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Weißeritz-Zeitung : 24.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190605247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19060524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19060524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-24
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.05.1906
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EM' ÄH die Spal^elle oder derer? - Nr. 59. 1 i- !t H >, ?e nellen Telle, die Spalt«» zeile SO Pfg, Lokales und Sächsisches. — Seine Majestät der König haben geruht, dem Uhrenfabrikanten Friedrich Emil Lange in Glashütte den Titel und Rang als Kommerzienrat, und dem prakt. Arzte vr. meä. Friedrich Bartels in Kreischa den Titel und Rang als Sanitätsrat, sowie dem Stadt- und Sparkassen- kassierer Götz in Frauenstein und dem Kirchschullehrer Kantor Fritsch in Fürstenau das Albrechtskreuz, dem Standesbeamten und Gutsauszügler Voigt in Liebenau, dem Gemeindevorstand Reichelt in Hennersdorf und dem Gemeindevorstand Klotz in Kautzsch das Allgemeine Ehren zeichen und dem Totenbettmeister Lohse in Lauenstein die silberne Friedrich August-Medaille zu verleihen. — Sämt liche Auszeichnungen sind den Beteiligten am 22. bez. 23. d. M. bekannt gegeben bez. ausgehändigt worden. Dippoldiswalde. Am Sonnabend hielt die hiesige Ortskrankenkasse ihre Frühjahrsgeneraloersammlung ab, die sich eines äußerst zahlreichen Besuches erfreute. Nach Eröffnung gab Herr Vorsitzender Teicher einen kurzen Rückblick über das vergangene, finanziell gut abschließende Geschäftsjahr und wies auch daraus hin, daß die im Herbste 1905 vorgenommene Wahl von Vertretern zur Generalversammlung das Ergebnis hatte, daß von 40 gewählten Arbeitnehmern 27 einem einzigen Betriebe an gehörten. Nachdem noch Herr Kassierer Scheibe einiges aus diesem Jahre mitgeteilt hatte, wurde die Jahresrech nung 1905 richtiggesprochen. Aus den weiteren Bera tungen, die Abänderung der Satzungen betr., ist besonders heroorzuheben der Beschluß, das Krankengeld von 50 aus 60 o/o des durchschnittlichen Tagelohnes zu erhöhen. — Aus der Jahresrechnung 1905 seien folgende Zahlen her vorgehoben (in Klammern stehen die gleichen Werte vom Jahre 1904): Mitglieder am Jahresschlüsse 1147 (1066). Einnahme an Beiträgen 21 562,29 M. (15 771,17 M ). Arzthonorar 4547,95 M. (4380,70 M). Krankengelder an Mitglieder 2466,24 M. (3631,65 M ), an Angehörige 100,07 M. (494,01 M). Wöchnerinnenunterstützung 393,10 M. (443,75 M). Arznei und sonstige Heilmittel 2013,09 M. (2438,68 M.). Sterbegeld 246 M. (380 M.) Deutschland und England. Es ist nicht zu leugnen, daß in den letzten beiden Jahren bis zur Marokko-Konferenz in Algeciras die poli tische und diplomatische Gegnerschaft Englands gegenüber Deutschland der dunkelste Punkt in bezug auf die Erhal tung des europäischen Friedens war, denn dadurch, daß , England politisch als Gegner Deutschlands auftrat, steifte es ungemein den Nacken der deutschfeindlichen Franzosen und verleitete dessen diplomatischen Leiter, Minister Del- easse, sogar eine zeitlang zu einer höchst gefährlichen Her ausforderung Deutschlands, an die Frankreich seit 35 Jahren nicht gedacht hatte. Nun sahen und sehen wir noch in bezug auf das Verhältnis zwischen England und Deutsch land ganz merkwürdige Dinge, die Widersprüche enthalten. Als die Seele der Gegnerschaft Englands gegen Deutsch land galt und gilt noch heute der König Eduard von England, und sein jüngster langer Aufenthalt in Paris und seine geflissentliche Vermeidung jeder Zusammenkunft mit dem Kaiser Wilhelm legen noch fortwährend der deutschen Diplomatie große Wachsamkeit auf, denn alle deutschen Diplomaten wissen, daß der befriedigende Ausgang der Marokko-Konferenz noch lange nicht die bestehenden großen Gegensätze zwischen Deutschland einerseits und England und Frankreich andererseits beseitigt hat. Dabei konnten wir aber beobachten, daß die jetzige englische Regierung nach dem Siege der Liberalen bei den letzten Parlaments wahlen die imperialistische englische Weltmachtspolitik ohne den leidenschaftlichen Eifer ihrer Vorgänger Balfour und Chamberlain treibt, und jedenfalls das drohende Kriegs feuer nicht angeblasen hat, wenn auch nach wie vor Eng land als der politische Freund ja Bundesgenosse Frank reich« anzusehen ist. Ferner mehrten sich in den letzten Monaten in der öffentlichen Meinung Englands di« Stimmen für elw besseres Verhältnis mit Deutschland und dies« Kundgebungen haben bei dem soeben stattgefundenen großartigen Empfange der deutschen Städtevertreter in London einen geradezu herzlichen Charakter angenommen, denn englische Minister und Bürgermeister haben bei dem Empfange der deutschen Städtevertreter begeistert von der Hochachtung und Wertschätzung Deutschlands in England und von der Notwendigkeit der Erhaltung des Friedens zwischen beiden Ländern gesprochen, und die deutsche De putation hat in gleichem Sinne geantwortet. Der frühere Lordmajor von London, Sir Phillips, hat sogar in einer glänzenden in deutscher Sprache gehaltenen Rede das Ver trauen auf den ewigen Frieden zwischen Deutschland und England gefeiert. Was soll man nun solchen offenbar erfreulichen und ehrlichen Kundgebungen gegenüber in Deutschland tun?! Deutschland soll und muß England gegenüber seine offene Friedensliebe betätigen und kund geben, und jede Hetzerei in Deutschland gegenüber Eng land muß in der Presse und in Vereinen abgestellt, ja sogar alle hämischen Bemerkungen inbezug auf England und die Engländer müssen eingestellt werden, denn es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Art, wie zurzeit des Buren krieges in Deutschland über England geurteilt worden ist, eine der Ursachen der Entfremdung und Verstimmung Eng lands gegen Deutschland gewesen ist. Es ist aber zweck- und sinnlos, daß zwei große Völker, die am besten im Frieden nebeneinander leben, durch Hetzereien gereizt und entfremdet werden. Diese leidenschaftlichen Hetzereien trüben das Urteil und führen zur Kriegsgefahr. Eine ruhige sachliche Beurteilung der Dinge führt aber zur Erkenntnis der Wahrheit, daß ein Krieg zwischen England und Deutsch land das größte Unglück für beide Länder ist, und wenn keine Macht die Stellung und Lebensbedingungen der anderen bedroht, auch vermieden werden kann. Bessern sich auf diese Weise mehr und mehr die Beziehungen zwischen Deutschland und England, dann dürste in nicht zu ferner Zeit eine freundschaftliche Begegnung zwischen dem König Eduard und dem Kaiser Wilhelm auch statt finden und der Welt zeigen, daß alles Mißtrauen zwischen England und Deutschland verschwunden ist. Krankenhauskosten 3489,75 M. (3618,75 M.) Dem Reserve fonds wurden 4871,02 M. überwiesen, sodaß dieser am Schlüsse des Jahres 16058,11 M. betrug. — Dem Direktor der Deutschen Müllerschule in Dippol- diswalde, Herrn G. A. Ehemann, wurde der Titel Pro fessor verliehen. — Die auf Anregung des Prähistorikers Hofrat Prof. l)r. Deichmüller-Dresden im Schulgarten zu Rähnitz von Lehrern, Schülern und dem Gemeindeoorftande vorge- , nommenen Nachgrabungen nach Urnen hatten den Erfolg, daß eine große Anzahl Urnenreste der verschiedensten Arten von drei bis zehn Millimeter Wandstärke zutage gefördert wurden. Die Urnen sind jedenfalls über 2000 Jahre alt. Die Tonmasse ist teils grau, teils braungelb und rötlich, teilweise sauber geglättet und mit Zielstrichen versehen. Gemeindevorstand Schlenker stieß bei einem Meter Tiefe auf ein mit einem steinernen Umbau umgebenes und über? decktes Urnengrab. Demselben entnahm er zwei vollständig unversehrt erhaltene Urnen. — In Engelsdorf soll im Herbst eine Gemeinde sparkaffe für Engelsdorf und Sommerfeld mit Zweiganstalt in Sommerfeld eröffnet werden. Hänichen. Die Aktiengesellschaft Hänichener Stein kohlenbauverein ist durch Beschluß der Generalversamm lung vom 2. Mai d. I. aufgelöst worden. Hennersdorf. Zwei heftige Gewitter mit begleitendem Hagelschlage suchten am Sonnabend und Montag unser Dorf heim, welche in den Fluren infolge wolkenbruchartig niederstürzender Regenmassen großen Schaden an Feldern, Wiesen und Wegen anrichteten. Am Sonnabend lagen im Oberdorfe die Hageln wie Kirschen groß zentimeterhoch auf den Feldern, während am Montag besonders das Niederdorf vom Unwetter betroffen wurde. Radeberg, 21. Mai. Eine schlichte, pietätvolle Feier, die von schöner Kameradschaft zeugte, vollzog heute nach mittag eine Deputation des Offizierskorps der Reitenden Abteilung des 1. Feldartillerie-Regiments Nr. 12 aus Königsbrück, mit Abteilungskommandeur Bolze an der Spitze, im Beisein der Vertreter der städtischen und kirch lichen Behörden, an den Grabstätten zweier hier gestorbener Kameraden, des Majors und Kommandanten der Brigade Reitende Artillerie zu Radeberg Friedrich Gottlieb Probst- Hain, sowie des Hauptmanns und Batteriechefs August Bernhardt. Major Probsthain starb am 7. November 1839, war Ritter der französischen Ehrenlegion und nahm während seiner 44 Dienstjahre teil an den Schlachten bei Jena, Bautzen, Großbeeren, Leopoldshain und Leipzig, an den Gefechten bei Reichenbach, Heynau, Altjauer, Nuns dorf, Wittstock und Kleinwelka, sowie an der Blockade von Torgau, Antwerpen, Lille, Coudray und Neubreisach. Hauptmann Bernhardt, Ritter des Militär-St.-Heinrichs- Ordens und der französischen Ehrenlegion, starb hier am 15. November 1850. Die Grabstätten waren mit der Zeit und weil die Verstorbenen keine direkten Verwandten hinterlassen hatten, in einen etwas vernachlässigten Zustand geraten. In pietätvoller Weise nahm sich nunmehr das Offizierskorps der Reitenden Artillerie der Grabdenkmäler an und ließ sie erneuern, um sie heute, am Tage der Schlacht bei Bautzen, zu enthüllen. Major Bolze hielt eine kurze, ergreifende Ansprache, an deren Schluß er das Gelöbnis ablegte, den braven Helden allezeit nachzueifern. Adjutant Oberleutnant Göbel legte hierauf je einen mäch tigen Lorbeerkranz an den Grabstätten nieder. Eine stille Andacht schloß die erhebende Feier. Rossen. Ein grausiger Fund wurde im Gemüse- garten des Wirtschaftsbesitzers Naumann in Göltzscha ge macht. Daselbst fand man beim Abgraben in der Tiefe von noch nicht einem Meter den Leichnam eines Mannes, welcher anscheinend schon jahrelang dort gelegen haben mag. Die Staatsanwaltschaft wurde von dem Fund be nachrichtigt und besichtigte das Grundstück. Tagesgeschichte. - Berlin, 2l. Mai. Dem Reichstage sind heute zwei Ergänzungsetats zum Reichshaushaltsetat für 1906 zugegangen, die der Bundesrat am Sonnabend an genommen hat. Beide Ergänzungsetats fordern insge samt rund 36 Mill. M., der eine etwa 17 Mill. M , der 3« WMW Nm WM UM. Unser allverehrter König Friedrich August vollendet <m diesem Freitag sein 41. Lebensjahr, erfreulicherweise in vollster körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische. In alter Treue bringt das Sachsenvolk dem geliebten Herrscher auch zu seinem diesmaligen Wiegenfeste die innigsten Glück- und Segenswünsche dar, denn längst hat er sich ja ungeachtet seiner verhältnismäßig noch so kurzen Regierungszeit bereits die herzlichste Verehrung und Zu neigung weiter Volkskreise Sachsens erworben. Und wenn ihm solche Gesinnungen aus dem Volkesherzen freudig ent gegengetragen werden, so ist dies auch ganz erklärlich, denn der König hat von Anbeginn seiner Negierung an durch alle seine Entschließungen und Taten als Regent bekundet, daß für ihn das Wohl des Staates und Volkes das oberste Gesetz bildet. Ernst und gewissenhaft nimmt er die mannigfachen Aufgaben und Pflichten, welche sein Herrscher beruf in sich birgt, immerdar ist er bestrebt, den nicht selten schwierigen Anforderungen seines Berufs an der Spitze des Staatswesens gerecht zu werden. Dabei ist König Friedrich August bekanntlich von großer persönlicher Liebenswürdig keit, deren Eindruck sich wohl niemand zu entziehen ver mag, dem es je vergönnt war, dem König Aug in Auge gegenüberzustehen. Einfach, offen und schlicht gibt sich der erlauchte Monarch in seinem ganzen Wesen, für jedermann ist er zu sprechen, Güte und Milde sprechen sich in allen seinen Äußerungen und in seinem ganz?n Austreten aus. Gerade diese Herzenseigenschasten sind es, die dem Könige nicht zum wenigstens seine unbestrittene Volkstümlichkeit in allen Schichten seiner Untertanen verschafft haben und von welcher Popularität die wahrhaft begeisterte Aufnahme, welche dem Monarchen bei seinen zahlreichen Besuchen in den verschiedensten Landesteilen von der Bevölkerung immer wieder bereitet wird, ein besonderes lebendiges Zeugnis ablegt. Dieser allgemeinen Beliebtheit des Königs entspricht es denn auch lediglich, daß das Geburtsfest des erlauchten Herrn die herzlichste Teilnahme weiter Vevölke- rungsschichten Sachsens hervorruft und daß bei dieser Ge legenheit deren Liebe und Verehrung für König Friedrich August erneut zum lebhaften Ausdruck kommen. Möge für den verehrten Monarchen das anhebende neue Lebens jahr ein in jeder Beziehung glückliches sein! Schmiedeberger Revier. Reisigauktion. 8ouuadvuä, äou 26. ck 81., sollen auf den Schlägen in Abt. 90 und 102 ca. I-Uerate, welche bei o* A bedeutenden Auflage d«t Blattes -ine sehr wir» same Verbreitung finde«, werden mit 12 Pfg., solch« aus unserer Amtshaupr Mannschaft mit 10 Pf§ WHeritz-MW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für di- Königliche YintshLuMannlchM, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat M Mpxoldlsnmlde Die .«Weißeritz-Zeitung» «scheint wöchentlichdrei mal: Dienstag, Donners ¬ bellarische und tomM zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag — Eingesandt, im reduktiv liag und Sonnabend und »Kd an den vorhergehen- tzenAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. W Pfg., zweimonatlich A4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern LO Pfg. - Alle Postau- galten, Postboten, sowie Msere Austräger nehmen Bestellungen an. S00 nm gegen Barzahlung versteigert werden Zusammenkunft Verantwortlicher Redakteur- Paul JelM - Druck und Verlag mn^C haus^ttschaftlicher Monats-Beilage. Mit achtM^w „NM-rertes AnterhaktANgMM-. Mit lano- uno 9 Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und bestimmte» Tagen wird keine Garamw uvernv Donnerstag, den 24. Mai 1906. ^ Jahrgang
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