Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 01.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193302017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19330201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19330201
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1933
- Monat1933-02
- Tag1933-02-01
- Monat1933-02
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««msprrch-AnfchMH : Amt Ore«-« Ar. SIS« tü-A-r.: alt-aupreff« M-semttz P»»ch«ck-K»at»: Ar. Sir vr««-«» Mittwoch, den 1. Februar 195S Nr. 21 Dieses Blatt enthLN die amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile vlasewitz, Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Rochwitz, Wachwitz und Laubegast (II. und w. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Riederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weidig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Derta«: al-aav-Luch-rocker- and Verl«a-«nstatt H«nn«m L«y«r S tt». Vfesden-Llatewitz. - VeranNvvrüich für Lokale« «ar, Drache für S-rtO«» I»ch«U E»,e« Lerner -«<-« m Dresden. mit Loschwtyer Anzeiger Tageszeitung für das Ssillche Dresden und feine Vororte. Viert«»-1 Anzeigen werden die 8 qe, palten« Petit-Zetl« mit LS Got-ps«ain4« dererdaet, AeNamen die 4 geipalten« Zes* .M. r.-, I mit 100 Goldpfennigen. Anzeigen u. HeNamea mit platzoonchriften und ,chw>enqen Satzarten werden mit so^ Ausschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorn». 11 Uhr Für das Erscheine» der Anzeigen an bestimmten Lage» oder Plätzen, ,o«oie für telephonische Aufträge wird keine Gewähr geleistet. Insertionsdeträge sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig Lei späterer Zahlung wirb der am Lage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nung qebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Mage ob. Konkurs d. Auftraggebers Srichemi lägiich mil den Leilagen: Amt». Fremden- und Knrttst«, Agrar-Warte, Radio-Zeitung, Rur «>n. ßündchen Lachen, Aus alter u. neuer Zett, Vioden-Zeitung, Schntttmusterbogen. Oer Le,uqsr>reis betr. monatl. . sn chl. ZO pfg Lrägerlohn. durch die Posi ohne Zustellgebühr monatl M.2.-, eirisckl Z0Pfg- . — ^-dattilM UNd GkvodtttoN I p»staeb. Für FLNe yöh. Gewalt, Krieg,Streiks u,w.Hai der Sezteher keinen Anspruch aut sH" . Leserg.b,w.Rachlteferg.d. Zeitung od.Rü-kzahl d.Lesegelbes, vru-k: Siemens Landgraf I soiroMMp»» Aachst.,Oresden-Freitat. Lei unverl.einges.Manuikr. istRückp. bet,ufüa. Für Anzetgen, s * f » durch vernipr. oufgegeb werd., könn. wir eine Derantw bez. b. Rlchtiqk nicht übernehm ——————— ^ayrqanq » Bor »ie Wahl gesteNt: » « AKWW « UW> Ilkl MW« Aw«! Das Experiment Reichskanzler Hitler — Str beiden Worte, -ße am Montag in riesigen Schlagzeilen von den Köpfen der Zeitungen schrien und in Hundert- tausenden von Extrablättern verbreitet wurde«: bedeuten sie ein Kabinett Hitler? In der Tatsache, daß dies« Frage verneint werden muß, liegt auch schon di« Begrenzung der Macht, die der Reichspräsident Adolf Hitler anvertrant hat. Wa» am Montag zusammengefügt und vom Reichspräsidenten vereidigt wurde, ist kein Kabinett Hitler, sonder« ein Kabinett Hitler- Papen-Hugenberg. Der Reichspräsident ist mit diese« Entschloß von de« Grundsätzen abgegangea, die er noch während der Rovemberverhandlnnge» fest- gelegt hatte. Hieß «S damals in dem Schriftwechsel noch, der Reichspräsident befürchte, daß ein von Hitler ge führtes Präsidialkabtnett „sich -wangSlLufig zu einer Parteidiktatur mit allen ihren Folgen für ein« außerordentliche Verschärfung der Gegen sähe im deutschen Volke entwickeln würde", so hat -er Zwang der Lag« nunmehr jene Befürchtun- gen des Reichspräsidenten besiegt und ihn ver anlaßt, ein Kabinett Hitl«r zu akzeptieren, in dem allerdings als starke Gegengewichte Papen und Hugenberg erscheinen. ES handelt sich gleichwohl um ein aus gesprochenes Präsidialkabinett, denn e- verfügt bislang über keine parlamem tarische Mehrheit. Man hat daS Zentrum, daS sich der Kombination anschließen müßte, um dem neuen Kabinett ein« parlamentarisch« Mehrheit zu verschaffen, wäh- rend der Kabinettsverhandlunger» überhaupt nicht befragt. Man hat «S vor ein« vollendete Tatsache gestellt und eS ist also nicht verwunder- lich, daß man sich in Zentrumskreisen nun aus den Standpunkt stellt, abwart«n zu wollen, welche konstruktiven Pläne denn daS neue Kabinett entwickeln werde. Hier liegt in -er Tat die Schicksals frage nicht nur deS Kabinett- Hitler-Papen- Hugenberg, sondern auch die Entscheidung über die politische Zukunft Adolf Hitler-, der ge- -wungen sein wir-, in hohem Maße auf -ie Wünsche und Forderungen der anderen in seinem Kabinett vertretenen Gruppen Rücksicht zu nehmen. ES ist ein großer Versuch, den der Reichs- Präsident mit der Schaffung diese- Kabinett- ge macht hat. Aber eS ist keine schlüssige Probe auf da- Exempel, da- mit dem September 1SSO begann und dessen Lösung immer wieder heraus- geschoben wurde. DaS am 30. Januar geschaffene Kabinett ist schwerer belastet, al» irgendeines der Kabinette vor ihm, denn zu allen akute« pokitifche« m»b Wirtschaft- lichen Probleme« gesellt sich jetzt »och bi« Last der präzise« und weitgehende« Ver sprechungen, -ie der nunmehrige Kanzler nicht nur feine« Partelangehörige«, f„den» dem deutsche« Volke feierlich gegebe« hat. ES wird sich zeigen müssen, ob er wirklich da» Volk meinte. Aber dann erst erhebt sich die Frage, ob er da», wa» er wollte, unter den gegenwärtigen Umstünden und in -er Kombiua- tion, in die hineinzugehen er sich entschlossen hat, auch wird verwirklich«« käurrem LS wird gearbeitet M WM KMU- ! UW 9« der Sitzung deS NeichSkabiaettS am DienStaguachmittag wurde beschlossen, de» Reichoprälldente« eine Verordnung über deu Reichskommlssar für das Land Preusse« vorzuschlagen. Danach sollen -i< «ach der Verordnung des Keichsp rass deu ten, betreffend die Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiete deS Landes Preussen vom 20. Juli vorige« JahreS dem Reichskanzler in fei- «sr Eigenschaft als Neichskommissar für daS Land Preussen zustehenden Befugnisse dem Stellvertreter des Reichskanzlers und ReichSkommissar für das Land Preussen Reichskanzler a D. v. Papen übertragen «»erden. Ferner setzte daS Kabinett feine Aussprache über die politische Lage fort. Der Reichskanzler erstattete Bericht über die Verhandlungen mit de« Zestr»». Eine Beantwortung der Fragen d«S Ao- trumS ist noch nicht erfolgt. Einen besondere« Raum i» de» Be ratungen «ahm die Aussprache über Mass nahme« z«r Steuerung wirtschaftlicher Scheide« ei«. (Es dürste sich hier im wesentlichen nm landwirtschaftliche Fra gen bandeln.) * Heilte geht's weiter Das Neichskabinett trat heute mittag zu einer weiteren Sitzung zusammen, in der die politische Aussprache fortgesetzt wird. In dieser Sitzung dürfte wahrscheinlich auch die Frage behandelt werden, wann die Regierungserklärung im Reichstag abgegeven werden soll. Wie verlautet, beabsichtigt die Neichsregierung, auch eine Stelle für Arbeitsrecht zu schaffen. Diese Stelle wird sich im wesentlichen mit Tarif- fragen und ähnlichen auf dem Gebiete des Tartfrechtes liegenden Dingen befassen. MMkltk Wlw-MsWW Garantien erforderlich Die Zentrumsfraktion deS Reichstages nahm gestern nachmittag den Bericht ihres Parteiführers Dr. Kaas über seine Verhandlungen mit dem Reichskanzler Hitler entgegen. An den Bericht schloss sich eine ausgedehnte Aussprache. Das Zentrum hat an den Reichskanzler eine Reihe formulierter Fragen gestellt, um die Haltung der Neichsregierung gegen über bestimmten verfassungsrechtlichen sozialen und wirtschaftlichen Fragen zu klären und somit Garantien zu erhalten, die geeignet wären, die bestehenden Be denken gegen eine Ermächtigung an die Neichsregierung auszuräumen. Von der von Reichskanzler Hitler zugesagten Be antwortung dieser Fragen will das Zen trum seine Haltung abhängig machen. Demgemäß wurden Beschlüsse in der Fraktionssihung noch nicht gefasst. Bevor die Antwort der Regierung nicht vorliegt, läßt sich der Ausgang der Verhandlungen mit dem Zentrum naturgemäß nicht vor- hersehen. Toch bestand am Dienstag abend der Eindruck, -aß jedenfalls eine Konfliktstimmung in der Zentrumsfrak tion nicht vorherrsche. Der Wunschzettel des Herrn Kaas Wi« -ie T.U. erfährt, dürft« di« Reichs- rester«»- die »»« Ze«1r«w gestellte« Frage« schriftlich deaLtworle«. S«S de« »wfa»«retche» Fragebogen des Zentrums sind folgende Pnakte hervorzohebe«: Zunächst möchte daS Zentrum wisse«, ob die Erklärung eines StaatsnotstanbeS beabsichtigt sei; ferner ob in Preussen die verfassungsmässi ge« Grundlagen wiederhergestellt werde» wür den? ob das Sicdlungswerk mit Rachdrnck in Angriff genommen werde? ob das ReichSarbeitS- Ministerin« abgebant werden solle. Weiter, ob Massnahmen gegen sozialpolitische Härte« vor» gesehen seien und ob die Unabdingbarkeit ber Tarifverträge angctastet werde» dürfe. SM MW M ÄMVMWM (Don unserem Berliner Berichterstatter.) Der neue Reichsinnenminister Dr. Frick hat angekündigt, daß die Neichsregierung im Reichstag ein Ermächtigungsgesetz, das durch besondere Vollmachten ergänzt wer den soll, einbringen werde. Wörtlich sagte Frick: „Wir brauche« diese Vollmacht««, »« baS grosse Werk. daS wir mit Li«- fetznna aller Kräfte -urchzusühre« ge willt sind, nämlich -le geistige ««d nationale Ernenernng «asereS Vol tes, eadltch zur Tat werde» -« lasse»." Nun ist ein solches ErmächtiaungSgesetz nur mit einer Zweidrittelmehrheit deS Reichstage- zu erlangen. Die gegenwär- tige RegierungSkoLlUion verfügt »tcht über die Mehrheit im Parlament; auch wenn daS Zentrum sich dazu verstehen wollte, die gegenwärtige RegterungsbasiS -u verbreitern, würde die notrvendiae Mehrheit für den Erlaß eines Ermäch tigungsgesetzes nicht zustande kommen. Daraus schließt man in parlamentarischen Kreisen, daß über kurz oder lang die Auf lösung deS Reichstages sich nicht werde vermeiden lassen. In diesem Zusammen hänge wird darauf yingewiesen, daß schon i» der Zeit vor ber Regierungsbildung nationalsozialistische Politiker angckün- bigt haben, Hitler werde, Reichskanzler geworden, alsbald den Reichstag auflösen, um durch Neuwahlen eine Stärkung der Rechten herbetzuführen. SM MM W WWIM SW So« massgebender Stelle wird die am Montagabend »or der a»sla«dische« Presse abgegebene Erklärung a«f das be stimmteste wiederholt, dass irgendwelche Experimente wirtschafts- oder gar wäh- ruagSpolitifcher Art «icht in Frage käme» »nd dass sie von keinem Kabinetts- Mitglied beabsichtigt feie». Die Unterstreichung dieses Standpunk tes der neuen Reichsregierung erfolgt besonders im Zusammenhang damit, daß Montag und Dienstag gewisse deutsche Anleihen an der Börse attackiert worden sind. Es wird die eindeutige Versicherung abgegeben, daß ein sachlicher Grund für solche Börsenvorstöße in keiner Weise vorhanden sei. Man hat deshalb auch die leberzeugung. daß sie ganz anderen als achlimen Motiven entspringen. Jeden- allS haben -ie Besitzer von deutschen An- leihen keine Veranlassung, irgendwie be unruhigt zu sein. Im gleichen Zusam menhang wird auch gegenüber gewissen Gerüchten betont, daß die Frage eine- Wechsels in der Leitung der Reichsbank nicht aktuell ist. ArbettsdienstpMt nicht attuett! von aktueller Bedeutung ist tm Zu sammenhang xnit den Plänen deS Reichs^ kabinettS die Umwandlung deS freiwilli gen Arbeitsdienstes in eine generelle Ar- oeitSdien st Pflicht. Hierzu erfahren wir von gut unterrichteter Seite, daß diese Pläne doch weit größeren Schwierig, ketten gegenaberstehen, als man in der Oeffentlichkeit weiss. Die Befestigung von S0V000 jungen Leuten durch ArbettS- dtenstpflicht würde in einem Jahre rund 800 Millionen Mark Kosten verursachen. Dieses Geld ist vorläufig einfach nicht vor handen. ES scheint hier wie in so vielen Fälle» der Wunsth den Mögltchkette»
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