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Weißeritz-Zeitung : 16.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190407166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-16
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.07.1904
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MHmtz-Mmg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amlshaupimannschasi, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zn Dippoldiswalde. Sonnabend, den 16. Juli 1964. Ni. 81. Inlerate, welch« bet d« bedeutenden Auflage de» Blatter 'ine sehr wirt- same Verbrelunä sinder^ werden mit 12 P^>-, solch« aus unserer Amtrhaupt« Mannschaft mit 10 Psg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta- bellarische und kompil ierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag.— Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten» zeile 20 Psg. Dl« „Weiheritz-Zeitung' «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergeben- LenAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Psg-, zweimonatlich 84 Pfa., einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern 10 Psg. — Alle Poftan» stalten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Verantwortlicher Redakteur: Baut Irhne. — Druck und Verlag mm Carl Irhnr in Dippoldiswalde. Mit achtseitige« „Illustrierten Anlerhaltungsblatt". Mit land» und hauswittschastttch« «onats-veilage. 70. Jahrgang. Hiermit werden die Bestimmungen in § 2 des Mandats vom 2. April 1796, Lez. § 35, Absatz I und 2 des Gesetzes vom I. Dezember 1864, wonach bei ist, Uunil« und «-«vienen zu lassen m Erinnerung gebracht. Die Hundebejiher werden demgemäss veranlasst, im Gebiete der unterzeichneten Revierverwaltungen ihre Hunde sn «ten t.sünv «u Füki»en. Die Königlichen Forstrevierverwaltungen Rehefeld, Schmiedebergs Bärenfels und Altenberg. Gütliche AtzWH Les AMMslWs am 21. Juli 1904, vormittags 10 Uhr, im Sitzungssaals der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt in der amtshauptmannschaftlichen Kanzlei aus. Dippoldiswalde, am 13. Juli 1904. Königliche Amtshauptmannfchaft. 84 8. vr. Mehnert. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Dienstag fand im Rathaus saale die amtliche Hauptkonferenz der Lehrerschaft des Jnspektionsbezirks Dippoldiswalde statt, welche die Herren Schulräte Fink und Stötzner aus Dresden und die Herren Amtshauptmann l)r. Mehnert, Bürgermeister Voigt, Super intendent Hempel, andere Vertreter königl. Behörden, mehrere Ortsschulinspektoren und Schulvorstandsmitglieder mit ihrer Gegenwart beehrten. Nach einem gemeinschaft lichen Choralgesang, einem von Herrn Bezirksschulinspektor Vang gesprochenen Gebet und dein von den I. Klassen und dem Lehrerkollegium der hiesigen Stadtschule vorge- tragenen Beckerschen geistlichen Volkslied „Christus der Herr" begrüßte Herr Bezirksschulinspektor Vang die Herren Gäste und die Lehrerschaft, insbesondere die Herren aus Dresden und Herrn Amtshauptmann vr. Mehnert, der der Haupt konferenz zum ersten Male beiwohnte, und verbreitete sich dann in einer längeren Aussprache über „das Glück". Äu-gehend von den Gedenktagen an den Maler Ludwig Richler und den Fabeldichter Wilhelm Heg, die uns in der Kinderwelt ein Stücklein Himmel gezeigt haben, be antwortete Redner die Fragen: 1. „Was ist Glück? 2. Wie führen wir die uns anvertrauten Kinder zum Glück?" Wolle man das Glück malen, so dürften die Farben nicht aus der Erde, sondern aus dem Himmel genommen werden, solle das Bild hell leuchten und schimmern. Der Philosoph Kant zeige in der Aufstellung des kategorischen Temperativs, daß das Glück in erfüllter Pflicht liegt. An Pädagogen der letzten vier Jahrhunderte wurden sodann Vorbilder aufgestellt, wie die Kinder durch Erziehung zur Persönlichkeit, wie sie Christus am vollkommensten darstellt, zum wahren Glück zu führen sind. Wie ein Gebet um Gottes Beistand in diesem Bestreben erklang das von Lehrern gesungene Hauptmannsche Lied: „Der Herr, der alles wohlgemacht." Zum Glücklichsein gehört auch die Gesundheit, und so bildete gewissermaßen eine Fortsetzung in der Gedankenreihe der Vortrag des Herrn Bezirksarztes vr. Holtz über „Schulgesundheitspflege und Schularztfrage". Zunächst ging Redner den Ursachen nach, aus welchen Lie sogenannten Schulkrankheiten entstehen, wie verkürzte Schlafenszeit, ungewöhntes, langes Sitzen, enge Berührung der Kinder unter sich usw. Sodann stellte Herr vr. Holtz Forderungen auf, durch welche die nachteiligen Einflüsse auf den Gesundheitszustand während der Schulzeit aufge hoben, wenigstens in ihren Wirkungen wesentlich abge mindert werden. Redner, der auch zugab, daß sich mit der Bildung eines Volkes auch die Beachtung der Hygiene steigere, lenkte die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf das Äußere und die innere Ausstattung der Schulhäuser, auf Heizung, Lüftung und Reinigung derselben und auf die richtige Anlage der Aborte. Zur Bekämpfung des Staubes empfahl er Fußbodenöl, und als vorzüglich wegen des bequemen Reinigens bezeichnete er die Rettigschen Schul bänke. Zwischen den Arbeitsstunden forderte er längere Pausen. Was die im Bezirke vorhandenen Schulhäuser anlangt, so fänden nur wenige Gnade vor der Hygiene, deren Nichtbeachtung ein verwerflicher Konservatismus sei. Empfehlenswert, seien Schul-Pavillons. In Bezug auf die Echularztfrage behandelte Redner zuerst die geschicht liche Sette derselben und wies darauf hin, daß schon in vielen Städten Schulärzte angestellt sind. Wenn schon in Sachsen die Bezirksärzte mit Wahrung der hygienischen Interessen bezüglich der Schule beauftragt seien, so emp fehle sich doch die Anstellung besonderer Schulärzte. Land gemeinden könnten gleich den Jmpsbezirken Schularzt bezirke bilden. Als Zweck der Schulärzte bezeichnete Redner 1. Feststellung des Gesundheitszustandes der Kinder, 2. Überwachung derselben, 3. Überwachung der Schul häuser in hygienischer Hinsicht. Dies müsse geschehen durch zeitweise Untersuchungen, über deren Ergebnisse Ge- sundheitsscheine auszustellen seien. Mit dem Hinweis, daß von seinem Gesundheitszustand die Zukunft und das Glück des deutschen Volkes abhängt, schloß Herr vr. Holtz seinen Vortrag, mit dem sich die Anwesenden einverstanden er klärten. Nach einigen Mitteilungen des Herrn Bezirks schulinspektor Bang, wobei auch der Heimgegangenen Königl. Hoheit Prinzessin Johann Georg und der ver storbenen em. L. Laue und em. L. Rößler ehrend erwähnt wurde, schloß ein gemeinsamer Gesang die Hauptkonferenz, an die sich eine recht animierte Festtafel anschloß. — Glück zu! Ihr Herren vom bi. Verband, willkommen in »unseren Mauern! Die Ihr gekommen seid aus lieber Anhänglichkeit an unsere Stadt, möget Ihr hier mit alten und neuen Freunden recht fröhliche Stunden verleben. Glück zu Euren Verhandlungen, Euch zur Freude, Eurem Verbände zum Heil und unserer Stadt und der Deutschen Müllerschule zum Segen. Und wenn die Abschiedsstunde schlägt, dann: „Ade, auf Wiedersehen!" — Da die Volksbibliothek 3 Wochen lang ge schlossen ist, werden heute, Sonnabend, abends von 7 bis 8 Uhr, noch Bücher ausgegeben. — Die bekannte Morgensternsche Verlosungsbude trisst ebenfalls zum Vogelschießen ein. Altenberg. Hier findet nächsten Sonntag das Jahres fest des Altenberger Zweigvereins der Gustav-Adolf- Stiftung statt. Luchau. In voriger Woche wurde Herr Jagdpächter Klemm vom Weidmannsheil begünstigt, denn derselbe konnte auf hiesigem Reviere zwei Hirsche, seinen Zehn- und einen Sechs-Ender, erlegen — hier eine höchst seltene Jagdbeute. Dresden. Einen nationalen Wahlverein für das Königreich Sachsen will der antisemitische Reichs- und Landtagsabgeordnete Zimmermann gründen. Die von demselben aufgebrachten Mittel sollen für die Bildung eines nationalen Neichstagswahlfonds in Sachsen und für Werbe- und Aufklärungsarbeit gegen die Sozialdemokratie verwendet werden. — An der Staatsbahn in der Nähe der Antonien- siraße in Kleinzschocher waren 18 Stück dem Bäcker meister Öhme gehörige Kornpuppen in Brand geraten. Wahrscheinlich ist das Feuer durch Funken einer oorbei- sahrenden Lokomotive entstanden. — Ein zum Rittergut Belgershain bei Grimma gehöriges, hart an der Leipzig—Geithainer Eisenbahnlinie gelegenes Weizenfeld geriet in Brand. Die Flammen ver breiteten sich infolge der Trockenheit mit riesiger Schnelle über das ganze 9 Acker umfassende Ährenfeld, sodaß nichts zu retten war. Das Getreide soll durch Funken aus der Lokomotive entzündet worden sein. — Durch die Leichtfertigkeit eines 8jährigen Knaben, der seinen Eltern Zündhölzer entwendet hatte, geriet in Cotta eine Wiese in Brand, sodaß die Feuerwehr herbei gerufen werden mußte, um das Feuer, das schnell um sich griff, zu löschen. Der Knabe selbst hat sich bedeutende Brandwunden zugezogen. Leipzig. In der Veethovenstraße überraschte eine Dame einen Eindringling in ihrer Wohnung, der am Eeldschranke hantierte. Die Arbeit war ihm leicht ge worden, da die Schlüssel im Schloß waren und so hatte er bereits 84 M. eingeheimst. Der Spitzbube lief auf der Flucht „dem Teufel in den Rachen", d. h. nach der Wächterstraße, wo sich das Polizeigebäude befindet! Dort ward er „liebevoll" ausgenommen. Lengenfeld. Bei Felssprengungen wurde ein über einen Zentner schwerer Stein gegen 50 Meter hoch in die Luft geschleudert, fiel auf das Dach des Güterbodens, durchschlug es, sowie einen im Güterboden lagernden Wollballen und drang noch in die Dielung ein. Menschen kamen nicht zu Schaden. Lengenfeld. Zum Gegensätze anderer vogtländischer Städte, die zur jetzigen Trockenperiode mit Wassermangel zu kämpfen haben, kann von hier über Wasserüberfluß be richtet werden. Die städtische Wasserleitung liefert dreimal soviel Wasser, als die Stadt einschließlich ihrer Fabriken täglich konsumiert. Falkenstein. Die Allgemeine Rabatt-Spargesellschaft hat auch in Falkenstein und Auerbach jetzt Fuß gefaßt und haben sich bereits in diesen Städten eine größere Anzahl Geschäftsleute dieser Gesellschaft angeschlossen. Meerane, 13. Juli. Heute mittag trug sich ein be- trübender Unglücksfall zu, der leider den Tod eines Kindes zur Folge hatte. Der im 4. Lebensjahr stehende Sohn des Barbiers Ludwig tummelte sich auf der Straße und lief dabei in einem unbeobachteten Augenblicke, ohne daß der Geschirrführer es merkte, in die Räder eines vorüber fahrenden Postpaketwagens. Das schwere Geschirr ging dem unglücklichen Kind über den Kopf, wobei es einen Schädelbruch davontrug, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Tagesgeschichte. Berlin. Der Wettbewerb, der allen Kulturvölkern nun einmal auferlegt ist, undsder die gegenseitigen Jnteressen- kämpfe oft recht scharf und häßlich hervortreten läßt, wird es ja stets verhindern, daß die Bäume der politischen Freundschaft zweier Völker in den Himmel wachsen, und was gerade die politische Freundschaft Englands mit Deutschland anbetrifft, so wird sie wohl auch immer der Prüfung kühler Erwägung unterliegen, da gerade die Engländer die klügsten und kühlsten politischen Rechen meister sind. Aber wenn uns diese Tatsachen auch vor allen Überschwenglichkeiten und Schwärmereien in der Beurteilung der politischen Freundschaft bewahren, so haben wir doch allen Grund, seit der Begegnung des Königs Eduard und des Kaisers Wilhelm in Kiel eine erfreuliche Besserung in den politischen Beziehungen zwischen Eng land und Deutschland zu konstatieren. Diese Besserung zeigt sich nicht nur in dem Gesamttone, den seit mehreren Wochen die englische Presse gegenüber Deutschland an schlägt, sondern sie wird auch noch erfreulich durch die Art des Empfanges der deutschen Flotte in England bewiesen. Neben den Spitzen der Zivilbehörden und der Hafenstation zu Plymouth wurde die deutsche Flotte im Hafen von Plymouth von einer ungeheuer großen Menschenmenge sympathisch begrüßt. Durchweg wohlwollend werden auch von fast allen englischen Zeitungen die deutschen Schiffe beurteilt. — Der verstorbene Stephanus Johannes Paul Krüger war am 10. Oktober 1825 in der Kapkolonie geboren. Als 12 jähriger Knabe wanderte er mit seinen Eltern aus, um sich in Transvaal dauernd niedcrzulassen. Mit 1b Jahren war er bereits Assistent eines Veld-Cornets. Ec stieg bald in bürgerlichen und militärischen Ämtern auf, um l 883 zum Präsidenten der Transvaalrepublik gewählt zu werden. An der alten Verfassung Transvaals hielt er trotz des Drängens eines Teiles der engl. Ausländer fest. Als der südafrikanische Krieg eine ungünstige Wendung für die Buren zu nchnien begann, beschloß er, sich nach Europa zu begeben, um persönlich die Vermittelung der Großmächte zu erbitten, jedoch hatten alle seine Bemühungen keinen Erfolg. Sein Vaterland hat er nicht wiedergesehen. Ems. Hier ist der Typhus ausgebrochen. Die ersten 32 Fälle sind auf den Genuß roher Milch aus einer Milchkuranstalt zurückzuführen. Erfurt. Äuf dem Abladeplatze der städtischen Müll abfuhr stürzten zwei Arbeiter in die Kloake und ertranken, ein dritter wurde durch Gase betäubt und befindet sich im Krankenhause. Bilin in Böhmen. Als vor längerer Zeit die hie sige Sauerbrunnquelle plötzlich in ihren Erträgen nachlietz und zu versiegen drohte, wurde vom Fürsten Lobkowitz, dem die sämtlichen Anlagen gehören, der Ingenieur Schcrerr zugezogen, um die Ergiebigkeit der Quellen wieder herzustellen. Dieser fand nach mühevollen und kostspieligen Nachgrabungen, wobei mehrere hundert Arbeiter beschäftigt werden, 8 Quellen auf und leitete sie in ein provisorisches Füllhaus, in welchem seit einigen Tagen jede Stunde 300 Liter geschöpft winden. Im ganzen sind die Quellen jetzt ergiebiger als früher. Die Leitung wird in das unterhalb des Kurhauses befindliche Füllhaus übergeführt, wo das Wasser aus der Kaiser-Franz-Joseph-Quelle ge-
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