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Weißeritz-Zeitung : 21.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191006215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19100621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19100621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1910
- Monat1910-06
- Tag1910-06-21
- Monat1910-06
- Jahr1910
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 21.06.1910
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Zeit, allzeit in Ehren gehalten werden mutzten, datz solche Männer nicht verderbenbringend, sittenverderbend, sondern vom Verderben reinigend, züchtig, vorbildlich gewirkt habe, datz ferner nicht die katholischen Völker, sondern die protestantischen im Rate der Völker die führende Stellung «innehmen. Mit der Aufforderung, allzeit evangelisch zu leben und zu handeln, besonders auch bereitwillig den Gustav-Adolf-Verein zu unterstützen, schlotz der Vortragende, den Vers: „Das Wort sie sollen lassen stahn" anstimmend, in dessen Gesang alle Anwesenden begeistert einstimmten. Darauf ergriff Herr Pfarrer Schädlich das Wort, dem Vortragenden bestens dankend, und zeigte besonders, wie Lie römische Kurie, nicht aber der Protestantismus an den verderblichen Religionskriegen, besonders dem schrecklichen 30jährigen, schuld war, und datz die päpstliche Hierarchie alle geschichtliche Tatsache umkehrt, verdreht. Der Herr Pfarrer forderte zum Eintritt in den ev. Bund auf, welcher Aufforderung erfreulicher Weise recht zahlreich Folge ge leistet wurde. Auch wurde beschlossen, eine Dankadresse an S. M. den König abzusenden für sein entschiedenes, persönliches Eingreifen in der betr. Angelegenheit. Die Adresse hat folgenden Wortlaut: „Die heute abend im Saale des niederen Gasthofs zu Reichstädt versammelten evangelischen Männer bedauern schmerzlich den Erlab der längsten päpstlichen Enzyklika, die geeignet ist, den kon fessionellen Frieden des sächsischen bez. deutschen Volkes zu stören, und sprechen Ew. Kgl. Majestät für das ent schiedene, persönliche Eingreifen in dieser Angelegenheit den alleruntertänigsten, tiefgefühltesten Dank aus." Kreischa. An der vorigen Mittwoch hatte der Ein sender dieses die Freude, einen Vortrag des Herrn Major Friedrich über das Treffen bei Maren mit anhören zu können. Der Verein für Sächsische Geschichte aus Pirna war auf dem Finckenfang anwesend, es waren zirka 50 Herren und Damen. In U/2 stündigem, fesselndem Bortrage und zwar auf freiem Felde zeigte der Herr Major, wie die feindlichen Heere aufmarschiert waren und roie der General Finck sein Heer ausgestellt hatte. Da Ler Dorttag im Freien stattfand, so konnte man dies sehr deutlich verstehen. Sein Urteil ging dahin, datz König Friedrich der Glotze den Fehler gemacht habe, seinem General nicht freie Hand zum Handeln zu lassen, dann hätte Finck vielleicht doch seine Armee retten können. Der General aber habe unklug gehandelt, indem er seine Armee in einer 9 Kilometer langen Linie und nach drei Fronten hin aufgestellt habe. Verhängnisvoll war es auch für ihn, datz in seinen Regimentern Sachsen, sowie öster reichische und russische Gefangene zwangsweise dienen mutzten, die natürlich die Rettung in der Flucht suchten, als auf einen glücklichen Ausgang nicht mehr zu hoffen war. kl Hirschbach. Eine eindrucksvolle Feier vollzog sich am vorigen Freitag nach der an diesem Tage abgehaltenen Gemeinderatssitzung. Herrn Gemeindnvorstand Hultsch, der mit Schluß des laufenden Jahres auf eine Amtstätig keit von 30 Jahren zurückblickt, wurde von Seiten des Gemeinderates eine künstlerisch ausgeführte Ehrentafel über reicht mit der Bekanntgabe, datz er am 14. Juni laut Gemeinderatsbeschlutz einstimmig auf Lebenszeit gewählt worden sei. Gleichzeitig wurde ihm von seinen Gemeinde- gliedern ein prachtvoller Ruhestuhl mit Teppichvorleger als Geschenk übergeben. Diese in einer kleinen Land gemeinde so selten vorkommende Feier machte auf alle Beteiligte einen tiefen Eindruck und wird jedem noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben. Bärenstein. Der am Mittwoch abend niedergegangene wolkenbruchartige Regen hat besonders in hiesiger Gegend bedeutenden Schaden angerichtet. Die Wassermassen drangen in Keller, Ställe und Wohnräume ein, Wege und Strotzen wurden aufgewühlt und zerrissen, Erdreich und Pflanzen vieler auf Abhängen liegenden Felder weg gespült. Seit Jahrzehnten ist ein derartiges Unwetter hier nicht aufgetreten. Viele Landwirte sind schwer geschädigt worden und werden umsomehr betroffen, als erst einige Tage vorher ein starkes Hagelwetter hier niederging und die anstehende Ernte arg beschädigte. Geising. Jetzt schon reife Kirschen, das ist in unserer Höhenlage doch wohl etwas Bemerkenswertes und ein deutlicher Beweis von der Fruchtbarkeit des heurigen Sommer. Herr Robert Höhnel hier plückte bereits die schönsten Kirschen in seinem Garten und zwar von einem sechsjährigen Bäumchen, das mit herrlichstem Fruchtansatz dasteht. Freiberg. Der vom hiesigen Stadtrat ausgesetzte Preis für das erste über Freiberg fahrende Luftschiff scheint, trotzdem der Preis nur 100 Mark beträgt, doch seine Wirkung nicht zu verfehlen. So führte die Zeppelin-Lust- schiffahrtsgesellschaft in Friedrichshafen in ihrem dieser Tage hier eingegangenen Antwortschreiben an den Stadt rat an, datz sie das Interesse, das Freiberg durch den Preis zu erkennen gegeben habe, nun doch bestimmen werde, von Dresden aus den Rückweg über Freiberg zu nehmen. Und die Parseval-Gesellschaft in Berlin hat ge antwortet, daß ste nun doch, wenn nicht schon Ende Juni, so doch im September, ihr Luftschiss über Freiberg fliegen lassen werde. Großenhain. Zum Uebertritt in das neu zu bildende 3. Husarenregiment Nr. 20 zu Bautzen wurden durch Los folgende Eskadrons bestimmt: Die 3. Eskadronen des 1. Husaren Regiments „König Albert" Nr. 18 in Großen hain, vom 1. Ulanen-Regiment Nr. 17 in Oschatz und und vom 2. Ulanen-Regiment Nr. 18 in Leipzig auch die 3. Eskadron und vom 2. Husaren-Regiment Nr. 19 in Grimma die 4. Eskadron. Die Auslosung fand in Gegen wart des Königs und der Kommandeure v« oben genannten Regimenter im Residenzschlosse zu Dresden statt. Oschatz. Die Stadtverordneten werden am Dienstag über den Bau eines neuen Wasser türm es beraten. Was zum Einsturz des anderen Turmes geführt hat, ist noch nicht bekannt. Borna. Die hiesige Stadtkirche kann nach einer in Stein gehauenen Inschrift im Jahre 1911 auf eine 500 jährige Geschichte zurückblicken. Das Gotteshaus ist eines der ältesten Kirchgebäude Sachsens. Es wird gegen wärtig umgebaut. Die Wiedereinweihung soll im Jubiläums jahre erfolgen. Leipzig. Auf der Leipziger Erdbebenstation verzeichnete der Seismograph Freitag früh gegen 5 Uhr ein Erdbeben aus mäßiger Entfernung und um Ny Uhr vormittag» ein recht heftiges aus großer, etwa 9000 Kilometer be tragender Entfernung. Chemnitz, 17. Juni. Der vielfache Einbrecher Ehares wurde heute zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Ehares hatte am 7. Februar in Chemnitz einen Gerichtsdirner niedergeschlagen und dadurch die Freiheit erlangt, war später in Dresden wieder sestgenommen worden, hatte sich aber schwere Verletzungen beigebracht, die seine Unter bringung im dortigen Friedrichstädter Krankenhause nötig machten. Am 30. Mai war er aus dem Krankenhause entflohen, konnte aber am 31. Mai in Wilsdruff wieder verhaftet werden. Niederwiesa. Der hiesige Gemeinderat beschloß die Einführung einer Wertzuwachssteuer. Brandau. Die 15 jährigen Burschen Siegert und Matz gerieten in eine Streiterei, in deren Verlaufe nahm Siegert einen Ziegelstein und warf ihn seinem Kameraden an den Kopf, so daß Matz eine schwere Verletzung erlitt, an deren Folgen er verstarb. Augustusburg. Der frühere Bürgermeister hiesiger Stadt, der Bezirksvorsitzende der königlich sächsischen Militäroereine der Amtshauptmannschast Flöha, Rosenfeld, ist einstimmig zum Bürgermeister von Johanngeorgenstadt gewählt worden. Rosenfeld war seinerzeit von dem hiesigen Gemeinderat nicht wiedergewählt worden. Annaberg. In unserer Stadt fand eine gewaltige Protestversammlung gegen die Borromäus-Enzyklika statt. Nach derselben zog die vieltausendköpfige begeisterte Menge unter Fackelbegleitung nach dem Lutherdenkmal, um dort durch Wort und Lied die päpstlichen Beschimpfungen der protestantischen Kirche zurückzuweisen. Während der Ver anstaltung wurde mit allen Glocken geläutet. Die Häuser hatten illuminiert und trugen reichen Flaggenschmuck. Kirchenrat Or. Schmidt hielt begeisterte Ansprachen. Annaberg. Im Gemeinderat unseres Nachbarortes Kleinrückerswalde wird der Gedanke einer Einver leibung des Ortes in das Stadtgebiet Annaberg erörtert. Da Kleinrückerswalde etwa 2000 Einwohner zählt, würde durch die Einverleibung unsere Stadt eine Einwohnerschaft von gegen 20 000 erreichen. Zwickau. Die städtischen Kollegien beschlossen die An- stellung eines Bezirksarztes. Diesem sott die Vertretung des Oberarztes des Stadtkrankenhauses und die Leitung der im Krankenhaus zu errichtenden Jrrenstation über tragen werden. Zwickau. Die hiesigen Bauarbeiter beschlossen in einer sehr zahlreich besuchten Versammlung, die Arbeit nicht wieder aufzunehmen. Die Versammlung sprach sich vor allem aus gegen die Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde und gegen die Lohnerhöhung um nur I Pfennig. Dadurch würden die hiesigen Bauarbeiter nichts gewinnen. Kirchberg. Hier soll ein Volksbad gebaut werden. Oelsnitz i. Erzgeb. Freitag vormittag wurde die Berg- arbeitersehefrau Vogel aus Neuwiese auf dem Feldwege von Oelsnitz nach Neuwiese von dem Reviersörster Speck besinnungslos und am Kopse stark blutend aufgefunden. Zweifellos liegt ein Sittlichkeitsoerbrechen vor, da die lleberfattene ihre Barschaft und eingrkauften Waren noch bei sich hatte. Der Arzt stellte eine schwere Schädeloer- letzung fest. Die Frau ist 25 Jahre alt und Mutter von fünf Kindern. Der Täter ist unbekannt. Tagesgeschichte. Berlin. Dem preußischen Landwirtschaflsminister v. Arnim und dem preußischen Minister des Innern v. Moltke ist die nachgesuchte Entlassung aus ihren Aemtern erteilt worden. Der Oberpräsident der Rheinprovinz Freiherr v. Schorlemer wurde zum Landwirtschaflsminister und der Oberpräsident der Provinz Schlesien v. Dallwitz zum Minister des Innern ernannt. — Der Stapellauf des demnächst auf der Schichau- Werft ablaufenden neuen großen Linienschiffes ist für den 30. Juni in Aussicht genommen worden. Der Groß- herzog von Oldenburg ist beauftragt worden, die Tauf rede zu halten, während die Schiffstaufe selbst von der Frau Prinzessin Eitel Friedrich von Preußen vorgenommen werden sott. Die Ehrenkompanie hat das Grenadier- Regiment König Friedrich l. zu stellen. Man kann an nehmen, datz das neue Linienschiff den Namen „Olden burg" erhalten wird. — Aus vielen Teilen Deutschlands wird gemeldet, daß die Bauarbeiter sich weigern, den Spruch des Dresdner Schiedsgerichts anzuerkennen. — Aus Deutsch-Ostasrika berichtet der stellver tretende Gouverneur, daß die Anfang Mai gemeldeten Unruhen in der Landschaft Süd-Ujungu infolge des Er- scheinens der Truppen unter Hauptmann Brentzel auf ein kleines Gebiet beschränkt geblieben sind. Die Groß-Sultane stehen treu zur Verwaltung. Auf die Einlieferung der bis jetzt noch nicht gefatzten Rädelsführer sind Preise ausge- setzt worden. Di« halb« sechste Kompanie ist nach ULWdschi zurückgekehrt. Die wetteren DperMmen werden von der zehnten Kompanie allein durchgeführt. — Die bei der Insel Sylt stattgefundenen Flotten- Landungsmanöoer haben di« Notwendigkeit der Befestigung von Sylt erwiesen. Seitdem Helgoland und Borkum be- festigt sind, sott die Verteidigungslinie Borkum-Helgoland nach der schleswig-holsteinischen Küste hin weiter gezogen werden. Der notwendige Ausbau der Küstenbefestigung an der Nordsee soll auch eine entsprechende Vermehrung der Festungs-Artillerietruppen zur Folge haben, wosür dar nächste Quinquennat Mittel fordern wird. Die Befesti gungen von Helgoland, Borkum und Sylt werden ferner seitens des Landheeres ergänzt werden durch Schaffung einer Küstenartillerie von angemessener Stärke. Weiter wird zum Schutze des Kriegshafens Wilhelmshaven und der beiden deutschen Handelshäfen Hamburg und Bremen Vie Verstärkung der feststehenden Jnselbatterien und eine Reihe weiterer Seebefestigungen für den kommenden Reichs etat angekündigt. Köln a. Rh. Der Schaden, den das Hochwasser im Ahrtal angerichtet hat, beträgt 4 Millionen. Nur wirklich in ihrer Existenz direkt bedrohte Familien können aus Staatsmitteln Unterstützung erhalten. Ahrweiler. Nach neuerlichen Feststellungen über schreitet die Gesamtsumme des Schadens drei Millionen Mark bedeutend. Unter den Vermißten befinden sich auch solche, die weggezogen waren, ohne sich abzumelden, was namentlich für viele Kroaten zutreffen dürste. Bis heute wurden amtlich 53 Leichen festgestellt, davon wurden an- gefchwemmt im Kreise Adenau 47, im Kreise Ahrweller 4 und im Rhein 2. Der Kreis Ahrweiler hat keine Ver luste an Menschenleben aufzuweisen. Die Eisenbahn ver kehrt von heute ab bi« Altenahr und dürste bis Mitte dieser Woche bis Dümpelfeld wieder in Betrieb sein. Kiel. Am Freitag versammelten sich zur 1 Ojährigen Wiederkehr des Tages der Niederkämpfung der Takuforts 70 Gesechtsteilnehmer vom deutschen Kanonenboot „Iltis" um ihren damaligen Kommandanten, den jetzigen In spekteur des Torpedowesens, Kontreadmiral Lans, zu einem Appell, dem Prinz Heinrich beiwohnte. Kontreadmiral Lans hatte eine große Feier mit dem Bemerken abgelehnt: „Wir Jltisleute wollen nicht als Helden gefeiert werden. Wir haben damals nur unsere Pflicht getan." Dortmund. Zwei Fremde, anscheinend Ausländer, erschienen vor dem Schaufenster des Juweliers Wagener. Während der Geschäfts-Inhaber auf der Straße über einen Verkauf verhandelte, drangen Diebe, anscheinend Komplizen der beiden Käufer, in den Laden und raubten Uhren und Ringe im Werte von 8000 Mark. Wien. Die Behörden in Serajewo scheinen in der Attentatsaffäre bereits auf die Spur eines Komplottes ge kommen zu sein. Der stärkste Verdacht richtet sich gegen den verhafteten Maljevic, bei dem der Attentäter in Serajewo vierzehn Tage gewohnt hat, und der, Erhebungen zufolge, sicherlich Mitwisser, wenn nicht Urheber des Plans gewesen ist. Eine dritte Person, die nach den Erhebungen unbedingt mit in dem Komplott gewesen sein mußte, hat sich bisher den polizeilichen Nachforschungen entziehen können. In letzter Zett weisen die Spuren des Komplottes deutlich nach Serbien hin. Wien. Von unterrichteter englischer Seite wird mit geteilt, daß die Schutzmächte sich dahin geeinigt haben, die zurückgezogenen Truppenkontingente wieder auf Kreta zu landen und die türkische Flagge zu hissen, wenn die Kreter ihren Anordnungen nicht Folge leisten. Triest. Hier fanden in verschiedenen Zeitungs- druckereien und bei den Landtagsabgeordneten Brochi und Vidacovic Haussuchungen in einer irredentistischen Hoch- verratsafsäre statt. Es handelt sich angeblich um die Osterfahrt der Triester Turnvereine nach Mailand, wo es zu heftigen antiösterreichischen Kundgebungen kam. Paris. Baron v Lanken, der augenblicklich den deutschen Botschafter in Pari», v. Radolin, vertritt, überreichte dem Minister des Auswärtigen, Pichon, eine Note der ceutschen Regierung, in der diese die Erhöhung des Zolltarifs auf moussierende Weine, Champagner und Kognak vom 1. Juli ab verkündigt. — Im Jahre 1909 war die Geburtenziffer in Frank reich die bisher kleinste mit 770 000 Geburten Der Be völkerungszuwachs des Landes mit 13500 Einwohnern ist lediglich auf Rechnung der verminderten Sterblichkeit (756 500) zu setzen. Im Jahresdurchschnitt 1873/77 be- trug die Zahl der Geburten noch 953 000. Lissabon. Das portugiesische Kabinett hat seine Ent lassung gegeben. Rußland. Eine mysteriöse Attentatsafsäre erregt in Hofkreisen größtes Aufsehen. Ein Oberst Sergejew er wirkte beim Kriegsminister eine Audienz beim Zar. Die polizeilichen Nachforschungen ergaben, daß es einen Obersten Sergejew nicht gebe, obwohl dieser in den Listen des Krieg-Ministerium» verzeichnet ist. Der angebliche Oberst wurde verhaftet und als ein Revolutionär entlarvt, der in die Nähe des Zars gelangen wollte. Petersburg. Hier verlautet, daß Rußland sich für die Lösung der Kretafrage auf folgender Grundlage ein setzen wird: Vorerst erhält Kreta die Autonomie, wobei die Souveränität der Türkei durch Schaffung eine» jähr lichen Tributs ausgedrückt wird. Später wird die Auto nomie derartig erweitert, daß die kretische Regierung er mächtigt wird, solche Verträge und Vereinbarungen ab- zuschließen, welche da» Verhältnis zu Griechenland so innig als möglich gestalten. > Konstantinopel, 17. Juni. Die Kammer begann heute die Verhandlung über das Kriegsbudget, welches von d«m Kriegsausschuß auf 9785714 Pfund festgesetzt
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