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Weißeritz-Zeitung : 21.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191401219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-21
- Monat1914-01
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 21.01.1914
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Weißentz-Mitung Die 80. Jahrgang Mittwoch den 21. Januar 1914 abends Nr 18 1 .1 oder dererr Naum bcrech- uet. Bekaminnachuugen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische uudkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag.— Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pf. leuchlungs- und Kraftanlagen, 4 auf Gewerbe- und Fabrik betrieb, 2 auf Selbstentzündung, 8 auf zündende und 19 auf kalte Blitzschläge, einer auf unabwendbare Zu,alle und außergewöhnliche Ursachen, während 2 Fälle un aufgeklärt blieben. — Bor 25 Jahren (1888) wurde unser Bezirk von nachverzeichneten Schadenfeuern heimgesucht Am 4. Januar brannte die Weigendsche Mühle in Henners dorf nieder, am 8. Januar in Waltersdorf eine Scheune des Gutsbesitzers Schmiedel, am 28. Januar die Scheune des Gutsbesitzers Heinrich in Reichenau, am 5. Februar der Holz- und Kohlenschuppen des Bäckermeisters Weidauer in Glashütte. Am 19. Februar entstand im Forsthause zu Schmiedeberg ein Stubenbrand, der noch rechtzeitig entdeckt und gelöscht wurde. Am l. März wurde in Frauenstein ein Ladenbrand im Grundstück des Schnittwarenhändlers Feller gelöscht, ehe er größeren Um fang annehmen konnte. In der Nacht vom 2. zum 3. April brach in der Maschinenfabrik von Dornbusch in Schlottwitz ein Schadenfeuer aus, das aber bald unter drückt werden konnte. Am 25. April wurde in Pretzschen dorf das Haus des Schneiders Berndt eingeäschert. Das gleiche Schicksal hatten am 23. Mai in Altenberg (noch Geising zu gelegen) neun Pochwäschen, ein Brennhaus, ein Schmelzhaus und mehrere Nebenhäuser, im ganzen 19 Gebäude. Durch Flugfeuer geriet auch ein Haus in Altenberg selbst in Brand, konnte aber noch gerettet werden. In der Nacht zum 26. Mai brannte das Haus des Fuhrwerksbesitz-rs Herklotz in Altenberg nieder. Am 2. Juni wurde ein beim Gutsbesitzer Schröter in Nassau ausgebrochenes Schadenfeuer im Entstehen gelöscht. Am 6. Juni entstand im Abort der Marschnerschen Dampf mühle in Geising ein Brand, der noch im Entstehen ge löscht werden konnte. Am 10. Juni schlug der Blitz in die neuerbaute Scheune des Mühlenbesitzers Kröhnert in Ammelsdorf und zündete. Die Scheune wurde vollständig vernichtet. Am 14. Juni wurde ebenfalls durch einen Blitzstrahl das Scheunen- und Stallgebäude des Zimmer- mannschen Gehöftes in Pretzschendorf bis auf die Um- sassungsmauern zerstört, ebenso das Gehöfte des Gutsbe sitzers Krumpolt in Hennersdorf. Das gleiche Schicksal hatte eine Wirtschaft in Ruppendorf, nachdem wenige Stunden vorher der Feuerversicherungsvertrag in Kraft getreten war. Am 27. Juni entstand in der Sandmühle durch Ausbrennen der Zapfenlager des Wasserrades ein Brand, der nur dadurch zu löschen war, daß in den seit langer Zeit nicht benutzten Graben Wasser geschlagen wurde. Am 10. Juli wurde durch einen Blitzschlag das Wohngebäude des Wirtschastrbesitzers Steinigen in Bären fels in Asche gelegt. Das gleiche Schicksal hatte das Haus des Kramers Liebscher in Hermsdorf bei Frauen stein. Am 7. August brannte in Großölsa das bewohnte Seitengebäude des Kunzeschen Gutes nieder, am 11, Aug. die Scheune des Gutsbesitzers Liebeheim in Dors Bären stein und am 21. August der Arbettsschuppen des Bau- gewerken Herklotz in Reichstädt. In letzterem Falle geriet durch Flugfeuer auch das Strohdach des Stellmacher Rüdigerschen Hauses in Brand, konnte aber im Entstehen noch gelöscht werden Am 10. Oktober wurde das nahe zusammen, so stoßen die Stallungen meines ersten Nachbars direkt an die meinigen, Katzen usw. konnten un- gehindert hin und her laufen. Die Weide meiner zweiten Nachbars grenzt auch direkt an mein Gehöft, er waren viele Schweine darin aufgetrieben, wovon 80 kleine eingingen. Trotzdem blieb mein Bieh von der Seuche verschont. Sogar unser Tierarzt riet mir, ich solle die Kühe infizieren, es wäre dann ein Abheilen und eine Sperre über den Ort, da mein Gehöst doch nicht ver» schont bleibe. Ich wies aber seinen Rat energisch zurück, indem ich ihm sagte, daß ich es doch mal abwart«» wolle, was es gäbe. Auch vor Ueberläufern kann ma» sich nicht hüten, z. B. kam meines Nachbars Knecht, um etwas zu holen. Als er auf dem Hofe niemand fand, lief er sofort in den Kuhstall, der gute Mann dachte nicht an Ansteckungsgefahr. In einem solchen Falle streute ich sofort wieder Kalkstaub. Hoffentlich mache» viele Landwirte von diesem einfachen Mittel Gebrauch, um sich vor großem Schaden zu schützen." — Eine Rücksichtslosigkeit gegen Zugtiere, die einer Tierquälerei gleichkommt, ist das längere unnötige Siehrn- lassen von Fuhrwerken, besonders abends, und vor Wirts» Häusern. Oft kann man es erleben, daß Pferde hungernd und frierend spät nachts am Wirtshaus vor Ungeduld und Sehnsucht nach Stall und Futter unruhig werden, während der Führer im warmen Zimmer sitzt. Endlich wenn er zum Bewußtsein kommt und seine Verspätung bemerkt, dann werden die erschöpften Tiere gewöhnlich noch recht gejagt und mil Peitschenhieben traktiert. Ist ein längeres Halten unbedingt nötig, müssen die Pferde gut zugedeckt werden. Die Decken sollen aber sorgsam übergelegt und an den Seiten gut beseitigt, sowie vorn übereinandergelegt sein. Flüchtiges Ueberwerfen nützt nicht viel. Ein Tier, dessen Arbeitskraft ausgenützt wird» und das bei guter Behandlung willig und freudig dient, hat Anspruch darauf, daß es nicht ohne Not Entbehrungen und Qualen ausgesetzt witd. Es müßte allgemein üblich werden, daß der einsichtsvollere Teil des Bölkes solche Rücksichtslosigkeiten gegen die Zugtiere nicht mehr schweigen!» hingehen läßt, sondern für die Hilflosen eintritt. Altenberg. Daß in unserer Gemeinde, in der mit vollstem Recht über den geringen Kirchenbesuch geklagt wird, doch noch religiöses Leben herrscht und Berlangen nach dem Worte unseres Gottes vorhanden ist, da» beweist zu: Genüge der überaus zahlreiche Besuch der Bibelstunden. Diese auf Veranlassung des Herrn Pastor Raecke wieder aufgelebte Einrichtung ist einem aus gesprochenen Bedürfnis der Gemeinde entgegengekommen. — Wie groß die Schneemassen in den Wäldern sei» müssen, beweist die Tatsache, daß man in diesen Tage» zwei Hirsche gefunden hat, die auf dem Wege nach dem Futterplatze vor Entkräftung im tiefen iSchnee stecke» geblieben waren. Glashütte. Ein Bierteljahrhundert vollendet sich Heuer, seitdem mit dem Bau der Müglitztalbahn Ernst gemacht wurde In Lauenstein wurde ein Bauburea» Wohnhaus des Handarbeiters Preuße in Lungkwitz ein geäschert, am 1. November das dem Gutsbesitzer Rietzschel gehörige Hau« Nr. 18 in Döbra, in dem schon wenige Tage vorher, am 29. Oktober, ein im Entstehen be- grtsfenes Schadenfeuer rechtzeitig bemerkt und unterdrückt worden war. Am 3. November wurden Scheune und Stall des Gutsbesitzer» Böhme in Trotta bei Maren ein Raub der Flammen und am 16. November in tzolzhau die Scheune de» Augustinschen Gasthofs. — Wie bleibt mein Gehöft von der Maul- und Klauenseuche verschont? Unter dieser Ueberschrtft gibt in der Landwirtschaftlichen Zeitung für Westfalen und Lippe ein Landwirt über ein Borbeugungsmittel, welches er im Jahre 1911 benutzte, u. a. folgendes an: „Ich wandte folgende, Borbeugungsmittel an: 1 Scheffel frischer Netz- kalk wurde zu Staub gelöscht, hiervon nahm ich ein Waschbecken voll und streut« es jeden Morgen in dem StaU umher; ,« erfolgt darauf natürlich ein furchtbares Geprüfte der Tiere, da die kleinen Kalkstäubchen sich in alle Winkel verteilen; man lasse sich aber nicht durch dus Geprusie bange machen, es schadet den Tieren nicht». De» Mittag», wenn Ich vom Felde kam, nahm ich einen großen Schwamm, tauchte denselben in Borsäurepulver errichtet, weiter die Abschätzung des erforderlichen Grun!» und Bodens vorgenommen usw usw. Im August er folgte die Vergebung von Erdarbeiten. Am 17. Sep- tember wurde der erste Spatenstich getan und zwar ain hiesigen Bahnhofsbau. Äörnchen. Am vergangenen Sonnabend hielt die Nachbarbier-Genossenschaft unserer Gemeinde ihre fatzungr» gemäße Hauptversammlung im hiesigen Gasthofe ab. Bei den stattgefundenen Wahlen wurden der derzeitige Norstand, Herr Wirtschaftsbesitzer Kästner und die Ausschuß- Mitglieder wirdergewählt. Bei einem Fäßchen Bier, Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonnabend hielt der Turn- verein „Jahn" sein Weihnachtsvergnügen ab, das in der Hauptsache in der üblichen Weise verlief, aber doch auch eine sehr beifällig aufgenommrne „Neuheit" brachte; die „Turnräte" wurden beschenkt; ein jeder erhielt ein „passendes Geschenk" mit einem „passenden Reim" überreicht. Kommenden Freitag findet eine kleine Weihnachtsfeier für die Zöglinge statt. — Heute Mittwoch abend veranstaltet der hiesige Eisklub ein Konzert — Der hiesige Hausbesitzerverein hält am morgenden Donnerstag abend» 8 Uhr im Gasthof „Stadt Dresden" eine Versammlung ab, in der den Teilnehmern ein Vor trag mit dem zeitgemäßen Thema: „Der Wehrbcitrag und seine Veranlagung" geboten wird. — Theater Am kommenden Freitag gastiert in der Reichskrone zum ersten Male die Bereinigung Dresdner Bühnenkünstler unter persönlicher Mitwirkung und Leitung von Camillo Randolph, ehem. Mitglied des Dresdner Residenztheater. In Szene geht Anzengrubers Werk: „Der Meincidbauer". Die Hauptrollen sind u. a. wie folgt besetzt: Broni, Claire Winter - Witzschold vom Residenztheater in Hannover, Franz, Johannes Kunde vom Residenztheater Dresden, Meineidbauer, Camillo Randolph vom Residenztheater Dresden. — Einiges aus den Stadtverordnetensitzungs- Protokollen vor 25 Jahren: Mit dem 1. Januar >889 wurde das Anfangsgehalt der ständigen Lehrer auf 1200 Mark erhöht. Der Haushallplan der Stadtkasse für 1889 schloß mit einem Fehlbetrag von 16522 Mark ab (1914 18 206 Mark), der Haushaltplan der „Armen- und Hospitalkasse" mit einem lleberschuß von 84 Mark (1914 mit einem Fehlbetrag von 3125 Mark). Das Gehalt des Laternen Wärters wurde auf 180 Mark erhöht. Der Jnnen-Umbau des Rathauses und die Neupslasserung der Herrengasse fanden Genehmigung bez. kamen zur Aus führung. Das Rathaus erhielt einen Fahrstuhl. Im Festzuge zum Wettiner Jubiläum in Dresden war die Stadt durch eine Deputation mit dem neuangefertigten Banner vertreten. Der am Schulgäßchen gelegene sog. Wohlfahrtsche Turm mit Garten wurde von der Stadt- gemetnde für 920 Mark erworben. (Leider ist er später abgebrochen worden). Am 5. Juli wurde der Stadtrat ersucht, um eine Verbindung unsrer Bahnlinie mit Moldau zu petitionieren. Am 1. Juli wird das Gehalt des 2. Hilfslehrers von 750 auf 800 Mark erhöht. Am 4. Oktober beschloß man die Erhöhung der Zahl der Stadt- verordneten auf 12; der Stadlrat nahm aus verschiedenen Gründen vorläufig einen ablehnenden Standpunkt ein. Am 29. November traten die Stadtverordneten einem Ratsbeschlusse bei, einen Bauverwalter, der die Baugewerken- schule besucht hat, und zum Bahnmeister-Assistenten qualifiziert ist, anzustellen, da das bauliche Wesen in unserer Stadt so zugenommen habe, daß man nicht länger einem Rats- Mitglied« die Leitung ohne fachmännische Beihilfe zumuten könne. Am 23. Dezember wurde die für l 890 geforderte Kirchenanlage in Höhe von 1200 Mark verwilligt. — Im Bezirk des Brandversicherungsamtes Dippoldis- wolde fanden in den Jahren 1910 und 1911 nachfolgende Bersicherungsfälle statt. 1910 65, die bei der Gebäude versicherung 167431 Mark erforderten, von diesen Fällen waren 2 auf erwiesene, 9 mutmaßlich auf vorsätzliche Brandstiftung, 3 auf Fahrlässigkeit bez. unvorsichtigen Grbrauch von Streichhölzchen (darunter einer durch Kinder), 2 (darunter einer durch Kinder) auf erwiesene und einer mutmaßlich auf Fahrlässigkeit bez. unvorsichtigen Gebrauch von Feuer und Licht, 3 auf mutmaßlich mangelhafte Feuerungsanlagen und Schornsteine, einer erwiesen auf sonstigen Gebrauch von Feuerungsanlagen, einer auf elektrische Beleuchtung», und Kraftanlagen, 3 auf Selbst entzündung, 7 auf zündende und 33 aus kalte Blitzschläge zurückzusühren. — Im Jahre 1911 wurden für 55 Ver- sicherungsfälle 94 458 Mark bezahlt. Bon diesen Fällen kamen einer auf erwiesene und 5 mutmaßlich auf Brand stiftung, einer (durch Kinder) erwiesen auf unvorsichtigen Gebrauch von Streichhölzchen und einer (ebenfalls durch Kinder) erwiesen und 2 mutmaßlich auf unvorsichtigen Grbrauch von Feuer und Licht, 5 mutmaßlich auf mangel- haste Feuerungsanlagen und Schornsteine, 2 erwiesen auf sonstigen Gebrauch von Feuerungsanlagen, einer auf Lokomotiven und Lokomobilen, einer auf elektrische Be- (nicht aufgelöst), ließ durch einen Knecht oder Schweizer die Mäuler ofsenhalten und wusch dieselben gründlich aus; auch die Schnauzen wurden damit ordentlich abgerieben. Es geschah dies deshalb mittags, weil dann keine FÜtte« rung stattfindet. Zwischen die Klauen der Tiere streut« ich ebenfalls etwas Borsäurepuloer. Im Schweine stall streute ich auch jeden Tag von dem Kalkstaube. Ob er aber ganz kleinen Ferkeln schadet, weiß ich nicht, sechs Wochen alten Ferkeln schadet er nicht mehr. Des Abend» streute ich auf die Düngerstätte und rund um die Vieh- gebäude auch von dem Kalksiaube. Nur so von dem Besitzer selbst oder unter seiner persönlichen Aussicht be handeltes Bieh bleibt von der Seuche verschont. In unserem Orte blieb außer meinem Gehöst keins von der Seuche verschont. Die Gehöfte liegen hier alle ziemlich Inserate werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeile TMeitW M WM siir WMM SchMckrg u. U Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage Mir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garanti Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. „Weitzeritz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae- geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei, monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an.
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