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Weißeritz-Zeitung : 27.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190504278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19050427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19050427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-27
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.04.1905
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Betrieb-Unternehmer der Stadt Dippoldiswalde nebst Hebe rolle an Ratserpeditionsstelle zur Einsicht für die Beteiligten zweck» Prüfung der Beitragsberechnung auf das Jahr 1904 aus. Mitglieder der land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschast und daher beitragspflichtig sind alle, welche Feld-, Wald- oder Gartengrundstücke entweder be sitzen oder gepachtet haben und unterlassen wir deshalb nicht, auch an dieser Stelle noch besonders auf die er schienene Bekanntmachung des Stadtrates aufmerksam zu machen, denn spätere Einsprüche, d. h. solche, die nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist angebracht werden, bleiben unberücksichtigt, selbst dann, wenn die Eingetragenen tatsächlich nicht mehr bezw. nicht mehr in der früheren Höhe beitragspflichtig sind. Die Einsicht des Verzeichnisses ist aus diesem Grunde allen Interessenten dringend zu empfehlen. Betriebsveränderungen müssen dem Vertrauens mann unverzüglich angezeigt werden. — Aus der Witwen- und Waisenkasse der Lehrerschaft des Bezirks sind im vorigen Jahre 8 Witwen mit 140 Mark unterstützt worden. Die Mitgliederzahl beträgt 49. Das Vereinsvermögen ist um 272 M. auf 5 l 03,4 M. angewachsen. In den Ausschuß wurden die Herren Fleischer-Oberfrauendorf und Ranft Obercarsdorf wieder- gewählt. — Zehn Gebote für Schulrekruten und deren Eltern. I. Die Kleidung des Schulkindes sei einfach, reinlich und bequem; sie zeige also weder geckenhaften Modeputz auf der einen, noch lüderliche Nachlässigkeit auf der anderen Seite. 2. Der Schulweg ist stets als ein Dienstgang zu betrachten; die Zeit für denselben ist also genau nach der Uhr zu bestimmen. Besonders achte man darauf, daß der Heimweg nicht in Bummelei ausarte. 3. Zur leiblichen Erfrischung gieb Deinem Kind keine Leckereien oder Naschereien mit zur Schule, sondern ein nicht zu großes Butterbrod. Der Wert der Pausen zwischen den .Unter richtsstunden liegt mehr in der ungezwungenen Bewegung im Freien, als in der Aufnahme zu reichlicher Nahrung. 4. Leite selbst die Erziehung Deiner Kinder in der schul freien Zeit so, daß sich die Schule darum nicht zu kümmern hat; es bleibt Dir auf diese Weise mancher Ärger und manche Beschämung erspart. 5. Die Hausaufgaben sind rasch zu erledigen, im Sommer immer in direktem An schluß an die Schulstunden; bedürfen jüngere Kinder hierzu im Durchschnitt mehr als eine Stunde täglich, so setze Dich deswegen mit dem Klassenlehrer in Verbindung. 6. Hüte Dich vor jeder geringschätzenden Äußerung über den Lehrer Deines Kindes in Gegenwart des letzteren; Familie und Schule sollen ihre Autorität gegenseitig schützen; glaubst Du Dich in Deiner Stellung als Familien oberhaupt von der Schule gekränkt, so gehe den zuge tragenen Mitteilungen auf den Grund. 7. Verzeihe dem Lehrer die schlechte Beanlagung Deines Kindes; er ist daran mindestens so unschuldig wie Du selbst und hat mit Dir darunter zu leiden. 8. Vergiß nicht, daß der Lehrer auch ein Mensch ist, wie Du selbst dem Irrtum unter worfen. Glaubst Du Dein Kind schief von ihm beurteilt, so denke nicht gleich, daß die kindische Meinung begründet ist, er habe Lieblinge, zu denen Dein Sproß nicht gehört. 9. Mache keine Familienszene, wenn das Zeugnis hinter Deinen Wünschen zurückbleibt; nicht jeder Schüler kann zu den ersten in der Klasse gehören und das Leben zeitigt glücklicher Weise oft bessere Früchte, als die Blütezeit sie ahnen ließ. 10. Treibe keinen Kultus mit guten Schul zeugnissen; vor allem gestatte es nicht, daß dieselben im Bekannten- und Verwandtenkreise zur Schau umherge tragen werden, denn dies führt zu lächrrlicher Einbildung und Eitelkeit. — In Treuen ist von den städtischen Kollegien eine neue Gehaltsstasfel sür die Lehrer aufgestellt worden, nach der die Gehalte vor dem 25. Lebensjahr der Lehrer 1600, nach dem vollendeten 49. Lebensjahre 3000 und nach vollendetem 53. Lebensjahre 3200 M. betragen. — In Plauen i. V. geht der große, mit einem Aufwand von rund einer halben Million Mark erbaute Syratal-Viadukt, der mit seiner Spannweite von 90 m in massiver Bauart bisher nicht seinesgleichen hat, seiner Vollendung entgegen. Gegenwärtig werden auf der 18 Meter hohen Brücke die Schienen der elektrischen Straßen bahn eingelegt. — In Hohenstein-Ernstthal ist dieses Jahr die Bautätigkeit eine dermaßen ruhige, daß fast alle Bauhand werker, wie Maurer und Zimmerleute, auswärts, haupt sächlich in Chemnitz, Arbeit suchen müssen. Der Grund liegt darin, daß in den letzten Jahren dermaßen viele Neubauten entstanden, daß gegenwärtig massenhaft leer stehende Wohnungen zu verzeichnen sind. Seifersdorf. Am 1. Osterseiertage brachte der hiesige Turnverein zum Besten seiner Turnhallenbaukasse das Theaterstück „Else vom Erlenhos" in Szene. Die Ein nahme wird eine gute gewesen sein, da der Saal er drückend voll Schaulustige war, von welchen sich ein großer Teil ihre Sitzgelegenheit selbst versorgen mußte, so daß die Nachbarn des Gasthofes wohl alle entbehrlichen Stühle in liebenswürdigster Weise zur Verfügung stellten. Ein merkwürdiges Zeichen, wo so viel Stuhlbauer im Orte sind! Possendorf. Diesen Donnerstag beginnt an hiesiger Schule das neue Schuljahr. In den Oberklassen nimmt der Unterricht nunmehr früh 7 Uhr seinen Anfang. An diesem Tage werden auch die Elementaristen ihren ersten Schulgang antreten. Möge das neue Schuljahr für Lehrer und Lernende ein reich gesegnetes sein! — Sonntag, den 30. April, findet in Schwarzes Restaurant die Monats versammlung des Evangel. Arbeitervereins Possendorf und Umgegend statt, in welcher Herr Gutebesitzer A. Göhler- Possendorf einen Vortrag über „Meine Kriegserlrbnisse" halten wird. Schandau. Am ersten Osterfeiertage nachmittag fand auf den Singeplätzen der Ortschaften der Parochien Schandau und Reinhardtsdorf, das hier übliche Oster- singen, bei diesesmal sehr lebhafter Beteiligung, seinen endgültigen Abschluß. Da die Osternacht ausnahmsweise hier regenfrei war und daher auch der Mond sein Licht über das Elbtal und Gebirge verbreitete, so erhielt dieses Ostersingen einen ganz besonderen Reiz. Nossen. Der Kirche wurde am Palmsonntag von ungenannter Seite eine wertvolle Altarbekleidung ge schenkt. Durch letztwillige Verfügung der Gutsbesitzers- witwe Rüdiger flossen der Kirche 6000 Mark zu, deren Erträgnisse für die Gemeindediakonie verwendet werden sollen. Rochlitz. Am Karsteitag-Morgen ist hier die Ehe frau des Stadtwachtmeisters Jahn in der Mulde verun glückt. Sie war von ihren Angehörigen unbemerkt in der Frühe an die Mulde gegangen, um im Morgengrauen gegen ein altes Halsleiden eine Sympathiekur am fließen den Wasser vorzunehmen. Altem Aberglauben gemäß soll ja der Karfreitag ganz besonders wunderkräftig sein. Leider ist die beklagenswerte Frau dabei ins Wasser ge fallen und von den Fluten, die gerade jetzt ziemlich reißend sind, hinweggespült worden. Ihre Leiche wurde gegen Mittag in Colditz am Wehre aufgefunden und an das Land gezogen. Grimma, 24. April. Heute früh erlitt Professor a. D. Or. Hermann Wunder, langjähriger treuverdienter Lehrer an unserer Fürstenschule und Sohn des einstigen be rühmten Rektors derselben, Eduard Wunder, 77 Jahre alt, auf seinem Eckplatze in der Klosterkirche, dec selten leer war, indem er auf das Einläuten wartete, einen töd lichen Schlaganfall. Donnerstag nachmittag 4 Uhr soll die Trauerseicr in derselben Kirche erfolgen und darauf die Beisetzung auf hiesigem Friedhöfe stattfinden. Diese Nachricht wird alle alten Grimmenscr tief bewegen, nicht nur die vielen Generationen seiner ehemaligen Schüler. Hat er doch Jahrzehnte hindurch das Ecce mit der größten Hingebung, Sorgfalt und Liebe zur Sache bearbeitet, in dem zu jedem Totenfest die Nekrologe der in den letzten Monaten verstorbenen Söhne der alma mater erscheinen. Zittau. Eine furchtbare Bluttat wurde in der Sonnabend-Nacht in dem böhmischen Grenzorte Wachen stein bei Reichenberg verübt. Wegen verweigerter Ab gäbe von Getränken in einein Wirtshause geriet ein Kutscher namens Paulage in solche Wut, daß er mit ge zücktem Messer auf den Wirt eindrang und diesem den Leib ausschlitzte. Dann stürzte sich der Wütende auf die Gäste und verletzte zwei von diesen ebenfalls schwer. Der Wirt, Vater von drei kleinen Kindern, ist seinen Ver letzungen erlegen. Der Mörder wurde nach heftiger Gegenwehr verhaftet. Tagesgeschichte. Berlin. Wie die „Zeit am Montag" von einer politi schen Persönlichkeit erfahren haben will, sei aus Anlaß der Vermählung des Kronprinzen eine Amnestie zu er warten. Diesmal sollen auch politische Verbrechen in den Straferlaß mit einbegriffen sein. Die Amnestie soll sich auf alle bis zum Tage ihres Erlasses anhängig gemachten Strafen erstrecken. Berlin. Es darf angenommen werden, daß die Er träge, welche die Zölle und Verbrauchssteuern im Etats jahre 1904 abgeworfen haben, demnächst werden ver- ösfentlicht werden. Voraussichtlich wird sich daraus er geben, daß die Zölle den im Etat ausgeworfenen Betrag nicht erreicht haben, sondern hinter ihm zurückgeblieben sind. Mit dem Weniger wird diesmal aber nicht die vom Reiche den Einzelstaaten zu zahlende Überweisung belastet, sondern die Reichskasse selbst. Man wird hierin eine für die Einzelstaaten günstige Folge der lex Stengel zu er blicken haben. — Dem Kaiserlichen Kommissar und Militärinspekteur der freiwilligen Krankenpflege Fürsten zu Solms-Baruth ist nachfolgendes Schreiben des Kommandos der Schutz truppe für Südwestafrika zugegangen: „Kommando der Schutztruppe. Windhuk, den 20. März 1905. Euer Durchlaucht! Es ist mir ein Bedürfnis, im Namen der mir unterstellten Truppen für die zahlreichen Spenden zu danken, die als Liebesgaben aus dem Vaterlande ge sandt werden. Neben der Verpflegung der Truppen von Zeit zu Zeit zugesührt, so weit es die großen Transport schwierigkeiten zulieben — von denen man sich im allge meinen in der Heimat wohl noch keine ganz zutreffende Vorstellung macht — sind sie dem einzelnen eine auf- munternde Freude, ein Beweis, daß seiner in der Ferne gedacht wird. Sie werden daher stets willkommen sein und ich hoffe, daß es immer mehr und mehr gelingen wird, trotz der sich entgegenslellenden Hindernisse, auch den vordersten Spitzen in reichlicherer Weise, als es bis her möglich war, diese Gaben zuzuführen. Auch sür die Hilfstätigkeit des Roten Kreuzes und der ihm angegliederten Vereine, sowie der Ritterorden, welche die Versorgung und Pflege der Verwundeten und Kranken wesentlich unter stützen, möchte ich hier aufrichtigst danken. Es würde mich freuen, wenn den Gebern im fernen Vaterlande von diesen mich und die Truppe beseelenden Gefühlen Kenntnis ge geben werden könnte, gez.: v. Trotha, Generalleutnant." — Dieser Dank dürste nicht verfehlen, die für unsere Truppen so erwünschte Hülfstätigkeit erneut anzuregen. — Prinz Karl Anton von Hohenzollern ist auf dem Wege nach Tokio in Mozi angekommen. — Der deutsche Kaiser hat den Graf-Regenten von Lippe, Grafen Lippe-Biesterfeld, zur Vermählung des Kron prinzen, nach Berlin eingeladen; der Regent hat jedoch di« Einladung dankend abgelehnt, was großes Aufsehen hervorruft. — Die Grubenbesitzer im rheinisch-westfälischen Kohlen- Revier haben etwa 200 Führern des letzten großen Streiks gekündigt bezw. sie entlassen. — Mit dem ersten Sanatoriumdampfer der Hamburg- Amerika-Linie wird sich Professor Schweninger am 8. Juli nach dem Mittelmeer begeben und während des ganzen Aufenthaltes des Dampfers im Auslande als leiten der Arzt fungieren. Weihenfels. Der Schuhmacherausstand ist nach etwa zehnwöchiger Dauer beendet. Die Arbeiter nahmen am Mittwoch die Arbeit bedingungslos wieder auf. Stuttgart. Der Parteitag der württembergischen Sozialdemokraten am Ostersonntag proklamierte den Kampf gegen die Volkspartei als die größte Aufgabe der letzten Landtagswahlen. Österreich. In Innsbruck ist die amtliche Mitteilung aus Wien eingetrosfen, daß das Prozeßverfahren gegen alle Deutschen und Italiener in ganz Tirol, also in Inns bruck, Bozen, Trient usw., die wegen der Ausschreitungen und Kundgebungen im November vorigen Jahres verfolgt wurden, eingestellt ist. Diese Begnadigung ist durch Ver wendung mehrerer deutscher Reichsratsabgeordneten erwirkt worden. Pest. Die hiesigen Arbeitgeber haben infolge über mäßiger Forderungen der Arbeiter bei fast sämtlichen Bauten in Pest die Arbeit einstellen lassen. Hierdurch sind 4000 Bauarbeiter und 7000 Tagelöhner arbeitslos geworden. Frankreich. Admiral Roschdjestwensky, der von dem Einspruch Japans gegen sein Verweilen in der Kamranh- bucht in Kenntnis gesetzt wurde, ist auf die Notwendig keit hingewiesen worden, die Neutralität Frankreichs nicht zu verletzen und sich nicht in territorialen Gewässern auf zuhalten, wenn er sie in Wirklichkeit benutzt habe. — Der „Eclair" schreibt, der Protest, betr. die Neutralität Frank reichs in den indochinesischen Gewässern, sei ein gemein samer von Großbritannien und Japan geführter Streich. Wie Großbritannien Frankreich gegen Deutschland aufzu hetzen versuchte, so wollte es jetzt Frankreich von Rußland trennen. England wünsche um jeden Preis, daß die Flotte Roschdjestwenskis vernichtet werde. Wird Frankreich, so fragt das Blatt, seine nationale Würde und seine feier lichen Abmachungen mit Rußland opfern? Endlich dämmerts bei den Franzosen! Petersburg. Die Meerenge von Tsucari und Peruge wird nachts durch Scheinwerfer der japanischen Torpedo boote tageshell beleuchtet, um ein Durchschlüpfen der russi schen Schiffe zu verhindern. Die japanische Flotte befindet sich südlich von Formosa. Der starke Nebel, welcher augen blicklich herrscht, begünstigt einen eventuellen Plan Roschd- jestwenskys, seinen Weg östlich von Formosa zu nehmen. Die japanischen Spione legen längs der chinesischen Küste eine große Tätigkeit an den Tag. Kreta. Der Oberkommissar Prinz Georg eröffnete am Donnerstag die Tagung der Kammer. Die Bevölke rung, die in Masse zur Eröffnungsfeier herbeigeeilt war, begrüßte den Prinzen mit Beifall. In der Eröffnungs rede legte der Oberkommissar zunächst die Schritte dar, die er behufs Herbeiführung der Vereinigung Kretas mit Griechenland bei den Earantiemächten getan hat, und gab die Antworten dieser Mächte kund. Dann sagte er unter Anspielung auf die von Therisso ausgegangene Bewegung durch Revolten mit Waffengewalt bringe man die Er oberer zum Nachgeben, nicht aber die Wohltäter. Weiter hin erklärte der Prinz, er würde alle Reformen sank- tionieren, die ihm auf gesetzlichem Wege unterbreitet würden. Bei der Abfahrt wurde der Oberkommissar mit stürmischen Zurufen begrüßt. Die Kammer nahm hierauf mit Stimmeneinheit unter allgemeinem Jubel eine Reso lution an, in der die Vereinigung Kretas mit Griechen land votiert und Prinz Georg, unter dem Ausdruck des absoluten Vertrauens der Kammer zu ihm, gebeten wird, diesen Beschluß den Mächten zu übermitteln. Ferner wurde beschlossen, daß das Vorstandsbureau der Kammer, begleitet von allen Deputierten und den vornehmsten Be wohnern von Kanea, sich zu den Konsuln der Mächte be geben und ihnen den heute gefaßten Beschluß überreichen solle. In den Provinzen Kretas wurden heute Volksver sammlungen abgehalten, in denen die Vereinigung Kretas mit Griechenland proklamiert wurde. Die Deputierten leisteten den Eid auf den Namen des Königs Georg und die hellenische Verfassung. Ostasien. Die Bewegung der Japaner nach Osten ist in der Linie Katsiatsu-Tuangu Ufanbu zum Stehen ge kommen. Täglich kommen neue Verstärkungen an. — Japans Proteste gegen Frankreichs Neutralitäts- Verletzungen zu gunsten der russischen Kriegsflotte berühren in England, wo man gerade bemüht ist, das Verhältnis zu Frankreich noch enger zu gestalten, recht unangenehm. Die englischen Blätter versuchen denn auch, so gut es geht, Japans Groll zu beschwichtigen. Sie stellen fest, daß Frankreichs Neutralitätsbedingungen sehr weitgehende sind und daß Roschdjestwenski davon tatsächlich Nutzen ziehe. Diese Bedingungen seien jedoch nicht für den gegen wärtigen Krieg, sondern zurzeit des spanisch-amerikanischen Krieges ausgestellt worden. Der französische Minister des Auswärtigen, Delcasse, erklärte dem japanischen Gesandten Motono, Frankreich werde, sobald genaue Nachrichten über Roschdjestwenskis Aufenthalt an der Küste Kochin- chinas vorliegen, jede erwünschte Auskunft geben. In Tokio aber behauptet man, die Transportschiffe des russi- schen Geschwaders machten beständig den Weg zwischen
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