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Sächsische Dorfzeitung : 12.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188401129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840112
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-12
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 12.01.1884
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Vr«ß«s Mk 46. Jahrgang Sonnabend, dm 12. Januar 1884. verwerfliche- Dema- hat «her die Sitzung ferte nämlich ein überau- 769 13989 >641 7906 Feuilleton er nicht gebunden, konnte noch im letzten Augen ja 0 752 81029 >56 88650 .63 97872 lt ! 58383 66838 72682 79687 109 19267 N5 85253 29339 50662 67515 85117 95823 «. Nedim« »m»»rut»aX «echner Gag« : 160 bN Hafer 127 »aare 156 0-0 M. XX) Liter- ,39 »18 734 >42 168 MiMvach ». Fretta, Mttaß a«,«no»«« »ad taste«: di-lfpaUAeaelbW. Vetter GiagestuGe» k 2477 3014 577 6768 154 13395 !26 19634 »65 28324 !16 39II6 5 44598 797 kü'34 s 1 reise. ietto weiß — 16 M. 13 M. 00 >7. 50 Pf. f., Wicken lütter pro W-MweweMts- Urei»: 21111 28493 39562 47883 59147 71129 .76 150 181 111 ,55 89473 rn. ummern: -190 M. 154—168 -000 M. iritu» per 121 125 >54 >76 125 >99 „Kleine Schwärmerin," lächelte er, „vergessen Sie über die Kunst ganz die Gegenwart?" Stephanie wandte sich dem Redenden zu. „Jetzt unmöglich mehr," entgegnete sie artig. Sie ließ «S geschehen, dafi Santos, dem sie ihre Hand zum Gruße geboten, diese noch in der Seinigen behielt. Dem fünf undvierzigjährigen Manne, dem Freunde ihre- Vater-, unter dessen Augen sie aufgewachsen, der sie bis vor Kurzem mit dem „Du" angeredet, durfte sie wohl solche Vertraulichkeit gestatten. „Run wie steht's zu Hause? Das ganze, kleine Geschwistervolk wohl und munter?" fragte dieser. „Alles fidel, das ganze Dutzend, aber ein Lärm — unsagbar! Die Pension hat mich verwöhnt, ich fühle mich ungemüthlich im Hause und flüchte mich, um auS- zuruhn, ab und zu in daS Ihrige, Onkel Eantof." „Immer noch nicht genug, Stephanie, Sie kommen un- viel zu selten." „Wirklich?" Sie blickte ihn mit ihren hübschen blauen Augen ungläubig flagend an. „Sie dürfen nicht daran zweifeln, wenn ich Ihnen sage, daß ich — daß wir," verbesserte er sich, „daß wir Sie am liebsten ganz hier behielten." Stephanie erröthete und zog sanft ihre Hand an der seinen, um sich Hut und Mantille umzuhängen. San tos war ihr dabei behilflich. Er hing ihr dabei das Spitzengewebe der letzteren um Kopf und Schulter. „WaS machen Sie da?" lachte Stephanie. „Wollen Sie mich wie eine Spanierin kleiden?" „Ja, denn die Tracht d«S Schleiers steht Ihne« entzückend. Halt! Einen Augenblick, Stephanie!" Freudiges Erstaunen mischte sich in diesen AuSruf. Er Dem Amtmann lag Genauigkeit in Geldsachen oder Geiz gänzlich fern, sonderlich wenn es sich um Dinge für seine Tochter handelte, ebenfalls aber auch Delikatesse und Feinfühligkeit, Eigenschaften, die an Ekkehart einen Hauptcharakterzug bildeten. „Ich bitte Sie," sprach Santof gutmüthig, aber ungeschickt, „reden wir nicht weiter davon. Die Zeiten sind theuer, jeder Kaufmann erhöht den Preis seiner Waare. Ihnen ist die Zeit eine solche und" — flüchtig die einfachen Kleider und Ekkehart'S überwachtes, blaff,- Antlitz streifend, fügte er unbedacht hinzu: „Wünschen Sie vielleicht da- Honorar pränumerando auSbezahlt?" „Ich bin gewohnt, mich erst nach geschehener Leistung entschädigen zu lassen," erwiederte Ekkehart, den dieser Blick furchtbar verletzte. Seine Brust athmete schwer und in der Betonung seiner Worte lag die ganze mühsam zurückgehaltene Gereiztheit. Dem Amtmann entging auch dies, er blickte bereits wieder hinaus, denn eben jetzt bog Stephanie vom W.g ab, um inS HauS zu gehen. DieS bewog ihn. die Unter redung mit einigen Entschuldigungen und der Bemerkung abzubrechen, daß er zur weiteren Besprechung ElsliedenS Erzieherin und diese selbst herbeirufen werde. Draußen traf er mit Stephanie zusammen. Sie stand im geräumigen, mit einigen Statuen und Bildern geschmückten Hau-flur, versunken im Anblick eines eben jetzt von der Sonne beleuchteten Gemäldes. Hut und Maatille hingen ihr am Arm, mit der Rechten be schattete sie die Augen. Santof mußte seinen Gruß wiederholen und nahe an sie herantreten, ehe sie ihn be merken wollte. l «»»atzwefteste«, Li« ttrnokdtfche v«hd«dmna, Zaualidendank ha^enfteinskoglee. Nudoff «oste, G. L. Doube * «o in Dreien. Leipzi» Hamdurg, vertue, Frankfurt » «. WMDMMM Frost in Blüthen. Von H PalmS-Psy sen. Frrtsetzuu,.) Es erschien ihm unmöglich. Noch war Politische Wettschau. Deaische- Reich. 3« der sächsischen zweiten Kammer hat gestern wieder eine jener Sitzungen statt- gesimden, in denen die socialdemvkratischen Abgeordneten durch stundenlang« Reden auf übrigen- nicht «erlüge Unkosten der Steuerzahler deS Lande» vor der ständige« Zuhörerschaft der Tribünen ihr i Berttn-Dre-dner and die Anhalter Bah» in Aussicht genommen, auch find wesentliche Aenderungen zwischen Berlin und Görlitz bevorstehend. Die Feststellung de- NtnterfahrplanS erfolgt in Graz. Oefterr. Ungar. Monarchie. DaS „Frem- . nblatt" konstatirt auf Grund zuverlässiger Jnforma- "onen, daß von speciellen Verhandlungen zwischen dem französischen Botschafter Foucher de Earell und dem Minister Kalnoky nicht die Rede sein könne, da die diesbezüglichen Unterhandlungen nach wie vor ganz auSscSießlich in PäriS durch hierzu bestellte öster reichisch-ungarische Beamte mit der französischen Regie rung geführt würden. — DaS ungarische Abgeordneten haus hat in seiner Sitzung vom 10. Januar auf Antrag deS Grafen Ferdinand Zichy beschlossen, die Vorlage über Eheschließung zwischen Christen und Juden am 12. d. M. ohne vorherige Ausschußberathung im Plenum zu verhandeln. — Vom kroatischen Land tage wird berichtet, daß dessen Elker - Ausschuß eine Resolution angenommen hat, welche konsta tirt, daß durch die auf Vorschlag und unter Gegen zeichnung des ungarischen Ministerpräsidenten erfolgte Einsetzung deS KommiffärS Grafen Ramberg die Ver fassung und der mit dem Königreich Ungarn getroffene Ausgleich verletzt worden seien und die Sanirung dieser Verletzung auf administrativem Wege oder mittelst Ent sendung einer Regnikolar-Deputation fordere. Italien. Am 9. Januar begab sich die königliche Familie zur neuen Ruhestätte Viktor Emanuels und wurde auf dem Wege dorthin und bei der Rückkehr mit begeisterten Zurufen begrüßt. Die Zahl der von außer halb eingetroffeuen Theilnehmer an der Gedächtnißfeier war auf 25,000 angewachsen. Das Wetter hatte sich, nachdem es hefttg geregnet, wieder aufgeheitert. Au- vielen Fenstern wehten Flaggen; die Läden in den von dem Festzuge berührten Straßen waren geschlossen. Im Zuge wurde besonders die Gruppe derjenigen, welche an den Unabhängigkeitskämpfen theilgenommen, durch sym pathische Zurufe ausgezeichnet. Nach der Feierlichkert im Pantheon am 9. Januar, kletterte ein beschäftigungs loser 24-jähriger Friseur au- Sicilien, namens Eiavola, auf den Obelisken, um eine Ansprache an daS Volk zu halten. Die Polizei verhaftete ihn. Da die Volks menge sich auf ihn stürzen wollte, brachte er sich mit einer Schrere sieben Slicke bei, die aber in acht Tagen geheilt sein dürften. DaS Individuum ist notorisch irrsinnig und befindet sich im Epital. Der Zwischen fall war ohne jede Bedeutung. Die Ordnung wurde in musterhafter Weise aufrecht erhalten. — In Neapel ist der frühere Khedive Ismail Pascha eingetroffen. — Die römische „Opinione" sagt in einem Artikel, daß dje gogenthym au-Üben. Diesmal hat aber die Sitzung auch hierbei ein Gutes gehabt, sie lieferte nämlich ein überaus verständnißvolle» und klare- Bild, welche- unter lebhaften Lravo'S der Kammer der RegierungSkvmmiffar, Geh. Rath v. Ehrenstein, über Zweck und Wesen der Social- demvkratie gab, da- wir im Nachstehenden kurz folgen lassen. Der Genannte betonte, wie da- ganz« Leven sich in Berufs- und Privatleben theile, beide- gäbe es iu der socialdemokratischen Welt nicht (sehr richtig!). Er beruft sich auf August Bebel - 1883er Werk, „die Frau in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft", da- nachweist, daß eS kein Geld und keinen häuslichen Herd gäbe. Redner liest beweisende Stellen vor, wo Bebel auch u. A. sagt: , die Privatküche ist abaeschafft" (Gelächter). Nur 2 Klaffen folgten den svcialdemökra- tischen Führern, die Nicht- davon verstehen oder solche, die wirklich solche Zustände erstreben. Da» Mittel zur Erreichung diese- Zwecke- sei nach Bebel di« Besitzentsetzung der Besitzenden zu Gunsten der Besitz losen , die Expropriation der Expropriateurs. Heute noch sei die Socialdemokratie dieselbe, wie 1878, geae« die die Kommune in Pari» 1871 eine Kleinigkeit Pi. Dieses Bild bezeichnet übrigens den Boden, auS *bem man die Belehrung von svcialdemokratischer Seite nehme und das Volk verderben müsse. Der Genius deutschen Volks und seine Majestät, hoffe er, würden auch dies mal siegen, nur dürfe man die Hände nicht in den Schooß legen. Er erinnerte noch an deS Socialdemo kraten Abg. v. Vollmar AuSspruch im Reichstage von 1882 „Revolutionär und Socialdemokrat bin ich überall" und bemerkt zum Schluß, daß ja alle politischen Par teien im Kampf gegen die Eocialdemvkratie einig seien, denn die letztere sei keine politische Partei. DaS preußische Abgeordnetenhaus beschäftigte sich am 9. Januar lediglich mit der zweiten Berathung deS Gesetzentwurfs, betreffend den weiteren Erwerb von Privatbahnen für den Staat. Der Entwurf wurde in allen seinen Theilen in der von der Kommission vorge schlagenen, die Vorlage principiell nicht modificirenden Fassung vom Hause genehmigt. Danach ist die preu ßische Regierung ermächtigt zur Verstaatlichung der ' Oberschlesischen, der BreSlau-Schweidnitz-Freiburger, der Posen-Ereutzburger, der Altona-Kieler und des im Fürst lich Schaumburg-Lippeschen Gebiete belegenen TheileS blicke ablehnen und wollte dies auch. Aber da tauchte vor seinem inneren Auge ein theureS, alte- Gesicht auf und gab seinem Handeln die Richtung. Doch klang seine Stimme rauh und trocken, als er sagte: „Ich bin gekommen, Herr Amtmann, Ihnen mit- zutheilen, daß ich mich bereit erkläre, Ihrer Tochter den gewünschten Unterricht zu geben." Es hätte Santof die ersichtliche nervöse Erregung deS Redenden auffallen müssen, wäre er nicht zerstreut und eilig gewesen. Die Ausfahrt lag ihm im Sinn, vielleicht auch jene schöne Mädchengestalt, die langsam den Weg deS GartenS daher kam, zu der sein Auge, an dem Sprechenden vorbei, wieder und wieder hinüber schweifte. Er suchte deshalb die Angelegenheit möglichst schnell zu erledigen und fand die Umständlichkeit und Gründlichkeit, womit Ekkehart jede ftlbst unliebsame Aufgabe zu behandeln pflegte, durchaus unnöthig und unbequem. Zuletzt sagte dieser stockend und mit ersicht lichem Widerstreben: „Ich bin gezwungen, Herr Amt mann, zukünftig daS — daS Honorar für meine Privat stunden zu erhöhen, ich bemerke dirS, weil ich nicht weiß, ob Sie trotz alledem auf meinen Unterricht reflektiren." der Hannover-Mindeuer Eisenbahn. — Zn der Sitzung vom 10. Januar trat da- preuß. Abgeordnetenhaus nach formeller Erledigung zweier kleinere« Vorlagen in di« Berathung der Laudgüterordnung für die Provinz Schlesien ei« und übenvie- dieselbe «ach etwa anberthalbstündiger Di-kusfio« einer besondere« Kommission z«r Vorberathu«g. ES folgte dann die erste Berathung der Jagdordnnug, wobei sich 15 Redner gegen und 4 für die Vorlage meldeten, so daß eine Ablehnung der Vorlage fast sicher ist. — Der Bundesrath ist am 10. d. M. unter dem Vorsitz de- StaatsministerS v. Bötticher zu seiner ersten Sitzung in diesem Jahre zusammengettete« — Die Kunde, daß der preußische VolkswirthschaftSrath demnächst seine Ansicht zu dem Unfallversicherungsentwurf abzugeben haben werde, bestätigt sich. Es sollen di« Berathungen de- VelkswirthschaftSrathes über den Entwurf schon in den ersten Tagen deS letzten DritttheilS de- MonatS Januar beginnen. — Nach einer eingegangenen telegra phischen Nachricht werden die Ueberreste deS vr. LaSker per Dampfer „Neckar", welcher am 12. d. M. Newyork verläßt, via Bremen nach Berlin übergeführt. Die Regierung von Japan hat die preußische Regierung um Ueverlaffung dreier Beamten für die innere Verwaltung deS Lande- angegangen. Die Beamten erhalten den Titel und den Rang eine- japa- nesischm StaatSraths und ein Gehalt, welche- dem eines mittelstaatlichen Minister- gleichkommt. Zu den für diese Mission ausersehenen Herren Heyött auch der Regierungsaffeffor Humperdink auS Dortmund, welcher seit längerer Zeit Hilfsarbeiter im landwirthschaftlicben Ministerium ist. Derselbe wir^Deutfchland demnach in kürzester Zeit, zunächst für drei Jahre, mit Japan ver tauschen. Im baierischen Landtage wurden Artikel 9 und 9» vom Hagelversicherungsgesetz nach dem Anträge des Aus schusses angenommen, wonach die Anstalt vom Staat ein unverzinsliches Grundkapital von einer Million und einen jährlichen Staatszuschuß von 40,000 M. erhält. Zu einem vorgeschlagenen Jahreßzuschuß von 100,(XX) M. bemerkte der Finanzminister, die Regierung gewähre den Zuschuß nur unter der Voraussetzung, daß künftig die Steuernachläffe wegen der Hagelschäden fortfallen, welche bisher 40,000 M. betrugen; somit wäre der EtaatS- zuschuß nur eine Uebertragung eines Budgetpostens. Es könnten sonst auch andere Stände verlangen, ihnen einen Staatszuschuß gegen die Verlustgefahr zu ge währen. Die in Berlin am 9. Januar versammelt gewesene internationale Fahrplankonferenz beschloß den diesjährigen Sommersahrplan bereits am 20. Mai einzuführen. Be hufs besserer Verbindung zwischen Berlin und den böhmischen Badeorten wurden Aenderungen für die «Halten «ud durch «isere Boten »ch kni« »«kW«, tzB hau« erhebt di« M« u»ch ein« Ar» *Ar L 2b Ps, Sächsische NocheämA Sin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. «mUhanptmannschaften DreSden-Alt stadt und Dresden-Neustadt, flk w Ortschaften de» kgl. Amtsgericht» Dresden, somit für die kgl. Forstrentamter Dresden, Tharandt und Moritzburg.
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