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Dresdner Journal : 28.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188406282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-28
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Journal : 28.06.1884
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P14». Somaimd, de» 28. Jmi. Ldoauoaxrattiprvl» l 1» z»L»»o ä«ud»«L«o : ZLlrrliodt.... 18 Hard. jLdrlioli: 4 60 kk. limuivarL: 10 kk. 4a»«rd»Id äs» ctsuttkdsv ksiotdv, tritt?ott- uo6 8toiap«l»u,eklaK idimu lasoralonprolaor kür ä«v Kama «issr xe,p»Noa«n ?«titt«ils 10 ?k. vnt«r „Li»8«»»»6t" äio 2«ilo SV Loi 1'adsllea- uaä ^i^sra^tr SO Xu1»cl»lax Lraedolnea r lA^Iicd mit Ammakw» äsr Koon- unck keivrtn^v Avsnä» kir ä«a fol^sväsa l'ax-. Dres-mrÄurnal. Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. 1884. lu»«rnt«oLuuat>mv au»«itrt8t l^tpatU: ^>. Lran«1«tetter, 6ommi«jooLr äo« Drvttänsr Journal»; LnmdurU »arUa - Vt,a - l»lp»tU >»»«l Nrsilaa rraadckvrl ». U.: Z/aarreuet ein <4 kodier, L«rIm -Vl«L L»»dm-^- kraa ^aa^tvil ». ».-Nüoedoii: Knet Lio««,- LsrUa: /nvaiietenciant, 8r«w»o: L. Lc^iott«, Sr»»l»a: L ÄanAen » Lurean ^»nii Xabatk), kraaklmt » Ur L ^»«Aer'seks Uuctrkooäiuok; 0»rM>: <Z. L/ütter; Lnonovr: (7. Sckünier, kart» LarUa -rraalrtmt ». U.- »tntt^nrr: Danke <4 6o., Lawdar,: Alt. Lteiner N « r » n « x v d » r r LSoiei. Lxxeäitiov äe» Vrveävvr Zourual», Drseäeo, ^vio^vrütra»»« Xo. 8V. Abonnements - Hinkadung. Auf daS mit dem 1. Juli beginnende neue vierteljährliche Abonnement des „Dresdner Jour nals" werden Bestellungen zum Preise von 4 M. 50 Pf. angenommen für Dresden bei der unter zeichneten Expeditton (Zwingerstr. Nr. 20), für anSwärtS bei den betreffenden Postanstalten. In Dresden - Neustadt können Bestellungen abgegeben werden in der Kunst- und Musikalien handlung des Herrn Adolf Brauer (Haupt straße 2), sowie bei Herrn Kaufmann T. R. Albani (Albertplatz gegenüber dem Albert- theater), woselbst auch Ankündigungen zur Be förderung an unser Blatt angenommen werden, und ebenso, wie bei dem Bahnhofsbuchhändler Herrn Weigand (Böhm. Bahnhof), einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. Auküudiguuge» aller Art finden im „Dresd- ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und werden die Gebühre« im AnkündigungS- theile mit 20 Pf. für die kleingespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Ankündigungen unter Eingesandtes" sind die Gebühren auf 50 für die Zeile festgestellt. Äönigl. Lrpedition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Amtlicher Theil. Dresden, 23. Juni. Se. Königliche Majestät haben dem Vorstande des Amtsgerichts Dresden Oberamts richter Friedrich Ludwig Kun» den Charakter eines OberjustizratHS in der III. Klasse der Hofrangordnung beizulegen Allergnädigst geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Musikalien-Verlagshändler, Commissionsrath Kahnt in Leipzig daS ihm von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Sachsen- Weimar verliehene Ritterkreuz II. Abtheilung des Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken annehme und trage. nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichte». Beuthen, Donner-tag, 26. Juni, AbendS. (W. T. B.) Heute Abend HS Uhr wurde die hie sige Feuerwehr zur Hilfeleistung nach Lchwien- tocblowitz beordert Wir eS heißt, sollen sammt- Uche verschütteten Bergleute noch am Leben sein; bis jetzt find bereits 10 herauSbefördert worden. BreSlau, Freitag, 27. Juni. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Sämmtliche in Grube „Deutschland" bei Schwientochlowitz Verschütteten find gerettet worden. Buda-Pest, Donnerstag, 26. Juni, Abends. (W. T. B.) In dem Proteste wegen der im ver gangenen Jahre stattgrhabten antisemitischen Un ruhen wurden sämmtliche Angeklagten von der Anklage wegen Aufruhrs freigrsprochen, dagegen 26 Angeklagte wegen Grwaltthätigkeit gegen Pri vatpersonen zu Kerkerstrafen von 3 Wochen bis zu 1 Jahre verurtheilt. 1V wurden freigesprochrn. Paris, Donnerstag, 26. Juul, AbendS. (W. T. B.) Ju der Deputirtenkammer stand die Be antwortung der Interpellation des Deputieren Delafoffe, betreffend die ägyptische Angelegenheit, auf der Tagesordnung. Der Conseilspräsident Ferry erklärte, Frank reich habe alle nur möglichen Concessionen erhalten und das mit England getroffene Uebereinkommen sei einem Bruche vorzuziehen. Frankreich sei keineswegs lüstern nach Aegypten, sondern wolle dort nur daS internationale Recht zur Geltung bringen. Frankreich gehe vollkommen frei zur Conferenz. Was die Liqui dationsfrage angehe, deren Regelung von der finan ziellen Lage Aegyptens abhänge, so verspreche die Re gierung, allen Interessen der französischen BondholderS m dem weitesten Umfange Rechnung zu tragen Ferry schloß mit der Erklärung, der von der Regierung ver folgte Zweck sei die Neutralität Aegyptens, um die Neutralität des Suezcanals zu sichern. Die Regie rung habe von der englischen Regierung eine Erklä rung in diesem Sinne erhalten und glaube ihre patriotische Pflicht erfüllt zu haben. (Beifall.) — Soubeyran nimmt Act von den Ausführungen Ferry's und sprach die Hoffnung aus, daß sich die Regierung jeder Zinsenreduction widersetzen werde. Eine solche würde nur der englischen Regierung zu Statten kommen, welche heute für die Verwaltung Aegyptens verantwortlich fei. Wenn die englische Verwaltung dort noch 3 Jahre dauere, würde es kein Aegypten mehr geben. Es sei nothwendig, Aegypten sofort zu neutralisiren. — Charmes und Ribot beantragen, die Kammer möge ihr Urtheil bis nach der Conferenz verschieben, verlangen gleichzeitig, daß nichts ohne Zustimmung der Kammern beschlossen werde und schlagen die Annahme der einfachen Tages ordnung vor. — Der Conseilspräsident Ferry ver sprach, alle Arrangements vor dem definitiven Ab schlusse der Sanction der Kammern zu unterbreiten, weigerte sich aber mit Rücksicht auf die Bemerkungen Charmes' und Ribot'S, die einfache Tagesordnung an zunehmen. — Charmes und Ribot erklärten hierauf, daß die einfache Tagesordnung nichts Feindliches gegen die Regierung involvire, sondern ihr volle Frei heit zum Verhandeln lasse. Kerry acceptirte infolge besten die einfache Tagesordnung, welche einstimmig angenommen wurde. Der „TempS" meldet, die diesige chinesische Gesandtschaft habe die Versicherung abgegeben, daß die chinesische Regierung den Vorgängen bei Langson vollkommen fern stehe. Die Gesandtschaft glaubt, daß die Angreifer nicht au» regulären chinesischen Truppen bestanden, sondern auü De serteuren und Irregulären, welche zu den Banden von Luhvinhpuoc gehörten und nicht auf chi nesische» Gebiet zurückzukrhreu wagen, sondern da» von ihnen in Besitz genommene Terrain zu be halten versuchen. Paris, Freitag, 27. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Au» Hanoi wird unter« 26. d. MtS. gemeldet, daß die französische Garnison daselbst 2 Tage gegen die Chinesen kämpfte, 10 Todte und 33 Verwundete verlor. 2 Dampfer find abge gangen, um die Verwundeten aufzusuchev. Der General Mgrier traf mit Verstärkungen 2 km jenseits Barle zur Colonne und erwartet Instruc tionen. Die chinesischen Generäle Wünqly und Rony stehen mit 10000 Mann regulärer Truppen zwischen Langson und Bacle. Toulon, Donnerstag, 26. Juni, AbendS. (W. T B.) Heute find biS AbendS 7 Uhr 6 Cholera- todeSfälle vorgrkommea. (Vgl. die Rubrik „Statistik und Volkswirthschaft".) Rom, Donnerstag, 26. Juni, AbendS. (W. T. B.) In der Deputirtenkammer legte DepretiS den Gesetzentwurf über die Kosten deS für den näch- stev October in Rom in Aussicht genommenen internationalen SanitätScongreffeS vor. Madrid, Donnerstag, 26. Juni. (W. T. B.) Die Session drr Corte» soll erst am 20. Juli ge schloffen werden; vorher sollen noch die ans Cuba eivzuführeuden Reformen brrathen werden. Ueber die beabsichtigte Erbauung neuer Panzerschiffe ist ein Bericht vrrtheilt worden. Die Regierung wendet den Marineaagelegendtiten große Sorgfalt zu. London, Donnerstag, 26. Juni, AbendS. (W. T. B.) DaS Oberhaus hielt heute eine Sitzung. Lord Sidmouth kündigte an, er werde am Mon- tag die Auflage an die Regierung richten, ob eS wahr sei, daß dem deutschen Reichstage ein Telegramm des Earl Granville bezüglich Angra Peque»a'S vorgelegt worden sei und ob dasselbe auch dem englischen Par lamente mit den übrigen bezüglichen Schriftstücken vorgelegt werden würde. — Lord Carnarvon theilte mit, er werde am Dienstag ein Tadelsvotum bean tragen, in welchem erklärt wird, daß die Bedingungen des englisch-französischen Abkommens nicht geeignet seien, die Ruhe und eine gute Verwaltung in Aegypten herzustellen. — Der Staatssecretär des Auswärtigen, Earl Granville, widerlegte die irrthümliche Auf fassung seiner jüngst von ihm abgegebenen Erklärungen bezüglich des Suezcanals und hob hervor, Dasjenige, was er gesagt habe, sei bereits in seinem Rundschreiben vom Januar 1883 enthalten gewesen, nämlich den Suezcanal in Kriegszeiten frei, nicht nur neutral zu machen. Im Unterhause erklärte der Unterstaatssecretär des Auswärtigen, Lord Fitzmaurice, angesichts der ernsten Einwände der Mächte gegen den Congovertrag habe die englische Regierung der portugiesischen angezeigt, daß die Rati fication des Bettrages nutzlos sein werde. Sie hoffe ,edoch, den Theil des Vertrages bezüglich der Fluß commission aufrecht zu erhalten und wolle dieser Com mission, wie ursprünglich beabsichtigt, einen inter nationalen Charakter geben. — Im weitern Verlause der Sitzung erklärte der Premier Gladstone, keine der Mächte hätte in ihrer Antwort bezüglich des Ab kommens mit Frankreich einen Einwand erhoben, alle hätten indessen ihre endgiltige Aeußerung vorbehalten, wie es scheine, dis die weiteren Vorschläge zu ihrer Kenntniß gekommen. Sämmtliche Mächte, einschließ lich der Pforte, würden die Conferenz beschicken. Zweifelhaft sei, ob der Vertreter der Pforte bereits der ersten am Sonnabend stattfindenden Conferenz- sitzung beiwohnen werde. — Aus die Ansrage des Sir Stafford Northcote erwiderte der Premier Glad stone, daß das Tadelsvotum am Montag einaebracht werden könne, wenn die dritte Lesung der Reformbill heute stattfinde. Weiter constatitte der Premier, daß die Erklärungen Jules Ferry's bezüglich der Schulden commission vollständig wahrheitsgetreu seien. Die Reformbill wurde sodann in dritter Lesung ohne Abstimmung angenommen. Im Laufe der Debatte erklärte der Premier Gladstone, ein etwaiger Conflict mit dem Oberhaufe wäre zwar ernst, er fürchte den Ausgang aber nicht, er verlange, daß die Thatsache, die dritte Lesung sei osmiuv eontrnäiesnt« angenommen, im Protokoll ver zeichnet werde. Dies geschieht. Die Regierungsvorlage, be treffend die Abänderung drr medicinischen Gesetze, wurde in zweiter Lesung ohne Abstimmung an genommen Risch, DouuerStag, 26. Juni, AbendS. (W. T. B.) Die Skupschtiua nahm die Vorlage, be treffend den Bau der Eisenbahnlinien Kraguje- vacS -Layowo und Semrudrewo-Lettkaplaua ein stimmig an. Dresden, 27. Juni. In Christiania ist gestern die entscheidende Wen dung eingetreten und die Bildung des Ministeriums erfolgt. Das neue Ministerium besteht telegraphischer Meldung zufolge aus nachbenannten Mitgliedern: Jo hann Sverdrup, StaatSminister in Christiania und Marineminister; Dahll, Kriegsminister; Sörenssen, Justiz; Arctander, Inneres; Haugland, Finanzen; Professor Blix, CultuS; Generalkonsul Richter ist zum Staatsminister in Stockholm ernannt worden. Der Deputirte Jakob Sverdrup und der Assessor Stang sind zu Staatsräthen bei der Abtheilung des Staats raths in Stockholm ernannt worden. Wie in der gestrigen Nummer dieser Zeitung berichtet wurde, gal ten tie Verhandlungen mit Professor Broch, der eine Vermittelung zwischen den Gemäßigten und den Lin- tenmännern anzubahnen versuchte, als gescheitert. Officiell wurde als Grund angegeben, daß es Pro fessor Broch nicht gelungen sei, einen Cultusminister für sein Ministerium zu finden. Haugland, einender ärgsten Oppositionsmänner, welcher, wie man sieht, nunmehr Finanzminister ist, galt als aufgegeben und gegen Jakob Sverdrup, der sich nunmehr als nor wegisches Mitglied des Staatsraths nach Stockholm begiebt, soll der König einen lebhaften Widerwillen gezeigt haben. Am 21. trat die Angelegenheit in ein neues Stadium. An diesem Tage ersuchte Johann Sverdrup um eine Audienz bei dem Könige und nach Schluß derselben hatte König Oskar II. eine Zusam menkunft mit Professor Broch. Danach ward bekannt, daß die Compromißverhandlungen sich beinahe zer- schlagen hätten. Die sungirenden Staatsräthe hatten bald darauf eine Conferenz beim Könige. Wie dem „Hamburgifchen Correspondenten" gemeldet wird, kam em Compromiß zu Stande, durch das der Oppo sition Alles zugcstanden wurde, was sie bezüglich der in der Reichsgerichtsanklage gegen das Cabinet Selmer enthaltenen Punkte (Zutritt der Staatsräthe zu den Verhandlungen des Storthings, Bewilligung von Sub ventionen an die Volkswehrvereine, Ernennung von 2 Mitgliedern für die Centralverwaltung der Eisenbahnen) nur immer haben wollte, wobei außerdem derselben die Bil dung eines parlamentarischen Ministeriums zugestanden wurde. Dagegen wollte die Linke ihrerseits von einer formellen Sanctionirung des bekannten StorthingS- beschlusses vom 9. Juni 1880 (Nichtanerkennung eines königl. Vetos in Sachen, betreffend die Abänderung der Verfassung) absehen und, „mindestens vorläufig" mit Männern als Minister zufrieden sein, die nicht direct ihrer Partei angehörten, sondern, wie Prof. Broch, Bezirksrichter Daae und Generalconful Richter, die Politik deS alten, kürzlich verstorbenen Ministers Stang verlassen hatten, ohne geradezu in die Reihen der Opposition einzutreten, sowie weiter mit denjenigen Mitgliedern des Cabinets Schweigaard, die in das Compromiß einwilligten, was seiten des Marineministers Koren, sowie des Kriegsministers Dahll geschehen ist. Als weiterer Candidat wurde der bisherige Gesandte in Paris, Sibbern, in Aussicht genommen. Da mit diesen Herren indeß das Cabinet nicht completirt wer den konnte — die Verfassung Norwegens verlangt als Minimum 10 Staatsräthe — so hielt es Broch für das Richtigste, einige der sogenannten „Männer des 9. Juni", b. h. Storthingsabgeordnete, die an den Beschlüssen bezüglich der Nichtanerkennung des königl. Vetos in Fragen der Verfassungsänderung Theil ge- Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. LuS den königl. Abgußsammlungev. Durch ein gütige- Geschenk der Frau jGräfin M. v. Rex geb. v. Metzradt ist das Museum der GypSabgüsse erfreulicher Weise in die Lage versetzt worden, seinen Besuchern eine Anschauung von den neuen Ausgrabungen am römischen Forum und deren Resultaten zu vermitteln. Zwei vortrefflich ausgeführte photographische Blätter größten Umfanges, welche zu beiden Seiten der EingangSthüre auSgehängt worden sind, geben Ansichten des ganzen Forums, wie e» sich nach der Hinwegräumnng des modernen Viaduc- teS darstellt, der dasselbe bisher in störender Weise quer durchschnitt. Kleinere Photographien zeigen das neu ausgegrabene HauS der Vestalinnen und zwei der in demselben ausgegrabenen Ehrenstatuen von Priestlerinnen der Vesta. Dem Eingänge gegenüber hat einstweilen die erst kürzlich angekauste Wiederherstellung des olym- pischen Hermes Platz gefunden, welche Prof. Scha per in Berlin verdankt wird. Wir machen besonder- darauf aufmerksam, daß auch da- Postament in Form und Höhe genau nach den Vorgefundenen Resten re- construitt ist und endlich auch da- Oberlicht, unter dem der Abguß gegenwärtig ausgestellt ist, der ur- sprünglichen Beleuchtung de» Originale« im Heraion zu Olympia entspricht. Die Statue erscheint jetzt also — von dem durch sichcre Spuren nachgewiesenen far bigen Ueberzug und den Zusätzen in Bronze (Kranz und Heroldstab) abgesehen — wesentlich in ursprüng licher Wirkung. Von den beiden Abgüssen, welche dem Hermes zur Sette stehen, DoryphoroS und Diadumenos des Polyklet, ist der letztere ebenfalls eine neue Er werbung. Treu. May Crocker. Roman von E. Lameron. Deutsch von A. Frenzel. (Fortsetzung.) Bald kam, von dem Diener begleitet, Rosie Wood schüchtern um die Hau-ecke dem Ruheplatze zu, wo die Damen saßen. Sie kam bescheiden und verlegen, machte aber doch Gebrauch von ihren Augen, und sah scharf und schnell umher: dort in die Fenster hinein, an denen sie vorbei kam, dort in die offene Halle, als sie da vorüber ging, und dabei dachte sie: „eines Tages wird das Alles mir gehören." Dann trat sie an die Damen heran und machte schnell einen kleinen Knix, nach Art der Mädchen im Dorfe. „Nun, Rosie", sagte Alice freundlich und sah von ihrer Arbeit auf: „wie ich höre, ist Deine Mutter krank — deshalb kommst Du wohl wegen Arbeit Nachfragen?" „Ja, Miß, Mutter leidet sehr an Gliederreißen und kann deshalb in dieser Woche nicht waschen. Da rum entschloß ich mich, hierher zu kommen und Sie um Arbeit zu bitten." „Weshalb wäschst Du denn nicht statt Deiner Mutter?" fragte Alice. Rosie sah auf ihre Hände, die so weiß und zatt waren, wie die einer Dame, und erröthete. „Du fürchtest wohl, Deine hübschen Hände zu verderben; hm, Rosie?" lachte Auguste. „Der Vater hat es nicht gern, daß ich wasche", entgegnete sie, tiefer noch errüthend; denn Harold war es, der gesagt, sie möge ihre Hände nicht an der Waschbütte verderben. „Nun, ich will Dir etwas zu thun geben, aber ein Kleid habe ich jetzt nicht zu machen. WaS hättest Du am liebsten?" „Ich kann sehr gut stricken", sagte Rosie eifrig, „wenn vielleicht Socken nöthig sind für die Herren." „Ob das der Fall ist, weiß ich nicht. Papa trägt keine gestrickten Socken, und mein Bruder ist verreist; ich weiß auch nicht, wann er zurückkehtt." Das war es, was Miß Rosie zu wissen wünschte und weshalb sie gekommen war. Im Klaren über diesen Punkt, erklärte sie sich sogleich bereit, auch jede andere Arbeit, gleichviel welche, für die Damen ru übernehmen. Louise, die überlegt und Arbeit für sie gefunden hatte, verwies sie an daS Kammermädchen Lady Dorringtons und Rosie knixte wiederum und wollte gehen. „Möchtest Du vielleicht ein Paar Blumen für Deine Mutter mitnehmen?" fragte Alice freundlich. Das nahm sie mit freudigem Danke an und Alice stand auf, ging über den Rasenplatz nach den Blumen beeten hin und begann einige Rosen und Geranien für sie zu pflücken; Rosie stand dabei und stammelte bei jeder Blume, die Alice für sie brach, Worte der Dankbarkeit und Freude. Als der Strauß vollendet war, wendete sich Alice ihr zu und reichte ihr denselben. Aber entweder war Rosie zu aufgeregt oder Alice nicht vorsichtig genug, denn der Strauß fiel zwischen ihnen zu Boden. Rosie lachte und bückte sich rasch, um die Blumen aufzuheben, während Alice ihr noch einen Gruß an ihre Mutter auftrug. „Dort, rechts, ist das Zimmer der Haushälterin und bei der findest Du Mamas Kammermädchen", sagte Alice, und Rosie, mit allen ihren schnell in die Schürze gesammelten Blumen, verabschiedete sich. Alice sah der hübschen Erscheinung nach, bis sie an der Ecke des Hauses verschwand, und kehrte dann zu ihren Schwestern zurück. Indem bemerkte sie etwas Blinkendes im Grase. Sie bückte sich und hob es auf. ES war ein Medaillon von schwerem Golde, rings mit kleinen Perlen und im Fond mit einem Diamanten geziert. Daran hing eine kurze Haarkette, die an einer Stelle durchgerissen war. „Das muß Rosie Wood gehören!" dachte Alice und betrachtete es um und um. „Wie in aller Welt kommt sie zu einem solchen reichen Schmuck?" Und dann, getrieben von unwiderstehlicher Neugierde, öffnete sie die Kapsel, worin sich auf der einen Seite eine Locke von blondem Haar befand und auf der andern Seite die Worte: „Harold an Rosie" ein- gravirt waren. 7. Lapitel. Da» Medaillon. Alice Dorrington stand einen Augenblick bewe-> gungSlos auf dem Rasen, starrte auf da- Medaillon und drehte e- staunend in den Händen. Sie be durfte einiger Zeit, um sich klar zu machen, welche Bedeutung e« eigentlich hatte; denn trotz der Worte,
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