Suche löschen...
Dresdner Journal : 02.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188107020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-02
- Monat1881-07
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 02.07.1881
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M150 Sonnabend, den 2. Juli 1881 Fdouuewvuttprettr DreÄnerImuml Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. v beiden Söhnen nach Kisfingen abgereist. s» 10» G. ^!io» <s. b 8 6 8 8 6> 8 8 8 > »a««rlmld äeoävutoodoo Leiodo» tritt ?u°t- uoä 8tomp«lnrscti lu^ tüo»u. Ferry erklärt, eine von Meline beantragte Tagesord nung, welche das Verttauen der Kammer zur Regie- »k" lng der 'utscher 10»,7b ». 09,2b V. 101,7ö S. «8 G. 10» <S. 104 G. 104,b0 » 104«». 104,SO B. 169 B lw ssmm«» 4»ut»ck»L N«t«6« r IllbrUeb: . . 18 U»ril. ^MUrlick: 4 Llark 60 kk. LumelovHumworo: 10 kk. Tagetkalender. Kirchmnachrichten. Inserate. 80 S. 109 ». 6,60 ». 76,bO ». 104». 104 ». Feuilleton. Nedigirt von Otto Banck. werden. Bei diesem Anlässe beschuldigt er die deutschen Studenten der Provocation. Und worin besteht diese? In der Auffahrt der deutschen Studenten und in einem gewissen Benehmen bei dem Wiesenfestel Da- ist doch wirklich ein starkes Stück. Also die Prager Studen ten dürfen keine Ausfahrt unternehmen, weil da» die Nerven der tschechischen „^sunvsss" reizt, und sie dür fen auch an keinen Wiesenfestlichkeitrn participiren. Nach der weisen Einsicht de» Prager StadtratHS müßten demnach sämmtliche deutsche Studenten in Hausarrest gehalten werden, weil sonst die tschechische Jugend wild werden kann. Und wild ist sie wieder geworden, wie 104 «. 88,LO ». 101,2ü 4. 100,26-100 bu luoerateupreloor kttr Nea kaum einer zeepaltsusa kvtitreile 20 kk. Vater „LiagvEuit" Nie Leite bO kk. Lroebelllvot H^Ued rait Xueaakms 6er 8oaa- aaä koivrtas« TVooU» kür Nea kol^enNea Abonnemmts- Kinkadung. Auf das mit dem 1. Juli begonnene neue vierteljährliche Abonnement des „Dresdner Jour nals" werden Bestellungen zum Preise von 4 M. 50 Pf. angenommen für Dresden bei der unter zeichneten Expeditton (Zwingerstraße Nr. 20), für auSw-rtS bei den betreffenden Postan stalten. In DreSdeu-Neustadt können Abonnements bestellungen abgegeben werden in der Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (Hauptstraße 31), woselbst auch Inserate zur Beförderung an unser Blatt angenommen werden. Ankündigungen aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und werden dieJnsertionsgebühren imJnseraten- theile mit 20 Pf. für die gespaltene Petitzeile oder deren Raum berechnet; für Inserate unter der Rubrik „Eingesandtes" sind die Jnserttons- gebühren auf 50 Pf. pro Zeile festgestellt. Dresden, im Juni 1881. König!. Expedition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20.) Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische WitteruvgSberichte. Inserate. Stellen- ein Effec» Theater- nigl. Hos- ,rater und König!, erie «rx. 8, i r s a u. ztmot. M xs vLkrt. t 10» «. . 9» elw. bu-v. i 266 ». , 1»»,7ü ». > 2»0 ». b2,bO-b2,7L «. sdu.». , 97,2b ». 164,60 ». , 79». 80». 6b ». 94 b.U.B. 119,bO». 47 ». 81,bO ». '21,60». 68,bO «. 106,7b ». 79 ». 26 ». 86,7b b.U.B. 10b ». SrMai. -rt nnte stis» n LraaUotett«', Oommi»«ioaRr Uv» Vrooänvr Journal»; L»»d«A »orltn NNoo Lotpoi» »r—l», - Vronlelvrl ». ».! Laa««m>te»n L N*rU» V1«L -U»»d«,- rr»U-Lotp»tU-rr»n210rr ». N. LaU. Lko««,' »«rUn:LTor«et, 3r«o«»:L Schott«, »rooloa. F Ltanoen'e öürsaa; rnmttott ». N.: L Luodtumätuoz; SbrUt»! v Nonnovoriv. Se^aooteei koet» lorUn-Utontlorl ». Daa-e N 0o., Uamdm,: F Ltomi-o», TU. St«»»«'. S«r»»»A«d»rr Lüoizl. Lipoäitiov ä« Or«äoar Oonraat^ Orvoäon, Lvio^vrotrs«« Uo. 20. rung ausspricht, annehmen zu wollen. Die Kammer beschließt mit 266 gegen 247 Stimmen, der TageS- nicht Dagewesenes leistet/ so daß sich die StaatSan aus dem neuesten, unter „Tagesgeschichte" mitgetheil- ten Schreiben unsere» Prager ^-Correspondenten zur Genüge hervorgeht. Die tschechischen Blätter ruhen nicht in ihrem frechen Hetzhandwerke und führen eine Sprache, welche an Verlogenheit selbst in Prag noch HerzenSfieg und Künstlerlohn. Novelle nach dem Leben von Alexander Olinda. (Fortsetzung.) Wer sähe eS nicht für ein glückverkündende» Zeichen an, wenn bei der Ankunft in einer fremden Stadt dein Auge zuerst auf eine niedliche, schöngeklei dete Mädchengestalt fällt? Unwillkürlich, auch wenn man sonst nicht im Geringsten zum Aberglauben hin neigt, zieht man daraus den Schluß, daß einem in den Mauern diese» Orte» eine Reche freundlicher, heiterer Tage beschieden sind. So ging e» auch den Fremden, welche bei der Ankunft in Venedig da» erwähnte junge Mädchen in der Bahnhofshalle erblickten — sie nah men ihre Gegenwart für ein sichtbare» Unterpfand der angenehmen Eindrücke, die ihrer in der Lagunen stadt warteten. Doch wer war diese bestrickende Erscheinung, die sich regelmäßig an gewißen Tagen de» Nachmittag» gegen 5 Uhr an dem bezeichneten Orte einzufinden pflegte? Niemand wußte e«. Man sah nur, daß sie, nachdem der Zug herangerollt, ihren Arm in den eine» würdigen Greise» mit silberweißem Bart, der sich dann stet» unter den Angetommenen befand, legt« und mit ihm einer der am AuSgang de» Bahnhof» harrenden Gondeln zuschritt. Man vennuthete in ihm ihren Vater. Der Leser wird unzweifelhaft in der anmuthigen Brünette, welche so häufig den Weg nach de« ganz am äußersten nordwestlichen Ende der Lagunenstadt gelegenen Bahnhof machte, um dort einen alten Herrn zu empfangen, die Heldin unserer Erzählung, Theres« e» n. Schmitde- tden. Hrn. 1 in Colditz. Fischer in Hrn. Lrnst ionSasststent »Sav Stöpel Thieme t« abbicht mit ninr »er«, den. Fron Urrich, geb. in Theodore ch in Lom- r Wilhelm Dresden, 1. Juli. Den dieser Tage von osficiöser Seite gegen die verfassungstreue Presse in Wien erhobenen Vorwurf, daß dieselbe „einige bedauerliche Excesse in Prag in leicht zu durchschauender Absicht zu einer großen politischen Affaire aufbausche", hat der Pöbel der böhmischen Landeshauptstadt alsbald in leider nur zu drastischer Weise widerlegt. Der tschechische Mob mißhandelt die deutschen Studenten, und die Po lizei hat vollauf zu thun, um den Wagen, welche schwer verwundete Deutsche nach dem Spital führen, in den Straßen Prags Platz zu verschaffen. Der Prager Stadtrath aber, welcher doch in erster Linie berufen ist, für die Ruhe und Sicherheit in der böhmischen Landeshauptstadt zu sorgen, erklärt, daß die deutschen Studenten durch ihre Existenz das tschechische Natio nalgefühl provociren. Der Stadtrath protestirt in einem Protokollarbeschluffe gegen die Gerüchte, als würden die Deutschen in Prag in ihrer Sicherheit gefährdet Studienblatt zur Uebung, doch kein Bild für die Hallen der Kunst gestattet. Dies muß immer und immer wieder betont wer den, wenn die Aesthetik und ihr Anwalt, die Kritik, nicht aufhören wollen, die Schützer von Gesetz und Recht im Reiche der Kunst zu werden. Gerade heute ist das doppelt nölhig, wo die Naturalistik in der Malerei dazu gelangt, ja vom JndifferentiSmuS gebil deter Laien und von der äußerlichen Technik verblüff ter Kenner dazu ermuthigt ist, einen virtuos gemachten gemeinen Abklatsch der gemeinen Alltäglichkeit für ein Kunstwerk auszugeben. Dieser Weg führt vom Kern zur Schale, von der künstlerischen Vergeistigung zur materiellen Trivialisirung, vom Idealen zum Banalen hinüber. Gemalt kann dabei Alle» ganz vorzüglich sein, wie hier z. B. diese alten steifen Pferde, diese in Pelz und Lumpen, Schmutz und Elend gehüllten armen Men schen von anmuthfeindlicher Gestalt, welche auf der öden Scholle nach der (tröstlichen Kartoffel suchen. Ist e» in Esthland so, dann sieht eS niederschlogend, sieht schreckhaft trübe au», dann möchte man gleich den Vogelscheuchen auch Malerscheuchen in» Feld stellen lassen. Wie war e» mit den alten Niederländern, malten die nicht ost genug eben so häßliche Gegenstände, deren Ausführung wir noch heute bewundern? Gewiß und mit Recht, doch nur die Ausführung; war bei ihnen eine naiv« Abirrung von der echten Kunst und ihren für alle Zeiten homogenen Forderungen war, da» wollen wir doch heute ja nicht zu einer mit Bewußt sein eingeschlagenen neuen Richtung erheben. Otto Banck. ordnung des Interpellanten Jacque» den Vorrang ein zuräumen. Letztere besagt: „Die Kammer zählt darauf, daß künftig alle geeigneten Maßregeln werden getroffen werden, um die Sicherheit in Algier herzustellen." JuleS Ferry erklärt, dieses Tadelsvotum im Anträge JacqueS nicht annehmen zu wollen. — Die Kammer verwirft hiernach die Tagesordnung JacqueS mit 236 gegen 220 Stimmen und nimmt diejenige von Meline mit 282 gegen 194 Stimmen an. Die Müuzconferenz, welche ihre Berathungen heute wieder ausgenommen hat, vertagte sich nach einer kurzen Sitzung bi« zum 2. Juli. Mehrere Delegirte, welche noch nicht tingetroffen waren, hatten Entschuldigungsschreiben gesandt. AuS Tunis vom heutigen Abend meldet der Telegraph: Die Absendung von 1200 tunesischen Soldaten nach Sfar wird durch ernsthafte Unruhen motivirt. Es find daselbst mehrere Europäer ver wundet. Die Anwesenheit de« französischen Kano nenboot« „Chakal" verhinderte größere Unord nungen. In der betreffenden Depesche wird die Besetzung von Gabo« und Jl Djerba angerathen. Bukarest, Freitag, 1. Juli. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Senat hat die Verhandlungen über tza« Projekt der Bahnlinie Czernawoda-Küstendje hiS nächsten Herbst vertagt. Infolge dieser Ver tagung beginnen die Banarbetten ans -er Linie Bukareft-Czernawoda erst im Jahre 1882. Die Session ist nunmehr geschlossen worden. Konstantinopel, Freitag, 1. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Unterzeichnung der türkisch griechischen Convention wurde wegen eine« Fehler« in der Abschrift der Urkunden auf Sounabend verschoben. waltschaft gestern zu einer MaffenconfiScation veran laßt sah. Von der letztern wurden die „Politik-, der „Pokrok", die „Narodni Listy" und die „TeSke No- viny" bettoffen, deren Berichte die deutschen Studen ten direkt al» die Provocatoren der Excesse bezeichnen. Die „Politik" bringt über die Vorfälle in Kuchelbad lediglich eine humoristisch angehauchte Notiz unter dem Titel „Studenten in Kuchelbad". Da wird erzählt: „Doch mag über dem deutschen Burschenfeste kein gün stiger Stern gewaltet haben, indem durch ein eigen artige» Zusammentreffen von Umständen beinahe zur selben Zeit etliche 200 böhmische Studenten sich an läßlich einer Landpartie ebenfalls in Kuchelbad zusam menfanden, wa» allerdings der bis dahin sehr gehobe nen Stimmung der Spritzfahrer einigen Eintrag ge- than. Die Befürchtung, eS könne da zu einer Reprise der beklagenSwerthen Crawalle kommen, deren Schau platz unsere Hauptstadt im Laufe der letzten Tage wiederholt gewesen ist, sollte indeß Lügen gestraft wer den; denn die gleich taktvolle Haltung sowohl der böhmischen Studenten, unterstützt von dem calmirenden Einfluß der an Ort und Stelle anwesenden, den distin- guirteren Kreisen Prag» angehörenden Sommerfrisch ler, verhinderte jede ernstere Reibung. ES wurden böhmische Nationallieder, desgleichen die österreichische Volkshymne gesungen, welch' letztere, schließlich von der Kapelle intonirt, auch von den deutschen Studenten milangestimmt wurde. Die Harmonie zwischen böh mischen und deutschen Studenten schien vollkommen wiederhergestellt, und trug der weitere Verlauf der Unterhaltung ein solches Gepräge gemüthlicher Un gezwungenheit zur Schau, daß man darüber schier ver sucht war, die Anwesenheit des unter Assistenz von etwa 20 Gendarmen in Kuchelbad eingetroffenen CommlssarS der Smichower Bezirkshauptmannschaft zu vergessen. Gegen 8 Uhr Abends ist die Menge der poculirenden Ausflügler in den beiden Stu dentenlagern auf kaum die Hälfte ihrer ursprüng lichen Anzahl zusammengeschrumpst, so daß, wie unser Gewährsmann mittheilt, gegen Abend bereit» eine der art beruhigte Stimmung Platz griff, daß sich anneh men ließ, daß auch in den späteren Stunden jeder Grund zum Einschreiten der aufgebotenen „bewaffneten Macht" entfallen sein mag." — Wie eS sich mit dem „eigenartigen Zusammentreffen von Umständen" ver hält, infolge dessen auch die tschechischen Studenten nach Kuchelbad kamen, ist bekannt. Die so launigen und überaus geistreichen Bemerkungen aber über die tactvolle Haltung der böhmischen Studenten, und wie man „schier" versucht war, die „bewaffnete Macht" für überflüssig zu halten, bilden mit Dem, wa» that- sächlich nachgefolgt ist, einen für da» in deutscher Sprache erscheinende Tschechenblatt tief beschämenden Eontrast.— Die„Narodni Listy" beschuldigen sogar die deutschen UniversitätSprofefforen, daß sie indirekt die Ausschreitungen veranlaßt haben, weil sie stet» Prag, Donnerstag, 3«. Juni, Abend«. (W. T. B.) Der akad«misch« Senat der Universität hat beschlossen, sämmtliche Kollegien zu fistiren und bei dem Unterrichtsminister die Bewilligung zu sofortiger Schließung de« Sommersemester«, sowie zur Einleitung der strengsten DiSciplinarunter- suchung anläßlich der jüngsten Ausschreitungen zu beantragen. Buda-Pest, Donnerstag, 30. Juni, Abend«. lW. T. B.) Der Ministerpräsident Tisza wurde in Debreczin mit einer Majorität von 34 Stimmen gegen den Kandidaten der UnabhängigkeitSpartei, Mudrony, gewählt. Nach den bi« heute bekannten Resultaten ist TiSza drei Mal gewählt worden. Lon 382 bekannten Wahlen fielen 218 auf Liberale. Pari«, Donnerstag, 36. Juni, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirten- kammer entwickelte JacqueS, Deputirter für Oran, > seine Interpellation bezüglich der Vorgänge im südlichen Theile der Provinz Oran. JacqueS spricht sein Bedauern aus, daß nicht, wie bei früheren Gelegenheiten, militärische Demon strationen unternommen worden seien, um dem Auf stande zuvorzukommen; er tadelt den Mangel an Vor aussicht und die Vertrauensseligkeit des Generalgou verneurs von Algier (Albert Grövy) und beantragt eine > Untersuchung, sowie die Anwendung wirksamer Maß regeln zur Herstellung der Sicherheit in Algier. — Journault erklärt, er habe, al» er Generalsekretär von Algier gewesen, eine militärische Demonstration im Süden Algiers gewollt, aber der Generalgouver neur habe erklärt, daß man nichts thun dürse. Jour nault verliest Auszüge aus einer osficiellen Depesche, i welche seine Behauptung« rechtfertigen. — Gasconi spricht von einem zwischen der Civilgewalt und der Militärgewalt bestehenden Antagonismus. — Der Kriegsminister Farre setzt die Schwierigkeiten aus einander, mit welchen die militärischen Operationen wegen de» Terrains und der Hitze zu kämpfen haben; er constatirt, daß die Vorsteher der Niederlagen der Alfa gewarnt worden seien, daß diese aber an keine Gefahr geglaubt hätten. Der Minister sagt, eS werde nöthig sein, zwischen Saida und Göryville ein größe res Lager für Erneuerung des Proviants zu errichten. Er lehnt eine Untersuchung nicht ab, stellt aber den Truppen das beste Zeugniß aus und sagt, wenn Fehler gemacht worden sind, so werden dieselben ver bessert werden. — Ein anderer Deputirter von Algier greift den Generalgouverneur und die Militärbehörde heftig an und wirft ihnen Mangel an Vorsicht und Ungeschicklichkeit vor. — Der Lonseilspräsident Jules Ferry vertheidigt das Verhalten des General- gouverneurS und sucht nachzuweisen, daß alle in der Debatte aufgedeckte Versehen militärische Acte seien. Der Generalgouverneur habe die Militärbehörde be ständig ans die Gefahren im südlichen Oran aufmerk sam gemacht. Der Conseilspräsident spricht die Hoff nung au», die Kammer werde der Regierung Zeit Nichtamtlicher Theil. Ue b e r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. ZeitungSschau. (Politik. Narodni Lisch. Wiener Abendpost. Politische Correspondenz. Fremdenblatt. Presse. Neue freie Presse. Extrablatt. Wiener Allgemeine Zeitung.) TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Mann heim. Wien. Prag. Paris. Brüssel. London. Konstantinopel.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichtev. (Dahlen. Neustädtel. Leis nig. Freiberg.) Vermischtes. Statistik und Volkswirtschaft. Eingesandtes. Feuilleton. Kunstausstellung. Eine genrebildliche Landschaft: „Kartoffelernte in Esthlaud" von Gregor v. Bochmann in Düsseldorf bietet eine interessante Betrachtung. Man muß vor- ausschicken, daß diese Leistung technisch sehr hervorsticht und als handwerk-tüchtige Arbeit dem Maler Ehre macht. Er ist sich dieses Verdienstes auch wohlbewußt, wie die wenig schüchterne Forderung von 14000 M. bezeugt. Dieses Bild gehört jener trivialen naturalistischen Rich tung an, welche nicht oben auf dem Parnaß, sondern da unten irgend wo in der Prosa de- Lebens geboren ist und auch darin behaglich zu verharren gedenkt. DaS ist Geschmackssache, über die sich mit den Verfolgern jener Richtung nicht streiten läßt. Man tadelt auch die Dronte und die Fettgan» nicht, daß sie das Fliegen unterlassen und lieb«r beim langsamen Gehen den Erd boden und die Pfütze hübsch unter den Füßen behalten. Trotzdem wird da» Fliegen stet» die charakteristischste und schönste Eigenschaft de» Bogelgeschlechte» bleiben; diese gefiederten fröhlichen Gesellen sind die Bewohner der Lüfte nicht mehr, verlieren ihren Schwung und idealen Typus, wenn wir sie un» ohne Flugkraft denken. Die Lerche der naturalistischen Maler singt nur im Sitzen. Diese Auffassung zieht ein praktische» ruhige» Ar beiten dem aufregenden Studium, dem sehnsüchtigen, idealen Schaffen vor, da» zugleich für die Schönheit 4128 bz. 4 800«. Amtlicher Theil. Dresden, 1. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den vormaligen Accessisten bei der Kreishauptmannschaft zu Dresden, Wilhelm Graf von Hohenthal und Bergen, unter Erthei- lung des Dienstprädicat» als LegationSsecretär, zum Hilfsarbeiter bei dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Hilfsarbeiter im Ministerium der Innern und Secretär bei dem akademischen Rathe, Geheimen Re- gierungSrath vr. Wießner die aus Gesundheitsrück sichten nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand zu bewilligen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kaufmann Julius Häckel zu Leipzig das von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehene Ritterkreuz deS Franz-Joseph- OrdenS annehme und trage. glüht und doch ewig unbefriedigt bleibt; sie greift nicht nach glänzenden Perlen, nicht nach den goldenen Aepfeln der HeSperiden, sondern gräbt nutzbringend in der Erde. Perlen bedeuten Thränen, Kartoffeln be deuten Klöße. Noch einmal, eS muß erlaubt sein, auch eine Kar toffelernte zu malen und man kann vom Künstler nicht verlangen, diesen Gegenstand zu einem poetischen zu machen. Die Genremalerei fordert auch keineswegs ein so hochgespanntes geistiges Niveau. Wofern sie aber als Amft und nickt bloS als ein gewöhnlicher Act der HandwerkSgeschialichteit agiren will, so muß sie ihr prosaisches Sujet nicht bloS charakteristisch, sondern auch mit jenem Grad von Gefälligkeit und malerischem Reiz Vorträgen, welcher das Auge und den einfachsten Schönheitssinn gegen eine grobe Ge- schmackSverletzung sichert. Zwischen Geschmacksver letzung und Sittenverletzung findet in letzter Instanz stets nur ein formeller Unterschied Statt. Nicht jeder Stoff erlaubt eS dem Künstler, die Grazien herbeizu rufen, aber der Häßlichkeit und dem widerwärtigen Eindrücke Thür und Thor zu öffnen, wird zum Atten tat gegen den Begriff Kunst und gegen Alle, denen derselbe heilig ist. Glaubt der Maler seine Darstellung den Anfor derungen de- guten Geschmack- nicht accommodiren zu können, ohne der Wirklichkeit untreu zu werden, be steht deren charakteristische Erscheinung vorzüglich nur im Ausdruck de- Häßlichen, Verkommenen, Misera belen, so paßt eben sein Borwurf für die Kunst nicht, deren nie vom Ideal ganz lo-lö-barem Wesen er von Grund au- Hohn spricht Dann ist vielleicht ein j 168,26 B. 80,90 B. 80,46 «. 20,476 bj. 20,646 Ä. 81 Ä 80,40 V. 174,76 «. H2Ä 16,270 bz. 176,10 bz. 208». Juni (Pro- loco 190 btt E , Juli Aug. ctober 2l4,v0, Koggen loco ,60 M Seplbr.-Octbr. , matt. Spi- ini-Juli 67,70 N.Septbr.- - gek, festest. G, Jimi« mber - October matt. Has« 167,60 M. R «., still. Juni (Pro- >co 234—24» M., . K. G., —. iS loco 68,60 loco 66,00 l 68 M. 6>1O3,6O «. >» 100 ». lasten, die Angelegenheiten im südlichen Algier zu einem guten Ende zu führen. — Brisson tritt Ferry'S Ausführungen bezüglich der Frage der Verantwort lichkeit entgegen und sagt, weder der Generalgouver neur, noch die Regierung, noch die Militärbehörde werden sich von den Anklagen rein waschen, deren Gegenstand sie heute gewesen. Floquet schlägt eine Resolution vor, welche be- . daß die Kammer, in dem Wunsche, die Civilregie« Telegraphische Nachrichten. rung in Algier zu erhalten, die Krisis zu beendigen Furst Bis- Vorgänge Algier zu ernennen. Dieser Antrag wird marck, iA heute Morgens mlt Gemahlin und feinen 330 gegen 155 Stimmen abgelehnt. — JuleS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite