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Weißeritz-Zeitung : 14.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190407144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-14
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.07.1904
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Meißmtz-Zeitlmg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegmd. >en- wi denAbenden ausgegeben. Die «Mtibetttz-Zeittmg' «scheint wöchentlich dr«l- «nat: Dienstag, Donnerr- lag und Sonnabend und aus unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Ms. die Spallzeile od« deren Raum berechnet. — La» dellarische und kompkl» Preis vierteljährlich 1M. Lk Pfg., zweimonatlich S4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- Italien, Postboten, sowie . «insere Austräger nehmen Bestellungen an. — — . —. - . - AmtsSkatt sm die Königliche AmlsSauptmannschaft, das Königliche -Amtsgericht nnd dm Mdtrat zu Appaldlswatde. Jnlerate, welche bei der bedeutenden Auslage de» Blatte» 'ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 Pm., solch« zierte Inserat« Mit ent» sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redattto» nellen Teile, die Spalten zeile SO Pfg. 70. Jahrgang. Donnerstag, den 14. Juli 1904. Nr. 80. Druck'und V-rl-g »Ml C-rl r-hn- m DIxpoldl-WMdr. Mit land» nnd hanowirtschastlich« Manatn-vaila-n. Vrrantworüichrr Kedakteur: Paul Irtzne. — Mit achtseitige» „Illustrierten Unterhaltungeblatt". Gesperrt wird vom 18. bis mit 22. d. M. der Kommunikationsweg Großölsa—Possendorf. Der Fährverkehr wird währenddessen über Wendischcarsdorf gewiesen. Dippoldiswalde, am 8. Juli 1904. königliche Amtshauptmannschast. 746 ä. vr. Mehnert. Whle. Die diesjährige Vbstverpachtung für Abteilung 4 bis 8 der fiskalischen Müglitz» talstrahe soll Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Saure Wochen waren es für die Festausschüsse der Schützengesellschaft und des -V ftl.- Verbands des Vereins „Glück zu", um das vom 15. bis 19. d. M. stattfindende Doppelfest in unsrer Stadt vorzubereiten, denn vor und an den Tagen des dies jährigen Vogelschießens hält auch der Verband der bi. seinen 2. Verbandstag hier ab. Wie auf der Aue für die Tage des Vogelschießens nun bretterne und leinene Buden- und Zeltreihen entstehen jedermann zu Lust und Freude, so rührt man sich ebenso innerhalb der Stadt, zu freundlichem Empfang werter Gäste Häuser und Straßen zu schmücken. Auch sonst herrscht rege Tätigkeit, alle fest» Uchen Veranstaltungen aufs beste zu ordnen, und damit auch der Humor zu seinem Rechte kommt, werden von beiden Korporationen Festzeitungen herausgegeben, zu deren Mitarbeitern die gediegensten Kräfte gewonnen worden sind. Mit einer Vorstandssitzung beginnt am Freitag der Verbandstag der ä. ». Nachdem im Laufe des Nachmittags die Festgäste eingetroffen sind, gibt am Abend der Kommers im „Stern" Gelegenheit, alte Be kanntschaften zu erneuern und neue zu schließen. Wie in voriger Nummer d. BI. ersichtlich, sind hierzu alle Gönner und Freunde des ä. bl -Verbandes herzlich willkommen. Als Eintrittsgeld wird 1 M. erhoben, wofür Kommers buch und Bier gewährt wird. Während am Sonnabend die bl. ihre Generalversammlung abhalten, besuchen ihre Damen die Reichelsche Strohhutfabrik. Mittags >/2l Uhr geht es dann vom Bahnhofshotel im festlichem Zuge, dem auch historische und komische Ausschmückung nicht fehlen wird, die Bahnhofstraße entlang, durch die Schuh gasse, obere Herrengasse, über den Obertorplatz, die Brau- hofstraße hinunter und durch das Niedertor nach dem Markte, wo vor dem Rathause photographische Aufnahme stattfindet, ehe das Festessen im Rathaussaale beginnt. Auch hierzu ist die Bürgerschaft eingeladen. (Couvert 2,50.) Nach Schluß der Festtafel soll die Unterrichtsmühle und das Elektrizitätswerk besichtigt werden. Während dann abends im Rathaus die Paare sich im Tanze drehen, verkünden Böllerschüsse, daß auf der Aue mit dem Zapfen streich das Schützenfest beginnt, für das wir uns den Sonntag von vormittags 11 Uhr ab vorbehalten, um uns an der Festtafel und am Auszug zu beteiligen und dann die Vorführungen von Löwen und fremden Völker- rassen im Zirkus, die lebensvollen Figuren im Panoptikum und die wahrheitsgetreuen Bilder im Panorama zu be wundern. Sodann versuchen. wir unser Glück in den mannigfachen Glücksbuden, erfreuen uns an dem munteren Treiben der Jugend auf Karussell und Schaukel, lassen auch Freund Kasperle nicht unbeachtet und suchen uns dann bei der Hitze ein Plätzchen in oder vor der ge räumigen Schützenhalle, in Anders Restaurant oder im schattigen Schützenhausgarten, wenn uns nicht der Flöten Getön zu einem Tänzchen verlockt. Aber nicht versäumen wollen wir einen längeren Besuch des Schützenzeltes, wo das neunköpfige Künstlerensemble „Ehrenhaus" durch akrobatische, athletische, musikalische, humoristische Produk tionen das Publikum in Erstaunen versetzt. Dabei wird der Eintrittspreis sich in sehr mäßigen Grenzen halten und sich nach Beginn der Aufführungen nach und nach ab stufen. Unterdessen werden die Schützen dem Hauptvogel zu Leibe gehen, wie auch der Verein „Glück zu" mit seinen Gästen das Abschießen zweier Vögel plant, wie sich die werten H. mit ihren Damen überhaupt an den fest lichen Veranstaltungen der Schützen zu beteiligen gedenken. Der Haupteffekt am Montag liegt für die Schützen und ihre Gäste im Wettschießen um die Königswürde und im Königsfrühstück, für das Publikum im festlichen Umzuge durch die Stadt, dem sich eine wendische Hochzeitsgesell schaft anschließen wird, die dann auf der Aue sich bei Reigen und Schmaus belustigt. Am Abend wird der Festplatz in großartiger Illumination erglänzen, zu welcher die bl. von ihrer Wagensahrt nach Kipsdorf wohl zurück sein werden. Wenn dann am Dienstag mit Ein führen der neuen Könige durch die festlich illuminierte Stadt die Festtage ihrem Ende zuneigen, dann bildet ein großes Brillantfeuerwerk den glänzenden Schlußesfekt der festlichen Tage, die allen Beteiligten gut bekommen mögen. — Zur Hebung der Bienenzucht hat die Regie rung neuerdings genehmigt, daß an Bienenzüchter der Bedarf an Winterfutter für ihre Völker, also Zucker, ohne den gesetzlichen Zoll abgegeben wird. Damit aber nicht Mißbrauch getrieben werden kann, wird der Zucker nur im denaturierten Zustande, und zwar mit Kleie vermischt, verabfolgt. Außerdem muß die Anzahl der Völker, für die einer bestellt, vom Steuerbeamten bescheinigt werden, indem aufs Volk nur 12 Pfd. gerechnet sind. Da jedoch endlich der Bezug nur den Imkern gestattet ist, welche dem Bienenwirtschaftlichen Hauptvereine des Königreichs Montag, den 18. Juli d. I., vormittag» 9 Uhr, im Kaiferhof zu Glashütte gegen sofortige Bezahlung erfolgen., Pirna, Straßen» und Wasser-Bauinspektion ll. Gin neuer deutscher Eisen- und Stahlkönig. Die weltberühmten Kruppschen Eisen- und Stahlwerke in Essen haben in Mülheim a. d. R. in August Thysfen einen Konkurrenten erhalten, der zwar in Bezug auf die Kanonenherstellung niemals die Bedeutung Krupps er reichen wird, der aber hinfichtlich der Eisen- und Stahl- fabrikation die Kruppschen Werke wohl schon übertroffen hat. Das Merkwürdigste bei den Thyssenschen Unter nehmungen besteht darin, daß sie, obwohl viel jünger als die Kruppschen Werke, doch viel rascher als diese gewachsen sind, und daß August Thyssen im deutschen Stahlverbande nunmehr der größte Lieferant geworden ist und in dem Verbände auch die erste Geige spielt. August Thyssen ist als Geschäftsmann ein Arbeits- und Unternehmergenie ersten Ranges und auch ein Mann der größten technischen Fortschritte. Dadurch hat er seine für Deutschland bei spiellosen Erfolge errungen und seine Bewunderer ver gleichen ihn nur noch mit Carnegie, dem Schöpfer des amerikanischen Stahltrüsts. Allem Anscheine nach hat eben August Thyssen auch noch das Finanzgenie wie Carnegie, denn Thyssen hat auch stets die großen Finanzpläne ent worfen und durchgeführt, die mit den Unternehmungen der Firma Thyssen L Komp, zusammenhingen. Der An fang zu den Thyssenschen Werken wurde vor einem Menschenalter in Mülheim a. d. Ruhr gemacht, wo die Firma mit 60 Mann ein Bandeisenwalzwerk errichtete. Die Produktion von Bandeisen bildet noch heute einen wichtigen Fabrikationszweig der Thyssenschen Anlagen. Diese alte Anlage ist ein Teil des großen Mülheimer Werkes Thyssen L Komp., das jetzt etwa 4600 Arbeiter beschäftigt. Inhaber der Firma ist August Thyssen und sein Bruder Josef. August Thyssen ist aber die Seele und der eigentliche Leiter des großen Unternehmens. Das Mülheimer Werk besteht allein aus sechs Abteilungen; zu dem Bandeisenwerk kommen noch Blechwerk mit Martinanlage (8 Öfen), Röhrenwerke mit Fittingschmiede, Verzinkerei, Nagelfabrik und Maschinenabteilung. Das Blech- und Röhrenwerk sind die größten Anlagen ihrer Art in Deutschland, wie man denn überhaupt von einer Reihe Thyssenscher Etablissements dieses Beiwort ge brauchen kann. Die Leistungsfähigkeit der Werke ist auf mehreren Gebieten ganz erstaunlich und unübertroffen. Sie liefern für Hütten- und Bergwerke die größten Maschinen, sie erzeugen die längsten Eisen- und Stahlröhren, nämlich bis zu 500 Meter Länge, und sie haben die besten und mannigfaltigsten Anlagen zur Verfeinerung des Eisens, des Stahls und Blechs. So sind die Thyssenschen Werke in der Industrie ein Königreich und eine Ehre für den deutschen Unternehmungsgeist. In weiten deutschen Volks- kreisen wird man dadurch auch immer mehr erkennen, daß die deutsche Industrie wohl neben der englischen und amerikanischen berufen ist, den Weltmarkt zu erobern, denn solche Leistungen finden in den meisten anderen Ländern eben nicht ihres Gleichen. LssMiche SW« der z« WBiDM OovnorstL^, üvv 14. «Illll 1904, abends 8 tthr, im Sitzungszimmer im hiesigen Rathause. Die Tagesordnung hängt im Nathaufe au» Sachsen angehören, so beschloß der Bienenwirtschaftliche Verein von Dippoldiswalde und Umgegend einstimmig, genanntem Hauptoereine sich anzuschließen, um auch seinen Mitgliedern den angeführten Vorteil zu sichern. — Wie uns mitgeteilt worden ist, soN der am ll. d. M. im Gasthof „zur goldenen Sonne" stattgefundene Stubenbrand dadurch entstanden sein, daß die auf einem Tischt, der unmittelbar am Fenster gestanden hat, ge legenen Streichhölzer durch die Strahlen der Sonne ent zündet worden sind, welche dann die Tischdecke sowie die Gardinen in Brand gesetzt haben. Seifersdorf. Schulfest, welch ein Jubel unter der Schuljugend. Ein solches wurde nach achtjähriger Pause von der Schulgemeinde Seifersdorf mit Spechtritz für den 22. d. M. festgesetzt. Durch freiwillige Sammlung sind über 300 M. zusammen gekommen, für welche schon den Kindern eine angenehme Freude bereitet werden kann. Möge dazu der Himmel ein freundliches Gesicht machen! Altenberg. Begünstigt vom herrlichsten Wetter und unter Teilnahme der gesamten Bewohnerschaft unseres Bergstädtchens fand am Sonntag das 25jährige Jubiläum der freiwilligen Feuerwehr in wohlgelungenster Weise statt. Zahlreiche Ehrungen wurden dem Chor und seinem Führer Herrn Krause, der am 6. Oktober das 25jährige Kommandanten-Jubiläum feiern kann, zuteil. — Ein Waldarbeiter aus Zinnwald schreibt dem „B. v. G.": „Am Freitag war ich mit meinem Sohne in Abteilung 95 des Altenberger Reviers auf Arbeit. Wir hatten uns zu Mittag ein Weilchen hingelegt, weil es sehr heiß war, und zwar in hohem Holze. Ich hatte mein Jackett unter meinem Kopfe ausgebreitet. Aber kaum hatte ich mich darauf gelegt, als es unter meinem Kopfe anfing zu wackeln und zu rascheln. Ich hob die Jacke auf — darunter lag eine Kreuzotter, die eben erst aus einem etwa zollweiten Loche unter dem Baume, an dem wir lagen, heroorgekrochen sein mochte. Natürlich haben wir ihr sofort den Garaus gemacht. Da man doch immer annimmt, daß es in solchem hohen Holze keine Kreuz ottern gibt, teile ich den Fall zur Warnung für andere mit." — Zahlreicher als sonst, tritt Heuer das giftige Reptil in verschiedenen Gegenden auf. Eine Fangprämie wird leider in unserem Bezirke nicht mehr bezahlt. Posfendorf. Die Heuernte ist bei uns bereits be endet. Der Ertrag war ein guter. Mit Riesenschritten naht die Getreideernte, infolge der großen Trockenheit und heißen Tage etwas zeitiger als andere Jahre. Wie man hört, soll in hiesiger Gegend stellenweise schon Ende dieser Woche damit begonnen werden. In Goppeln hat man schon vergangene Woche Wintergerste gemäht. Mit banger Sorge schaut der Landmann in die Zukunft, denn bei der Trockenheit ist wenig Aussicht auf einen kräftigen Nachwuchs des Wiesengrases vorhanden und auch der Klee leidet stark darunter. — Zu dem am 6., 7. und 8. August d. I. statt findenden 25jähr. Stiftungsfest unseres König!. Sächsischen Milstärvereins „Kronprinz Friedrich August" und Weihe des Schill-Denkmals in Wilmsdorf sind die Vorbereitungen bereits im Gange. Hänichen. Am vergangenen Sonntage fand im Saale der „Goldnen Höhe" die Jahres-Zusammenkunft der freien Sängervereinigung statt, an welcher die Männer gesangvereine zu Welschhufe, Kleinnaundorf, Kunnersdorf, Hänichen, Wilmsdorf, Lungkwitz und „Sängerlust" Kreischa teilnahmen. Mit der Zusammenkunft war zugleich ein Gcsangskonzert verbunden, dessen Programm 11 Le- saugsnummern und 3 instrumentalen Vorträgen bestand. Nach Begrüßung durch den Vorstand des Welschhufer Vereins nahm das Konzert seinen Anfang und verlief in wohlgelungener Weise, denn sämtliche Darbietungen, die Zeugnis von ernster Pflege des deutschen Volksgesange» ablegten, fanden reichen Beifall. Nach beendetem Konzert begann der Ball. Wir sind jedoch der Meinung, daß sich an das Konzert ein Kommers anzuschließen hat, der
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