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Dresdner Journal : 21.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188012214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18801221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18801221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-21
- Monat1880-12
- Jahr1880
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- Dresdner Journal : 21.12.1880
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.V 297. — Dienstag, den ?1. December. I» x»Lr«» N«t«S»: öLNrNeN: . . t» A»rb ^^li^lcd: 4 ilttrl» bO?5 Kinr^snodluwwern: 1V?t L«»»rd»Id IttSvlii» tritt ?o«t- uoä 8tl.>MP«lLU1>vdl«tU KlvIL. l»»ei-»t«mi»r«l^r -Mr »ea 8»um »ü»«r xv»i>»lt«ii«o kvtitroil« «0 kt. Vater „Lja^veaaät" «tw Leite bü kl. RrMmIollmal. Dtzliek mit ltaenekme 6«r 8o«i> ««6 NH^rta^» Xt-e»6» für äe» ko>nea6vo Vag Berantwortliche Redaction: Ob rredacteur Rudolf Günther in Dresden. 1880. In^nUvnaoaeNine an«»ll>-t* LetpitU: F^e ««<«-, O>:iinii^>^uks ,I<- Vrextavr ^ouiaa^i; «»»dvU I«rU» Vi«> Letprt^ - L»»«I -Nr«il»»-1'n<r,rlltt t ». N,: Faaeen-t«» L ko-trr, Lerlw V>«a-N-mdur« kr»G-Letp«iL Vreailtart ». Ik. »üuek«u; N«It»: L /cor« »et. /nr<i/>ck«»»ckanL, Lr«m«o: L Lcö/ott« Nreilea. StanA«^» Lür«»», cd«»»»,: F>. ko,Ft; knmktart ». N.: Fk. ^a<A«^»ek« a. t,'. »cke ttuet>k»n<Nna^; 0»rUt,: v ZfMrr,- Seaaever: <7 Sc/„>--/. -.- kerte-IerUa-rree^karl ». N. ItettUert: Da«-« -x ^o ,' Lemdei-,: k St«7-«r. H»r«»,»ed«r. LSainI. Lipeditiov äe» Vree«tller Journal», vresckeo, Lvia^eretra«», Ho. X). Nichtamtlicher Theil, nebersicht. T«l«grapkische Nackrichten. Ztttuugsschau. (Bund.) Tage-geschicht«. (Berlin. Frankfurt a. M. Schwerin. Wien. Prag. Paris Amsterdam. Rom. London. Belgrad. Bukarest. Konstantinopel.) Zur orieutalischeu Krage. Dresdner Nachrichten. Statistik und LolkSwirtbschaft. Eingesandt«». Feuilleton. rageSkalender. Inserate. Beilage. Erneununge«. Vrrsttzuugeu rc. im öffentl. Dienste. Prvvinzialnachricht««. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Ebersbach. Plauen.) vermischte». Eingesandte». vörsennachrichten. Telegraphiscb« WitterungSbericdte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Pari», Montag, 20. December. (Tel. d. DreSdn. Sourn.) Bezüglich der Rachricht de» „Daily Tele graph", da- Krankreich formell den Zusammen tritt eine» «uropLischev Schiedsgericht» in der griechisch-türkischen Krage vorgeschlageu habe, glaubt die „Agence HavaS" zu wissen, da- diese Nach richt mindesten» verfrüht sei. ES habe höchsten» eia Austausch der Ansichten zwischen den Mächten über die Principirn eine» Schiedssprüche» statt- gtfundtu, ein officieller Vorschlag sei hingegen biS- her nicht gemacht wordeu. Nach Depeschen au» Janina sollen die Wa lache« i« Epiru» und Thessalien entschlossen sein, jede Ma-regel zur Unterwerfung unter Griechen land zurückzuwrisev. Rom, Montag, 2V. December. (Tel. d. DreSdn. Jour«) Menotti Garibaldi erklärt in einer Zu schrift an die „Eapitale", er habe Niemand «r- mächtig!, i» seinem Ramen mit der griechische« Regierung zu u»terhaudelu. Loudon, Montag, 2«. December, früh. (W. T.B.) Der e«glische Botschafter in Konstantinopel, Göschen, und Mnsuru» Pascha find hier ange- komme». Bester« fand i« Mullingar (Leinster) in Irland ei» agrarische» Meeting Statt, welchem gegen 1VVVV Personen beiwohnten. Da» Parlaments- »ttglied Sullivan hielt dabei eine Rede, in welcher er u. A. äu-erte, der Kampf, der jetzt zwischen de« Eigeuthümer und dem Pächter geführt werde, sei ein Kampf auf Lebe» und Tod; der Eine oder der Ander« müsse »ntergehru. Ja Bounikoula (Irland) versuchte am Soun- abend ei» au» etwa 2000 Prrsourn bestehender Volk-Haufe« die Wohauug deS Magistrat-mitalird- vowniug zu zerstören, welcher mehreren seiner Pächter persönlich Ausweisungsbefehle zugestcllt hatte. Die Polizei war genöthigt, die Menge mit de« Bay»»uet von der Wohnung Downing'» fern »« halte»; Dvwuing selbst entfloh. Die Wohnung Dowaiag » wird von der Polizei besetzt gehalten. Mo»kau, Sonntag, 1v. December, Nachmit tag». (W. T. B ) Die am Freitag arretirten Stu- devten find bi» auf 6 wieder in Freiheit ge setzt worden. Die Freilassung erfolgte auf Verwen dung de» Rector». Dre»den, 2V. December. Die Allocution, welche Papst Leo XIII. in dem Consistorium vom l3. December gehalten hat, verkün det d>e Ernennung des armenischen Patriarchen AntoniuS Hassun zum Cardinal. Diese Ernennung ist ein für die römisch katholische Kirche bedeutungs voller Act, da ihr Einfluß in Armenien bisher ein bestrittener war. Die Bekehrung Armeniens erfolgte ungefähr zu Anfang des 4 Jahrhundert-. Wie die anderen orientalischen Kirchen entwickelte sich auch die armenische Kirche ziemlich selbstständig, und erst 1439, auf der Synode zu Florenz, kam eS zu einer Ber einigung mit der abendländischen Kirche. Allein nicht die gesammte christliche Bevölkerung Armeniens schloß sich der Union an. Neben der katholisch - unirten Kirche, welcher vorzugsweise die außerhalb Armeniens zer streuten Glieder der armenischen Kirche beltraten, blieb die alte schismatische Kirche bestehen. Dogmatisch diffe- rirten beide Kirchen nur hinsichtlich der zwei Naturen in Christo, während sie im Ritus einander ziemlich nahe standen. Beide Parteien verfolgten sich wieder holt auf das Heftigste, und namentlich wußten sich die Schismatiker dec Autorität der türkischen Regierung gegen die Unirten zu bedienen. In Konstantinopel standen sich der unirte und der schismatische armenische Patriarch lange Zeit als Rivalen gegenüber. Der Einfluß der unirten Kirche wuchs aber, gefördert durch die im Ausland befindlichen Angehörigen deS armenischen Volke». Schon seit ungefähr 50 Jahren er kennen die einflußreicheren aimenischen Familien die Auto rität des unirten Patriarchen an. Erst das letzte vatica- nische Concil schien die Union gefährden zu wollen, und lange Zeit befürchtete man eine Wiederablösung der armenischen aus der Vereinigung mit der römischen Kirche. In Konstantinopel zunächst brachen lebhafte Streitigkeiten aus, welche jedoch durch das Geschick und die Klugheit Hassun's beigelegt wurden, dessen Aner kennung die gewandte römische Politik seiten der Pforte zu erwirken verstand. Für den Einfluß des römischen Stuhles im Orient sind die Erfolge Hassun's von großer Bedeutung, und seine Ernennung zum Cardinal wird dazu dienen, sein persönliches Ansehen und damit auch die äußere Stellung seiner Kirche bei den einen äußern Glanz beanspruchenden Orientalen erheblich zu fördern. Papst Leo XI ll. hat daher falle Ursache, die Ernennung von AntoniuS Hassun zum Cardinal als ein freudiges Ereigniß zu feiern. Nach einigen einleitenden Worten, durch welche der Papst auf die „Unbilden* hinwelst, welchen die rö mische Kirche in einigen Ländern Europas ausgesetzt sei, sagt Leo XIII. in seiner Allocution: Blicken wir hin auf die Kirchen de« Orients, von welchen Wir bereit- früher zn euch gesprochen habe», al- die Zeilen e- fordenen. Damals sind an dieser Stelle von Un« die einzelnen Sorgen ei wähnt worden, welche am Ansange Unsers Pontificates die Völker de» Orient» Uns bereiteten Um so lieber sprechen Wir daher jetzt von dieser Sache, nicht allein dcthalb, weil für die Bedürfnisse >encr Völker bei Zeiten gesorgt werden mußte, sondern auch deshalb, weil eS, Dank der göttlichen Vorsehung, den Anschein hat, als neigten dir Beister sich dort dem Lenirum der katholischen Wahr heit »u Gewiß ersreut Uns der uralte Ruhm de- Orient» und der Rus verdienter Männer. Tenn dort stand die Wiege des Erlöser« de« Menschengeschlecht»; von dort leitet sich der Ursprung der christlichen Weitheit; von dorther flossen wie in vollen Strömen zum Abendlande alle Wohlthaten, n eiche wir mit dem heiligen Evangelium empfangen haben. Nicht geringe» Lob gebührt auch jenen aus dem Orient stammen den großen Männern, denen e» zn danken ist, daß der katho lische Blaub« zu hoher Bläth« sich erhob, und welche den Ruhm sem«» Ramen« durch Pflege der Heiligkeit und Wissenschaft bis aus die Nachkommen trugen. Wenn Wir, ehrwürdige Brüder diese« im Geiste erwägen, wünschen Wir nicht» so sehnlichft, al« daß dir Tugend und die Größe der vorsahren im ganzen Orient wieder ausleb«. Wir wünschen die« um fo mehr, weil der Lauf der menschlichen Dinge, wie die Anzeichen andeutrn, sich jo gestaltet, daß Wir Hoffnung haben, di« Böller de« Oriente«, welche so lange Zeit vom Busen der römischen Kirche sich lo-gelöst hatten, unter Gotte« Hilfe und Gnad« zurückteh;en werden Deshalb wollen Wir, so viel in Unseren Kräften steht, da« angefangene Werk fördern; schon lange auch haben Wir darüber nachgrdacht, auf welche Weise Wir allen Völkern de« Orient« einen besonderen Bewei« Unser« väterlichen Wohl wollen« geben könnten Jetzt aber haben Wir, wie Wir hoffen, eine paffende Gelegenheit gesunden, indem Wir Un serm Wohlwollen dadurch einen offenen Ausdruck verleihen, daß Wir in den Rath euere» Lollrgium», ehrwürdige Brüder, einen von den mit den herrlichsten Tugenden autgeftattelen Bischöfen de» Orient» aufnehmen. Dadurch wollen wir nicht bloS dem Einen, sondern Allen eine Gnade erweisen. Nicht unbekannt ist euch, ehrwürdige Brüder, wie Jene au» dem armenischen Volke, welche in letzter Zeit vom apostolischen Stuhle sich trennten, ihre That bereut und durch die göttliche Vorsehung dahin zurückgekehrt sind, von wo sie abgeirrt waren. In diesen versöhnunglbestrebungen aber hat sich der Eifer, die Liebe und Klugheit Unsere» ehrwürdigen Bruder» Antoniu» Hassun bewährt. Lobend zu erwähnen ist, wie jener au-gezeichoete Mann, nachdem er als Jüngling in Rom die Wissenschaft und die Lehre de« Glauben« in sich ausgenommen, zum Orient wanderte, wo er zuerst zum Erzbischof und dann zum Patriarchen von Armenien ernannt wurde Kast 40 Jahre hindurch übte er dort mit Weisheit und Klugheit da» oberhirtliche Amt. Al» eine Trennung unter feinen Völkern auSbrach, gab er in der Verteidigung der kirchlichen Rechte und der Be- schützung der Lehre d«r Kirche einen hervorragenden Beweis seiner Geduld und Standdafttgkeit Unter allen diesen Tugenden aber leuchtet vor Allem nicht nur seine unwandel bare Ergebenheit gegen diesen apostolischen Stuhl, sondern auch die Kraft seiner Liebe und «in besonderer Elfer hervor. Liefen also, ehrwürdige Brüder, haben Wir für würdig erachtet, daß durch ihn die Würde deS römischen Purpurs nach einem langen, von Bessarion datirenden, Zwnchenraum zu den orientalischen Kirchen zurückkrhre. Bebe Lott, daß diese dem ausgezeichneten Manne zugrdachte Ehre der ganzen Kirche zum Herle gereicht, vor Allem aber möge sie dem Orient zu Gute kommen, auf daß alle Diejenigen, welche im katholischen Glauben verharren, in diesem Einen sich ge ehrt fühlen und sich verpflichtet erachten, den väterlichen Glauben zu bewahren Die Uebrigen aber mögen Unsern guten Willen erkennen und schätzen, und dieses Ereigniß al« ein Psand jener großen Wohlthaten annehmrn, welche Wir ihnen im Namen und an Stelle Gottes versprechen, wenn sie sich erst gedrungen suhlen, sich wieder im christlichen Glauben mit dem Stuhle deS heiligen Petrus zu vereinige». In äußerlichen Dingen soll tue armenische Kirche, den Zeltungen zufolge, eine gewisse Ausnahmestellung annehmen, welche Nachricht bei der großen Mannich- faltigkeit, welche die römische Kirche in solchen Dingen ruläßt, wohl glaubhaft erscheint. Wie der römische Lorrespondent des Berner „Bund* meldet, wird der Papst eine besondere Titularkirch« für den armenischen Cardinal schaffen, statt ihm eine der bestehenden Car- dinalSkirchen zu verleihen. ES wird demselben dadurch eine Art Sonderstellung im heiligen Collrg angewiesen, die als Auszeichnung gilt, zumal eS dem Cardinal auch Vorbehalten bleibt, nach orientalischem und nicht nach römischem Ritu» zu celebriren. Auch die Tracht deS neuen Cardinals wird von jener seiner College» differir«n, weil sie national-armenische Abzeichen er kalten soll. DaS sind anscheinend nur kleine Zuge ständnisse; aber bei dem streng konservativen Charakter über vaticanische Formfragen find dieselben entschieden von Bedeutung. Seit 1450 circa, der Zeit des Car dinals Bessarion, hatte die Kirche keinen orientalischen Cardinal mehr; ein Armenier saß bisher noch nie im heiligen Collegium. Die Erfolge der rönusch-katholifchen Kirche in Armenien sind jedenfalls ein neuer Beweis für die Energie, welche dieselbe m den letzten Jahr- zehnden bethätigte. Lagesgeschichte. * Berlin, 18. December. Die vereinigten Aus schüsse d«s Bundesraths für Zoll- und Steuerwesev und für Rechnungswesen traten heute zu einer Sitzung zu ammen. — Der auf Grund de» Beschlusse» deS Bunde-raih- vom 12. April dem Reichstage vorgelegte Entwurf eine» Gesetzes, betreffend die Erhebung von Feuilleton. Redigirt von Ott» Bauet. Jüustrirt« Werke zu Keflgeschrvkeu. „Goldene Bibel* Die heilige Schrift. Jllustrirt von den größten Meistern der Kunstepochen. Herau»- gegebcn von Alfred v Wurzbach. Stuttgart, Ver lag von Paul Neff. Diese» sich mit dem alten und neuen Testament sicher Ausführlichkeit und umsichtiger Auswahl beschäftigende^ Lieferung-Werk hat immer mehr und mehr eine vielseinge und glückliche Entwickelung seine» Grundplatte» gefunden. Durch den sorgsamen Photographiedruck von Martin Rommel in Stuttgart sind die nach berühmten Meister werken der Oelmalrrei gearbeiteten Kupferstiche her vorragender italienischer, französischer, niederländischer und deutscher Künstler in treuer Wiedergabe verviel fältigt und bilden so für den Liebhaber eine Samm lung, welche in gewissem Sinne einen Ersatz für die oft unerschwinglichen Originale austrebt und zugleich dadurch eine bestimmte Richtung und einen Abschluß gewinnt, daß sich die Darstellungen al- pietätvolle Illustrationen an den biblischen Text anschließen. Hierdurch wird der vage, sich in» Endlose und Triviale verlierend: Charakter gemieden und »»gleich der Sinn de» Besitzer» und Beschauer» erhebend auf da» Höchste gerichtet. Durch den rüstigen Eintritt!in die 2. Abtheilung, in da» Reue Testament, ist der Werth und da- Jntrress« dieser Arbeiten noch gestiegen E« find hier nament- lich die Leistungen der vorzüglichsten Italiener deS 16. Jahrhunderts, welche dominirend in den Mittelpunkt treten und die Theilnahme immer aufs Neue für sich rege machen, da sie vor den Künstlern der andern Nationen den ästhetischen Reiz voraus haben, mit der Vertiefung de» Gedankens die Harmonie der Compo- fition und die verklärende Macht der Schönheit zu verbinden. Wir gehen die» Mal nicht auf Einzelheiten eiu, sondern empfehlen da» Werk in seiner edlen Tendenz und hochwillkommenen Totalität. „Die Thierwelt*, Charakteristiken von Hermann Masiu». Esten, Verlag von G. D. Bädeker. Der beliebte Verfasser geht in diesem, schon in zwei früheren Auflagen erschienenen Buche uut der ihn au-zeichnenden Anschaulichkeit auf die Schilderung zahlreicher Thiere und Thierklassen ein und nimmt dabei auf die neuere Systematik Rücksicht. Die Arbeit richtet sich liebevoll aus da» Detail und wird durch viele Illustrationen verdeutlicht. „Die Meisterwerke der Dresdner Gemälde galerie.* Verlag von Lohse in Dre»den. Bon diesem Unternehmen liegt eine Probe in Mmiatur- albumformat vor, welche eine kleine Auswahl der Ver vielfältigungen enthält und für die Sauberkeit der Römler unv JonaS'schen Lichtdrucke spricht. „Vesta.* Taschenbuch für Deutschland» Frauen und Jungfrauen. Bon Elise Polko. Leipzig, Verlag von Rich. Eckstein. Da» Buch, da» mit Illustrationen nach berühmten Meistern, die» Mal mit Thumann'schen Bildern au» „Frauen-Liebe und Leben* in kleinen Reproductionen geschmückt, doch vorläufig in uneingebundenem Zustand erschienen ist, enthält Beiträge meist novellistischer und lyrischer Gattung von sehr verschiedenen, oft gar tüch tigen Kräften und beweist abermals die bekannte Rührigkeit der Herausgeberin. Roch seien au» dem Braun und Schneider'schen Verlag in München einige kleine, der Erheiterung dienende Bändchen erwähnt. Es gehören dahin: „Die militärischen vier Jahreszeiten* mit Illustrationen von van O», lustige parodistische Schwänke aus Garnison und Feldleben enthaltend; ferner: „RäthselhafteInschriften*. Nebst einem wissen- schaftlichen Versuche ihrer Auflösung; eine allerliebste Vorübung für Solche, welche aus kürzestem Wege Phi lologen werden wollen, und ferner „der pädagogisch verbesserte Struwwelpeter*, ein lustige» Bilder buch von A. Miri». Endlich erschienen auch bei Braun u. Schneider noch „Theaterstücke für die Jugend* von Fran- Bonn, harmlose Themen für da» in jeder Stube arrangirte Theater enthaltend. Bon demselben Ver fasser hat der nämliche Berlag auch noch für ganz kleine Kinder „Ein Korb voll Allerlei* erscheinen lassen, bunte, schwer zerreißbare Bilder mtt Bersche» von Conn, in Farben gezeichnet von Lothar Meggrndorfer. Musik. Die bei B. Senfs in Leipzig schon i« 2 Bänden erschienene „Heitere Musik an» den Werken berühmter Meister* für Pianoforte ist jetzt mit einem dritten Band vervollständigt worden Er wird die Beliebtheit dieser Sammlung nur vermehre« durch geschmackvolle Auswahl der musikalisch gehalt- ReichSstempelabgaben, ist in der letzten Session de» Reichstag» unerledigt geblieben. Die Gründe, welche damals für die Einbringung de» bezeichneten Gesetz entwurfs maßgebend waren, bestehen unverändert fort. Im Auftrage Sr. Majestät de» Kaiser» beantragt daher der Reichskanzler, wie eine officiöfe Mltt Heilung meldet, in einer an den BundeSrath gerichteten Bor läge, datirt Friedrichsrub, 16. December, daß der Bun deSrath beschließen wolle, den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Erhebung von Reichsstempelabgaben, in der durch den Beschluß vom 12. April d. I. geneh migten Fassung, jedoch unter Hinausschiebung der im Tarif unter Nummer 2 gegebenen Zeitbestimmungen um ein Jahr, dem Reichstage wieder vorzulegen. — DaS Abgeordnetenhaus hat sich heute vertagt. Die nächste Sitzung ist für den 8. Januar angefrtzt. Wie die „N. Pr. Ztg* erfährt, sind die vertraulichen Be fplechungen unter Abgeordneten verjchiedener Fraktionen zur Erzielung eines Einverständnisse» über tue Roth- wendlgkeit, den persönlichen Fragen einen nur geringen Spielraum zu lassen, erfolgreich gewesen. E» besteht seit 4 Tagen da» Abkommen unter den Parteien, von den Debatten allen störenden Streit fern zu halten, und an diesem Abkommen festzuhalten ist der Entschluß aller einflußreichsten Mitglieder deS Hause». — Unter dem Präsidium der allerhöchsten Protectorin Ihrer Majestät der Kaiserin fand gestern Abeud 7 Uhr in dem Sitzungszimmer deS Centralcomile» der deutschen Vereine vom rotheu Kreuz eine Sitzung Statt. Der Vorsitzende de» LentralcomitvS, Senat« Präsident v. Holleben, vrrla» eine zwischen Ihrer Majestät der Kaiserin und dem Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich geführte Lorrespondenz, in welcher Letzterer unter Erstattung der Anzeige, daß er von den Protectoren der österreichischen Gesellschaft vom rothen Kreuz, dem Kaifer und der Kaiserin von Oesterreich, zum Protectorstellvertreter der Gesellschaften vom rothen Kreuz in Oesterreich-Ungarn ernannt sei, die oberste Schutz frau deS H,lf»verein»weseu» im deutschen Reich« ehrerbie tigst begrüßt und die Bitte auSjpricht, daß die Kaiserin die Gnade haben möge, auch für die weitere Folge der gedeihlichen Entwickelung de» HilfSvereinswesenS in Oesterreich-Ungarn ihre wohlwollende Theilnahm« zu zuwenden. Der Erzherzog hofft, daß die fortschreitende Vereinigung zur zielbewußten Arbeit ein immer festere- Band um all' die Staaten und Völker schlingen werde, deren Bertreter im Dienste der Humanität sich unter dem Zeichen de» rothen Kreuze» zusammenfiudeu. Ihre Majestät die Kaiserin hat dem Erzherzog Karl Ludwig in warmer» herzlichen Worten in einem Schreiben an denselben der Urberzeugung Ausdruck gegeben, daß e- ihr wohl bekannt sei, wie segensreich die Ausgabe ist, welche der Erzherzog übernommen habe, und in welcher Gesinnung er dieselbe erfolgreich durchführen nxcde. Mitten »n unfrrrr vrelbewegtku und gefahrvollen Zeit leuchte da» rothe Kreuz al» Wahrzeichen de- Trostes und der gegenseitigen Hilfe iin Frieden, wie im Kriege auf allen Richtungen auf internationalem Gebiete vor. Den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildet« tue Wahl besonderer Commissionen, welch« die vorbereiteade Erledigung der Resolutivneu bewirken solle«. Zu er wähnen ist die Commission, welche die Bearbeitung der von Jgrer Majestät dem VereinStage übergebenen Prei»aufgab« festzuftellen Hot. Al» Mitglieder der selben wurden gewählt: geh. Archivrath v. Wrech (Karlsruhe), Mimsterialrath Weber (Darmstadt) und vr. Brinkmann (Berlin). Geschäftliche Miltheilungen, von denen hervorgehoben sei, daß der Bestand dr unter Verwaltung de» TentralcomitoS stehende» Ver mögens sich auf 381337 M beläuft, beendeten d«e Sitzung, welcher Ihre Majestät b » zum Schluß an wohnte. — Gestern Abend fand >m obern Same der ReichShallen ein« durch Zeitungsannoncen und Säulen- placate ri»berufene„Versammlung christlich, »ahr- vollen Precen und durch deren treffliche», auch weniger fettigen Spielern zugängliches, mit Fingersatz und Vortragsart genau bezeichnete» Clavierarrangement. Neben bekannten, den klassischen Instrumental- und Opernwerken entnommenen Stücken finden wir auch gänzlich unbekannte — besonder» von älteren franzö sischen Componisten —, die originell und reizend in ihrer Erfindung >m hohen Grade interessiren werden. So von Gretry ein Arioso au» „Anakreon* zwei Märsche von Couperin und Lully, eine Gavotte von Rameau; nächstdem emen Satz von Borcherin» und ein Streichquintett und eine eigenthümlich charakte ristische spanische Sarabande au» dem 16. Jahrhundert. Der sehr elegant au-gestattete, fast 100 Seiten zäh lende Band kostet nur 3 M. und sei al» eine will kommene Weihnacht»gabe empfohlen. — Bon Eduard Zillmann sind bei A. Brauer (DrrSdrn) „Elementarstudien für den Clavier unterricht* (3 Hefte op. 17) erschienen, w«lch« als sehr zweckmäßig und fördernd für Anfänger zu em pfehlen sind. Sir enthalten da» für d«n ersten Unter richt nothwendige Material in gedrängter Fassung; bei den Uebungen sind stet- beide Hände berücksichtigt uud schon »m erste« Heft uamentttch die Obertasten, um die leichte G«schwindigt„t der Finger und deren Spannungen möglichst rasch au»zubilden. Die Adthei- lung in 3 Hefte ermöglicht den Lehrern die besondere Benutzung jede» Hefte» und da» erste wird sich auch sehr dienlich bei Schülern erweise«, die bei schon empfangener Unterweisung die Au»b»ldung der Finger vernachlassigien Zu weiter«, Gebrauch beim ersten Unt«lricht s«i auf die leichten Clavierstücke zu 4 Händen unter
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