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Weißeritz-Zeitung : 12.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190407120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-12
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.07.1904
- Autor
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wöchentlich drei» : Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergeben- denWenden ausgegeven. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummem 10 Pfg. — Alle Postan- galten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Mßeritz-Zeitlmg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Jnierate, welch« Lei Ler bedeutenden Auflage -es Blatte» -ine sehr wirk same Verbreitung finden^ werden mit 12 solche aus unserer Amtshaum- mannschast mit 10 Pfg. die Spaltzelle oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Jnsera^ mit ent- Eingesandt, im^reda?tto- nellen Teile, die Spalte» zelle 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Amtshauxtmannsch-st, das Königliche Amtsgericht und den Sladtrat zu Dippoldiswalde. Versrckvorllicher Aedskteur: Paul Jehns. - Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. Mit achtsettige« „Illustrierten Unterhaltung»«.»«". Mit land- und hanswirtfchastlicher «onatr-Beilage. Nr. 79. Dienstag, den 12. Juli 1904. 70. Jahrgang. Freitag und Sonnabend, den 15. und 18. Juli 1904, werden die Geschäftsräume der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschast gereinigt. An diesen Tagen werden nur dringende Geschäfte erledigt. Dippoldiswalde, am l. Juli 1904. Königliche Amtshauptmannschast. 72 l A. vr. Edrs. Herr Gutsbesitzer Karl Gustav Hartmann in Ölfengrund . ist zum Gemeindeältesten seines Wohnortes auf die nächsten 6 Jahre, d. i. bis Ende Juni 1910, in Pflicht genommen worden. Dippoldiswalde, am 7. Juli 1904. Königliche Amtshauptmannschast. 616 A. vr. Mehnert. Whle. Verordnungsgemäß wird nachstehende Bekanntmachung der Königlichen Kreishaupt mannschaft Dresden zur Veröffentlichung gebracht. Dippoldiswalde, den 8. Juli 1904. Königliche Amtshauptmannschast. -Nr. 1320 Q. vr. Mehnert. Pch.' Unter Bezugnahme auf die Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern, betreffend die Einführung einer Gewerbeaufsicht durch weibliche Aufsichtsbeamte, vom 25. Juni 1904 (Dresdner Journal Nr. 148) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß am heutigen Tage Fräulein Cäcilie Dose, hier, Winckelmannstraße l,ll. als weiblicher Gewerbeaufsichtsbeamter für den Regierungsbezirk Dresden in Pflicht ge nommen worden ist. Die Mitwirkung der Genannten bei der Gewerbeaussicht in der bisherigen Weise erledigt sich hierdurch. Der Genannten liegt unbeschadet der Zuständigkeit der Polizeibehörden und Ge- werbeinspektion ob 1. die Überwachung der Ausführung des Gesetzes, betreffend Kinderarbeit in ge werblichen Betrieben, vom 30. März 1903. 2. bei Ausübung dieser Tätigkeit nebenbei die Beaufsichtigung solcher Gewerbebe triebe, in denen weibliche Arbeiter beschäftigt werden, und stehen ihr hierbei die in 8 I39b der Gewerbeordnung bezeichneten Befugnisse ins besondere das Recht zur jederzeitigen Revision der ihrer Aufsicht unterstellten Betriebe zu. Dresden, den I. Juli 1904. Xünigllvk« Rnvisksupltmannsvkstt. v. Kirchbach. Einrichtung einer Telegraphen-Anstalt. Am 12. Juli wird bei der Posthilfsstelle in Obercunnersdorf, Amtshauptmann schaft Dippoldiswalde, eine Telegraphenbetriebs- und öffentliche Fernsprechstelle eröffnet werden. Die neue Telegraphen-Anstalt ist zugleich Unfallmeldestelle. Dresden-A., 8. Juli 1904. Ksissi-Iiolrs aken-posttrünelrlion. I. V.: Kroll. —— . " -. Lokales und Sächsisches Dippoldiswalde. Zu den vormals bergbegnadigten Ortschaften zählt auch unsere zum Altenberger Revier ge hörige Stadt und erhält dieselbe infolgedessen von diesem Jahre ab bis mit 1915 alljährlich 1025 M. 21 Pf. oder 12302 M. 52 Pf. im ganzen ausgezahlt. Mit dem 1. Januar 1916 fällt das noch vorhandene Vermögen der Vergbegnadigungsfonds an den Staat zu dessen freier Verfügung. Dasselbe dürfte entsprechend den bisherigen Zwecken vermutlich zur Gründung einer Zentralunter stützungskasse für den Erzbergbau im Königreiche Sachsen Verwendung finden. — Heute Montag vormittag entstand im Gasthof „zur Sonne" ein Stubenbrand, welcher jedoch bald ge löscht wurde. — Der Staatssekretär des Innern v. Posadowsky- Berlin hat der Müllerschule auf das Jahr 1904 aber mals eine Beihilfe von 3000 M. aus Reichsmitteln ver- willigt. — Im Monat Juni d. I. sind in hiesiger Stadt 135 Hotel- und 176 Herbergsfremde über Nacht geblieben. An letztere sind für 21 M. 25 Pfg. Verpflegungsmarken verausgabt worden. — Am Sonnabend vor dem Schützenfeste und am Schützenfest Montag und Dienstag können offene Geschäfte bis 10 Uhr abends, dagegen am Schützenfestsonntage nur bis 9 abends, aber auch während der Zeit des Nach mittaggottesdienstes, offen gelassen werden. — Die Siebenschläfer-Fabel verliert in diesem Jahre stark an Renommee. Da es am 27. Juni mehrfach regnete, müßte der alten Regel zufolge eigentlich an jedem Lage etwas himmlisches Naß fallen. Statt dessen ist es ober außerordentlich trocken. Tag für Tag scheint die Sonne und an der Tageswärme merkt man, daß wir langsam den Hundstagen zusteuern. Alle Wässer zeigen «inen sehr niedrigen Stand; die Elbe ist so seicht, daß die Schiffahrt mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. An Stelle der sonnigen, heißen Witterung wären einige Tage regnerisches Wetter schon unserer Feldfrüchte halber viel angebrachter. Aber es trifft nichts mehr ein: auch Lie erprobtesten Wetterregeln gehen falsch! — „Hinten hängt einer!" Es ist eine oft ge rügte Unsitte der Kinder, daß sie sich an fahrende Wagen anhängen und so ein Stückchen fahren lassen. Zur Warnung setzen wir eine Unsallmeldung hier an, die aus Sontra bei Kassel kommt: Das fünfjährige Söhnchen des Kutschers Engel wurde von einem Wagen überfahren und sofort getötet. Der Junge hatte sich an einen Wagen ge hängt, stürzte dabei zu Boden und wurde von einem in kurzer Ferne folgenden Wagen überfahren. Reinberg, 9. Juli. Gestern wurde auf hiesiger Flur das erste diesjährige Getreide geerntet und zwar Wintergerste. Riederfrauendorf. Einen jähen Tod fand hier am Sonnabend vormittag der 76 jährige Wirtjchaftsauszügler Fischer; beim Kirschenpflücken fiel er vom Baume und tot mußte man ihn hinwegtragen. Glashütte. Vorigen Freitag kamen 18 Offiziere verschiedener Wasfengattungen mit Burschen und 27 Pferden »sowie einem Gepäckwagen nach hier und nahmen in den hiesigen Gasthöfen Quartiere. Dieselben waren auf einem Uebungsritte begriffen, kamen Tags vorher durchs Weißeritz- tal bis Kipsdorf, wo sie übernachteten, und Freitags über Altenberg—Heising. Sonnabend früh ging der Ritt in die Gottleubaer Gegend. — In voriger Woche ist hier mit Grundgraben zum Bau einer neurn Uhrenfabrik begonnen worden, in welcher Uhren nach Schweizer System gebaut werden sollen. Die selbe kommt unter die Villa des Herrn Ernst Kassiska zu stehen. Obercunnersdorf bei Klingenberg, 12. Juli. Nach Gewährung eines namhaften einmaligen Beitrags seitens der hiesigen Gemeinde wird in unserem Orte bei der Post hilfsstelle am heutigen Tage eine Telegraphenbetriebs- und öffentliche Fernsprechstelle eröffnet. Die neue Tele graphenanstalt ist zugleich Unfallmeldestelle. Dresden, 8. Juli. Der Kronprinz ist heute nach mittag 5 Uhr 7 Min. mit seinen Kindern zu 3wöchigem Aufenthalt nach Schmecks in der Hohen Tatra abgereist. — Am I.Juli waren es 60 Jahre, seit die Familie des Schneidermeisters C. Traugott Voigt in dem Hause des Herrn G. A. Runge (Firma Kurze L Fliegel), große Brüdergasse 10, die Wohnung bezog, in welcher der jetzige Bewohner, Herr Karl Julius Ernst Voigt, das Licht der Welt erblickte. Dresden. Ein Prozeß um Millionen spielte sich vor dem Dresdner Landgericht ab. Angeklagt wegen Betrugs sind der Techniker und Photograph Ludwig Höffert und dessen Mutter, die Hofphotographens-Witwe Mila Höffert. Sie werden beschuldigt, vom Mai bis Oktober 1902 durch Erregung von Irrtum und Vorspiegelung falscher Tat sachen in Dresden und Coswig in 15 Fällen Personen um Darlehen von zusammen 230000 M. geschädigt zu haben. Vor ungefähr 30 Jahren gründete der 1901 ver storbene Hofphotograph Höffert in Dresden sein Geschäft, brachte es in den letzten 25 Jahren zu einem bedeutenden Rufe und errichtete in allen Großstädten Deutschlands Filialen. Nach dem Tode Hösferts sen. übernahmen die Angeklagten als alleinige Erben und Teilhaber sämtliche Geschäfte, der Sohn drei derselben in Hannover und Berlin auf eigene Rechnung. Die Hösfertschen Eheleute haben die letzten 16 Jahre nicht mehr zusammengelebt. Der Mann hatte in Amerika eine adelige Dame geheiratet, welche er als 15jähriges Mädchen an der Riviera kennen gelernt hatte, und lebte mit ihr in Doppelehe in deutschen Badeorten. Als Höffert 1901 in Wiesbaden starb, er schoß sich die zweite Frau bald darauf. Höffert soll ein sehr lururiöses Leben geführt und einfach Wechsel im eigenen Interesse auf die Firma gezogen haben. Trotz dem er bei seinem Tode 800000 M. Schulden hinterließ, trat Frau Höffert dennoch die Erbschaft an, da sie durch die Fortführung den Konkurs vermeiden wollte. In den folgenden Jahren war es den Angeklagten nur noch mög lich, durch Gewährung hoher Zinsen und von hohem Damnum Darlehen auszutreiben. Wie festgestellt wird, haben die Angeklagten in den letzten Jahren jährlich an 116000 M. Damnum und Wucherzinsen zu zahlen ge habt. So war denn bis Anfang 1901 die Schuldenlast um weitere 400000 M. gewachsen. Davon soll aber auch einen großen Teil Höffert jun. in leichtsinniger Weise kontrahiert haben. Unter Verschweigung dieser ungünstigen Vermögensverhältnisse und unter Berufung auf die alt bewährte Firma sollen trotzdem die Angeklagten noch 230000 M. Darlehen ausgenommen haben. Trotzdem schon im Herbst 1902 der Zusammenbruch unvermeidlich war, wurde der Konkurs erst am 17. April 1903 ange meldet. Der Konkurs ist jetzt noch nicht beendet und dürfte nur eine Dividende von 4—5 Proz. ergeben. An gemeldet sind 1736149 M. Schulden, davon sind vom Konkursverwalter mit Erfolg 891792 M. bestritten worden. Frau Höffert wurde wegen Betrugs zu drei Jahren Ge fängnis, ihr Sohn Ludwig Höffert zu sieben Jahren Ge fängnis verurteilt. Dresden. Ein ergreifendes Bild aus dem Leben entrollte die Schwurgerichtsverhandlung gegen den aus Pobershau bei Zöblitz gebürtigen, 36 Jahre alten Schuh macher Friedrich Otto Schönherr. Ein durch Alkohol an Leib und Seele völlig zerrütteter Mann, der achtzehnmal, auch mit Zuchthaus, vorbestraft ist, beschritt die Anklage bank. Vor etwa sieben Jahren heiratete Schönherr. Schon gleich nach der Hochzeit ergab er sich dem Trünke; er mied jede Arbeit. Die Frau mußte für die nach und nach immer zahlreicher werdende Familie sorgen und sich quälen. Mehrmals wurde der Trunkenbold wegen Be drohung und Mißhandlung seiner Frau und Kinder be straft, zuletzt im Mär; zu zwei Monaten Gefängnis. Am 14. Mai verließ er das Gefängnis und nun faßte erden Entschluß, sich und seine Frau zu töten. Am 15. Mai suchte er seine Frau, die sich von ihm getrennt hatte, in deren Wohnung in Pirna auf, stürzte wie ein Wilder auf das arme Weib los und mit den Worten: „Jetzt hab' ich dich, jetzt mußt du dran!" setzte er der Frau den doppel läufigen Revolver auf die Brust und drückte los. Doch beide Schüsse versagten, die Zündhütchen waren feucht ge wesen. Hierauf veranlaßten die Nachbarn die Fest nahme des Wütenden, der beim Absühren noch aus rief: „Und wenn ich zehn Jahre ins Zuchthaus komme, ich erschieß' dich doch!" In der Hauptverhandlung zeigte der Unhold nicht die geringste Spur von Reue. Er wurde des versuchten Mordes für schuldig befunden und zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust sowie Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. — Die diamantene Hochzeit beging das Auszügler- Ehepaar Starke in Niederau. — Unweit Cotta wurde in einem Krautfelde ein Mann aufgefunden, der Stichwunden am Hals und Hand gelenk aufwies. — Der 14 Jahre alte Bruno Schmidt aus Leipzig wurde am Donnerstag nachts in Bodenbach von der Wache unterstandslos angetroffen. Er gestand, seinem Meister entlaufen zu sein, wo er bis Dresden zu Fuß ging; hier löste er eine Fahrkarte Dresd'n —Mügeln, wurde auf dem Zuge vom Schlafe befallen, vergaß das Aussteigen und fuhr so nach Bodenbach. Eine Fahrkarte wurde bei ihm vorgefunden. — Aus dem Speisewagen des EZpreßzuges Wien— Berlin geschleudert wurde am Donnerstag nachmittag der im Speisewagen tätige Koch. Der Zug traf infolge der Vorkommnisses mit einer Verspätung ein. Der Unfall hat sich beim Verlassen des Bühnhofes in Franzensbad
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