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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 16.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192711161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19271116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19271116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-11
- Tag1927-11-16
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Sächsische an-v«t» tä,ach M »a»«-« Müßest»«-«. A»4 «INr «» «»» Donnerstag, den 17. November 1927 Nr. 267 vokLrvtN Mewer Llrsch. »ühla«, «ochwltz und Lanbegaft <11. und w. Verwaltung«»«,»»») d«r V«m«»« vlas«n,ktz. Panitz, W«W« und -ch-nseld, sawtt d« »mt-ha-ptmannschast Druden. «»es«« Matt ent»»« dt« amtlich«« »«»anntmachungen de» Nat«, ,« Dr««d«« für di« StadttrN« -- -- —- "—--—" "» —" «—-t--—»— Gemeinden Wach- mit Lofchwitzer Anzeiser Tagrszeitung für das östliche vres-o «ch fet« Dowrt«. Das Zenimm gegen den Einheitsstaat Der sich an den Wiener Besuch anschließenden Reise des Reichskanzlers nach München wird starke politische Bedeutung beigemessen — Eine viertel Million englische Bergarbeiter findet kein Unterkommen — Die Spaltung in der kommunistischen Partei Rußlands vollzogen Ueber 100 Tote beim Untergang eines englischen Dampfers W MtlUM 3MMWW Berwaltungsreform: ja - aber über den Weg pes Einheitsstaates: kein Eine Absage an Demokraten und Sozialdemokraten Von Wien nach München Der Reichskanzler Dr. Marx ist abends von Wien kommend la München eingetrofien. Nach einer herzlichen Degrüßmm durch den Ministerptä^enten fahr der Reichskanzler sofort in daL-Palais des bayrischen Minister präsidenten Dr. Held, wo bas Abendessen ringe,iomn«n wurde. Di« gesamte Münchner Press« widmet dem Reichskanzler Herpich« Legrühungswor:«. Die „Bayerische Staats- zeilung-. die bekanntlich der Regierung nahe steht, erklärt, der Besuch sei «in staatSpoli i- scher Akt in des Wortes umfassender Be deutung. Gerade im Hinblick auf die ge schichtliche Zusammengehö igkcit des deu shen und des österreichischen Dolles Hege in dem Ne setreg des Reichskanzlers von Wien nach München ein« ganz besonder« Symbolik, weil hier zum ersten Male der erste deutsche Mi nister den Weg gegangen ist. der allein zur gemeinschaftlichen großen Zukunft führen könne. Dem Reichskanzler werden mit aller nur erdenklichen Klarheit der ungebeugte Dille zur unbeding'en Wahrung eines selb ständigen bayrischen Eigenlebens im Verband« des Reiches entgcgenleuchten, in einem Reich, das an Stelle einer Macht- Politik künftig «in« Zusammenarbeit treten lassen will, die Badern und den anderen Sündern dl« Möglichkeit gibt. Herr im elge- «n Land« zu bleiben. Dr. Stresemann de» Wien abgereist. Reichsaußenmlnister Dr. Stresemann hat gestern gl« chlalls Wien verlassen und ist wie'er nach Berlin abger ist. Ein Dertreter der österreichischen Regierung und der deut sch« Gesandt« Graf Lerchenfcld verabschiede ten ihn auf dem Bahnhof. Das Interesse unserer Arbeiterschaft an Kolon'en Sine EMenzfran« «userer Wirtschaft — R-be tc- GouverueurS a. D. Seiß — Zweite «rbei, tertoloulalteLuug. Am Dienstagabend fand in Berlin der Zweite Arbeiterkolonialtag statt. Der Präst- »ent der Deutschen Kolonialgesellschaft. Gon. nrncur a D. Geheimrat Dr. Seitz, sprach über: Lie deutschen Arbeiter und die kolonialen Fra. ,en. Unsere ganze Volkswirtschaft kranke an Dahrungsmittel - Vodstoffmangel Wir seien angewiesen aus die Einsuhr von -olonialprodnkten. Die Arbeitsfähigkeit unse rer Arbeiter könne nur durch den möglichst bil» llgen»Bezug von tropischen Rohprodukten ge. steigert werden. Die vessnung der ausländi schen Märkte für die deutsche Wirtschaft sei praktisch nicht von so ausschlaggebender Be. dentuug. da -ierdnrch wieder den englischen and den amerikanischen Arbeitern Konkurrenz bereitet werden würde. Einstweilen lei nn» nur die Freiheit znm Reden geblieben. Die Freiheit znm Sandeln »1 und genowwe». Wir Hütte» auch »»seren Als Ergebnis der gemeinschaftlichen Aussprache der vereinigten Zentrums- fraktionell des SkeichStagcS und dcSPreu- prfchen Landtages wivd von der Berliner Zcntrumskorrcspondenz sestgestellt: Man könne heute schon sagen, daß das Zentrum den Einheitsstaat ablehnt und an der föderalistischen Struktur des Deutschen Reiches festhält. Begründet wird die Ablehnung des Ein heitsstaates Lurch das Zentrum folgen-er- maßcn: „1. Weil der Nachweis, daß durch und mit ihm Geld erspart und di« Steuerlast des Volkes gesenkt werden könne, nicht nur nicht zn erbringen ist, sondern weil höchstwahrscheinlich umg» kehrt -er Einheitsstaat teurer würde, als es -er jö-eralistische Staat war Die Formulierung, daß Zentralisierung gleich Verbilligung sei. ist erfahrungsge mäß ein grober Trugschluß. 2. Der bundesstaatliche Charakter -es Deutschen Reiches hat sich in jeder Be- ziehung bewährt. ES ist mehr als zweifelhaft, ob der Zusammenhalt des Deutschen Reiches beim Einheitsstaat gesichert bleibt. jedenfalls sollte sich das deutsche Volk, zumal in seiner jetzigen bedrängten Lage, vor Experimenten in Lieser Richtung hüben. 8. Weil die von der Linken mit de« Einheitsstaat gewollten politischen Ziele immer unverhohlener i» die Erscheinung treten. Diktator, unt zwar aus Amerika bekommen. Man solle dankbar fein, dah die Reich-reale, rung durch ihren Schriftwechsel mit dem Repa- ratlonSagenten dieses vrundstbel endlich in di« össentltche Diskussion geworfen habe. Wir «»gen »»sere Wirtschaft ans,letze», wie wir «olle», ganz gleich, »sere Industrie we^de znqrnnde gehen wen» eS itzr an Rotzftosfe» >«» an «hsatzwSrkte» fehlt. Dollen wir ans die Dauer gesunden, so müssen wir nicht nur rationalisieren, sondern vor allem nnser Staatsgebiet erweitern durch tropische Besitzungen, Die eigentlichen Träger -er Fd« find die Sozialdenwkvateu uu- Demokraten, von denen Li« letzte«» trotz ihrer -ifsern- rnäßigen Boden tungSlosigkett deshalb die gefährliche«« flird, weil sic über di« große deutsche Massenp«sse verfügen. Der Ein- hettSstaat ist ein« Lieblingsl-ee -es gesamten politischen Liberalismus aller Schattierungen aller Schattierungen. Das Zentrum kann und wird sich nicht von chr umnebeln lasten. 4. Für Lie AentrumSpartei kommt zu dieser rein sta-atSpolitischen Erwägung noch hinzu. Laß sein« Anhänger, nament lich in Bayern. Württemberg, Bade» »nd Hessen, jedwede Antastung des Be griffes der Eigenstaatlichkeit der Län der »it immer schärfer werdender Be tonung ablehne». 8. Das Zentrum ist sich über seine große politische Mission am deutschen Volke voll ständig klar. Seine Anhänger müssen und werden sich hüten, Ler zum Schlagwort ge wordenen Phrase »vom deutschen Ein heitsstaat zu unterliegen". Auf Grund dieser leitenden Gesichts punkte wird das Zentrum an Lie gründ liche Arbeit auf dem weiten Gebiete der Berwaltungsreform herantveten. Selbst verständlich wivd Lazu auch eine genaue Untersuchung der Frage gelBren, wie weit die Eristenzfähigkert und Existenzmöglich, keit einer Reihe von einzelstaatlichcn klei nen Gebilden noch besaht werden kann, und wi« das Verhältnis der großen Ein zelstaaten zum Reich einfacher und praktischer gestaltet werden kann. Zu eiuer Aenderung am eigentlichen Wese» der deutsche« Staatsstruktur wird daS Zentrum, wie «an jetzt scho» sage» kau», seine Han- nicht biete». Vela Wk-eraufnahmeverfahreu für VSl- Di« Prüfung im Aall« Hölz—Frirh« hat hinsichtlich d«r Glaubwürdigkeit und Zuver- läsfigkeit der Aulsagen des Arieh«, d«r sich selbst be« Mordes an drm Gutsbesitzer Heß beschukdiat. ergeben, daß für di« Einleitung «lr«S Wirde'uuf-abmevrrfahren« tu Sachen Hölz kein« Möglichkeit vorhanden ist. MWM MW lN N MllMWsl Dar die Erlangung fremder Boden produkte für England schon vor eine» Jahrhuirdert »otioendig geworden, so hat sich da- für Deutschland erst im letzte» Menschenalter Lurä-gesctzt. Der AuSgang des Kriege- hat die Berfl achte nheü Deutschlands in di« Weltwirtschaft vev° größcrt: wir sind abhängiger von deu übrigen Ländern und Kontinenten ge worden atzö ehedem. Außerordentlich ott wird die Frage aufgeworfen, ob Deutsch land seinen NahrungSmittelbedarf nicht selbst befriedigen solle und könne. Hat doch die deutsche Landwirtschaft im letzten Jahrhundert verstanden, di« Produk trvität in Getreidebau und Viehwirtschast auf das Mehrfache zu steigern. Aber sie hat dafür die gesamte Gewinnung gewerblicher Rohstoff« aufgeben und sich gänzlich auf Nahrungsmittel umstelle» müssen. Trotzdem ist d»e Einfuhr gewisser NahrungS- wie vor allem Futtermittel in steigendem Maße nötig geworde». Selbst wenn «S fernerhin gelingen sollt«, uns von frenrüem Brotgetreide unabhän gig zu macheri so müßten in um so stä« kerem Mabe Futtermittel für das Bi«h, Hülfenfrüchte, HandclSgewächs«, GeuvÜsi: von auswärts bezogen werden; si« kön nen nicht zugleich auch noch dem deutsche« Boden abgerungen werden. Vom Stand punkt Ler Gcsamtwirtschast macht eS nicht viel aus, ob man das ein« oder daS aw- dere von fremd her bezieht: Li« Pas« fivität Ler Nahrungömittelbilauz bleibt die gleich«. Die natürliche Fruchtbarkeit des Landes läßt sich nun einmal über ein gewisses Maß, auch bet intensivster Bestellung, nicht steigern und mit einer wachsenden Bevölkerung vermag eben Lie NahrunaSmtttelversor» gung eines Landes uicht Schritt -« halten. In Ler Rohstoffbeschaffung steht «S f»^ daß Deutschland nur über Kohl«, Stein« und Erden sowie chemische Rohmateria lien verfügt. Di« keramische Industrie wie auch die Chemie und der Haupttell des Baugewerbes sieben auf nationale« Boden. Aber schon beim Holz sind wir auf Li« fremde Einfuhr aus Polen, Schweden, Finnland aufs stärkste an« gewiesen. Sämtliche übrigen Industrie« ^veige vollends fußen aus fremde« Bodcnerzeugntsscn: das ganze Bellet« dungSgcwcrve, dazu die Soderindustrt^ die Gifen-, Metall-, Vtaschinentn-ustrie, auch Lie Elektrotechnik, sie alle sind i« ihren GrunLlagen nicht bodenständig. Da mit ist ein sehr wesentlicher Teil unserer Bevölkerung unmittelbar und auf das engste mit der übrigen Welt auf Gedeih nnd verderb verflochten. Auch Liese Verhältnisse haben durch Versailles eine pxserttliche Verschlechterung er«
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