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Dresdner Journal : 22.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188405220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-22
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Journal : 22.05.1884
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/ Donnerstag, de« 22. Mai. 1884 M1IS Tdvollemeotsprvlsr DresdnerIourml Verantwortliche Redactton: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. s 1 i -i 4 » v. Nostitz-Wallwitz. ) Nachdruck verboten. D. Red. a in gar keinem Zusammenhänge mit eines xi ixt »» k! 8»»«» «r rb»Ib ä«»6eut»obe> koiobs« tritt?ost- u»6 8tvropsl«u»ebl»^ tuaru » V. U-I I» r»»»»» L«leb«: Hbrlivb: . ... 18 Llark. ^Mrliok: 4 b0 ?k. tüiarolii« Lumwsr»: 10 kk. der Finanzen. Für den Minister: Meusel. Münckner. Ott. IM Urlck Feuilleton. Redigitt von Otto Banck. Die vapim n vn- en. s, New Siilun- l mehr I «otirtni »», jU ich um Pr sich in de- chreilen julübl actien leie sich grSßne mußten I emen, in ischinen obi und stellten 1^, und ishüliea n. Äon i gesucht n. 4^, t. LW. riese »er j i. Unter >s meiste wahrend i achlässigt bis aus > zu etwai allen ge- l, Tretd. , letztere s Sorten *) ,Au» dem westlichen Himalaja." Erlebnisse und For schungen von Karl Lugen v. Ujsalvy, Lerlag von Broekhau» tu Leip-tg. lei »et! Nachricht -wKo6ei i, verlor! tachle Äe! irsniveau i bstständig -peeillu t Weichen svr diese denj flau, i Eugen v. Ujfalvy über Turkestan und britisch Indien.*) Karl Eugen v. Ujfalvy, der in Wien geborene Ungar und Pariser Professor, hat schon zwei Mal Sibirien und Eentralasien durchwandert, in erster Linie, um anthropologische Forschungen anzustellen. Zu gleichem Zwecke hat er 1882 9 Monate im westlichen Himalaja zugebracht. Wie der berühmte, leider früh verstorbene, russische Reisende Fedschenko, der im Ge folge der russischen Truppen Jnnerasien erforschte, mit seiner muthigen Frau gereist ist, so war auch Ujfalvy auf allen diesen, zum Theil gefahrvollen Fahrten von seiner Gattin begleitet. Gefahrvoll besonders, so weit die russische Macht reicht, der er — so sagt das „Fremdenblatt" in seiner ersten Uebersicht über das wichtige Werk — als Ungar zuwider war. Sagte ihm doch beim anthropologischen Eongreß in Moskau ein russischer Gelehrter, dem er bemerkte, daß er stets nur Günstiges übet Rußland geschrieben habe: „Gestehen Sie nur ein, Sie glauben das Gute, das Sie gesagt haben, selbst nicht." So kam es unter Anderm, daß Nichtamtlicher Theil. Uebersicht: Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (Tslsgraphe. Hamburgischer Torre- spondent.) Tage-geschichte. (Dresden. Berlin. Augsburg. Karls ruhe. Wien. Buda-Pest. Brüssel. Rom. Lou don. Kairo.) Dresdner Nachrichten. Provinzialvachrichten. (Leipzig. Buchholz. Frei berg. Löbau.) Statistik und Lolkswirthschaft. Eiogesandtes. Feuilleton. Tageskalender. Inserat». Telegraphische Witteruagsderichte. Beilage. Provinzialnachrichten. (Leipzig.) UnglückSfLlle in der Provinz. Vermischtes. Statistik und Lolkswirthschaft. Lotteriegewinnliste vom 20. Mai. Kirchevnachrichtea. Börsennachrichten. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 21. Mai, Vormittag-. (Tel. d. Dresdn. Journ.*) Der Unfall, welcher sich vorgestern beim Abtragen einer Brücke durch Mannschaften deS EisenbahnregimentS zugetrageu hat, stellt sich glücklicher Weise weniger erheblich dar. Nur 1 Soldat ist durch einen Beinbruch, ein zweiter an der Hüfte erheblich, aber nicht lebensgefährlich, 5 andere endlich leicht verletzt. (Vgl. die Rubrik „Vermischtes" in der Beilage.) Stuttgart, Mittwoch, 21. Mai, Mittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.*) DaS Befinden deS Königs ist erheblich besser, die Fiebererscheinungev find geschwunden. Der König kann voraussichtlich iu den nächsten Tagen daS Zimmer verlassen. Paris» DienStag, 20. Mai, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Senats ver langte der Senator Gavardie (von der Rechten), an die Regierung eine Interpellation betrefft AegyptenS zu richten. Der Ministerpräsident Ferry erwiderte, daß die Verhandlungen gegen wärtig noch fortgesetzt würden und eS daher an gezeigt sei, die Diskussion zu vertagen. Gavardie verblieb bei seinem Verlangen und rief dadurch eine Unruhe hervor, welche den Präsidenten zwang, dir Sitzung zu suspendiren. Später beschloß der Senat die Vertagung der Interpellation Gavardie. Die nächste Sitzung wurde auf kommenden Montag anberaumt. In der heutigen Sitzung der Deputirten- kammer verlas der Ministerpräsident Ferry eine ministerielle Erklärung, betreffend den iu Tientsin zwischen Frankreich und China abgeschlossenen Vertrag. (Vgl. die Rubrik „Zeitungsschau".) Der Marineminister brachte eine Creditforberung von 38k Millionen für Tonkin und von 5 Millionen für Madagaskar ein. Die DiScussiou über daS RecrutirungSgesrtz wird von der Kammer bis zur nächsten Sitzung zurückgestellt. Der Deputirte Baron Soubeyran wünscht eine Interpellation *) Nachdruck verboten. D. Red. Inseratenpreise r k^lr 6sn kaum einer ?«titreils rv ?s Unter „Lin^esanät" äiv 2vile SV ?k. Lei Tabellen- un6 2iSsrn»atr 50 Xus»cbla^ Krsedvlnen r Ikxlieb mit ^usnabm« 6er 8onn- vnä k'eierta^e ^beu6» kiir 6ea kolxsnilsn Tust. des Innern und lai 1884 I bVLM, > mmmUu ; Dam er Baut j MlauU t rdweflt Balij» > H Lau» Lt Pli«» -i Golvre» < ale »L.Si; Aoldaw; 1871/78« l V. 1888 >4otldaik< . 115,0»; ß — »ev«, l'oaä« - - U«N«b» busiüu - Sckil Str»« M. 6, A»»»ir krtztz tz . »1tt.lt> >«M»L trüd lo. II, »,1« unbegreiflich unwissend in Bezug auf Alles und Jedes, was in der Welt — darunter verstand sie natürlich die Nachbarschaft — vorging; sprach sie von einer stattgehabten oder zu erwartenden Verlobung in der einen Familie, einem fröhlichen Geburts- oder trau rigen Sterbefalle in der andern, rührte sie an irgend eine Begebenheit, die jeden Menschen interessiren mußte und die nur ihr Mann, wenn er etwas ärger lich war, als „Klatsch" von sich wies, so verrieth es sich, daß die junge Frau nicht einmal die Namen der betreffenden Personen kannte, und ihre gleichgiltigen Entgegnungen machten es alsdann sofort unmöglich, den Faden fortzuspinnen. Die kleine Dame war bald rathlos ihrem immer schweigsamer werdenden Gast gegenüber; unruhig rückte sie auf ihrem Sitze hin und her und seufzend überschlug sie die Zeit, welche ihr Mann wohl noch gebrauchen würde, um dem Nachbarn das In- und Auswendige seiner Oekonomie zu zeigen, und — ach! sie wußte nur zu gut, mit welcher Gründlichkeit Möll ner in solchen Fällen zu Werke ging! Mit einem Male, aber ward ihr sorgenvolles Ge sicht wieder ganz l^cll; dort in der Thür war Jemand erschienen, welcher der Retter in ihrer Noth zu wer den versprach, und in derselben Secunde auch schon war die kleine, runde Gestalt von ihrem Sofaplatze aufgesprungen. „Ach wie gut, lieber Vetter, daß Sie nicht so sehr müde gewesen sind!" rief sie aus. „Zum Dank dafür, daß Sie nicht allzu lange geschlafen haben, will ich Ihnen jetzt andere Gesellschaft zuweisen, als nur allein meine eigene einfältige, alte Person! Lassen Sie sich nur gleich vorftellen!" Eine Schauspielerin. Novell« von F. L. Reimar. (Fortsetzung.) .Hätten gar nichts Gescheidteres beginnen können!" lautete seine Erklärung. „Und gerade heute!" fügte n dann noch seinen Worten, nachdem er dieselben ein paar Mal wiederholt hatte, hinzu, „wo Sie nicht mit uns beiden Alten allein sind! Ist nämlich noch ein Saft angekommen, ein entfernter Vetter — vor ein paar Stunden erst; kenne ihn freilich noch nicht genau - war lange jenseits des Wassers — ist aber so freundlich, uns jetzt aufzusuchen; ruht sich nur noch na Bißchen aus, weil meine Frau es so haben wellte." „Nun ja", fiel die kleine Frau, welche ab- und jutrippelte, ein, „denken Sie doch, erst die lange Tour aus dem Dampfschiffe und dann noch Kreuz - und Querreisen hier in Deutschland, ehe er zu uns kam; muß da» ja doch einen Menschen müde machen! Und w hat er mir denn den Gesallen thun müssen, daß er "ch nach dem Essen zuerst etwas aufs Sofa legte — da wird er nun in den Schlaf gekommen sein. Wenn'- »ie Herrschaften aber dafür halten, kann ich ihn ja jetzt rufen lassen." Natürlich beeilten sich die Gäste, entschieden von miem solchen Thun abzurathen, wobei Pauline die Aorie fallen ließ, daß die zufällige Anwesenheit KP /j Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadt Annaberg betreffend. Die Ministerien des Innern und der Finanzen haben zu der von dem Stadtrathe zu Annaberg unter Zustimmung der dasigen Stadtverordneten beschlosse nen Ausgabe von, auf den Inhaber lautenden, Seiten des letzteren unkündbaren Schuldscheinen im Gesammt- betrage von Sieben Hundert und Dreißig Tausend Mark zum Zwecke der Aufnahme einer anderweiten, und zwar mit Vier vom Hundert jährlich zu verzinsen den städtischen Anleihe von gleichem Betrage nach Maßgabe des vorgelegten Anleihe- und beziehendlich lilgungsplanes die nach § 1040 des Bürgerlichen Gesetzbuchs erforderliche Genehmigung ertheilt, was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Dresden, den 8. Mai 1884. Die Ministerien lnsernlvnnuunNmv uu»nuri»r Lranikstetter, OouunmiionLr äs» Vre»6nvr lournal»; Samdarx L«rUn -Via» - S»»«l Lr»»1»o rrsnklärr ». U : Laa-iem-tern ck N«rUa-Vi«Q L»mdorg rr»x-I.»ip»ix kr»llktUrt ». ». Itkneben: Luit, L-rUu: /«rlaii6en6anz.,- Nrewea: Lc/ikotte,- Nr«»l»u: L. LlanAen's Lui-rau (Lmil Ladatk), kraukkurt » M r L lluebbanäluax; SörUts: ZNüN«-; L»uuov«r: 6. Lc^üssker, kart» LarUa-rrauklurt ». M - StuUzart: Lau-e <L- (/».,' Uamkurx: üteiur^. ll v r a n s x v d e r r «Sviet k!rpeäitio» 6s» Ors»6oer loruniN», vrssäso, 2vir>8er»tru»»s Ho. SO. Zahlung der Zinsen der Staatsschuld als vollkommen gesichert. Unter den angekündigten Vorlagen befinden sich Gesetzentwürfe über Gerichts- und Schulwesen. Auch wird die Anlage einiger neuen festen Plätze, sowie die Vervollkommnung der Positionsartillerie als in Aussicht genommen bezeichnet. Obwohl die Po litik Spaniens eine durchaus friedliche sei, so dürse man doch den militärischen Angelegenheiten nicht gleichgiltig gegenüberstehen London, Di»nStag, 20. Mai, AbenbS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Oberhauses fragte der Earl of Fife an, ob die Nachricht über daS Abkommen Frankreichs mit der interuatiovalen afrikanischen Gesellschaft eine officielle sei. Der StaatSsecretär deS Auswärtigen, Earl Granville, hofft, in einigen Tagen eine Antwort geben zu können. Die Bill betreffs Errichtung eines Ministeriums für Schottland wurde in zweiter Lesung angenommen. Im Unterhause wurde bei der Berathung der Reformbill daS von Brodrick beantragte Amende ment zu Art. 2, wonach Irland von den Bestim mungen der Vorlage ausgeschlossen sein soll, mit 332 gegen 137 Stimmen abgrlehnt. Die Ver treter der Regierung hatten sich gegen daS Amen dement ausgesprochen. ia Betreff der Convertirung der tunesischen Schuld zu stelle«. Da sich der Ministerpräsident Kerry mit derselben einverstanden erklärt, so wird die DiS- cuision am Freitag stattfinden. Der Präsident Brissou glaubt dem Wunsche aller Parteien zu eutsprechen, wenn er der Sympathie für die Armee i« Tonkin Ausdruck gebe. Wie daS Journal „Patrie" meldet, circulirrn iu einzelnen Stadtthrileu von Paris Listen behufs Orgauisation einer Kundgebung am nächsten Sonn- tage auf deu Commuuistengräbern auf dem Pdre Lachaise. Paris, Mittwoch, 21. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.*) Ein von der Regierung eingebrachteS Gesetz, betreffend die Erhöhung der Zölle auf Cerealien und Lieh, schlägt eine Erhöhung deS EingangSzollS für Mehl von 1,60 FrcS. auf 3,75 KrcS. und eine Verdoppelung deS EingangSzollS str Rinder und Schafe vor. Der Eingangszoll auf Getreide bleibt unverändert, um Schwierig keiten fernzuhalten, wenn die einheimische Pro duction ungenügend sein sollte. Dir Journale besprechen die Erklärung deS Ministerpräsidenten über den Vertrag von Tientsin im Allgemeinen befriedigt; eine definitive Lösung der Frage sei zwar noch nicht erreicht, aber wesent lich erleichtert. Madrid, DienStag, 20. Mai, Abends. (W. T. B.) Die feierliche Eröffnung der CorteS fand heute durch den König in Person Statt, welcher unter dem üblichen Ceremoniel die Thronrede verlas. Die Königin, sowie die Infantin wohnten der Feierlichkeit bei. Die Thronrede constatirt, daß die Schwierigkeiten, denen sich die Regierung noch gegenüber befinde, wesentlich geringer feien, als das bei der Thronbe steigung des Königs der Fall gewesen sei. Dieselben seien nicht größer wie diejenigen in vielen anderen europäischen Staaten. Allerdings treten noch gelegent liche bedauerliche bürgerliche Zwistigkeiten hervor, und Versuche und Drohungen unverständiger Abenteurer stören zuweilen das allgemeine Vertrauen; doch seien diese Versuche zu machtlos, um ernste Beunruhigungen hervorzurufen. Die Niederwerfung der Complots habe den Beweis geliefert, daß zwischen den spanischen Anarchisten und denen, welche im Auslande die moderne Zivilisation gefährden, ein Zusammenhang bestehe. Die Thronrede ersucht die Kammern um energische Unterstützung. Die Regierung wolle keine Beschränkung der in der letzten Session votirten Gesetze eintreten lassen, sondern glaube, mit der gegenwärtigen Gesetz gebung, die sie streng anwenden werde, zur Unter drückung der Ruhestörer auszureichen. Die Rede hebt hervor, daß der König die Pflichten, die ihm die ver fassungsmäßige Regierung auferlege, streng erfüllt habe. Die Thronrede constatirt die vortrefflichen Beziehungen zwischen Spanien und sämmtlichen Mächten und kün digt an, daß die deutsche Gesandtschaft in Madrid, sowie die spanische Gesandtschaft in Berlin zu Bot schaften erhoben werden würden. England und Deutsch- länd würden die Souveränetät Spaniens über den Suluarchipel anerkennen. Mit Chili sei der Friedens vertrag abgeschlossen. Der Abschluß mit Ecuador stehe bevor. Den Cortes werden Handelsverträge mit den Vereinigten Staaten, mit Portugal, den Niederlanden, England und Dänemark vorgelegt werden, mit Italien, Rußland, der Türkei, Columbia und Mexico sei der Abschluß von Handelsverträgen bevorstehend, mit Deutschland, Columbia, Venezuela und Ecuador ferner Literarconventionen in Verhandlung. Die Rede weift auf die demnächstige völlige Wiederherstellung des Gleichgewichts im Budget hin und bezeichnet die Amtlicher Theil. Dresden, 20. Mai. Se. Majestät der König haben nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee Allergnädigst zu genehmigen geruht: Die Ernennung des Hauptmanns L I» suit« des S. Infanterie-Regiments Nr. 133 und Intendantur- Assessors im Kriegsministerium, Franke, zum Jnten- danturrath; die Stellung zur Disposition des Obersten wd Kommandeurs de- 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107, von Polenz, in Ge- «hmigung seines Abschiedsgesuches, unter Gewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Regiments-Uniform mit den vorge- fchriebenen Abzeichen; die erbetene Verabschiedung nach genannter Offiziere, aus Allerhöchsten Kriegsdiensten, als: des Oberstlieutenants L I» suit« der Königlichen Ldjutantur, von Ehren st ein, des Premierlieutenants im 2. Feld - Artillerie - Regimente Nr. 28, Hüllner, und de» Secondelieutenants im 10. Jnfanterie-Regi- mente Nr. 134, Schmidt; und zwar die des Oberst- lieutenantS von Ehrenstein und des Premierlieutenants Hüllner zugleich unter Gewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Wengen Uniform mit den vorgefchriebenen Abzeichen bezw. zum Tragen der Armee-Uniform. Se. Majestät der König haben den nachgenannten Offizieren, Beamten und Unteroffizieren die Erlaubniß rur Annahme und Anlegung der ihnen verliehenen fnmdherrlichen Ordens- rc. Dekorationen Allergnädigst zk ertheilen geruht und zwar: des Kaiserlich Königlich Oesterreichischen Ordens der Eisernen Krone II. Klasse: dem Obersten von Bülow, Kommandeur des Kadet- lm-Korps; des Ritterkreuzes I. Klasse des Herzoglich Sachsen - Ernestinischen Hausordens: dem Hauptmann von Carlowitz im Generalstabe, des Ritterkreuzes ll. Klasse desselben Ordens: den Premierlieutenants von Bosse und von Schönberg im 1. Jäger- Bataillon Nr. 12, des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Bcrdienstkreuzes: dem Zahlmeister Mehner des ge nannten Bataillons, und der zum Herzoglich Sachsen- Ernestinischen Hausorden gehörigen silbernen Verdienst- Medaille: dem Feldwebel Stelzner ebendesselben Bataillons. ihrem eigenen Kommen stände. „Ist auch wahr!" entschied der alte Herr gemüth- lich, „haben nur daran zu denken, daß wir selbst gute Freunde werden — treten ja fast denselben Grund und Boden!" Und nun war das Wort gefunden, das eine ein gehendere Unterhaltung, mit Otto wenigstens, einleitete, und „Grund und Boden" ward zum Thema, welches die beiden Landwirthe schnell so beschäftigte, daß keiner von ihnen wohl mehr an jenen Fremden, oder an eine dritte Person überhaupt noch dachte. Es ging auch bald nicht länger, daß die Herren auf ihren Stühlen und im Zimmer blieben —: es mußte allzu viel »6 ooulo» demonstrirt werden; und so begaben sie sich denn mit einer kurzen Entschuldigung gegen die Damen auf die Wanderung, welche sie durch Ställe und Scheunen, oder wohl auch eine Strecke über Feld führen follte. Pauline hingegen hatte es bald zu empfinden, daß ein übler Gast, die Langeweile, an sie herantrat. Was sollte ihr die gute kleine Frau, für deren Interessen sie durchaus keine Theilnahme, für deren naives Wesen sie nicht das geringste Vcrständniß in sich zu finden vermochte, denn gelten? — Und ebenso schnell wiederum gerieth die Letztere in Gefahr, von ihrem Behagen verlassen zu werden, als sie sich mit ihrer schönen Nachbarin allein befand. Daß die junge Frau nichts, aber auch gar nicht- von der Wirtschaft verstand, hatte sie nach wenigen Minuten schon herausgebracht, und sie war nur noch nicht mit sich einig, ob sie ihr das übel nehmen, oder sie darum bemitleiden solle. Außerdem aber zeigte sich Pauliue Dresden, 21. Mai. - Sofort bei dem gestern erfolgten Wiederzusammen- tritt der französischen Deputirtenkammer gab der Ministerpräsident Ferry eine amtliche Erklärung ab, in welcher er die Vortheile des Vertrags von Tientsin darzulegen bemüht war. Diese Erklärung verfolgt zunächst den Zweck, die durch die Gegner der Regierung, unter denen Rochefort so weit ging, zu behaupten, daß gar kein Vertrag mit China existire und daß der Conseilspräsident blos ein Manöver er sonnen habe, um die Kammer gefügiger zu machen, ausgestreuten Verdächtigungen zu widerlegen. Von den einflußreicheren Blättern hatte der „Telsaraphe", das Organ der Freycinet'schen Partei, darauf gedrun gen, daß dem Parlament sogleich der Wortlaut de» Vertrags von Tientsin vorgelegt werde, und bemerkt: „Wenn man die neuen Zugeständnisse, welche Fournier erlangt hat, gegen die Opfer abwägt, welche die mili tärische Expedition uns an Blut und Geld gekostet hat, und gegen die internationalen Verpflichtungen, welche wir für die Zukunft auf uns nehmen, dann erst wird man sagen können, ob die Regierung gut oder schlecht gehandelt hat, indem sie Ende 1882 die Unterhandlungen Bourree's abbrach, ohne auch nur den Versuch zu machen, ihnen eine erwünschtere Wen dung zu geben. Es ist also durchaus nöthig, daß man dem Lande binnen kurzer Frist auf die eine oder die andere Art den Wortlaut des Vertrages vom 11. Mai bekannt mache. Eine Analyse desselben, so treu sie auch sein mag, kann den wahren Text nicht er setzen." Die von dem Ministerpräsidenten verlesene Erklärung, welche wiederholt von Beifallskundgebungen der Mehrheit unterbrochen wurde, besagt: Kaum waren Sie auseinandergegangen, als die Einnahme von Honhoa, die glänzenden Anstrengungen des Expeditions korps krönend, das Ende des schönen Feldzugs bezeichnete, dessen ruhmreiches Andenken die Namen Sontay und Bac Ninh bewahren werden. Die militärischen Operationen waren be endet; wir waren die Herren von Tonkin. Die Marine und Landtruppen, wetteisernd an militärischen Tugenden, an Schwung, Geduld, Taktik und Tapserkeit, hatten an Zahl weit überlegene mit allen modernen Vertheidigungsmitteln wohl versehene Feinde besiegt und in Ostasien das Prestige unserer Wassen glänzender, als je ausrecht erhallen. In diplomatischer Hinsicht blieb die Lage unklar Die Beziehungen zum Pekinger Hose waren in China selten und gespannt, und in Paris seit des Marquis Tseng Abreise gleich Null, obwohl nicht osficiell abgebrochen. In Peking schienen sich der Geist der Weisheit und der der Abenteuer lichkeit das politischeGebiet streitig zu machen; der Geist der WeiS- Jn ihrem Eifer ^.war sie dem Fremden halb ent gegen gegangen und^atte ihn an der Hand ergriffen; eben so rasch aber j kehrte sie sich jetzt wieder gegen Pauline um und sagte: „Da sehen Sie denn also, liebe Frau v. Mellingen, unsern Verwandten, von dem wir schon sprachen: Herrn Franz v. Born!" (Fortsetzung solgt.)
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