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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 06.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192610064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19261006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19261006
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
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mung, die durchaus nicht wie viele Schwurgericht Dresden. das i -er eines men, fiert. -aß ein solcher Unfall erst jetzt pas wo auch in den ive die Dur Das Urteil im Salzburger Bcrsicher««gs- mordprozeß. Industrie, Handel, Verkehr Das internationale Kohlenproölem Mit dem bevorstehenden Ende des eng lischen Bergarbeiterstrcikes wird die Lo sung des internationalen Kohlcnproblems demnächst vermutlich wieder größere Be deutung gewinnen. Sic ist eine vornehm lich europäische Angelegenheit, weil die meisten Tunnels schon von elektrische« Lokomotive« befachrev werden. -ei denen die Erzeugung stickender Gase durch die Lokoanottyfeuerung ja ausgeschlossen ist. An- ans Aus Ge- und TuuwolS nicht immer eine amgenchme Sache für die Roisemden. Die Lokomotive schob zwar die schlechten Wetter vor sich Her und ließ ihre eigenen Fairer ungsyase hinter sich. Die Rei senden in den Abteilen hinter der Lokomotive bekamen aber die Abgas« der Maschine aus erster Hand nnd schloßen ste-tS die Fenstör, da sonst -er von den Tunnel wänden zurückgewor- sene Q-nalm in voller Krost in die Abteile hinein schlug. Dabei war«, freilich bestimmte Vor schriften für di« Lokomotivführer in Kraft. Wenn es die Länge des zu durchfahrenden Tunnels nicht unbedingt erfordert«, so sollte während der Tun« el fahrt keine frisch« Kohle aus die Feuerung geworfen werden, und eS sollte mit gut durchgebranntem Ferrer in den Tunnel cingesahren werden. Wenn dies« Maß nahme versäumt wurde, so war natürlich mit dem Auftreten frischer VerbrcmnmrgSgase zu rechnen, welche die Reisenden durch ihren Ruß- gehalt belästigten, aber ihnen <mch durch ihren Kohlenorydgasgehalt gefährlich waren. Dieser letzter« Fall scheint nach allem, was die oben- stehende Meldung besagt, boi dem Unfall in dem Tunnel bei St. Gallen «ingetreten zu sein. In Salzburg fand di« Verhandlung gegen di« Meuä)«lmördel Poyrleitner und Franz Schwarz statt, welch« den Zahntechniker Bergner in einem Versicherungsbetrug vom S hasberge im Salzkam mergut in die Tiefe gestürzt haben. Die Ge- schworen«» bejahten die Frage auf heim Mischen Meuchelmord bei Sä>war; und die Frage auf stiftung durch Poyrleitner. Die Zusätzkrag« Sinnesverwirruna wurde einstimmig abgelehnt Grund dieses Dohrspruches verurteil e der richtshof Poyrleitner zu lebenslänqli!em Schwarz zu 15 Jahren schweren Kerkers. MM »er msm Neuler D-nnerStag, den 7. Oktober. Opernhaus Rienzt 16). Anrechtsrcihe B. Schauspielhaus Kür den Verein Dresdner Volksbühne. Kein öffentlicher Kartenverkauf Die tote Tante (8). VB. S76O-6780 und 1-365. Albert'Theaier Einmaliges Gastspiel Tanz Palucca 18). Residenz-Theater Die lustige Witwe 1^8). LentratTheater In der IohanntSnacht 1)48). Vie Komödie Premiere Der Garten Eden 1^L8). VB. 5541-5580. Theater am Waaplatz Kasernenluft 18,10). um einen Rück-nst de» Auge» zu verhtn-vr«. Di« übrig«, Lay«, ft, -er Nähe -es Mobs«-. Bo« dem Bi«h, -a- der Güter-«« m-tt sich führte, Kühe, ei« Pftvd und Ziegen, war alles tot. Nach ärztlicher Ansicht kann di« Bengis- tnng nur durch KvhlenorydgaS ein getreten drohend« Gefahr rechtzeitig erkannt, denn sie hatten sich Pfund und Nase ver bunden. Man vermutet, daß an -er Maschine ein Defekt «nyetreden ist, -a sonst -aS Perso nal den Rückweg hätte antreten können. Vor einiger Hott mar bekanntlich schon ein- inal in -em Tunnel ein ähnliches Unglück pas- siert, -aS aber nicht so großen Umfang ange nommen hatte. Wte erinnerkich, haben sich auch auf -er Jurastvecke Basel—DelSberg noch in jüngster Zett zweimal hintereinander tn de ins ebben Tunnel Vergütungen -eS Personals durch -ie Rauchgase ereignet. Di« im Richen- Tunnel getöteten Eisenbahner stau,men auS Ka-ltbrunn, W-atdwil und Rappersrvil, st« sind fast all« verheirat«. Die schweizerischen Bun desbahnen haben sofort ein« Ko Minis sw« zur Untersuchung nach Wattwil «bgofandt. -» Vom fachmännischer Seite wir- zu dem Un glück noch ausgefüHrt: Tie Tunne l bautechni k in Euvapa kan« heut« auf 45 Jahr« wirksamer Tätigkeit zurückblicken. ES sind in dieser Zeit -ie sehr laugen TunnelS durch -e-n Gotthardt, Simplon und Mont Lenis entstanden, von -en«n jeder rund zwei deutsche Meilen lang ist. Man hat sich bei -er Anlage dieser Tunnel- immer auf -en Standpunkt ge- stellt, -aß der fahrende Zug sich selbst -ie Venti lation schasst und den durchfahrenden Tunnel gewissermaßen von verbrauchter Luft, van schlechten Wettern reinfegt. Im allgemeinen hat dies auch vollkommen genügt, un- die letz ten vier Jahrzehnte der Tunnelgefchicht« ken- nen nur wenig Unfälle, die auf schlechtes Wet ter, auf Stickgafe in -en TarnmalS zurückzufüh- ren waren. Es muß daher fast Wunder n«h- Sport Handbattiagung Nach Schnadts Gasthaus in Dresden hatte am Montag abcnd der Gauausschnß für die Deutschen Spiele die Vertreter aller Handball tretbenden Vereine Ostsachsens geladen Die Versammlung hätte stärker besucht sein können, glänzte doch unter anderem auch der D. S. C. durch Abwesenheit. Der Vors. gab im Anfang zunächst einige Mitteilungen Gesuche, das Spielen Jugendlicher in Herrenmannschaften betr., sind in Zukuft mit ärztlichem Zeugnis an den Verbandsjugendausschuß einzuretchen. Absetzungen von VerbandSspielen werden nicht mehr zugelassen, es sei denn, die beiden Ver eine einigen sich auf einen Termin Am 7. November finden die Herren- und Damenspiele gegen Leipzig statt. Es herrscht demzufolge ab 1 Uhr Spielverbot. Ein ordentlicher Gautag soll sofort nach Abschluß -er ersten Serie ein berufen werden. Am nächsten Sonntag, dem 10. Oktober, soll in Coswig ein Damena«S«ahlf»iel A gegen B stattfinden. Aus den beiden Mannschaften soll dann die Städteelf gegen Leipzig ausgesucht werden. Die beiden Mannschaften stehen wie folgt: A-Mannschaft: Thiele IDreSd), Rüdiger und Ebischbach Ibeibe Brandenbg.), Krauße IDresd), Herdler IG. M ), Neumann IG. M), Lautenschläger IBrbbg.), Flade, Beyer und Berger IG M ), Pfitzmann IDreSd). B-Mannschaft: Grande IVfB.), Sparmann IBrdbg.), Roitzsch INing), Bock IVsB.), Niko- laus IVsB.), Winkler IVfB.), Brückner IBrdbg ), Stolz IBrdbg), Bohrmann INing), Lampe INing), Boden IVfB). Für da- demnächst ins Leben tretende Gau- gertcht wurde Adam IBrdbg) und Stellmacher IG M ) vorgeschlagen. Mit knapper Stimmen- Mehrheit von 35 : 32 wurde Stellmacher ge- wählt. meinen — sich erst im Mittelalter in Europa eingebürgert hat. Die Sonnenuhr gehört vielmehr zu den allerältesten Kulturdokumenten der Menschheit überhaupt. Sonnenuhren in der primitivsten Form lieferte schon dem Urmenschen die Natur mit ihre» Ber gen, Felsen und Räumen, an deren Schat ten bereits die ältesten Menschen die Ta geszeit abgelesen haben mögen. AIS den ersten aber, der eine künstliche Sonnen uhr einführte nnd die Möglichkeit, am Länger- oder Kürzerwerden des Schat tens die Zeit zu messen, zu einem System ausbaute, hat man lange Zett den jüdi schen Köniff Abas sum 770 v. Ehr.) n- gesehen, den auch eine Stelle des Alten Testaments mit der Sonnennhr in Ver bindung bringt. AbaS, der bekanntlich den Götzendienst wieder einfnhren wollte, soll sein System auS phönizischen Vorbildern bezogen haben. Wie man aber heute zn- oerläss«, weift, haben sich lange vor AbaS die Babylonier und vor diesen die Aegyp- ter der Sonnenuhr bedient. Freilich waren die Sonnenuhren dieser alten Kulturvölker nicht an Gebäuden ange bracht. sondern durch die Art und Weise des Bauens, insbesondere an Temz>eln nnd Tempelvorböfen, Burgen und Pa lästen. gegeben. Die alten Aegvvter muh ten schon um das Jahr 1400 v. Chr-, unter der Negierung der Pharaonen Sethos I- und Ramses n., die Zeit dadurch genau zu bestimmen, dah sie die säulenartigen Vorbauten von Tempeln wie eine einzige grohe Sonnenuhr anlegten AnS der Lage des Schattens, den die einzelnen Wände -er Vorbauten im Hof des Tem pels warfen, konnte dann jederzeit genau die Zeit gemessen werden. Kleinere, an hochgelegenen Gebäuden angebrachte Sonnenuhren hat nach der geschichtlichen Neberlieferung zncrst Be- rosos, ein griechisch gebildeter Orientale, der um das Jahr AB v. Thr. in Klein asien lebte, eingeführt. DerosoS' Son nenuhren waren jedoch noch in manchem von>Fen in Europa heute noch erhaltenen verschieden; so wurde von Rerosos u. a. als Schattenwerfer nicht ein metallener Zeiger, sondern ein vorfpringen-er, halb kreisförmiger nnd auS Stein gehauener Rahmen verwendet, wodurch natürlich auch eine wesentlich andere Flächenrin- teilung gegeben war. Nach BerosoS' System sollen auch die in mehreren Or ten Kleinasiens und Nnteritaliens ge fundenen Säulen-Sonnenuhren kon struiert gewesen sein, Uhren, die ans einer auf dem Boden errichteten Säule und mehreren Kreisen auf der Erde, die in je fünf Teile geteilt waren, bestanden. Ueber Sonnenuhren dieser Art hat der be rühmte griechische Gelehrte PtolemSoS viel Interessantes geschrieben. Anch von Berosos sind noch Aufzeichnungen über seine Methode der Zeitbestimmung vor handen. Das System des Griechen RerosoS hat sich dann später, in der Zeit der Römer* Herrschaft, mit mehr oder weniger bedeu tenden Veränderungen beinahe über -ie aanze damals bekannte Welt verbreit. Oktavian Augustus hat als Sonnenuhr i» Di« Gertchts»erHa«-l«»g nach »ter Jahre«. Im Februar 1922 spielt« sich in Grüihed« d«t B«rlia auf dem Bille,aru dstück der Faörttianten Pautsch et« tragischer Boxall ab, der im ganzem Otte große» Aussehen errege. Pautsch HM« feinen Pottier Magnus im Keller der Dilla erschossen und seine Wirtschaftest i, Frau Wolter, durh zwei Schüsse schwer verletzt. Erst 'etzt, nach 4*/. Jahr«i, ftmnt die Sache thr g«richtliche» Nachspiels Pautsch wurde wegen Totschlag» und Totschlagsversuchs «»geklagt. Das Strafverfahren hat sich so lang« hiuge-oaen, well Pautsch insgesamt von etwa geln Äerzten untersucht worden ist, deren Gut achten sich -um Teil widersprechen: außerdem waren wötrend mehrerer Wochen die Gerichtsokien des Falles Pautsch auf unerklärlich« Weife verschwun- d«n Später sind sie dann wieder ausge sucht, so daß endlich die Verhandlung anlxraumt werden tränt«. Der Angeklagte Pautsch ist ein sehr auf geregter Mann. Er behauptet, in Notwehr ge- handelt zu haben. In der Villa war ein Wasser rohr eiugefroren. Darüber kam es zwischen Pautsch und Magnus zu einem Streit. Die Wirtschafterin, Frau Master, die mit Magnus in freundschaftlichen Veziet ungen stand, kam in dem Augenblick in den Keiler, als Magnus gerade ausrief: „Die Ohr- feige, di« Sie mir gegeben Haden, soll Ihnen teuer zu stehen kommen! Im gleichen Augenblick zog Pautsch, nach der Darstellung der Frau Wvl:«r, einen Revolver hervor und schoß zweimal auf Magnus, der tot -u Boden fiel. Hierauf Achtele Pautsch die Waffe auf die Fra« und verwundert sie durch zwei Schüsse. Er behauptet, daß der Pottier ibn mit einem Schlüssel ins Gesicht geschlagen und daß Frau Wolter auf ihn einqedruagen sei, was diese entschieden bestreitet. Wester erklärt der Angeklagte, er sei wiederholt bestohlen worden und äußert den Verdacht, daß Magnus an den Dieb stählen beteiligt oewesen wäre. — Pautsch wurde i>«s versuchten Totschlages für schuldig befunden und zu vier Fahren Gefängnis verur'.eilt. Der Staatsanwalt hatt« gegen den Angeklag en eine Zuchthausstrafe von sieben Jahren wegen Tot schlages und versuchten Totschlages beantragt. Das Gericht verneint« aber im Falle des Portiers Magnus die Frage des Totschlages. Hier habe Pautsch in Putativ-Notwehr gehandelt. Hi'gegen bejahte es di« Frage des versuch!en Totschlages im Falle der Frau Wolters, da die Schüsse, die sie erhalten hab«, in den Rücken gedrungen sind. Pautsch wurde sofort verhaftet. Der vftrtgrößte T«wn«4 -er Schweiz, der Rickon-Tunnol, der -i« sogenannt« Toggon- duvggogen- mit dem ober«, Zürichs«« vervftr- >et, ist der Schauplatz eine- furchtbaren Un- glucks g«ivor-en, -em neun -inhudeam-e zum Opfer gefallen sind. Der Mcken-Tunnet ist 6800 Meter lau« und -te Durchfahrt dauert etwa zehn Minuten. Um 12M) Uhr mittags war ein Güterzu« durch den südlichen Eingang »ei Kaltbvuirn ein gefahren Ms er um 2M Uhr in Watnül noch nicht einoetrofte« ivar, bemächtigt« sich aller Eingeweihten ein« große Unruhe, da man wußt«, -aß der Tunnel «ach -er Mitte hin, wamerttlich ftn Frühjahr und Hevbst. infolge der Entwicklung giftiger Gaf« eine große Gefahr bildet. Da- Personal des Güterzmgev bestand aus einem Lokomotivführer, einem Hetzer nnd ünf Güterbahnschaffnerm, also tm ganzen auS leben Personen. Sofort bemannte -er Sta- iomSvorsteher von Wattwil ein« Draisine nnd snhr mit einigen Begleitern in de« Tunnel ei«. Ls folgt« «ine halbe Stund« bangen Wartens. Endlich atmeten die am Tunnelein^ang War- cnden ans, al- sie -aS Geräusch der zurück- '«hronden Draißin« vernahmen. Aber, welche Enttäuschung, -er Wagen war führerlos. Man bracht« ihn zum Stehen nu- es zeigte sich, -aß zwei Leute fehlten, und die übrigen bewußt los waren. Wie man nachträglich erfuhr, war der Stationsvorstand mit seinen vier Beglei tern mit -er elektrischen Draisine trotz fortge setzter Gasentwicklung bis zur Mitte -es Tun nels gefahren. Dort stieß «ran auf dem hal tenden GüterMg. Auf -em Lokomotivführer, stand fanden die Rettungsmannschaften nur den Heizer bewußtlos am Bo-en liegend, der Lokomotivführer hatte di« Maschine verlassen. Die Retter nahmen nun den bewußtlosen Heizer auf die Draisine un- -rangen weiter gegen -as Tunnelnrnere vor. Plötzlich taumel ten -i« auf -er Draistu« zurückgebliebenen Arbeiter, und -er Station-Vorstand verspürte ein starkes Unwohlsom und Benommenheit. Mit der Zusammeusassmtg seiner letzten Energie vermochte er de« Nllcksahrthcbel der Draisine eiszuschalte«, dann sank er zusammen. Di« Draisine s«tztc sich in Bewegung, aber -i« zwei Arbeiter, die m das Innere weitergedrungen waren, blieben auf -er Streck« Liegen. ES bestand kein Zwei fel, -aß -i« übrigen Mannschaften -en giftigen Gasen zum Opfer gefallen waren. Da in der Nachbarschaft des Tunnels, obwohl dieser wegen seiner schlechten Ventilation berüchtigt und vom Bachuwärtorpevsoual schon längst ge fürchtet war, keine Gasmasken z« finden waren, mußten sie aus Zürich, -as von der Unglücks- stclle etwa 40 Kilometer entfernt ist, her bei ge schafft werden. Ferner wurde -ie Feuerwehr auf Automobilen herbeigeholt. Aber erst gegen Svrrweirun tevgang trafen -ie Rettung Skolon- nen an -er Unglücksstelle ein. Um 8L0 Uhr fuhr eine schiocre Lokomotive Mi Sanitäts- manuschaften un- Aerzten nach -er Unfallstelle ab. ES bot sich ihnen ein grauenvoller Anblick. Der Lokomotivführer hatte den FUHrerftand verlassen und sich in den Güterwagen geflüch tet, wo er auf dem Gesichte lag. Der Bremser saß im Gepäckwagen am Schluffe des Zuges am Schreibpult. Der Mann hatte in seiner verzweifelten Sage noch die Lchlnßbremsc angezogen, die Bereinigten Staaten an -em inter nationalen Markt weniger interessiert sind als die großen europäischen Kohlen- crzeuger. Die Bereinigung des interuationalen Kohlenproblems ist in erster Linie eine Angelegenheit zwischen England und Deutschland. Bekanntlich haben zwischen diesen beiden Ländern bereits Verhand lungen stattgefunden, die sich hauptsächlich auf die innerenglischen Verhältnisse be zogen und die vornehmlich informatori scher Art waren. Inwieweit die im An schluß daran in England selbst aufgenom menen Verhandlungen über eine Reor ganisation des Bergbaues und des Koh lenhandels während des Streiks gefördert worden sind, läßt sich schlecht übersehen. Bei diesen Dingen ist nicht zu vergessen, daß eine Umorganisation -eS englischen Kohlenbergbaues schon deshalb sehr schwierig ist, weil in England von mehr als 1500 Gesellschaften ungefähr 3000 ein zelne Gruben betrieben werben. Auch aus der Händlerfraae und aus der Not wendigkeit der Stillegung vieler Gruben sind sicher Komplikationen zu erwarten. Daß durch den Streik die sozialpolitischen Verhältnisse eine Zuspitzung erfahren ha ben und daft der englische Bergbau in zwischen Gegenstand der Parteivolitik geworden ist, erschwert selbstverständlich nicht unerheblich die Klärung der Pro bleme. Was Frankreich cmgeht, so wird bas Verhältnis zwischen dem französischen unb dem deutschen Bergbau starr durch die Neparationskohlenuefernngen kompli ziert. Diese werden vermutlich in -er nächsten Zeit eine Aenderung Insofern er fahren, als die französische Regierung auf den Reparattonskoks teilweise verzichten wird, wodurch sich die Notwendigkeit einer stärkeren Belieferung der französischen Eisenindustrie mit deutschem Koks auf dem Wege freier Vereinbarung ergibt. Für Frankreich ist ebenso wie für Belgien wichtig die Tatsache, daft für diese beiden Länder in der Hauptsache massgebend sind -te inländische Produktion und der Jn- landabsatz. Diese Fragen müssten selbst verständlich ebensalls in den Bereich der Erörterung gezogen werben, war »AM leicht sein wirb. Schließlich ist anch der polnische Berg bau nicht zu vergessen. Die Zerschlagung Oderschlesiens hat ein ganz neues euro päisches ProburtionsgeKet geschossen, -aS Mengen erzeugt, die von Polen bei wei tem nicht verbraucht werben können u«d bte andere europäische Kohlenproduktton deshalb dauernd bedrohen. Ausschlaggebend bei allen diesen Din gen ist bte Tatsache daß die Verschiebungen aus dem Weltkohlenmarkt fast ausschließ lich zu Lasten Europas erfolgt sind. Ob durch internationale BereinLarungen die ser Zustand geändert werden kann, Ht zweifelhaft. Es wird schwer sein, die Koh lenproduzenten -es Auslandes an die Gedanken der Betriebseinschränkunaen und Stillegungen zu gewöhnen, -ie sich selbst in Deutschland mit seiner straften syndikatlichen Regelung nur sehr schwer einbüraern konnten. Auch dte Verteilung der Absatzgebiete wird nicht leicht zu re geln setn, zumal die früheren natürlichen Mfatzreviere eine weitgehende Verschie bung erfahren haben. Etwas ähnliches gilt für die Sortenfrage. Schließlich ist noch zu erwähnen die Preisfrage, deren Regelung vielleicht am schwersten ist. * Dresdner Konkurse " Frau Martha Richter geb. Erth in Dres- -««-Neustadt, Leipziger Str 98, die daselbst den Handel mit Textilwaren betreibt. Lokal gerichtsschöppe Johannes Reichel, Dresden- Altstadt, Gerokstr. 57, Konkursverwalter. Zn einer langwierig«« Sitzung verhandelte Schwurgericht gegen den 18S5 zu Leipzig-Klein- zschoch«r geboren««, in Meißen mohndoften Buch- Halter und Prozeßagent«« Ernst Bernhard Krötzsch wegen Zcugenmeiüeides. Der Angeklagte hat schon schwere und langfristige Gefängnis- und Zucht hausstrafen erlitten. Wähnead des Krieges und auch nach der Revolution war sein« Führung gut, gegenwärtig sind aber wieder im Rückfall« be gangene Betrügereien anhängig geworden. In der anderweiten Strafsaelfe wegen Zeugenmein eides wurde Krötzsch beschuldigt, am 27. November vorigen Fahres vor dem Amtsgericht Meissen in der Zivilstreitsache eines im Anfänge d.r sech ziger Zähre stehende« Eisenb?hi«rs Dietze und Frau gegen eine« gewissen Starke in bezug auf «tue ihm von de« Klägern angeblich erteilte Ge neralvollmacht eine unrichtig« Aussage getan und auch beschworen zu haben. Der Angeklagte, der entschieden bestritt, eine falsche Aussage gemacht Und auch beschworen zu habebracht« al!« mög lichen Ausflüchte vor, dl« sich dann immer als Unrichtig darstellten. 2« der fraglichen Zivilstreit sache drehte es sich um eine Wvhnungsgeschichr« bzw. um daraus heroorgegangen« andere Diffe renzen usw., in deren Verlauft der Angeklagte angeblich als Generalbevollmächtiger «inen Ver gleich abgeschlossen und bei die'«r Gelegenheit «inen Betrag von 50 RM. in die eigene Tasche hat «rän dern lassen. Um dies« verwickrlt« S.rafsache zu Klären, mußten ein« Anzahl Zeugen vernommen und weitere Zeugen noch mittels Fernsprecher aus Oberau herbeigerufen werden. Das Gericht hielt den Beweis für erbracht und verurteilte Krötzsch wegen Meineides nach Paragraph 157 StGB, zu einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrrchtsverlust. M WlW N kMM Von lluckolk Ko»6ler In neuerer Zeit wendet man wieder in vielen deutschen Städten un- Dörfern den alten Sonnenuhren, mit denQn unsere Vorfahren Tore und Kirchen, Türme un- Häuser zu schmücken liebten, besondere Aufmerksamkeit zu: man erneuert hie Uhren, srisckt die Farben auf und freut sich wieder dieser alten Art der Zeitbestim- Katastrophe im Eisenbahntamel
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