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Weißeritz-Zeitung : 10.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190611103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19061110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19061110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-10
- Monat1906-11
- Jahr1906
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.11.1906
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Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 8. November. Heute fand unter allgemeiner Teilnahme die Beerdigung des am 5. d. M. nach langem Leiden, aber trotzdem unerwartet verschiedenen Herrn Ratsregistrator Otto Schumann hier statt. Der Verblichene, der erst im 45. Lebensjahre und seit dem Jahre 1890 im Dienste der Stadt Dippoldiswalde stand, erfreute sich ob seiner Tüchtigkeit und Pflichttreue, sowie seines freundlichen Wesens halber allgemeiner Wertschätzung und Beliebtheit und wird sein frühes Hinscheiden von der gesamten Einwohnerschaft betrauert. Dippoldiswalde. Nächsten Sonntag veranstaltet der Turnverein „Jahn" in der „Reichskrone" seine zweite öffentliche Abendunterhaltung, wozu die Vorbereitungen seit längerer Zeit im Gange sind. Die vorzüglichen Dar bietungen der ersten derartigen Veranstaltung, die gewiß noch in angenehmer Erinnerung der Besucher stehen, sind sicherlich die beste Empfehlung und verbürgen auch diesmal «inen guten Besuch. — Auch das Dienstag-Konzert der Stadtkapelle im Schützenhause war recht gut besucht, und erfreute das Orchester seine Zuhörer aufs trefflichste durch exaktes Spiel des gut gewählten Programms. Besonderen Gefallen fand der seelenvolle Cellovortrag des Herrn Alfred Jahn, der ein Andante von Goltermann und Bercouse von Godard als Vortragsnummern gewählt hatte. — Die Vereinigte Bauhandwerkerinnung zu Dippoldiswalde hielt am 31. Oktober nachmittags in Hotel „Stadt Dresden" unter Vorsitz ihres Obermeisters Börner die zweite diesjährige ordentliche Jnnungsoersammlung ab. Nachdem der Vorsitzende die Versammlung begrüßt hatte, erfolgte die Vorstellung des neuen Mitgliedes, Maler Walter aus Kreischa, dem der Meisterbrief einge händigt wurde. Ein Lehrling aus Kreischa fand gleich falls Aufnahme in die Innung. Sodann gelangte der Kassenbericht zum Vortrag und wählte man die Meister Beutel und Bormann zu Kassenrevisoren. Das Andenken Ler verstorbenen Jnnungsmitglieder Major hier und Leh- inann-Elend ehrte die Versammlung durch ein Erheben von den Plätzen. Besondere geschäftliche Mitteilungen lagen nicht weiter vor. Zum Schluß der Versammlung berichtete Meister Bormann noch über die von ihm im Dezember 1904 besuchte ständige Ausstellung für Arbeiter wohlfahrt in Charlottenburg. Mit großem Interesse folgte man seinen sehr klar gehaltenen Auslegungen und gab den Dank dafür durch ein Erheben von den Plätzen kund. — Wirkung der Fahrkartensteuer. Wenn der jetzt wieder stark auftretende Wagenmangel die Kehrseite der rasch steigenden Entwicklung des Eisenbahnverkehrs bildet, so wird dessen Lichtseite in der stetigen und raschen Zu nahme der Einnahmen der preußischen Staatsbahnen aus dem Güterverkehr zu erblicken sein. Darin, daß in den letzten Monaten die Einnahmen aus dem Personenverkehr an dieser günstigen Entwicklung nicht entsprechend teilge nommen haben, wird man sicher die Wirkung des Reichs fahrkartenstempels zu erkennen haben; denn ein Blick auf die Benutzung der verschiedenen Wagenklajsen zeigt, daß in den letzten Monaten zweifellos eine Verschiebung nach unten stattgefunden hat, insbesondere auch von der dritten zu der vierten Klasse. Diese Verschiebung wird augen scheinlich erheblich gefördert durch die große Sorgfalt, die seit einiger Zeit auf die Einrichtung und Ausstattung der Wagen vierter Klasse verwendet wird. Infolge dieser Fürsorge bieten die Wagen kaum weniger Bequemlichkeit für den Reiseverkehr als die Wagen dritter Klasse, und es ist daher erklärlich, daß manche Reisenden, die nicht durch soziale Rücksichtnahme zurückgehalten werden, jetzt aus der dritten in die vierte Klasse übergegangen sind. Durch das Ausscheiden der Reisenden aus der dritten Klasse wird aber diese jetzt wieder annehmbar für diejenigen Personen, die sich der zweiten Klasse bedient hatten. Ob man es bei der Verschiebung in der Benutzung der Wagenklassen nach unten mit einer dauernden oder einer nur vorüber gehenden Erscheinung zu tun hat, wird sich erst aufgrund längerer Erfahrung mit Sicherheit beurteilen lassen. Wenn trotz des Stockens in den Einnahmen des Personenverkehrs die Betriebseinnahmen der Staatsbahnen sich in erfreulich aufsteigender Bewegung befinden, so darf daraus aber noch nicht auf eine entsprechende Vermehrung des Be triebsüberschusses gerechnet werden, denn auch die Aus gaben der Eisenbahnverwaltung steigen in raschem Tempo. So haben bei den letzten Vergebungen von Betriebsmitteln nicht unerheblich höhere Preise angelegt werden müssen als früher, und zwar werden die Forderungen der be treffenden Fabriken damit begründet, daß die stetig steigen den Preise der Rohmaterialien und Produktionsmittel einen Ausgleich in höheren Preisen der Fertigware finden müssen. Wenn sich so die Kosten der Einrichtung, Aus stattung und des Betriebes der Bahnen entsprechend steigern, so läge es an sich in der Billigkeit, daß auch der Entgelt für die Verkehrsleistungen entsprechend erhöht würde. Insoweit dies für den Personenverkehr durch den Reichs- fahrkartenstempel geschehen ist, wird das reisende Publikum daher in demselben nur einen billigen Ausgleich für die Verteuerung der Leistungen zu erblicken haben. Tharandt. Um ein Andenken an seinen früheren Dienstherrn, den verstorbenen Geh. Oberforstmeifter Titt mann, bei dem er 15 Jahre lang in Diensten stand, zu besitzen, hatte der Kutscher Behr aus Grillenburg zwei minderwertige Hirschgeweihe an sich genommen, nachdem ihm von den Erben des Verstorbenen die Bitte um ein Andenken angeblich abgeschlagen worden war. Dieses brachte ihm eine Anklage wegen Diebstahls ein! Das Gericht nahm jedoch nicht Diebstahl, sondern Unterschlagung an und sprach ihn frei, da er sich durch die wertlosen Hirschgeweihe hat nicht bereichern wollen, sondern sie nur als Andenken an seinen verstorbenen Dienstherrn be halten hat. WHeritz-Mmlg Anzeiger sm Dippoldiswalde und Umgegend stini-chM für die Migliche Umtshauxtmamschast. das Migliche Amtsgericht und dm Siadtrat W piPpoldiswalde 72. Jahrgang Sonnabend, den 10. November 1906 Nr. 130. 3. 4. 5. 1S. dkovsmdor lll6808 Madras bis mit 's .li. ft der Be- - ge» auf ab. Leipzig wird die endgiltige Entscheidung über die von der Stadt Leipzig geplante Einverleibung der 6 Vororts gemeinden Möckern, Dölitz, Dösen, Stötteritz, Probstheida und Stünz getroffen werden. Bekanntlich hatte der Be zirksausschuß der hiesigen Amtshauptmannschaft sich gegen die E nverleibung ausgesprochen, da er eine Einbuße am Bezirksoermögen befürchtete. Stimmt der Kreisausschuß der Einverleibung zu, dann würde sich Leipzigs Einwohner schaft um rund 35000 Seelen auf 540000 Einwohner erhöhen. Leipzig würde dann wieder Sachsens größte Stadt werden, die es früher schon einmal war, bevor Dresden seine letzten Einverleibungen vornahm. der am 29. waldweg in Leipzig. Sitzung des Mai d. I. die Friebesche Scheune am Zell- Brand gesteckt hat. In der am 23. November stattfindenden Kreisausschusses der Kreishauptmannschast worden. Hier werden natürlich noch viele Wochen Pflege nötig sein, ehe Frau Richter ihren früheren schäftigungen wieder nachgehen kann. Döbeln. Die städtischen Kollegien lehnten in meinschaftlicher, stürmisch verlaufener Sitzung den 130 000 M. veranschlagten Neubau der Gasanstalt Dresden. Durch Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern ist für 1. Dezember eine Viehzählung an geordnet worden, die sichere Unterlagen für die Beurtei lung der Vieh und Fleischerzeugung in Sachsen liefern und künftig irdes Jahr am gleichen Tage wiederholt werden soll. — Königin Wilhelmine der Niederlande und ihr Gemahl haben am Montag Dresden wieder verlassen und sich nach Schloß Het Loo begeben. Pirna. Für die Verwirklichung des Bahnprojekt» Pirna-Liebstadt-Landesgrenze sollen in nächster Zeit wieder Schritte unternommen werden. Schandau. Die am 19. Oktober in der Nähe von Postelwitz von dem Handarbeiter Schilling aus Chemnitz durch Messerstiche schwerverletzte Frau Marie Richter aus Herrnskretschen ist aus dem hiesigen Krankenhaus entlassen und durch ihre Angehörigen in die Heimat gebracht Es wird nunmehr wahrscheinlich das vom Stadtoerord netenkollegium empfohlene Projekt des Umbaues unserer Sechser-Öfen in Achter-Öfen mit etwa 25 000 M. durch geführt werden. Siebenkehn. Weitere Verhaftungen wegen Brand stiftung sind hier vorgenommen worden, und zwar wurden auf Veranlassung der Freiberger Staatsanwalt schaft zwei hiesige Einwohner festgenommen unter dem Verdachte, im vorigen Jahre den großen Brand, dem 7 Häuser zum Opfer fielen, veranlaßt zu haben. Auf diese Fährte sind die Gerichtsbehörden durch eine Zeugen-Aus- sage bei einer Schwurgerichtsverhandlung gekommen. Der betreffende Zeuge wurde damals verhaftet. Ferner ist der zehnjährige Knabe Fehrmann als derjenige ermittelt worden, Diesen Anzeigen ist das Zeugnis eines amtlich anerkannten Sachverständigen oder einer behördlich anerkannten Stelle über das Fahrzeug darüber beizufügen, daß dasselbe den nach der Verordnung zu stellenden Anforderungen entspricht. Sachverständigenstellen sind a) die Mechanisch-Technische Bersnchsanstakt an der Technischen Hoch schuke, b) die Technische Kommission des Sächsischen Automobilklubs, Dresden» Waisenhausstraße 9. Kraftfahrzeuge dürfen in Zukunft nur von solchen Personen geführt werde«, die ihre Befähigung hierzu durch ein von einer sachverständigen Behörde oder einer behördlich anerkannten Stelle (s. unter Nr. 4) ausgestelltes Zeugnis nach weisen. Dieses Zeugnis ist dem Stadtrate vorzulegen und von dem Führer stets bei sich zu fuhren. Stadtrat Dippoldiswalde, am 8. November 1906. Stadtveror»neten-Ergä«z«»gswahl bctr. Die Liste der bei der diesjährigen Stadtverordneten-Ergänzungswahl stimmberech tigten bez. wählbaren Bürger liegt vom 12. diu mit 28. Aovswbvr lllv808 Madras während der Wochentage an Erpeditionsstelle — l Treppe — zur Einsichtnahme aus, was hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird, daß etwaige Einsprachen gegen dieselbe, sie mögen die Aufnahme darin weggelassener oder die Aus schließung darin ausgeführter Personen oder eine Abänderung der Klassifikation bezwecken, bei dem unterzeichneten Stadtrate anzubringen sind. Stadtrat Dippoldiswalde, am 8. November 1906. s --! D'e Anmeldung iür den nächsten Ausnchmetermin in die SoldatenknabknErziehungsanstalt in «leinstruppen zu Ostern 19.7 yct bis Ende Dezember 190b bei den Bezirtskommandvs zu er- Zur Aufnahme berechtigt sind die Söhne gut gedienter Unteroffizier- und Soldat n der Kgl. Sächsischen Armee, welche zu Ostern 1907 konfirmi rt werden. Knaben, welche voraussichtlich späterhin zum Mi i ärdienst unge.ignet sind, werden nicht ausgenommen. Auch weiden bei der Auswahl solche Knaben bevorzugt, welche a n 1- April 1907 das >4. Lebensjahr vollendet haben. Die Zöglinge der Anstalt in Kleinstruppen werden in der Regel nach einem Jahre in die Unteroffi iervorschule in Marienberg überführt, aus letzterer nach zwei Jahren in die dortige Unteroffizierschule versetzt und aus dieser nach weiteren zwei Jahren in d e Armee emgeste.lt. Die Erziehung und Ausbildung in allen drei Anstalten Ist völlig kostenfrei. Die vollständigen Aufnahmebedingungen können bei jedem Bezirkskommando entnommen werden. Dresden, den 6. November '.90b. Kriegsministerium, Allgemeine Armee-Abtellung. Verantwortlicher Redakteur Paul JetzM Druck und Verlag von Carl Irtzns m DippoWiswawL Mit «chtfeMge» „JUusiMrtrL Rutrrhultuugstlukt". Mit land« und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eine« Inserats an bestimmter Stelle und bestimmten Tagen wird keine Sarautie übernommen. Verkehr mit Kraftwagen und Krafträdern betr. Unter Hinsweis auf die im diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 307 und im Dresdner Journal Nr. 232 veröffentlichten, am 1. vor. Mts. in Kraft getretenen neuen Vorschriften über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 10. und 29. September 1906 wird hierdurch für den Stadtbezlrt Dippoldiswalde noch besonders auf folgen des aufmerksam gemacht. l. Wer von den in der Stadt Dippoldiswalde wohnhaften Personen ein Kraft fahrzeug in Betrieb nehmen will, hat dem Stadtrate zu Dippoldiswalde eine schriftliche Anzeige zu erstatten (vergl. 8 4 der Verordnung vom 10. September 1906). Formulare zu diesen Anzeigen sind beim Stadtrate erhältlich. 2. Auch die Besitzer der bereits nach den früheren Vorschriften zum Verkehre auf öffentlichen Wegen zugelassenen Kraftfahrzeuge haben die Zulassung ihres Kraftfahrzeuges zum Verkehr auf öffentlichen Straßen erneut zu beantragen und zwar möglichst sofort. Die Melheritz-Zeitung' «scheint wöchentlich drei« mal: Dienstag, Donners- Äm und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. » Pfg., zweimonatlich 8t Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern Kg Pfg. — Alle Postan- palten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Jnlerate, welche bet ö» bedeutenden Auflage de« Blattes -ine sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 12 P-g., solch« aus unserer Amtshaupr- mannschast mit 10 PM die Spaltzelle oder deren Raum berechnet. — Ta- bellärische und kompli zierte Inserate mit end sprechendem Aufschlag.— Eingesandt, im redarMu nellen Telle, dieSpaltM zeile 20 Pfg
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