Ge hälter und Beförderungen, sowie in Bezug auf den Dienst für die ungarischen Bahnbeamten unerträgliche Zustände geherrscht haben, denn man kann sich nicht denken, daß diese Beamten bis hinauf zu den Stationsvorstehern nur frivol gehandelt haben, um eine Gehaltserhöhung und Diensterleichterung zu erpressen. Ehe Tausende von Be amten, von denen wohl die meisten Familienväter sind, zu einem solchen Schritte schreiten, müssen für sie wohl sehr schwere Kalamitäten vorhanden gewesen sein, und wird man ja wohl noch aus dem ungarischen Reichstage erfahren, welche Vorwürfe die Regierung und die Direk tion der ungarischen Staatsbahn treffen. Im ganzen sollen in Ungarn gegen 40 000 Eisenbahnbeamte streiken, fürwahr ein furchtbarer Notstand für den Eisenbahnver kehr in Ungarn. Um diese schwere Kalamität und ihre möglichen Folgen an Ruhestörungen zu vermeiden, hat Lie ungarische Regierung durch Soldaten alle Eisenbahn stationen besetzen lassen. Außerdem sind zwei Eisenbahn- regimenter und eine Anzahl Militär-Telegraphisten be ordert worden, den Eisenbahndienst zu übernehmen. Ferner find die jungen Eisenbahn-Ingenieure auf den technischen Hochschulen aufgefordert worden, Dienste als Lokomotiv führer zu leisten. Auch sollen bei der Direktion der -ungarischen Staatsbahnen Hunderte von Offerten von Eisenbahnbeamten eingelaufen sein, die ihre Dienste an bieten. Diese Offerten von Eisenbahnbeamten versteht man allerdings nicht recht, denn Eisenbahnbeamte im Dienst können keine solchen Offerten machen, und brauch bare Eisenbahnbeamte außer Dienst gibt es nicht gleich viele Hunderte. Man muß da wohl annehmen, daß diese Offerten von streikenden Beamten herrühren, die reuig in den Dienst zurückkehren wollen. Die ungarische Regierung scheint also doch bald diese schwere Kalamität überwinden zu können. Allerdings hat sie auch angedroht, daß sie in dem Eisenbahnstteik mit schweren Disziplinarstrafen und zahlreichen Entlassungen gegen die schuldigen Beamten vorgehen werde. Das sind traurige Aussichten für Tausende bisher pflichttreuer Beamten, und das ungarische Abgeordnetenhaus sollte genau untersuchen, welche Um stände diese Beancten schuldig werden ließen, und an dieser "Stelle Remedur schaffen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Unter dem Vorsitze des Herrn Amtshauptmann vr. Mehnert fand am 21. d. M. von vormittags l/2ll Uhr ab die 3. Bezirksausschuß- sitzung in diesem Jahre statt. In derselben fanden Ge nehmigung der II. Nachtrag zur ortsstatutarischen Be stimmung, Umgehungsgebühren der Bezirkshebammen im Hebammenbezirk Gombsen bett., das Ortsstatut über das Wasserwerk der Stadt Geising, die Sauggasmotoranlage Scheumanns in Ruppendorf, die Dismembration bei Blatt 89 des Grundbuchs für Schönfeld (Eigentümer: Franz Gustav Adolf Walther), das Gesuch Lavendts in Kipsdorf um Schankkonzession im Grundstücke „Zum Bergschlößchen" in Kipsdorf, die Gesuche Ganßauges in Quohren um Schankerlaubnis für den Anbau an sein Gasthofsgrundstück, Grahls in Possendorf um Konzession zum Betriebe der Gastwirtschaft im Grundstücke Kat.-Nr. 87 L. daselbst, Leupolds in Glashütte um Genehmigung zum Konditoreibetriebe, Wolfs in Hermsdorf i. E. um Konzession zum Tanzhalten im Grundstücke Kat.-Nr. 5 (Buschhaus), Roschers in Kreischa um Übertrag der Kon- zession zum Betriebe des Bier- und Branntweinschankes im Gasthof in Sayda, Marlas in Glashütte um Aus dehnung der ihm für das Grundstück Kat.-Nr. 132 dort- selbst erteilten Konzession zum Ausschank von Kaffee, Kakao und Schokolade auf dem Vorplatze, Gaumerts in Hennersbach um Schankkonzession n. für den dortigen Ortsgasthof, Reineckes in Kipsdorf um Konzession zum vollen Gastwirtschaftsbetriebe ic. M Hotel Tellkoppe daselbst, die Übernahme einer bleibenden Verbindlichkeit seitens der Gemeinde Pretzschendorf, das Gesuch der verehelichten Reibeholz, in Rückenhain um Genehmigung zum Bier- und Branntweinschank im Restaurant „Rückenhainer Höhe" und das Regulativ über Gebühren der Leichenfrau für den zusammengesetzten Leichenfrauenbezirk Liebstadt, soweit der diesseitige Amtsbezirk in Frage kommt. Dagegen wurden mangels Bedürfnisses abgelehnt die Gesuche Querners um Genehmigung zur Ausdehnung seiner Schank befugnisse auf den neu zu erbauenden Saal im Grund stücke Kat.-Nr. 47 in Wilmsdorf (Jägerhaus), des Turn vereins Glashütte um Schankerlaubnis für die dortige Turnhalle, Grahls in Lauenstein um Genehmigung zum Beherbergen im Schützenhause daselbst, sowie Huhles in Reinhardtsgrimma um Schankkonzession für das Grund stück Kat.-Nr. 39 6. Weiter wurde abgelehnt das Gesuch des Tanzlehrers Vroschmann in Wilsdruff um Dispensation von den Vorschriften in 8 2 des Tanzregulatios für den hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirk und das Gesuch der verehelichten Boye in Lauenstein um Abänderung der ihr für den Kantinenbetrieb am Straßenbau im weißen Müglitztale hinsichtlich des Branntweinschankes gestellten Bedingungen. Dem Ortsarmenverband Dönschten wurde für einen dortigen Ortseinwohner eine Unterstützung aus der Wettinstiftung bewilligt. Hierauf erfolgte die Fest setzung der für Hochwasserbeobachtungs- und Meldedienst rc. zu gewährenden Entschädigungen. Die Errichtung eines gemeinsamen Siechenhauses für die Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dippoldiswalde in hiesiger Stadt wurde für erwünscht erachtet und die hiesige Amtshaupt- mannschaft mit Einleitung von Verhandlungen beauftragt. Zu dem Regulativ über die Erhebung der Besitzverändernngs- abgaben in der Gemeinde Lungkwitz beschloß man befür wortende Berichtserstattung. Nach Kenntnisnahme von dem Inhalte einer Ministerialverordnung, betr. Maßregeln zur Bekämpfung der Viehseuchen und Besprechung anderer Angelegenheiten erfolgte Schluß der Sitzung nachmittags gegen 2 Uhr. Dippoldiswalde. Am vergangenen Freitage nach mittags in der 6. Stunde ist ein dreijähriges Kind des Schneidermeisters Hesse in den Wehrtump am Walksteige gefallen, welches von dem Uhrmacher Erwin Dietrich, der zufällig dazu gekommen ist, besinnungslos aus dem Wasser gezogen und dadurch von dem Tode des Ertrinkens gerettet wurde. Trotz des zirka 2 Meter hohen Sturzes hat das Kind, außer einigen Hautabschürfungen im Gesichte, weitere Verletzungen nicht erlitten. — Die Folgen des russisch-japanischen Krieges machen sich auch bei uns geltend. Die Sächsische Holzwarenfabrik Mar Böhme L Co., welche u. a. viel nach Rußland exportiert, mußte die Liefertermine verschiedener größerer Ordres auf mehrere Monate verlängern und sah sich hier durch genötigt, von zirka 250 Leuten 70 unverheiratete zu entlassen und die Arbeitszeit entsprechend zu verkürzen. Die Firma hofft jedoch bald in der Lage zu sein, wieder mit vollem Betriebe arbeiten zu können. In auswärtigen Zeitungen ist diesbezüglich unzutresfend berichtet worden. — Daß wir durchaus nicht im sächsischen Sibirien wohnen, zeigt uns nicht nur die vorgeschrittene Baum blut, sondern auch der Umstand, daß hier bereits am 20. d. M. mit dem Spargelstich begonnen wurde. — Mit einer Fest-Ouvertüre der Stadtkapelle begann am Sonntag das Konzert des Männergesangvereins zum Vesten des König Albert-Krieger-Denkmal-Fonds. Diese wie auch die übrigen Orchestersätze des Programms ge langen zu voller Zufriedenheit. Im ersten Teile folgten nun Männerchöre, gem. Chöre und zwei Sopran-Solis, letztere von Frl. Schiffner mit Lieblichkeit und Verständnis gesungen. Auch der dritte Teil bot ähnliche Abwechslung, und boten die Gesänge unter Leitung des Herrn Kantor Müller textlich und harmonisch fein ausgearbeitete und abgerundete Darbietungen. Der zweite Teil umfaßte „Eines stummen Landsknechts Lieder", ein Cyclus für Männerchöre mit Klavierbegleitung von Podbertsky mit verbindender Dichtung von O. Bieber-Pirna. Markiger Tert, vorgetragLn von Herrn Baumeister Fritsch, und volkstümlich gehaltene Lieder führten die Zuhörer von dem Markte einer kleinen Stadt, wo Landsknechte ange worben wurden, in das Lager mit seinem soldatischen Lärm. Schauerlich ernst spielt sich die Scene der Ver urteilung eines frevelnden Landsknechts ab. Da kommt der Befehl des Kaisers, zu rüsten zum Zuge nach Italien. Friedel, ein junger Landsknecht, nimmt Abschied von seinem Liebchen. Die Rosen blühen und welken, doch nimmer kehrt er wieder. Der Liedercyclus machte einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer, die allen Aufführungen ungeteilten Beifall zollten. Dem Gesangvereine, dessen Mitglieder schon in der Pflege des Gesangs ihren schönsten Lohn suchen und finden, geziemt Dank, daß er mit ein gangs erwähnter Bestimmung des Reinertrags sich in den Dienst der Verschönerung der Stadt und der patriotischen Dankbarkeit stellt. Dippoldiswalde. Von der hiesigen Schutzmannschaft ist am 22. d. M. der von der Kgl. Bezirkssteuereinnahme in Flöha im König!. Gendarmerieblatt unter Ausschreiben gesuchte Schausteller Ehr. W. ermittelt, am 23. d,M. der vom König!. Amtsanwalt Pirna wegen Diebstahls steck brieflich gesuchte Arbeiter M. W. aus Kagimirow (Provinz Posen) und am 24. d. M. der vom König!. Amtsanwalt Chemnitz ebenfalls wegen Diebstahls steckbrieflich verfolgte Tischler E. M. S. aus Steinbach festgenommen und dem Kgl. Amtsgericht hier zugeführt worden. — Die Postagentur in Värenburg (Lrzgeb.) wird für die Zeit vom I. Mai bis 30. September wieder in Wirksamkeit treten. Dresden. Die Zweite Kammer erledigte am Freitag das Komptabilitäts-Gesetz und das Gesetz über die Oberrechnungskammer. — Der mit Spannung erwartete Bericht der gesetz gebenden Deputation der Zweiten Kammer des Landtages über den Gesetzentwurf betreffend Änderung des Wahl-
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