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Dresdner Journal : 01.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188012012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18801201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18801201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-01
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Journal : 01.12.1880
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Mittwoch, de» I.Deccmber. 1880. M28V. ^»krUvk: . . 1» N»rk jzjLUrliovr 4 »»rk 00 kf. D»»«l»« Hu»««rv: 10 ?t L»—««»» ä«äsat»ck«i keivkv» tritt ?o«t- aoä lL»«i'»t«>pr«l»«, UKr U«, L»ao» «»ar ^«paitaiwa katitaaita >0 kk. vat« »Li»E«»o<tt" <ti« Lail« bv kk. Iraakal»«», mit Xo»v»t»m» ävr 8ooo- av<t Xtxmä» für ä»v sol^«iä»n DreMlerMirml. Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. Ii>»er»tvi»»»oukm^ »»».TvLrtxr L»tp«U: F>. Lran<i«tett«-, Oomwl^iooLi- <1« Vrvxtoer ^ouro»tn; N»mdarU - I«rN» Mts» 1-»ip«U L»»»I - «»,«»» «r»v1r7» rt ». N.t LaasEt«»» L , >«rU» Vt«o-L»md»rU kr»U.L«l»1ss-rr»»kt»rt ». ».-»ü»«d»o: >«rw». S. ^or««ct, /»vatitie-Äanl:. Lr«m«»: L §e/Uotte, >r»,l»a: L. Sta»«Aen^ Lüreitu; vkimutri: ^> . Ko» At; »r«»>lkilrt ». ».: L ^arArr^ctt« «. <7. »ed« Uuekt»»oäiuoI; StrUt»: MUter, U»»»»v«! <7 > k»rt, S»rU» rr»»k1ilr» ». H. SliUtU»rtr Daxö« (>«.,- LuadarU: 77 Lt«8«'. Uarausxvdarr Küvisl. krpeäitioo äe» Drexioar ^o»ra»ta, Dreien, üviv^erstr»«» lto. >0. iflt. Amtlicher Theil. *-n «ach». Rruter'S Office rüd 1 r«!» Wiener Prag. treise». S4 Strecke ntimn-ra Ms für auf (W. die Feuilleton. N«di,tri »on Ott» Banck. Nach einer Meldung von „Rruter'S Office" auS Konstantinopel begirbt sich der englische Botschafter Göschen am 8. k. M. nach London, ei»«, . . i«o ... irr» . ' . 141 angenommen. — Die Wahl der Commission dir Untersuchung der Affaire Cissey wurde Donnerstag festgesetzt. Rom, Montag, LV. November, Abend«. T. B.) Dir Deputirtenkammer setztr hrutt Drbattr über die Interpellationen fort. Fischer über die artesischen Saharabrunnen folgende interessante Daten: Merkwürdig ist besonder- die Ent deckung, daß in den Brunnen de- Wad Rirh, sowohl in den unterirdischen wie den oberirdischen Wasser behältern ein kleiner, den Barschen ähnlicher Fisch, Glyphisodon Zillii, in großer Menge lebt, der ost bei Bohrung der Brunnen von dem nach Durchbohrung der Kalkschicht aufsprudelnden Wasser mit an die Ober- Nichtamtlicher Theil, u«»e r 11 ch«. I ms 7 Uyr. > di, » Nbr «Nrrl «im- Lm>n- und »inLmiN»«» Skutari und Belai find die BazarS wieder er- öffnet und herrscht vollste Ruhe. Derwisch Pascha theilte im Auftrage deS Sultan« dem Consular- rorp« die geschehene Uebergabe des Dulcignogebie- tes mit. Konstantinopel, DienStag, 3V. November. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Kürst von Monte negro hat für die iuPodgorizza gefangen gehalte. neu Muhamedaner eine Amnestie erlassen. Der- wisch Pascha ist nach Skutari zurückgrkehrt, nach dem er einige Compagnien in der Umgebung von Dulcigno zurückgelasseu, und hat deu Consuln die Uebergabe Dulcignos notificirt. innige Tonbeseelung seine- Bortrag- enthusiastischen Beifall. Die Lomposition de- Loncert- erschien musi kalisch interessant und gehaltvoll, und im Berhältniß zu neueren, nicht von Violinspielern herrührenden Bio- fläche gerissen wird, aber auch in einigen kleinen Seen, linconcerten auch dankbar für da» Instrument, beson- welche mit den unterirdischen Wasserbecken in Berbin- Der Ministerpräsident Lairoli vertheidigte wiederholt die autwärtige Politik deS TabinetS, er örterte die Loalition der Gruppen gegen dieselbe und verlangte da» Votum der compacten Majorität, damit da» Cabinet die versprochenen Reformen verwenden könne. — Nicotcra erklärte, gleichzeitig im Namen seiner Freunde, daß er und seine Freunde gegen da- Ministerium stimmen würden. — Nach ein.r längern Rede deS Minister- de- Innern, DepretiS, in welcher dieser die innere Politik der Regierung ver- theidigte und nachwies, daß da- Ministerium bei allen Gelegenheiten seine Pflicht gethan habe, wurde die Generaldebatte geschlossen. Ode-calchi begründete hierauf eine Tage-ord- nung, in welcher die Aufschlüsse über die Ankunft von LommunardS in Italien für unbefriedigend erklärt werden. — Martini sprach für Annahme einer Tage-ordnung, nach welcher die Kammer die Erklä rungen de» Ministeriums zur Kenntniß nehmen und zur Tage-ordnung übergehen soll. Martini sprach volle» Vertrauen zu dem Ministerium au». Die Debatte wird in der morgenden Sitzung fortgesetzt werden. London, DienStag, 3V. November, früh. (W. T. B.) Shaw Lefevre ist zum Obercommiffar der Bauten und Trevelyan zum Secretär der Admi ralität ernannt worden. Buchbestellungen auf da» „Dresdner Journal" für den Monat December werden zu dem Preise von 1 Mark 50 Pf. angenommen fiir Dresden bei der unter zeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr. 2V), für »nSwirtß bei den betreffenden Postanstalten. In Dresdex-Neustadt können Abonnements- bestellungen abgegeben werden in der Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (Hauptstraße 31), woselbst auch Inserate zur Beförderung an unser Blatt angenommen werden. Inserate für die Weihnachtszeit finden im „Dresdner Journal" eine sehr ge eignete Verbreitung und werden für die Jn- seratenzrile mit 20 Pf., unter „Eingesandtes" mit 5V Pf. pro Textzeile berechnet. Königs. Expedition des Dresdner Journals. srl. nde d«» in »on ilbt )rn. Prof. hrer Max l. Malty s Perzina cicheubrrg . Marga- LharloUe io Dre»- Ntichcl in Dulden l Eduard Dresden. meister in «l, priv. >ra«mc , »cnxw.xl re<» » bi» »,» srüd 7 1 dt, > »» rv, ,r»>. früh « di, di, Ude»», id< -»s Udr U»r. «,ch 7 »dkl i« rr. «2er »i, »»end, t,«« »«»> di» «devd« ' reis, »1:« I, V„d»»r. reip. d »1 »LU früd > di» » uu» kehrt aber im Januar k. I. auf seinen Posten iu Koustantiuopel zurück. Galacz, Dienstag, 30. November. (Tel. d. Dre»dn. Journ.) Die europäische Donaucommisfion hat die Berathung de« SchifffahrtSreglrmeutS auf L Tage vertagt. Die Veranlassung hierzu gab der Umstand, da- dir Mächte mit der Pforte behufs Zurückziehung ihres Protestes gegen die Zulassung des bulgarischen Drlegirteu zur Commission in Unterhandlung getreten find. Man erachtet es hier als wahrscheinlich, baß der bulgarische Dele- girte nicht ausgeschlossen werden wird, selbst wenn die Pforte auf ihrem Proteste beharren sollte. Skutari, Montag, LS. November, Abends. (W. T. B.) Die Einwohner von Dulcigno find nunmehr vollständig entwaffnet. Derwisch Pascha ist nach Vollendung seiner Mission mit den Truppen hierher zurückgekrhrt und beabsichtigt nach Epirus abzuwarschiren. Skutari, Montag, LS. November. (Tel. d. Presse) DaS ganze Territorium von Dulcigno, mit Ausnahme eines Dorfes, wo Nizam« stehen, ist von den Montenegrinern besetzt. Derwisch Pascha ließ nach der Besetzung DulcignoS durch die türkischen Truppen Geld vertheilen und Vor kehrungen zum Transport der Emigranten treffen. Die Montenegriner fanden überall Entgegenkom men. Seit der Rückkehr der türkischen Truppen nach emporzuheben, und wenn auch die Mittel nur zu oft dem Zwecke nicht entsprachen, so hat da- Bott Ge rrchtigkeit-sinn genug, um den Josef, der da- Gute wollte, in sein warme-, treue-, ewige- Herz einzu schließen. * Während die römisch-katholischen Kirchenfürsten die Abhaltung einer kirchlichen Feier verweigerten, fanden gestern in den griechisch-katholischen Kirchen unter Betheili gung der festlich gekleideten Menge solenne Gottesdienste Statt. In der ruihenischen Kathedralkirche zu Lem berg, wo Erzbischof Sembraiowicz das Hochamt celebrirte, waren die ruthenischen NotabiUtäten vollzählig an wesend. Gleichzeitig wurde im Lemberger Rathhou-- saale ein Festbanket zu Ehren der Polenkrieger, die am Aufstande gegen Rußland im Jahre 1830 theilgenom men haben, abgehalten. Der Gottesdienst und die Verthei- lung der Gedenkmedaillen an die polnischen Veteranen, die im Nationalcostume erschienen, verliefen ohne Stö rung. Graf Alexander Borkowski und Otto Hau-ner hielten patriotische Reden. Die „Presse* sagt in Berug auf die Gedenkfeier der polnischen Revolution: „DaS Einzige, waS daran zu loben wäre, ist, daß daS Anniversarium in Oesterreich gefeiert werden kann. Besser wäre es mit Rücksicht auf unsere auswärtigen Beziehungen gewesen, daß eS nicht hätte gefeiert werden dürfen. Doch in Oesterreich wetteifern Rechte und Linke darin, daß sie den Polen das sprichwörtliche „weiße Blatt Papier* in möglichster Größe zur Ver fügung stellen, und wer will eS dann verübeln, wenn diefe eS nicht unbeschrieben lassen.* Der österreichische ReichSrath beginnt heute seine verfassungsmäßige Thätiakeit wieder. Die halb amtliche „Wiener Abendpost* begrüßt ihn mit dem Wunsche, „daß die Pforten des Parlaments nicht jenen deS Janustempels gleichen mögen, die, wenn geöffnet, die Wiederaufnahme des Kampfe- bedeuteten*, und sagt: „ES wird, namentlich von oppositioneller Seite, vielfach dm über geklagt, daß es die Bevölkerung au jenem warmen, lebhaften Interesse für die Action feiner VertrctungSkörper fehlen lasse, in welchem allein die dauernde Bürgschaft für ein fruchtbares politisches Leben gefunden werden kann. Es ist wohl hohe Zeit, daß nicht nur diese Erscheinung selbst, sondern auch ihre Quelle erkannt werde. Die Bevölkerung ist de» poli tischen Haders müde und wendet sich von demselben um so entschiedener ab, je mehr man ihre Phantasie, ihre Gefühle zu erregen sucht. Der Reiz, welchen man auf sie auSzuüben sich müht, beginnt ihr schmerzlich, peinlich zu werden. Sie findet auch in der geistvoll sten und begeistertsten Erörterung der Priucipien, die von keiner Seite bestritten oder gar negirt werden, nicht die Befriedigung der Wünsche, die ihr zumeist am Herzen liegen. Sie verlangt nach der Beseitigung der Uebel, die sie drücken; sie begehrt, daß das lang verheißene Besserwerden endlich in die Wirklichkeit trete; sie mißt den Patriotismus und die Volksfreundlichkeit nach dem Eifer, mit welchem man diesen Zielen zu strebt. Selbst ein oppositionelles Blatt hat soeben in seinen leitenden Betrachtungen constatirt, eS „„gewinne die Vorstellung, daß das Glück und der culturelle Fort schritt der Menschen sich nur durch die Wahrung und Pflege der materiellen Interessen begründen lassen, von Tag zu Tag an Stärke und Ausdehnung.*' E- ist daS allerdings ein hervorstechender Zug der Zeit. Er entspringt aber nicht der Mmderschätzuug der idealen Güter, sondern dem Bewußtsein, daß die freiheitlichen Ideen ihre sichere Stütze in der Verfassung und den sie umgebenden Institutionen finden; jener Zug der Zeit entspringt aber auch der Ueberzeugung, duß die moderne Ordnung zu tief in dem Volke wurzelt, um für sie irgend welche Gefahren besorgen zu müssen. Dieses Bewußtsein und diese Ueberzeugung sind e», die den öffentlichen Sinn zur Pflege der materiellen Interessen hinlenken, ja hindrängen. Führt die Arbeit Telegraphische Nachrichten. Paris, Montag, LV. November, AbendS. (L T. B.) In der heutigen Sitzung deS Senats griff bei der Berathung des Budgets deS Justiz ministeriums Oskar Devallse deu Justizministrr Cazot »egen seines Vorgehens gram den Richter staad heftig an. Nach einer Erwiderung des Iu-tzmlnisters wurde das Budget des Justiz ministeriums genehmigt. Bei der Berathung des Cultur in der Wüste. Während die englische Politik mit ihrem bekann ten ruhelosen Länderappetit nach einer Aneignung wo möglich aller noch vacanten und auch einiger schon in europäischem Besitz befindlichen Theile Afrika- strebt, versuchen e- die Franzosen, ihre algerischen Hinter länder sruchtbringend zu machen. So werden die wissen schaftlichen Hebel der neuen Lulturfortschritte in die Wüste getragen und für neue Oasen lebenzeugende Räume geschaffen. In Bezug darauf giebt Prof. Th. auch darin festzuhalten. Ab-r die- gelang allmählich Herrn Deaele durch die mit musikalisch feiner Au-- arbeitung ve- Vortrag- verbundene geistvolle Auffassung und die warme Innerlichkeit, Wahrheit und Charak teristik de- Au-druckS, welcher in einzelnen Liedern bi- zum tragischen Affect und zur Kittern Selbstironie gesteigert und eine leben-volle Vorstellung der Situation und individuellen Persönlichkeit giebt. Gerade manche immer noch wenig bekannte Gesänge der „Winterreise* werden in dieser Wiedergabe durch ihre ergreifende GewathStiese und schöne Formvollendung neue Freunde gefunden haben. Hr. Loncertmeister Lauterbach spielte (von Hrn. Schuch begleitet) die zwei ersten Sätze eine- neuen Biolinconcerte- von I. Brüll und gewann sich durch die Schönheit und Noblesse, durch die Bravour und Er»m«m,ru, Versetzungen rc. i» öffmtl. Dienste. Betrtebsergebviffe her köuigl. Staatseiseubahneu. (Kohlentran-pott.) Dresdner Nachrichten. Provtnzialnachrichtea. (Lhemnitz. Zwickau. Döbeln. Pirna.) Vermischtes. Statistik and Lolkswirthschaft. Siugrsandtrs. Beilage. vsrsennachrichtm. Dresden, 2d. November. Se. Königliche Majestät hat dem Vortragenden Rache im Justizministerium Geheimen Justiirath Ephraim Oskar Taube da- Ritterkreuz l. Elasse vom Verdienstorden zu verleihen alleranädiast geruht S«. Majestät der König hat allergnädigst geruht, den Amt-Hauptmann Vodel zu Zwickau zum vor tragenden Rach im Ministerium de- Innern mit dem Dienftprädicate al- Geheimer Regierung-rath zu er nennen. Ge. Majestät der König hat allergnädigst geruht, dem Oeconomietnspector Gerhardt zu Knauthain das Prädicat al« Oeconomierath zu verleihen. Ge. Majestät der König hat dem Lhausssegeld« einnehmer Earl Anton Graf in Probsthaide da- all gemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht. Telegraphische Nachrichten. Zeitnngsscha«. (Fremdenblatt. Presse. Abendpost.) TagrSgeschichtr. (Berlin. Pofen. Wien. Buda-Pest. Paris. Rom. Kopenhagen. Bukarest.) Zur orientalische« Krage. Montag, den 29. November, fand im Börsensaale da» vou dem königl. Kammersänger Hrn. E. Dege le veranstaltete Wohlthätigkritsconcert Statt, da» er- fteulicher Weis« die zahlreichste Betheiliaung der Musik- sreunde gefunden hatte. Auch Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg schenkten dem Eoncert Ihre Gegenwart. Die beiden Herren Kapellmeister E. Schuch und vr. Wüllner eröffneten da- Loncert auf zwei Äscher- berg'schen Flügeln mit einer prächtigen temperament vollen Au-führung der Mozart'schen Sonate (0 äur) für zwei Llaviere, welch« in ihrer Zeit wohl für ein Bravourstück gelten konnte. Mozart schrieb sie 1784 und spielte sie zum ersten Male selbst mit Frl. Bar bara Ployer in einer Akademie bei Paefiello. Herr D«gele sang (von Hrn. vr. Wüllner vorzüglich beglei cht) die Gesänge der „Wiaterreisr*, diese-Meisterwerk- Fr. Schubert'-, vollständia, mit Ausnahme vou vier Nummern, und man darf da» wohl eine besondere künstlerische That nennen, und eine gewagte. Denn di« tief« Poesie und Empfindung, und noch mehr die fast gtkichmäßige ernste, trübe und düstere Grundstim mung dieser Lieder widerstrebt — mit Au-nahme einiger, die viel gesungen und bekannt sind — dem Loucertgesaug, namentlich in ihrer unmittelbare« und gesummten Folge. E» ist ungemein schwer, die Hörer u» diese Stimmung nicht blo» hineinzuziehen, sondern Dresden, 30. November. Fast sämmtliche österreichische Blätter beschäf tigen sich an hervorragender Stelle mit der in diesen Tagen stattfindenden Gedenkfeier der 100jährigen Thronbesteigung de» Kaiser- Josef II. und zollen den Manen de- unvergeßlichen Regenten und feiner glorreichen Mutter, der großen Kaiserin Maria The resia, den Tribut der Liebe und Verehrung, der ihnen in der Geschichte der österreichischen Völker für alle Zeiten gesichert ist. So erhält die Feier nicht blo- einen patriotischen Charakter, sondern auch ein wohl- thuendeS dynastische- Gepräge. DaS „Fremden blatt* schreibt: „WaS Josef II. auf dem Gebiete der inneren Reformen erstrebte, ist heute nicht nur in bei den Reich-Hälften zur vollen Wahrheit geworden, son dern auch im Geiste Josef'- weiter entwickelt worden. Dem Urenkel seine- Bruder- Leopold, Franz Josef I, war e-, wie keinem der Nachfolger Josef'S, vergönnt, fortzusetzen, was der große Kaiser begonnen. Josef II. hob die Leibelgenschast auf; Franz Josef I. vollendete die Befreiung deS Bauern durch die Beseitigung der Robotpflichten. Joses II. gewährte für Nichtkatholiken Duldung; Franz Josef I. gab den Bekennern aller Eonfessionen durch die Verfassung volle politische Gleich berechtigung. Große sociale und politische Probleme harren noch der Lösung; aber wenn wir uns vergegen wärtigen, welche gewaltige Fortschritte sich in Oester reich seit der Thronbesteigung Josef'S II. vollzogen haben, dann blicken wir getrost in die Zukunft. Unter dem Scepter unser- constitutionellen Kaiser- hoffen wir zu vollenden, war Maria Theresia und Josef II. b^onnen hatten.* — Die „Preffe* bemerkt, wenn daS Volk heute der Erinnerung Josef'S II. seinen Tribut zolle, so geschehe eS, „weil dasselbe da- Streben von den Thaten zu trennen weiß, und weil eS sich im Geiste in jene Zeit, ihre Verhält nisse und' Bedürfnisse zurückversetzt, in der Josef gelebt und der er die Signatur gegeben.* An einer andern Stelle desselben Blatte» heißt eS: „Da» Verdict eines Volkes über einen Zeitgenossen kann umgestoßen werden, das Verdict desselben über einen Mann, welcher der Geschichte angehört, ist unanfechtbar. Und darin liegt die große Bedeutung der Kaiser-Josef- Feier. Kein Zweifel, auch Josef hat ost geirrt, und viele seiner Ansichten und Ideen haben die Verhält nisse, der fortschreitende Geist der Zeit uä »baurckum geführt. Ging doch Josef von der Ansicht aus, daß Einzelrechte zu Gunsten der Gemeinsamkeit confi-cirt, daß Verfassungen suSpendirt und aufgehoben werden dürfen, wenn es das StaatSwohl erfordert. ES war aber auch eine ganz andere Periode, in der Josef lebte, ganz andere Verhältnisse, die er vor sich sah, ganz andere Menschen, mit denen er zu rechnen hatte, und ganz andere Anschauungen, von denen er sich erst emancipiren mußte. DaS weiß dar Volk, daS fühlt eS, und darum würdigt eS Josef II. nach Maß und Gebühr. Josef'S Politik ging dahin, den Staat um deS StaateS willen zu ehren, seine Unterthanen rei, glücklich und reich zu machen, sie geistig und materiell zuweilen aber stark brackig, zur Bewässerung der Dattelpalme aber stets geeignet. Zuweilen erreichte man schon bei 29 m Tiefe Wasser, ein Mal jedoch auch erst bei 214 m, im Mittel jedoch bei 50 bi» 150 w. Ein Brunnen gab als Minimum nur 3 Liter in der Minute, ein anderer jedoch 4800 Liter. Nach dem Bericht deS hochverdienten leitenden Inge nieur» Iu» waren von 1856 bi- 1879 im Departe ment Constantine allein 447 Bohrungen voraenommen worden, davon sehr viele auf Kosten der Bewohner, von einer Tiefe von im Ganzen 20 km, welche 153 758 Liter Wasser in der Minute lieferten, also ein Quantum, da» dem Bedarf von etwa einer Mil lion Bewohner genügen würde. Dazu kommen noch zahlreiche Bohrungen in den anderen Departement-. Am erfolgreichsten sind die Bohrungen im Wad Rirh, so daß diese Oasengruppe seit dem Jahre 1856 sich ganz außerordentlich gehoben hat und als rin Beispiel gelten kann, welch hoher Entwickelung selbst da- Wüstengebiet Algeriens noch fähig ist. Dieselbe zählte 1856 in 31 Oasen 25 von 6772 Menschen bewohnte Otte. 359300 Palmen und 40000 andere Frucht- bäume, bewässert von 282 artesischen Brunnen und 21 natürlichen Quellen, welche zusammen 52 767 Liter Wasser in der Minute gaben. E» kam so 0,146 Liter auf ftde Dattelpalme in der Minute. Man schätzte den Werth der Bäume und der Brunnen auf 1654000 Franc». Im Jahre 1879 war die Zahl der Oasen auf 37, die der bewohnten Orte auf 26, die der Be wohner auf 12827, die der Dattelpalmen auf 517 563 und der übrigen Fruchtbäume auf 90000 gestiegen. Bewässert werden diese Anlagen von 434 von oen Eingeborenen, 59 von den Franzosen angelegtes» atte- dung stehen, z. B. dem sogenannten Meer von Urlana, bei der gleichnamigen Oase und in Merdschaja bei Tugaurt vorkommt. Die ersten Bohrungen begannen rm Wad Rirh im Jahre 1856, namentlich auf Betteiben de» General» De-vaux. Der Eindruck, welchen die im Vergleich zu ihrem Verfahren so leicht erbohtten gewaltigen Wasser massen auf die Eingeborenen machten, war ein tiefer. Bei nicht wenigen Brunnen war der Druck der Wassermassen io groß, daß sie überströmten, sobald die Kalkschicht durchbohrt war, einzelne wallten sogar fontänenattig auf. Da» Wasser ist meist ttiiikvar, Budget» des CultuSmiuisteriumS wurde rin Amen- dement angenommen, durch welches die ursprüng lich von der Regierung für dir Besoldung der Bischöfe eiugestellte Summe wieder hergestellt wird. Die Deputirtenkammer hatte einen Theil der Summe gestrichen. Lon der Deputirtenkammer wurde der Gesetz entwurf über den unentgeltlichen Primärunterricht ch dankbar für da» Instrument, beson der» in einem Cantilenmotiv de- ersten Satze- und in dem lieblich melodiösen, fein geführten Andante. Einen für da- Urtheil maßgebenden Eindruck können wir erst von der Vorführung de- Concett- mit Orchester empfangen, die wir hoffentlich bald durch Hru. Lauterbach zu erwarten haben. Die Herren Degele, Schuch, Wüllner und Lauter bach haben in dankentwetthester Weise mit wahrhaft künstlerischen Darbietungen einen edlen Zweck erreicht, welcher auch von manch anderer Seite mit hilfreichem Entgegenkommen gefördert wurde. L. Banck.
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