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Weißeritz-Zeitung : 20.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190410200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19041020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19041020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-20
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.10.1904
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Weißeritz-Mung Anzeiger siir Dippoldiswalde und Umgegend. bellarische und koinpli- 70. Jahrgang. Donnerstag, den 20. Oktober 1904. Nr. 122 vr. Mehnert. 1797 c. Sg. — Ein schöner Oktoberabend nach einem freundlichen, sonnigen Tage. Der glühende Sonnenball war hinter den fernen westlichen Höhenzügen niedergesunken, die Schatten des Abends senkten sich über das reizende Pill- nitzer Schloß und seine idyllische Umgebung, als vor dem Wasserpalais Gondeliere mit Fackeln erschienen und Auf stellung nahmen. Gegen 9/46 Uhr hatten sich im großen Saale des genannten Palais um den Sarg des verewigten Monarchen die Königlichen und Prinzlichen Hofstaaten versammelt, und um 6 Uhr erschienen die Mitglieder des Königlichen Hauses, in deren Gegenwart der Beichtvater die Leiche einsegnete. Hier, wo des Königs Vaters, König Johann, in demselben Monat und an der gleichen Krank heit dahingegangen, die Augen für immer schloß, ruht nun auch der König, dem es nur kurze Zeit vergönnt war, an der Spitze seines Volkes zu stehen, viel zu kurz, als daß seine Untertanen ihn völlig kennen und verstehen lernen konnten, von den Schicksalsschlägen aus, die ihn so überaus schwer betroffen haben. Unter stillen Gebeten verweilte die Königliche Familie über eine Viertelstunde an dem Sarg. Dann zogen sich die Herrschaften zurück. Zehn Lakaien nahmen den Sarg auf und trugen ihn über die Freitreppe nach dem Dampfschiff. Der Sarg wurde auf die Estrade gebracht, die unter einem Trauer baldachin auf dem Hinterdeck des an einer schwarz be hängten Landungsbrücke liegenden Dampfschiffes errichtet worden war. Der verschlossene Sarg blieb unbedeckt. Auf dem Hinterdeck des Schiffes hatte sich eine Pionierabteilung, bestehend aus einem Offizier, zwei Unteroffizieren und 24 Mann aufgestellt. Die Pagen blieben zu beiden Seiten der hohen Leiche stehen. Die Leibpagen standen neben den edlen Teilen, die vor dem Sarge niedergestellt worden waren. Um 61/2 Uhr erfolgte die Abfahrt des Dampf schiffes. Langsam glitt das Schiff auf dem Elbstrom dahin. Ls machte in seinem Trauerschmuck einen tief ernsten Eindruck. Dem Dampfer mit der Leiche des Königs fuhr in 400 Meter weitem Abstande der Negierungs dampfer „Pirna" voraus. Die Trauerparade stand unter dem Befehle des Generalleutnants v. Kirchbach und be stand aus 4 Bataillonen Fußtruppen und einer Kompanie des Königs-Jnfanterie-Regiments Nr. 106 unter Befehl die Tüchtigkeit Herbert Bismarcks als Soldat mit besonderer Hervorhebung von dessen Erlebnissen im Kriege 1870/71 und seine Verdienste als Staatsmann und Mitarbeiter des großen Kanzlers. Für seine von patriotischem Geiste be seelten Ausführungen endete Herr Müller reichen Beifall seitens der Versammlung. — Die hiesigen städtischen Kollegien haben, gleich vielen anderen sächsischen Städten, an die königliche Familie ein Beileids- und an Se. Mas. den König ein Huldigungsschreiben abgesendet. Dresden. König Friedrich August hat am 17. Oktober in den Räumen des Gesamtministeriums die Ver pflichtung der Staatsminister vorgenommen und im An schluß daran in Gegenwart derselben und der beiden Präsidenten der letzten Ständeversammlung das Versprechen abgegeben, die Verfassung des Landes während seiner Regierung beobachten, aufrechterhalten und beschützen zu wollen. — Zur Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten sind bisher angemeldet worden: der Deutsche Kaiser, König von Preußen, die Großherzöge von Sachsen, von Olden burg, von Mecklenburg-Schwerin und von Mecklenburg- Strelitz, der Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich, der Prinz Ludwig von Bayern und der Prinz Albert von Belgien, der Herzog von Anhalt, der Erbgroßherzog von Vaden und der Fürst von Hohenzollern, der Fürst zu Waldeck und Pyrmont, der Herzog Albrecht von Württemberg, der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg- Schwerin, der Erbprinz von Sachsen-Meiningen und der Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg, der Prinz Christian zu Schleswig-Holstein und der Prinz Leopold von Schwarz burg-Sondershausen, der Prinz Sizzo von Schwarzburg- Rudolstadt und der Regent der Herzogtümer Sachsen- Coburg und Gotha, Erbprinz zu Hohenlohe. — Die Sektion der Leiche König Georgs hat die Richtigkeit der von den Ärzten im Leben gestellten Diagnose bestätigt und ergeben, daß der König an chroni schen Entzündungsvorgängen und Ernährungsstörungen am Herzen und an der großen Körperschlagader gelitten hat. — Nach der Sektion wurde die Leiche noch am Sonntag einbalsamiert und aufgebahrt. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde Mit land- und hau-wirtschaftlicher Monats-Beilage. Verantwortlicher Redakteur: Paul Iehne< Mit achtseitige« „Illustrierten Unterhaltung,blatt". Im Handelsregister für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist eingetragen worden am 6. Oktober 1903 von amtswegen auf Blatt 117 das Erlöschen der Firma Heinrich Heuer in Seifersdorf und heute auf Blatt 152 das Erlöschen der Firma Hotel zur Tellkoppe Wilhelm Schulze in Kipsdorf. Dippoldiswalde, den 17. Oktober 1904. 1 ä. I i 8/04. Königliches Amtsgericht. Lokales und «äqstsches. Dippoldiswalde. In der am 16. Oktober hier im Rathaus abgehaltenen Versammlung der Jagdgenossen schaft 8 wurde einstimmig beschlossen, die Jagd im Be zirke 8 (links der Weißeritz) anderweit auf 6 Jahre, d. i. bis 31. August 1911, an den bisherigen Pächter, Herrn Baumeister Schreiber-Löbtau zu verpachten. Mit der be antragten Ausbezirkung und Zuschlagung einiger Parzellen zum Jagdrevier des Rittergutes Berreuth konnte sich die Versammlung nicht einverstanden erklären, da die Ab trennung dieser am sogen. Böthgen gelegenen Grundstücke die fast vollständige Aushebung des Zusammenhanges des Jagdbezirks zur Folge haben würde. — In der am 16. d. M. abgehaltenen Monatsver sammlung des hiesigen König!. Sächs. Militärvereins widmete der Vorsitzende dem Heimgegangenen König Georg einen herzlichen Nachruf und rief Gottes Segen auf das Haupt des neuen Monarchen Friedrich Angust herab. Die Versammlung gelobte, die im Fahneneid bekundete Treue auch dem neuen König zu wahren, ein Gelübde, das durch den Gesang der Sachsenhymne Ausdruck fand. Zu Ehren des Heimgegangenen wird der Verein, gleichwie bei dem Tode König Alberts, vor Beginn des nächsten Sonntag früh 9 Uhr stattfindenden Trauergottesdienstes eine feierliche Kirchenparade veranstalten. Auf eine Ein ladung seitens des hiesigen Kirchenvorstandes hin wurde beschlossen, dem am 31. d. M. stattfindenden Jahresfeste des Zweigvereins für äußere Mission korporativ beizu wohnen. Weiter wurde vereinbart, mit der hiesigen Ve- gräbnisgeselljchast „Heimkehr" ein Abkommen zu treffen behufs Erlangung von Ermäßigungen der bei Beerdigung von Kameraden oder deren Angehörigen entstehenden Kosten. Der im verflossenen Monat verstorbenen Kameraden Haus- schild-Seifen und Vüttner-Luchau wurde in ehrender Weise gedacht. Alsdann erstattete Kamerad Registrator Heil einen dankbar aufgenommenen ausführlichen Bericht über die diesjährige Bundesgeneralversammlung. Den Hauptgegen stand der Tagesordnung bildete ein in freundlicher Weise vom Kameraden Lehrer Müller-Paulsdorf dargebotener Vortrag über Herbert Bismarck. In seinem mit Sorgfalt und Liebe ausgearbeiteten Vortrage schilderte der Redner 3. die im Genossenschaftsregister eingetragenen Genossenschaften, sofern sie ein Handelsgewerbe betreiben; . 4 die Gemeinden und Gemeindeverbände für die von ihnen betriebenen Eewerbe- ' Unternehmungen, die Pächter der letzteren und die Pächter staatlicher Gewerbe ¬ die unter 1-4 Genannten insgesamt, sofern ,ie innerhalb der Wahl abteilung mit einem gewerblichen Einkommen (Spalte ck des Katasters) von über 3100 Mark eingeschätzt und nach der Rev. Städte- bez. Land- gemeindeordnung (8 44 bezw. 8 35a-8) zur Ausübung des Stimmrechts bei den Gemeindewahlen berechtigt sind; außerdem 5 der Staat für die von ihm betriebenen Gewerbeunternehmungen. Der Stimmzettel ist durch den Wahlberechtigten persönlich abzugeben; jedoch können weibliche Wahlberechtigte ihre Stimme auch durch einen mit Vollmacht ver sehenen Vertreter abgeben lassen. ...» Nur durch Vertreter können ihre Stimme abgeben lassen: a) die juristischen Personen und zwar durch einen ihrer gesetzlichen Vertreter; b) der Staat, die Gemeinden und Gemeindeverbände, und zwar durch die Leiter der betreffenden Betriebe oder durch einen von der zuständigen Be hörde bestimmten Bevollmächtigten; c) die Zweigniederlassungen, deren Hauptniederlassung nicht im Kammerbezirke ihren Sitz hat, und zwar durch ihren Inhaber oder durch einen besonders bestellten Bevollmächtigten; ch die im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches geschäftsunfähigen oder beschränkt geschäftsfähigen Personen, und zwar durch ihren gesetzlichen Vertreter (Vor-^ münd). Wählbar zu Wahlmannern sind nur diejenigen zur Handelskammer wahl berechtigten männlichen Personen, sowie die gesetzlichen Vertreter der zur Handelskammer wahlberechtigten juristischen Personen, die das 25. Lebensjahr erfüllt haben und deutsche Neichsangehörige sind. Dippoldiswalde, den 12. Oktober 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. Die .«eiherttz-Zeltung« «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis viert eljäbrlich 1M. V zierte Inserate mit ent- s» 6 SALILS Anzeiger siir Dippoldiswalde und Umgegend. "'"'"AÄ'U""' Amtsblatt für die Königliche Amtsh-uplmannfchast, das Königliche Amtsgericht und den Siadtrat zu Aixpoldiswatde. Behufs Berichtigung sind die Rekrutierungsstammrollen sämtlicher Ortschaften des Bezirks der Königlichen Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde und zwar der Jahrgänge 1902, 1903 und 1904 ausnahmslos, die älteren Jahrgänge hingegen nur insoweit, als Militärpflichtige in derselben noch nicht gestrichen sind, umgehend anher einzureichen. Vor Einreichung sind dieselben jedoch, soweit dies noch nicht geschehen, gemäß der Ver fügung vom 20. Februar 1902 — I83L — richtig zu stellen. Dippoldiswalde, den 13. Oktober 1904. Der Zivilvorsitzende der Königlichen Ersatzkommisslon des Aushebungs-Bezirks Dippoldiswalde. 1014^. Vr. Mehnert. Sn. Ergönzniigswahl für Sie Handelskammer » r z» Dresse». Hr die in diesem Jahre stattfindende Ecgänzungswahl für die Handelskammer h^<«n sind zufolge Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern gemäß dem L vom 4. August 1900 in der 12. Wahlabteilung, umfassend die Amtsgerichts- bezirke Dippoldiswalde, Altenberg, Frauenstein und Lauenstein, zwei Wahlmänner zu wählen. Die Abgabe der Stimmzettel erfolgt nach Belieben der Wahlberechtigten entweder Mittwoch, den 9. November d. 2., im Ratskeller (Nebengaststube) zu Dippoldiswalde oder Donnerstag, den IN. November d. 2 , im Gasthof „zum goldenen Glas" zu Glashütte von vormittags IO Uhr bis 12 Uhr mittags; jedoch darf jeder Wahlberechtigte nur einmal seine Stimme abgeben. Wahlberechtigt für die Handelskammer sind (ohne Rücksicht auf die Staats- oder Reichsangehörigkeit): 1. die natürlichen (sowohl männlichen wie weiblichen) oder juristischen Personen, die ein Handelsgewerbe im Sinne von 88 l und 2 des Handelsgesetzbuches betreiben, und als Inhaber oder Teilhaber einer Firma im Handelsregister ein- getragen sind, ausgenommen jedoch die in das Handelsregister eingetragenen Handwerker, die neben ihrem Handwerke kein selbständiges Handelsgewerbe betreiben; 2. die in das Handelsregister eingetragenen Handwerker, die neben ihrem Hand werk ein selbständiges Handelsgewerbe betreiben und vor der Urwahl entweder der Handelskammer oder vor der Stimmabgabe dem Wahlleiter die Erklärung abgeben, zur Handelskammer wahlberechtigt sein zu wollen (8 9 des Gesetzes); Inlerate, welche bei d» bedeutenden Auslage de« Blattes -Ine sehr wirk same Verbre'tuna finden, werden mit 12 P«g., solch« aus unserer Amtshaupt- Mannschaft mit 10 Pfg die Spaltzelle oder deren Raum berechnet. — Ta-
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