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Sächsische Dorfzeitung : 16.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188402162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-16
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 16.02.1884
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iläWp V acheituG di-1^-ttZ«U«lbPf. 46. Jahrgang Sonnabend, den 16. Jebruar 1884 »«de» dW Monta» MKtwoch ». Fretta, MNt«, a«-e»o»m»> >»d koste«: U«t«r Mn-efaudt- 30 Pf Uxped. ». «edaktto» rre»be*-«euftaM I Meißner Safle 4. Vie Zeitung erscheint Dienstag, Dannerstag und «onnabrnd Inserate». AnnahmesteSen.- Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendans, HaafensteiuL^ogler, Rudolf «ofi«, O. 8. Daub« ck L» tu Dwsd«,, Leipßig, Homburg, Berlin, Arauksurt a W. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die lgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des Sgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Fsrstrentümter Dresden, Tharandt «nd Moritzburg. Verantwortlicher Rodaktenr und Verleger Kerr««»« MÜL-r io Dresden. PslMsche Wettschau. Deutsches Reich. In parlamentarischen Kreise» Berlin- spricht man jetzt davon, daß im Kultusministerium die Vorarbeiten für ein neue- kirchenpolitischeS Gesetz im Gange sind. Nach Lage der Cache könnte eS sich nur um eine Revision der Bestim mungen, betreffend die Priestererziehung handeln, nach dem kein Zweifel mehr daran gestattet ist, daß der Ge- heimerath Bartsch auS dem Kultusministerium den Auf trag zu einer gründlichen historisch-staatsrechtlichen Be arbeitung dieser Materie erhalten hat. Wenn man die Reden des Kultusministers v. Goßler auS der gegen wärtigen Session aufmerksam nachlüft, so findet man in denselben den wiederholten Hinweis, daß die Staats- regierung, unbekümmert um den Gang der Unterhand lungen mit der Kurie, den Weg der Specialgesetzgebung auch in Zukunft beschreiten weide, sofern Zeit und Um stände es gestatten oder gebieten. Im preußischen Abgeordnetenhause wurde am Mittwoch ein Regierungspostulat von 2,600,000 M. zur Erwerbung mehrerer Grundstücke der berliner Speicher- Aktiengesellschaften berathen. Diese Grundstücke will die Regierung ankaufen, da sie besonders feuergefährlich für die nahegelegenen Museen werden könnten. Die Budgetkommission empfahl die unverkürzte Bewilligung der Position, während aus der Mitte keö Hauses heraus sich gegen die Bewilligung eine lebhafte Opposition gel tend machte. Der Kultusminister stellte die Gründe für die Ausrechthaltung der Forderung in s klare Licht. Von Seiten der Gegner der Regierungssorderung, von den Abgg. Frhr. v. Minnigerode, I)r. Windthorst und V. Rauchhaupt, wurde die Begründung des Ministers nicht als durchschlagend erachtet und insbesondere betont, daß vor Allem der Neubau der Geschäftsräumlichkeiten für das Abgeordnetenhaus nothwendig sei, bevor an weitere größere Bewilligungen für Staatsbauten gedacht werden könnte. Dagegen wurde von den Abgg. von Meyer-Arnswalde, Stengel, Löwe-Berlin, Graf und von Wedell-Malchow mit dem Minister anerkannt, daß der Erwerb der erwähnten Grundstücke nicht von der Hand zu weisen sei und daß sowohl Zweckmäßigkeits- als auch Nützlichkeitsgründe für den Ankauf sprächen. Bei der Abstimmung wurde schließlich der Antrag der Kom mission auf Bewilligung der Position mit 169 gegen 150 Stimmen vom Hause angenommen. Geschlossen gegen die Position stimmte nur die CentrumSsraktion, während die anderen Parteien in der Abstimmung aus einander gingen. — In der Donnerstagssitzung knüpfte fich eine längere Diskussion an die Petition der Ma gistrate von Posen und Tilsit, welche die Ueberbürdung der Schüler in den höheren Unterrichtsanstalten zum Gegenstände hatten. Abg. vr. Langerhans sprach seine Anerkennung für daS Bestreben der Unterrichts-Ver waltung auS, die körperliche Entwickelung der Schüler zu fördern, möchte aber die Verwaltung in diesem Be streben noch mehr unterstützen, als ,S in dem bezüglichen Kommissionsantrage geschieht. In diesem Sinne stellte er einen Antrag. An der weiteren Debatte betheiligten sich die Abgeordneten Frhr. v. Minnigerode und Dr. Perger, sowie Regierungskommissar, Geh. Reg -Rath vr. Bonitz, der ausführlich die Gesichtspunkte der Re gierung in dieser Frage darlegte, welche unablässig be müht sei, den wirklich vorhandenen Uebelständen auf diesem Gebiete abzuhelfen. Das HauS beschloß dem Anträge der Kommission gemäß und überwieS die Peti tion der StaatSregierung mit der Maaßgabe zur Berück sichtigung, daß die Frage, ob eine Ueberbürdung der Schüler an unseren höheren Lehranstalten stattfinde und welche geeignete Vorschläge zur Abhilfe zu machen seien, der eingehendsten Prüfung im Anschluß an die bereits eingeleiteten Untersuchungen unterzogen werde. Der Gesetzentwurf, betreffend die Unfallversicherung der Arbeiter, wurde am Donnerstag vom Bundesrathe den zuständigen Ausschüssen zur Vorberathung überwiesen. Der Bischof von Münster traf am 12. d. M. auS dem „Eril" wieder in Münster ein, wo man seine Rück kehr zunächst mit einem Fackelzug feierte und ein Cen trumsmitglied deS preußischen Abgeordnetenhauses eine Anrede hielt. Nach einem holländischen Blatte lebte der Bischof während seine- ErilS in dem kleinen Orte Straebeek, 10 Kilometer von Mastricht und 10 Mi nuten von der Station Fauquemont mit seinem Sekretär und seiner Schwester im tiefsten Inkognito. — Wie die „N. L. C." wissen will, wäre eine Vorlage wegen Herab setzung der RechtSanwaltSgebühren in Vorbereitung. In BreSlau starb am 13. d. M. der General der Kavallerie von Tümpling, zuletzt komman- dirender General deS sechsten Armeekorps. Wilhelm v. Tümpling wurde am 30. December 1809 geboren und stand somit im 75. Lebensjahre. Er machte als Major im Generalstabe den Feldzug von 1849 gegen die In surgenten in Baden mit. Zum Generalmajor befördert, nahm er im Kriege gegen Dänemark 1864 Theil und kommandirte 1866 im Kriege gegen Oesterreich die fünfte mobile Infanterie-Division. Bei Gitschin wurde von Tümpling schwer verwundet. Von 1866 ab stand der General an der Spitze deS sechsten Armeekorps, daS er auch im Feldzüge gegen Frankreich führte. — Auch der Kommercienrath Ruffer, einer von BreSlauS ersten In dustriellen, ist am 13. d. M. gestorben. Oesterr. - Ungar. Monarchie. DaS öster reichische Abgeordnetenhaus berieth am Dienstag den Gesetzentwurf, betreffend die Entschädigung für verur- U-onneMent-- Preis- »ierteljährl. M. 1^0. Au beziehen durch du kaiserlichen Post, anstatten und durch unsere Boten Bei freier Lieferung in« Hau» erbebt die Post noch eine Ne- Ühr von Sb Psg man« knd g«-»'--R-l°^ an dessen Zustandekommen kann nicht hmdm, dem dauern darüber Ausdruck zu geb"' daß der weitaus ^K-il der Abgeordneten während der Verband- An- d-s Dm« d-r D-b-N« iib-r di,sm h-chwickttgm LmNnnd und Dr. R°f.r h-n- g-n; R,»t. NÄ-r di-sm^J»»-^-"«-«^ biil« ,n dkschwkrm. Während der unerquicklichen Judendebatte war das HauS sobald aber diese praktisch- Frag. ,u, Srirtwung aelana - leer. D-r Berich,erst-«--vr. J-que« »«. trat ?n sachlich« «eis- die Vorlage, konnte sich ab« einig, oppositionelle Seilenhi-b- nicht versagen Den Versuchen des Herrn vr. JaqueS, da- ganze Verdienst an dem Zustandekommen deS fick und dem Ausschüsse zuzuschreiben, trat der ^'rmmftier m der entschiedensten Weis- entgegen und zwang auch den Be richterstatter zu einer solennen Revokation Nachdem vr. Jaques und nach ihm auch vr. Roser ,S bemängelt hatten, daß die Regierung darauf bestanden habe, e- möge ausgesprochen werden, daß der Staat mcht ^e Pflicht daS Individuum also auch mcht daS Recht habe, in allen Fällen -ine Entschädigung zu leisten, resp. zu verlangen, sah sich der Regierungsvertrettr vr von Krall veranlaßt, in längerer wirksamer Rede diesen Standpunkt der Regierung zu vertheidigen und da- Gesetz wurde hierauf einstimmig zum Beschlusse erhoben. Italien. Die von unS bereit- erwähnte päpst liche Encyclika an die französischen Bischöfe scheint nach den bisher bekannt gewordenen Auszügen ein zweischnei diges Schriftstück zu sein. In der Form gemäßigt, wo sie auf „Frankreich" zu sprechen kommt, sogar voller Wohlwollen, befleißigt sich die Kundgebung doch eineS sehr scharfen ToneS, so weit sie sich mit der gegenwär tigen Regierung und Kammer beschäftigt. Die Ency clika beklagt die gegenwärtig in Frankreich herrschenden religionslosen Zustände der Gesellschaft und die religionS- feindliche Richtung der Regierung, welche nicht zu be wegen sei, von dem verhängnißvollen Wege abzuweichen. Der Heilige Stuhl habe sich bemüht, ein Einverständniß herbeizuführen. Durch die an den NuntiuS gerichteten Instruktionen, durch den Brief an den Pariser Erzbischof und an den Präsidenten Gr^vy habe der Papst aber alle Mittel erschöpft. Nun sehe er ein, daß daS Kon kordat in Gefahr sei; er bitte daher die Bischöfe, die Erziehung der Jugend strenge zu überwachen und einig zu sein, um daS Wohl der Kirche und daS Glück der Gesellschaft zu fördern. Diese „goldene Rose" scheint doch sehr viel Dornen zu haben. — Eine Note de- VatikanS an die päpstlichen Nunciaturen bezüglich der Propaganda von Rom giebt eine Darlegung der ge- Feuilleton. yroft in Blüthen. Von H. Palmö-Pay s-n. (20. Fortsetzung.) Var da- Wirklichkeit oder Traum, war eS in d-r Lhat Elfriede, die dort um die Felsenecke bog und den Weg daher kam? Er würde sich gar nicht gewundert haben, wenn unter jedem ihrer Schritte eine Blume er blühte, denn AlleS um ihn herum verlor plötzlich den düsteren Ernst. Die Sonne leuchtete wieder, überhauchte den kalten Granit mit warmem Morgenroth, küßte di- schneeigen Häupter der Berge und spiegelte ihr Er glühen in dem Gewässer deS SeeS. War eS auch ein ! Wiederschein deS in Gluth niedersinkenden Gestirnes, der das junge Antlitz vor ihm so mit Purpur übergossen? Vielleicht, wenn nicht Ueberraschung, freudiger Schreck, Verwirrung, alle diese auch in ihm wogenden Empfindungen, fich nicht allzu deutlich darauf verrathen. ' Aber nur «inen Augenblick, dann trug da- bewegte , Antlitz wieder die gewohnte zarte Röthe und die Hand, die sie ihm entgegenstreckte, die er ergriffen und noch immer in der seinen hielt, zog sich sanft zurück und ihre klare Stimm« klang nach d«n «rsten Worten der Begrüßung ernst und zurückhaltend, als sie ihre Ueber- ! raschung auSsprach über daS unerwartete Zusammen- > treffen auf dieser Reise. Ekkehart wurde sofort voll kommen Herr über seine Gefühle. Er hatte unzählige Male an den Augenblick eineS Wiedersehen- gedacht «nd i gewußt, daß diese Möglichkeit einmal kommen müsse, - früher oder später und daß von diesem Zeitpunkt an ihr bisherig«- Verhältniß, di« UmgangSformen unbedingt ' ein« Veränderung erleiden müßten. Sie war nicht mehr ein Kind, nicht mehr seine Schülerin, sie mußte für ihn sein, waS sie für andere Fremde war, eine erwachsene junge Dame, ein Fräulein Santof. Er hatte sich ge- ; fürchtet vor diesem ersten Wiedersehen, eS sich nicht freiwillig schaffen wollen nach jenem Frühlingstage, da er sie mit so ernsten Vorsätzen in ihrem Garten schlummernd, leidend verlassen und am wenigsten gedacht, daß diese- Wiedersehen fern von der Heimath in dieser fremden, poetischen Umgebung deS St. Gotthard ge- > schehen solle. Sie stand ihm allein gegenüber, mochte jener Gesellschaft vorangeeilt sein, die er sern den Weg i daherkommen sah. j WaS hatte sie aber plötzlich so kühl und zurück haltend nach der ersten freudigen Begrüßung gemacht? ' Hatte da- allein da- „Sie", da- ihm selbst so fremd und schwer über die Lippen trat, verschuldet und ihr die ! ganze frühere Unbefangenheit geraubt? In ungewohnt gezwungenem Tone erzählte sie von ihrer Reiseroute und deren Ziele, seinen Blick vermeidend und da er sie > kannte, so genau wie sein eigene- Selbst, wußte er auch, j daß nicht die Sonne jene feinen rothen Flecke an den Schläfen hervvrgerufen, sondern innere Erregung. Er wollte ihr seinen verspäteten Glückwunsch nach ihrer Einsegnung und feine Freud« über ihr ersichtliche- Wohlbefinden auSdrücken, ohn« indessen diese Absicht auSführen zu können, denn die Reisenden, unter denen j fich auch Fräulein Braun befand, hatten fie erreicht und die alt« Dam» nahm ihn soglkich in Anspruch. „Mir hätte keine liebere Ueberraschung werden können," rief sie in aufrichtiger Freude, „natürlich werden wir nun eine Strecke Wege- zusammen weiter fahren. Sie glauben gar nicht, wie sehr ich auf dieser Fahrt voll Schrecken über den St. Gotthard männlichen Schutz und Zuspruch entbehrt. Die Führer und Wag«n- lenker find wahre Barbaren, in ihren Gefühlen ganz abgestumpft für Gefahren und Grauen. Ich werde nie vergessen, wie heute der abscheuliche Kutscher an der Teufelsbrücke — Sie haben dieselbe ohne Zweifel auch passirt — mich gerade in dem Augenblicke aufmerksam auf die schwindlige Tiefe machte, al- un- ein Wagen begegnete, der den unserigen hart an den Rand deS Ab gründe- zu fahren nöthigte, indem er sagte: „Sehen Sie, Fräulein, hier ist vor vier Jahren die ganze Dilrgence mit allen Reisenden in den Abgrund gestürzt und zerschmettert worden!" Ich hatte meinen Kopf arglos au- dem Fenster gebeugt, natürlich fuhr ich mit einem Schrei zurück. Ich war einer Ohnmacht nahe, hätte davon den Schlag bekommen können. Wir haben uns nun ewen Wagen gemiethet, nicht wahr. Sie thun -.'^^allen ""d leisten unS diese Nacht, die schrecklichste memeS LebenS wahrscheinlich, Gesellschaft, ve" St. Gotthard hinuntergeht. Unsere Koffer " st"? meisten- vorangeschickt, zwei Plätze im Wagen find frei!" machte Einwendungen, die Fräulein stimrmn"^* " nutzte daher schließlich zu- batte sich mit keinem Worte in die Unter- S""s<bt, sie ging schweigsam an seiner Seite, fie erschien ,hm gänzlich fremd und vnändert, im AeußerN
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