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Weißeritz-Zeitung : 18.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190704186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19070418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19070418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-18
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.04.1907
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73. Jahrgang. Donnerstag, den 18. April 1907. Nr. 45. Die „Meiheritz-Zettung" «rscheint wöchentlich drei mal : Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen denAbendenansgegeben. Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern IO Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsereAusträger »>ehm en Inserat« werden Nttt 12 Pfg., solche aus unserer Ämtshauptmannschaft mit 10 Pfg. di« Spaltzetle oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 30 bez. 25 Pfg. Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pfg. Mchkritz-Mung sm Dippoldiswalde und Ilmgegend. Bestellungen an. k ' ' , , rv Amtsvtatt für die Königliche MntsiMptnmimlchast, das Königliche Amtsgericht nnd den Ktadtrat zn PipMiswatde. MN »ch,I-Ma-m .MusMe-t-» UnNchaNung-bl-U". Mit l-nd- un» ,EwiNsch»stNch-r M»n<N-.B-Na««. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle nnd an bestimmten Tagen wird keine Garantie u ernommen. ^wörtlicher Matone: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Johne ur Dippoldiuwald-. Die im Grundbuche für Malter Blatt 12 auf den Namen Karl Anton Schneider eingetragene ideelle Halste dieses Grundstückes soll am , 7. Juki 1907, vormittags '/411 Uhr, an der Gerichts stelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Der Grundstücksteil ist auf 8407 M. geschätzt. Das Grundstück besteht aus Wirt schaftsgebäuden, Feld, Wiese und abgeholzten Waldboden) es ist im ganzen nach dem Flurbuche 4 Hektar 7,z Ar groß. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zurzeit der Eintragung des am 28. Februar 1907 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund- s nickt ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung ^Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft m macken widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be- rücksichtiat'und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden wurden. Dieieniaen die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf- gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes Keten würde. Dippolviswalve, den 15. April 1907 2s 3/07. Königliches Amtsgericht. Das neue Rankespiel gegen Dentschland. Die Ouvertüre zu der großen internationalen Friedens oper, welche die Großmächte am 15. Juni im Haag auf- führcn wollen, sängt gut an. Fast alle Stimmen, welche aus dem Auslande zu der Haager Friedenskonferenz er tönen, sind Mißklängc und Disharmonien und endigen alle in der frechen Beschuldigung, daß Deutschland der eigent liche Störenfried in der ganzen Welt sei und schließlich die Schuld trage, wenn auf der Haager Friedenskonferenz die allgemeine Abrüstung nicht zustande komme. Es war schon widerlich zu hören, daß während der Zusammen kunft des Königs von England mit dem Könige von Spanien in Cartagena spanische Zeitungen wissen wollten, daß diese Zusammenkunft den Anschluß Spaniens an die Westmächte bezwecke, um den Friedensbund gegen das ränkevolle Deutschland zu stärken. Noch bedauerlicher und widerlicher isl es aber, daß jetzt ernsthafte französische und englische Zeitungen die Hetze gegen Deutschland wegen dessen mangelnder Friedensliebe sortsetzen. Von einfachen Meinungsverschiedenheiten und' Mißverständnissen kann man auf diesem Gebiete nicht mehr reden, denn so dumm, wie es manchmal scheint, sind in Frankreich und England und auch in Spanien die Politiker und Publizisten nicht, daß sie ohne jeden Grund Lügen und Ränke in die Welt setzen, denn eine faustdicke Lüge und ein elendes Ränke spiel ist es, wenn Deutschland jetzt schon der Vorwurf ge macht wird, daß es schuld sei, wenn die von England er strebte allgemeine Abrüstung nicht zustande käme. Auf das Glatteis der Abrüstungen begibt sich natürlich Deutsch land nicht eher als bis auch die anderen Großmächte mit der Abrüstung ernstlich und wirklich beginnen. Wie es aber scheint, soll Deutschland im voraus erklären, daß es sein stehenden Heer um 100 000 Mann vermindern und seine Flottenbauten einstellen werde. Die Sache ist eigent- zu unbändig dumm, daß sie gar keiner ernsten Erörterung wert ist, denn niemals kann ein zielbewußt arbeitender Staat daran denken, die Machtmittel aus seinen Händen zu geben oder wesentlich zu verringern, welche im Kriege wie im Frieden zur Erhaltung seiner Existenz dienen, und diese Wahrheit sollte man doch endlich in allen europäischen Hauptstädten anerkennen und auch der Friedensliebe Deutschlands diejenige Wertschätzung zollen, die sie verdient, denn Deutschland hat seit 36 Jahren den Frieden in Europa nicht nur gehalten, sondern auch gestützt. Wie aber immer wieder versucht wird, Zwist zwischen der englischen und deutschen Negierung zu säen, zeigt wiederum die neueste Auslassung der englischen Presse auf dem Ge biete der Haager Friedenskonferenz. Die Londoner Zeit schrift „The Nation", in der Premierminister Campbell- Vannernian kürzlich seinen internationalen Abrüstungs vorschlag verfochten hat, klagt jetzt in einem sehr heftig gehaltenen Vorschlag darüber, daß Fürst Bülow den ita lienischen Minister Tittoni in Rapallo in einem den eng lischen Wünschen ungünstigen Sinne beeinflußt habe. Die gewaltsame Taktik des Fürsten von Bülow verbessere die Lage keineswegs. Wenn Deutschland im Haag eine solche verwirrende unfreundliche Rolle spiele, unfreundlich nicht nur gegen England, sondern gegen die allgemeine Sache der Zivilisation, so müsse es darauf gefaßt fein, eine Gegenbcwegnng Hervorzurusen, die seine Handlungsweise in Schranken zwängen würde. Es wäre leicht, zu zeigen, auf wie falscher Grundlage diese unfreundliche Darstellung beruhe. Im wohlverstandenen Interesse des Friedens und der Beratungen auf der Haager Konferenz lehnt jedoch Deutschland jede Erörterung über in solcher Art und Weise vorgcbrachte Angriffe ab. Auch dürfte cs kaum der Würde des Deutschen Reiches entsprechen, seine genugsam bekannten sriedenssreundlichen Bestrebungen vor derartigen Ent stellungen zu verteidigen. Wer absichtlich die Lage nicht so sehen will wie sie ist, der ist nicht zu überzeugen, ein Versuch der Widerlegung würde fruchtlos bleiben, höchstens zu neuen erregten Auseinandersetzungen führen, mit denen seiner sachlichen nutzbringenden Verhandlung nicht gedient sein kann. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der neue Sommerfahrplan bringt auf der Eisenbahnlinie Hainsberg—Kipsdorf gegen den vorjährigen Sommerfahrplan keinerlei Veränderung in der Zugszahl usw., höchstens daß die Abfahrtszeiten um einige Minuten dagegen abweichen. — Theater. Unter Leitung des Hofschauspielers Albert Metzer beginnt am 18. April im Hotel zum goldenen Stern das 3malige Gastspiel des Berliner Schau spiel Ensemble. Das in jeder Beziehung vornehme und künstlerisch geschulte Ensemble wird am Donnerstag mit Blumenthals „Das zweite GesicU" oder „Die von Mengers" auswarten. Seifersdorf. Am Sonntag feierte der hiesige Männer- gesangoerein „Eintracht", welcher wieder in voller Blüte steht, sein 30. Stiftungsfest, welches gegen Abend mit Kommers cingeleitet wurde, in dessen flotten Verlauf unter anderen guten Darbietungen humorvoll die Gründung und Lebensgeschichte durch den derzeitigen bewährten Liedermeister vorgetragen wurde. Auch erhielten vier dem Verein noch angehörende Gründer die Ehrenmitglieds urkunde überreicht. Möge diesen Verein noch lange, lange vergönnt sein, den Stürmen der Zeiten Trotz zu bieten! — Wie bereits am Montag gemeldet, halte sich Rich. Zimmermann selbst wieder eingesunden und zwar nicht am genannten Tage früh, sondern schon am Sonntag, abends >/2l0 Uhr, hat er bei Nachbarn der Eltern um Äasser gebeten. Diese haben ihn behalten und am andern Morgen der Behörde übergeben. Nach seiaen Angaben will er nachts in einer Feldscheune und am Tage in der Wendischkarsdorfer Heide gehaust haben. Infolge ge schwollener Füße übergab man selbigen dem Krauken- hause in Dippoldiswalde. Das Mädchen, an welchem er den Mordversuch ousführte, isr vom Arzt soweit herge stellt, daß es konnte in die elterliche Wohnung transportiert werden. Frauenstein. Auf recht gemeinrafsinierte Weise suchte man einen hiesigen Geschäftsmann hineinzulegen, dessen Sohn im Auslände sich in Stellung befindet. Kommt da vor einigen Tagen ein Telegramm, betr. Herr möchte sofort 200 Mark einschicken, da der Sohn schwer verunglückt im Hospital liege. Der Vater, dein diese Art der Krank meldung doch etwas merkwürdig vorkam, schrieb sofort um Aufklärung an den Sohn sowohl wie an den Chef, und siehe da, es war alles Schwindel, der Sohn war völlig gesund. Irgend ein Gauner hatte sich die Adresse des Vaters zu verschaffen gewußt und geglaubt, der Vater werde in seiner Aufregung gewünschten Betrag sofort ab schicken. Dresden. Der Landeskulturrat im Königreich Sachsen hat in seiner 45. öffentlichen Gesamtsitzung am 23. und 24. April eine sehr umfangreiche Tagesordnung zu erledigen. Am ersten Sitzungstag verzeichnet die Tages ordnung: Wahlen zum Ausschuß für Gartenbau, Wahl eines Mitgliedes für Genossenschaftswesen, Wahl eines außerordentlichen Mitgliedes für Obst- und Weinbau, Vortrag aus der Registrande, Grundzüge der Organisa tion des landwirtschaftlichen Vereinswesens im Königreich Sachsen, Geschäftsordnung für den Landeskulturrat, Rege lung der Anstellungs- und Gehaltsverhällnissc der Beamten des Landeskultnrrats, anderweite Verwendung von Mitteln der Rauningstistung, Unterricht über Fischereiwirtschast an den landwirtschaftlichen Schule». Für den zweiten Sitzungstag verzeichnet die Tagesordnung: Errichtung einer Beratungsstelle für die Anlage und den Betrieb von Dauerweidcn, Bewilligung von Staatsmitteln zur Förde rung der Kaninchenzucht, Maßnahmen zur Hebung der Schlachtviehproduktion und zur Förderung der Fleischver- sorgung der städtischen Bevölkerung, Anlagen zumrSchutze der Vögel, Einrichtung forstlicher Lehrgänge im Königreich Sachsen, Errichtung eines Arbeitsamtes, Geschäftsordnung für den Landeskulturrat, Wahl von zwei Ausschußmit- gliedern, die Bildung von Sonderausschüssen.» — Die innere Ausstattung des neuen Ständehauses ist in den letzten Monaten rasch vorwärts geschritten. Kürz lich ist auch das Haupttor am Schloßplatze hinter dem König Albert-Denkmal eingesetzt worden, sodaß der unschöne Anblick, den der Bretterverschlag hier an dieser hervor ragenden Verkehrsstelle bot, nunmehr ebenfalls beseitigt worden ist. Die lange Flucht von Zimmern für die Prä sidenten, die Regicrungsvertreter, die Deputationen usw. sind nahezu bezugsfertig Sie sind einfach, aber würdig ausgestattet, die Wände sind in Hellen Farbentönen ge halten und unten mit Holz vertäfelt und die schönen hohen Räume machen einen durchaus freundlichen Eindruck. Auch der Sitzungssaal der II. Kammer geht seiner Vollendung entgegen. Er ist mit Oberlicht und reicher elektrischer Be- leuchtungsanlage versehen und die Decke zeigt gefällige farbige Kunstverglasung. Die Wandflächen, auf denen die Wappen der hauptsächlichsten sächsischen Städte in Relief angebracht sind, sind in Weiß gehalten, während die Wappen jedenfalls farbig ausgesührt werden. Bis zur halben Höhe der Wände reicht eine prachtvolle geschnitzte Holzverkleidung aus Hellem gemachsten Eichenholze. Die künstlerisch ausgesührten Holzschnitzereien erreichen an der Wand, an der sich der Sitz des Präsidenten befindet, ihren Höhepunkt mit einem großen herrlich ausgeführten Rahmen aus Eichenholz, der links und rechts von reichgeschnitzten Säulen flankiert wird. Über dem Rahmen, der das Bild des Königs aufnehmen soll, erhebt sich das große, eben falls in Eiche ausgesuhrie sächsische Staatswappen, das von farbig gehaltenen Figuren umgeben ist. Besondere Schwierigkeiten machte die Beschaffung des ausnehmend schönen Holzmaterials für die Ausstattung des Saales, der in seiner Gesamtheit einen durchaus einheitlichen und vornehmen Eindruck macht. Im Gegensatz zn den lichten und freundlichen Tönen, in denen der Sitzungssaal für die II. Kammer gehalten ist, macht der Saal für die I. Kammer eine» vorwiegend ernsten und feierlichen Ein druck. Die Wände sind mit dunkelgebeiztem Eichenholz verkleidet. Oben an dec Decke ziehen sich reiche, starkoer- goldete Schnitzereien hin, aus denen sich große Medaillons mit ebenfalls in Gold gehaltenen Initialen der sächsischen Könige heroorheben. Auch die Brüstungen der Galerien sind reich geschnitzt. Der Saal ist ebenfalls mit Oberlicht ausgestattei, das durch eine künstlerische Verglasung herein fällt. — Die Oberrechnungskammer kann in diesem Jahre aus einen Zeitraum von 200 Jahren ihres Bestehens zurückdlicken. Kursürst Friedrich August der Erste sah sich veranlaßt, durch Erlaß vorn 24. Mai 1707 unter dem Namen Oberrechenkammer: oder Oberrcchnungskammer, auch Oberrechenrat genannt, eine selbständige, dem Landes- Herrn unmittelbar untergeordnete und lediglich ihm ver antwortliche oberste kollegiale Rechmuigsbehörde, die erste ihrer Art in Deutschland, ins Leben zu rufen. — Die Reichstagsersatzwahl im 17. Wahlkreise (Glauchau-Meerane) ist auf den 26 April angesetzt. — Die Reformer sollen beabsichtigen, in der Person der Rechtsanwalt Kohlmann-Dresden einen Sonderkandidaten aufzustellen) damit wäre die Wahl eines Sozialdemokraten wohl gesichert. — Wie der Vorsitzende des Jnnungsverbandes der sächsischen Schuhmacherfachschule Reichelt mitteilt, wird jedenfalls die Schuhmachersachschule aus Siebenlehn nach Oschatz verlegt werden. Leipzig und Dresden sind van
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