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Weißeritz-Zeitung : 10.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190409102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-10
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.09.1904
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— In Minkwitz bei Leisnig wurde ein Matrose der Kriegsmarine verhaftet; er war bis 4. Juli beurlaubt, lehrte aber nicht zu seinem Truppenteil zurück. — Die „Obererzgebirgische Zeitung" in Buchholz feierte ihr 50jähriges Bestehen. — In Wurzen verstarb im SO. Lebensjahre der erste und bisher auch einzige sozialdemokratische Stadtrat im Königreich Sachsen, der Bureauvorsteher Julius Künzel. — Einen schweren Kampf mit einem Geisteskranken hatten Einwohner von Oberlungkwitz bei Glauchau zu bestehen. Der Handarbeiter St., Bater von 4 Kindern, hatte an diesem Tage wieder, wie schon seit vielen Jahren, epileptische Anfälle. Seine Frau hatte schon am Nach mittage unter Zurücklassung ihres kleinen Kindes aus der Wohnung flüchten müssen, da er sie erstechen wollte. Als nun einige Männer auf dem Heimwege begriffen waren, machte St. wieder Lärm. Er versuchte bei seinem Haus wirt die Kammertür einzuschlagen, auch drohte er das Haus niederzubrennen. Schließlich kam er mit dem Messer auf die Straße und versetzte einem der Anwesenden einen Stoß vor die Brust mit demselben. Ein Schutzmann schritt nun zur Festnahme des Kranken. Doch waren 5 Mann nötig, um diesen zu bewältigen. — Auf der Straße von Hohenstein-Ernstthal nach Wüstenbrand wurde der Weber F. von ihm ent gegenkommenden Ziegeleiarbeitern in fremder Sprache an gesprochen und erhielt ohne jede Veranlassung einen Stoß mit den Beinen und mehrere Schläge auf den Kopf. Der Überfallene wandte sich zur Flucht und entkam glücklich den ihm nachsetzenden Verfolgern. Auf der Polizeiwache in Hohenstein-E. stellte sich heraus, daß F. an der rechten Stirnseite einen etwa I cm tiefen Stich halte, der stark blutete. Die von den Polizeibeamten in Begleitung des F. aufgenominene Untersuchung führte zur Verhaftung zweier Männer, die sich in den Wiesen versteckt aufge halten hatten und die trotz Leugnens als die Übeltäter erkannt wurden. Sayda. Am I I. September verkehren zwei Sonder züge zwischen hier und Freiberg. Ab hier abends 10.25, an Freiberg 12.3; ab Freiberg abends II, an Sayda 12.51. Die Züge halten an allen Stationen. Kemnitz. Ein hiesiger Einwohner goß aus einer „crplosionssicheren" Kanne den letzten Spiritnsrcst aus einen noch nicht verlöschten Spirituskocher, wobei die in der leeren Kanne noch vorhandenen Gase sich entzündeten und die Spirituskanne unter heftigem Knall erplodierte. Außer zum Glück nur unbedeutenden Brandwunden an der Hand kam der betreffende Mann mit dem bloßen Schreck davon. Grimma. In Frauwalde und Hohburg tritt seit einigen Tagen die Schweinepest auf. Sie ist nachge- wiesenermaßen aus Westpreußen eingeschleppt; bereits 20 Schweine mußten getötet werden. Die Krankheit besteht in einer Darmentzündung, die mit rascher Abmagerung, grindartigem Hautausschlag und zuweilen Verklebung der Augen verbunden ist. Es wäre für unsere Landwirtschaft eine schwere Heimsuchung, wenn die Seuche weiter um sich griffe; kennt man doch kein anderes wirksames Gegen mittel, als das Töten der kranken wie der gesunden Tiere des Stalles, in dem die Krankheit sich zeigt. Leipzig. Bei einem Streit darüber, wer der bessere Reiter sei, warf der Ulan Zapp mit einem Schemel nach seinem Kameraden Dörr, welcher zum Schutz die linke Hand ausstreckte. Dadurch ward der Daumen dieser Hand so verletzt, daß Dörr als dienstuntauglich entlassen werden mußte. Das Kriegsgericht warf gegen Zapp eine Ge fängnisstrafe von vier Wochen aus. Stelzendorf. In der Nacht zum Dienstag wurde die Ehefrau L, welche mit ihrem Manne, der im Gast hofe Tanzmusik gespielt hatte, auf dem Nachhausewege war, von einem Radfahrer so unglücklich überfahren, daß sie einen Beinbruch und Gehirnerschütterung daoonge- tragen hat. Schneeberg. Zwei Einwohner von Lindenau und Zschorlau wurden von einem „Geldmännel" um 1000 M. erleichtert. Zwickau. In der hiesigen Feldbäckerei werden täg lich in zwei fahrbaren Ösen 1020 Brote gebacken. Ein dritter festgemauerter Ofen ist herqestellt und ebenfalls bereits fertig gemacht worden. — Die beiden Fräulein Anna und Marie von Larisch in Kötzschenbroda haben dem Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohleilbauverein 1000 Mark zu einer von Larisch-Stiftung für unversorgte Ar beiterwitwen dieses Werkes zur Verfügung gestellt. — Bahnarbeiier W. hier wurde auf der Straße plötzlich un wohl, stürzte, erlitt eine Kopfverletzung und verstarb als bald. Es soll jedoch ein inneres Leiden die Ursache des Todes sein. — Die hiesigen Milchhändler weigern sich, den Milchpreisaufschlag ducchzuführen. Zwickau. Auf dem Schaderschachte wurde einem Berg arbeiter durch niedergehendes Gestein der Brustkasten ein gedrückt. Er war sofort tot. — In der Königin Marien hütte wurde einem Arbeiter durch eine Eisenplatte der rechte Unterschenkel zerschmettert. Das Bein mußte amputiert werden. Rodewisch, 7. September. Ein Mordversuch ist gestern mittag von dem in der Lenkschen Weberei hier beschäftigten 32 Jahre alten Arbeiter Albin Seifert an der Frau Anna Rosa Schmidt, die gleichfalls in der genannten Fabrik tätig ist, verübt worden. S. suchte die Frau erst mit einem Schraubenschlüssel zu erschlagen und dann zu er drosseln. Die Verletzungen, die die Überfallene erlitten, sind nicht unbedenklich; sie war zunächst nicht vernehmungs fähig. Der Täter ist flüchtig. Über die Ursache zur Tat ist etwas Näheres noch nicht zu ermitteln gewesen. Tagesgeschichte. — Wie eine Satire auf die Fürsorge für Beamten wohnungen liest sich eine Briefkastenmitteilung in der Zeitschrift des Beamtenwohnungsvereins zu Berlin: „Herr erped. Sekretär W. Selbstverständlich kann Ihr Herr Amtsgenosse bei uns Mitglied werden, obwohl er Haus besitzer ist. Wir haben unter unseren Genossen eine große Zahl von hausbesitzenden Beamten, ja selbst unter unseren Mietern mehrere, die es vorziehen, in unseren Vereins häusern schön und billig zu wohnen Und ihre Wohnuntz im eigenen Hause zu vermieten." Also die Beamten be ziehen die billigen Wohnungen, welche ihnen unter Zu bußen aus öffentlichen Mitteln oder Gewährung von zins freien oder niedrig oerzinsbaren Kapitalien durch gemein nützige Verbände zur Verfügung gestellt werden, und ver mieten ihre eigenen Wohnhäuser, um sich an den höheren Mietsertrag, den sie daraus erzielen, zu bereichern. — Das Reichsgesetz über die Entschädigung für un schuldig erlittene Untersuchungshaft ist seit dem 13. Aug. in Kraft. Entschädigungsberechtigt sind danach diejenigen Personen, die in einem Strafverfahren freigesprochen oder durch Gerichtsbeschluß außer Verfolgung gesetzt sind, wenn das Verfahren ihre Unschuld ergeben oder dargetan hat, daß gegen sie ein begründeter Verdacht nicht vorliegt. Diejenigen Personen, gegen die ein staalsanwaltliches Er mittelungsverfahren eingestellt ist, haben keinen Anspruch auf Entschädigung an den Staat. — Als der Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg von der Parade bei Hamburg zurückfuhren, kam ein Pferd zum Sturz und brach ein Hinterbein, während es mit dem anderen kräftig ausschlug. Das großherzogliche Paar verließ rasch den Wagen. Verletzt wurde niemand. — Die Korpsmanöoer, die in der Gegend von Diedenhosen ftattfinden sollten, fallen wegen Wasser- mangel aus. Görlitz. Der Räuber, welcher einen Lehrling in sein Hotel gelockt und ihn dort um 400 M. beraubt hat, ist in Seidenberg verhaftet worden.'
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