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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 24.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192712244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19271224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19271224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlbindung: Seiten in falscher Reihenfolge gebunden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-24
- Monat1927-12
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- -t- Zweites Blatt )lr. 2S9 Sonaabead/Gonatag, den 24./2S. Dezember 1921 Ach, e» reichte, ihr fandet, baß Wochen vor euch die Sehnsucht nach Seele Knie fallen könnten versteht ihr die Da tanzt da» Mädchen au» der Phantasie Die lerinnen de» Haushaltes und ihre Kin vor dir. da» damit sie »tcht ver Fast Ach. wir schämten un» bet ber fühlten Denn aller WellmachtSgeist ist au» der Seele find alle» vielleicht nur Träu- Idealismus um E» schadet zu viel Und dann sprang daS gol und grübeltet beue Lache« eine» Glücke» über euer Gesicht entsagender »wölf bange, lange Monate gingen vorüber, «ine Zeit, di« zerrissen« Gegenwart »ar. eine Zeit, die so oft ihre scharfe« Sasse« gegen u»S kehrt«, daß wir vielleicht mitte« im Sommer plötzlich Sehnsucht nach mildem, «armem Aau- Zeit nach M» Und solche Stunde über die Men. liche Armut und der schrecklich« Ueberfluß )aß. ohne egoistischen Kommunismus, Seldsackpolitik sich auSgleichen würden? >ie Gegensätze weniger schross würden? mau tut vielleicht im schöne«, gesunden Leib nicht: denn horcht nur. Bemerkt ihr nicht kokette Damen in kurzen Pelzen, mit seiden- umschmeichelten veinen und grellen Lippe» haben plötzlich den ungewohnten Blick dieser Sehnsucht, daß sie den Tand Hinschleuder, und schluchzend vor einem BeihnachtSbaum in die ohne ohne Daß blickt nur um euch! daß eine unendliche Au« blickt deutsche Weihnacht saßt mich »t« vor Jahre». wir noch alle froh« Kinder wäre« . . . vor dem Frieden sinke ich aus» Knie. Sehnsucht durch die ganze Menschheit geht? Die Sehnsucht nach dem Wunder, nach dem Ge. fühl, nach der Kultur de» Herzen»? Ist es euch nicht, al» ob alle Welt aus ihn wartete? Er komme, wie er wolle? AIS Prophet, als Künst ler. al» Mensch . . . Er müßte aber fedensall» im Geiste de» Ihr diesem Menschen diese Freude und jenem Menschen jene Ueberraschung zum Weihnacht», fest geben konntet. La» ist der Sinn de» Frieden»! Gute» t«n. vom Herzen Freude machen! Arbeit, jede» Dann kamen die Schönheit hlngab. da» Sehetmui» der Weihnacht»seste» kommen. entsprungen: ist Muttergedanke heißt: Liebe. Mitleid, glückbringender, lächelnder Mensch, der der Seele Ler Frau gesegnet ist . . . Fühlt ihr e» nicht? Geht durch die Straßen der Stadt! der oberslächlicheu Welt diese» Getriebe» Seele vergeßen mußte, zage . . . Da» Mädchen, da» unbedacht, leichtsinnig. chassen in Glück geschähe? Daß die unenb verden. so unbedeutend, ein« 'ollte an jedem Tag des Jahre» chen kommen ... Glaubt ihr nicht, baß sede der Frauen Muttergesühl Und da» sagung . . . Aber da» Sezemberavend: und der Lag zerrinnt.' W Durch blaue» Dämmer» rieseln weiße Flocken. Ueber die Häuser schwingt Gesang von Glocken: Der ist so heimlich wie ei» lieber Sind. dem Wunder? Flucht au» der harte» Zett? Und so kann man leicht au» der Gegen- wart in da» immer gleiche StimmungSciland des Weihnacht-festes gelange». Sie alle stnden hin: Der Man», der mitte» im Kampfe um da» Dasein sieht . . . Die Frau. die seine treue Sefährti» tsi und die Mutter seiner Kinder . . . Die Kinder selbst au» ihre« kleinen Sor gen herau». die ihnen so schrecklich groß vor kommen . . . Der Dichter, der Maler, ber Musiker, ber Künstler überhaupt: sie werden frei von de» Gewalten ihrer Phantasie, sie werde» lächelnde Menschen . . . Die Tänzerin, di« Abend sür Abend ihr« Die Schreibmaschine wurde plötzlich stumm. Ich schrieb von Palme«. Tiger» und vom Meere Und von dem Tanz der braunen vajadere. Der Osten blühte wie ei» Traum ring»um. -er bekommen Geschenke un- damit Freude und uene Liebe zn den Eltern . . . Unsere Zeit ist hart: Politik und Parteigeist habe« irrsinntm-Hshe« erklommen: sie haben in da» Leben düstere graue Farben geschleu- dert: sie haben vergeßen, daß daS erste Gebot für die ganze Menschheit gegenseitige» Der- 'testen ist. verstehen und Duldung . .. Aber wer denkt daran? Denn wir das WcihnachtSsest nicht hätten, wer würde überhaupt noch die große Liebe, den Frieden»geist bemerken? Konnte man doch die Seele de» Weihnacht-- seste» über ein ganze» Jahr anSschütten. wie einen seligen Siegen, aus daß der Baum, der Wald, da» Parodie» der Menschlichkeit neu ge deihe. die Selt entzücke . . . Eine Stunde unter dem SeihnachtSbanm, da alle hastenden Gedanken und Pläne so klein gik und da» Glück diese» Gefühle»? versteht ihr. daß alle Erotik unferer nur versteckte Sehnsucht tsi. Sehnsucht -ereltung . . . Soll man wieder davon schreiben? ... Kein, ich sage euch, schließt einen Augenblick die Augen und denkt nach, wie schön diese» vor- bereiten war . .. Du hast heimlich ein vuch gekauft, da» dein Freund sich schon lange gewünscht hat, Ja. ich weiß e». schöne, kleine Frau, du versagtest dir seit langem di^ geliebten Bonbon» und legtest da» Geld beiseite: und nun kannst du ihm da» Buch schenken. Und du bist ein veamter. der viel arbeitet unb wenig verdient. Du hast weniger ge- raucht, du hast dir ein Gla» Wein versagt . . . Und jetzt kannst du d«ine Braut mit einem kleinen Geschenk überraschen, an da» sie wirk- lich nicht dacht«. Bist do glücklich? Mütter haben gespart, wurden zn Künst- Frcmde, aller Zduber de» Osten» schwimmt davon, und ich siehe mitten tu unserer schönen deutschen Stimmung und bin wteder da», wa» wir alle sein können, et» etnsacher Meusch. der Weihnachten seter» will. Weihnachten erscheint wie «in letzter glän- mereten. um die der Dult der Tannen und der kleinen Kerzen schwebt. Und die Wirklichkeit? Ist sie so schlecht? Ist sie nicht eher grenzenlos oberslächlich? Denn unsere Zeit zeigt auch viel Positives. Man besann sich aus die Kultur des Körper-: Ich soll von d«r glückliche» Weihnacht schrei be« un- kann e» nicht ander», al» daß ich mit einem Gedichte beginne. Nur ein Gedicht . . . Ja. ihr wißt als», ein Deutsch«? schreibt diese Zeilen: d«nn nur in Deutschland schreib» man Gedichte — und nur in Deutschlaud werde» Ge dichte mit Lächeln ausgenomme» . . . Aber bedenkt doch, wa» e» heißt, mitte« au» seinem Schasse« herau». au» seine» Phanta- sie« und Wanderungen in exotische Ferne plötz- nahe und sagte« nicht, daß wir un» schon im August nach dem WeihnachtStag sehnten. Denn dieser Tag ist vielleicht der einzige im Jahr, an dem ma» da» große Unglück der Gegenwart vergeßen kann, verdränge» kann . . . Da» größte Wunder der Weihnachtszeit ist da», baß sie echt ist wie Gold, daß die Erin- «erung. da» Denken a» Weihnachten immer Friede ist. stehender, wertvoller Friede. Und immer wieder kommt man daraus zu rück. daß diese» Fest schon Wochen vorher mit schlanken, schönen Armen nach nn» saßt, daß die srauenhasten. welchen Finger schon lange, lang« Tag« vorh«r nach an» greifen und leise «ahnen wie die Worte einer verliebten, demü tigen Frau .. . Weihnachten ist ein Fest der Frauen, der Mütter: und deshalb stehen alle Menschen un- ter dem Zauber diese» Feste». Erinnert euch selbst! Ihr saßet schon im November verstohlen mit euch allein und rechnetet: ihr schriebt Zahlen lich zu wißen: Weihnachten steht Fest, da» Wunden heilt, da» Herzen» . . . Und wie ich e» im Gedicht« süßen Weiblichkeit verschenkend . . . Alle, alle stnden i» den Traum d«» Weih- nachtSscste», und Ne sind sür diese Stunde» Menschen, nicht» al» Mensche», wa» gleich bedeutend ist mit dem größten Adel . . . Die unzähligen VeihnachtSbäume. di« an diesem Tage in der ganzen Welt in Schmuck, Licht und Freude erglänzen, sind wie «ine Armee Helfer zu Menschlichkeit. Und Ne erinnern, sie mahnen auch dara». an jene Pkenschen zu denken, die nichts haben, die vielleicht an diesem Tag ihr Elen- noch tie fer spüren, weil sie ring» Freude und Glück sehen. Denkt an die Armen und Unglücklichen! Nein. eS ist nicht überflüssig, davon zu reden. Neber Ding« zu reden, die anderen Mensche» Glück geben können, ist nie überslüsstg .. . Denkt an kalte Zimmer, die leer und kahl sind wie ein Grab! Größte Freude ist, andere» Freude z« machen: und um so mehr am Tag der Liebe. dcS Geschenke». Am innigsten wird da» WethnachtSsest in Deutschland, in den Ländern deutscher Sprache gefeiert. Da» soll un» stolz mache«. Solange daS WeibnachtSsest den Menschen ergreift, milde und gut macht, solange braucht man am Menschen nicht verzwetscln. An diesem Tag saßen wir wieder neue» Lebensmut. Hossnung und lächelnde» Glück. Und stürzen un» dann wieder in» Leben, froh und stolz .. . Denn wir haben deutsche Wethnach.
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