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Sächsische Dorfzeitung : 15.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188403152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840315
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-15
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 15.03.1884
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Sonnabend, den 15. März 1884 46. Jahrgang «diruß: eriote» d -m» ale d« Boni. Lbeoi« «die»ß hte ui» slichi«. 8 Uh, lknftnn h K»» predig« nakon« iaudidit nakoo« S Uh, Predig, P«st« !. «ach hl,fein, «u, De. hte « >iaksu»1 ,i» läe. »iakiiei ach der 6 Uhr gemeii, l,feier: Sottr«. «deu». g- Sötte«. Beichte, iako»« >te «i» iakouu« Paß«, hte ii» Ko«fi4. t 6 Uh, Predigt dmahl». ppehele. . Mitt. chudert. Sticil«. )erselde. dmahl». Stur», id Sar- eichte L . 3 Uhr P-lMsche Weltschau. Deutsches Sketch. Angesichts der jetzige» »«' rathung deS UnfallverfickerungSgesetzeS im deutsche» Reichstage weist die ofsici-se „Prov. Korr." «of de« vffenen Zwiespalt hin, der heute zwischen den der Socialreform wohlgesinnten und den vereinigten liber«le» Elementen de- deutsche» Parlament- herrsche und be dauert daS Principielle in der Opposition der letzteren. ,Die Geschichte der letzten Jahre", bemerkt sie „hat bisher wachsendes Verständniß und wachsende Theil- uahme der Nation an der von den verbündeten Regie rungen verfolgten Politik der Socialreform aufzuweisen gehabt und Schritt für Schritt gelehrt, daß die in der kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 nieder- aelegte Auffassung der sittlichen Aufgaben deS christlichen KtaatS und Volksleben- in daS öffentliche Bewußt sein übergegangen ist. Mit dieser Auffassung soll (nach Wunsch der deutsch-freisinnigen Partei) gebrochen und eine vollständige Um- und Abkehr von derselben durch- gesetzt werden. Indem die Parteien der Opposition namenS der wirlhschaftlichen Freiheit die Grundlage be kämpfen, auf welcher die Unfallversicherung organifirt werden soll und indem sie eine Verlängerung der Gel tungsdauer deS Gesetzes vom 21. Oktober 1878 alö zweck- und gegenstandslos verwerfen, nehmen sie den Kampf gegen die kaiserliche Botschaft und gegen die derselben bisher zu Theil gewordene öffentliche Zu stimmung direkt und unverhüllt auf. Ob daS mit Er folg geschehen wird, muß die Zukunft lehren. Bisher haben innerhalb wie außerhalb deS Vaterlandes, in Vergangenheit und Gegenwart so gewichtige Zeugnisse für die Richtigkeit, ja die Unvermeidlichkeit der von den verbündeten Regierungen befolgten reformatorischen Politik Vorgelegen, daß eS schwer hält, an die Möglichkeit einer Lossagung des Reichstages von derselben zu glauben." Der Kronprinz ist vorgestern und Prinz Wilhelm von Preußen am Mittwoch Abend nach Kiel gereist, um Tags darauf an Bord deS Dampfers „NotuS" dem von langer Seereise heimkehrenden Prinzen Heinrich bis Kriedrichsort entgegenzufahren. In den Straßen Kiels, welche festlich geschmückt waren, bildeten bei der An kunft deS Prinzen Wilhelm am Donnerstag Mann schaften der Infanterie, deS SeebataillonS und Matrosen Spalier. Prinz Wilhelm fuhr direkt nach der Wirker Lucht. Nach einem hier abgehaltenen Scheibenschießen mit Torpedos fuhr der Prinz auf der Korvette „Blücher" «ach FriedrichSort und von dort nach der Werft, besich tigte daselbst die Marineanlagen, sowie die in der Aus rüstung befindlichen AuSfallSkorvetten und kehrte sodann «ach dem Schlosse in Kiel zurück. Bald darauf nahm er an einem Diner im Officierskasino Theil. Nach Gültz befürwortete die Vorlage, auf bereu Grundlage eine Verständigung erzielbar sei. Er wünscht Zuzieh,»» der land» und forstwirthschaftlichen Arbeiter. Orches Häuser (Rat.-Lib.) besteht auf Zulassung der Priva»- verficherung. Er setze nicht allzuviel Hoffnung auf da- Zostandekommen deS Gesetzes. Die Fortsetzung wurde auf Freitag Mittag anberaumt. Dem Reichstage ist der Entwurf eines Ges^e- betreffend die Bewilligung von Mitteln zu Zwecken der Marineverwaltung nunmehr zugegangen. Danach wird der Reichskanzler ermächtigt, zu den weiterhin genannte» Beschaffungen und Herstellungen den Betrag vs» 18,790,000 M. zu verwenden, die Mittel zur Deckung dieser Summe im Wege deS Kredits flüssig zu mache« und zu dem Zwecke in dem Nominalbeträge, wie er pw Beschaffung deS angegebenen Betrage» erforderlich sei» wird, eine verzinsliche, nach den Bestimmungen de- GesetzeL vom 19. Juni 1868 zu verwaltende Anleihe aufzunehmen und Schatzanweisungen auSzugeben. 1) Zu» Bau von 70 Torpedobooten einschließlich der dazu ge hörigen artilleristischen und Torpedo-Armirung 16,8M,00O M.; 2) zur Herstellung unterseeischer Torpedobatterie» an der Küste der Ostsee einschließlich der dazu gehörige« Torpedos 857,000 M.; 3) zur Anlage von elektrischer Beleuchtung auf den Werften Kiel und Wilhelm-Haven 348,000 M. und 4) zur Vervollständigung der KriegS- bekleidung 785,000 M. Beim Bundesrathe ging ein Antrag SacksenS ein, der bezweckt, daß durch Abänderung einer ganzen Reihe be stehender Bestimmungen der Maaß- und Gewichtsordnung vielfach hervorgetretenen Uebelständen abgeholfeu «erde. Ganz besonder- soll die noch immer bestehende Anlehnung an da- frühere GewichtSsystem dadurch beseitigt u»d andererseits die nothwendige Neuredaktion der Aichord- nung ermöglicht werden. In der Begründung wird hierzu darauf hingewiesen, wie sowohl die Normal- AichungS - Kommission als der Reichstag die Abände rungen alS ein dringendes Bedürfniß bezeichnet haben. Die Reichsregierung beantwortete dieser Tage eine Anfrage Bremen- wegen dessen Eintritt- in den Zoll verband genannter Stadt dahin, daß sie einem förmliche» Anträge in dieser Angelegenheit entgegensetze, aber Ver handlungen, wie mit Hamburg, ablehnen müsse. Der Ausschuß der kirchlichen Konferenz für Mecklen burg-Strelitz setzte wieder einmal einen Ansturm gegen die Eivilehe in Scene, indem er in Ausführung eines von der vorigen Konferenz gefaßten Beschlusses an den Großherzog von Mecklenburg - Strelitz, an den Reichs kanzler und an den BundeSrath Petitionen um Ein führung der fakultativen anstatt der obligatorischen Eivil- ehe gerichtet hat. herzlichster Begrüßung de- Prinzen Heinrich am Don- »erstag i» Friedrich-ort, traf der Kronprinz mit seinen Söhne» nachmittag- in Kiel und gestern in Berlin ein. Der Reichskanzler ist vorgestern Nachmittag wieder in Berlin augekommen. Nach der Au-sage von Augen zeugen ist Fürst Bi-marck bedeutend magerer geworden und der Umstand, daß der weiße Vollbart gefallen and nur der starke Schnurrbart übrig geblieben, läßt da- Geficht noch schmaler erscheinen, alS eS eigentlich ist. DaS Aussehen deS Fürsten ist sonst ein recht gute-, nur ist jetzt sein Haupthaar schneeweiß geworden. In der Donnerstagssitzung erschien der Kanzler im Reichstage und wurde von vielen Anwesenden lebhaft begrüßt. In seiner Sitzung am Mittwoch hat der deutsche Reichstag eine Reihe ihm vorgelegter Gesetzentwürfe zu nächst an Kommissionen überwiesen. Interessanter ge staltete sich die Donnerstagssitzung, in welcher gelegent lich der Debatte über die Resolution deS amerikanischen Repräsentantenhauses Fürst BiSmarck erklärte, darüber, ob LaSker die Wiederaufrichtung des Reichs gehoben, halte er sich für einen ganz kompetenten Zeugen. Den Nationalliberalen sei er dankbar für die Mithilfe, aber LaSker habe dieselbe möglichst abgeschwächt und die Suppe versalzen. Lasker störte die Annäherung, drängte die gemäßigte Gruppe Schauß hinaus und führte die Secession herbei. Wie solle er Lasker dafür dankbar sein? Die Entfremdung mit Bennigsen war LaSker'S Werk. „DaS Wenige, was ich für Deutschland thun konnte, hat er mir so sauer als möglich gemacht." Bismarck schloß mit der abermaligen Versicherung, die Resolution habe nicht- andere- beabsichtigt, alS Wohlwollen für Deutsch land auszusprechen und er wolle darüber keinen Zweifel lassen. Abg. Hänel spricht dem Reichskanzler da» Reckt ab über Lasker ein Todtengericht zu halten. Der Reichs kanzler habe kein anerkennende- Wort für LaSker gehabt, der doch nur die einzelnen Phasen der BiSmarck'schen Politik bekämpfte, er unterschätze in der Resolutton, waS allgemein menschlich ist. An einen politischen Koup habe Niemand gedacht. Der Kanzler habe auf das menschliche Beileid kein Gewicht gelegt, dafür aber daran mit Worten gerüttelt. Der Reichskanzler antwortete hierauf: „Wenn man mir durch den Mund deS Todten Ding« sagen will, die ich mir nicht sagen laßen darf, so gebe ich eben Antwort und eS ist mir ganz egal, ob die Herren für sich sprechen oder durch den Mund deS Todten." Dann wurde in die Berathung deS Unfall- versicherungSgesetzeS eingetreten. Vollmar bekämpfte die Vorlage, mit der die Regierung der Bourgeoisie Schritt für Schritt nachgegeben habe. Die Reform sei nur aus taktischen Gründen in Angriff genommen worden. Die Socialdemokraten würden im Interesse deS Wohles der Arbeiter gegen die Vorlage stimmen, v. Maltzahn- » 1884 :rea 4. reiua^ kl. SUH«, lös. Sächsische DachtiluuK Wkttt«, auch»«»»»« We»B«O, Pr«t-r Franffutt » M. Unter Wnge(»»dt r « M Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmarmschaften Dre-den-Altstadt und Dresden-Neustadt, für dir Ortschaften de- kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. -»serate» A»»ah«eftel««t Die «raoldffch« Buchhandlung ZuvaUötudLnk, HaaienstemLL»«»«^ Rudolf Moye, G. L. Daude » Ta. g« drztehe» durch dL loiserltcheu P»^ «Halte» und durch Ulfen Votr» Feuilleton » bet Ur erfevlitz 1revi,t: odierße aible. veichtc nahl il ienst i» Paß« ost mit Vs» H. P»l«s-P»ysen. (32. Fortsetzung.) ! De» Minrn r«d»rs; »idiis. Bruch- . Bahr» « L ermaii nar i» s; «»I. um L. e AR. » »es; mit 4. : De» darf i» Sicken Lam»« Sans«; wer.; wegungen unter Halben - hilfsbereiten Händen die Sachen an und bemerkte eS gar nicht, wie er ihre Ver- ßtnheit aaSzunutzen wußte, daß er eine Ballblume ihrem Haar entwendete, ihre Hand mit leisem Drucke m seinen Arm legte und beim Einsteigen in den Wagen Verstohlen an seine Lippen zog. „Engel," flüsterte er, .Lu hast mich kemplet verliebt gemacht," und auf der stahrt nach der Wohnung, während er ihr gegenüberffaß, verwandte er keinen Blick von dem weißen, schönen RLdchengesicht, wagte e- indessen nicht, daS Schweigen, «m daS ste ihn gebeten, zu unterbrechen. „Sage dem Papa nichts," bat sie beim Abschiede, »sage ihm, ich sei nicht wohl, oder dergleichen, sage »«- Dir beliebt und nun gute Nacht!" 9 Uhr : Hm Sötte«. : Hm Beide trennten sich und in den Ballsaal zurückge kehrt, beeilte Halden sich, dem Amtmann daS ganze Be gebniß wortgetreu mitzutheilen. Santof fühlte sich sehr verstimmt. Der frühe Aufbruch der Familie Lenthen konnte ihm daher nur willkommen sein, sonst freilich varließ er keine Festlichkeit vor Anbruch deS Morgens. ES folgte ein zärtlicher Abschied von Stephanie, dann suchte er mißverstimmt und innerlich erregt, sein Hauö auf. Ein schwacher Lichtschimmer hinter ElfriedenS Fenster verrieth ihm, daß sie noch keine Ruhe gefunden. Er klopfte und dann standen sich Vater und Tochter gegenüber. Elfriede hatte sich in ihr Morgen kleid von blauem Kaschmir gehüllt, in ihrem Haare steckten nock die Blumen, der andere kostbare Ballstaat lag zerstreut im Schlafzimmer umher. Santof breitete die Arme au-, sie z» umfangen, Elfriede aber blieb regungSlo- in der Mitte der Stube stehen. ,„Hat Halden Dir gesagt, daß ich Alle- weiß?" fragte sie bebend. „Ja, mein Herz. Hast Du keine beglückwünschenden Worte für Deinen Vater?" Seine Arme sanken nieder. Aufschluchzend barg sie ihr Gesicht in beide Hände und sank in einen Sessel. Der Amtmann zog einen Stuhl heran und setzte sich neben sie. „Aber, liebe- Kind, waS giebt e- denn zu weinen!" rief er vorwurfsvoll. „Du bleibst meinem Herzen, wenn e- auch an Stephanie verschenkt worden, darum ebeu so theuer, diese aber immerdar Deine Freundin und Schwester!^ „Sie blickte auf. „Meine Freundin?" betonte sie, „Ist Stephanie mir daS? ES ist nur eine Benennung, „Ich will fort — ich bleibe keinen Augenblick in dieser Lustbarkeit," rief sie erregt, „sag' daS dem Papa, «ein, sag' ihm nicht-, aber laß den Wagen vorfahren «nd geleite mich nach Hause - " „Aber Elfriede, ich bitte Dich, fei doch vernünftig, Du geberdest Dich, als ob Du eine Trauerbotschaft er halten, freue Dich doch über daS Glück Deines Papa'-!" Sie athmete hoch auf, legte die Hand auf ihre Stirn und schloß Sekunden lang die Augen, al- ver wirre sich Alles in jhr. Dann griff sie hastig nach Mantel «nd Tuch, legte sich mit mechanischen Be- die wir au- der Schulzeit beibehalten haben. Unsere Interessen liegen so weit auseinander, wie zwei Pole. Wir verstehen unS so wenig, wie zwei Menschen, die mit einander in zwei verschiedenen Sprachen reden, vo« denen jeder nur die eigene kennt. Und die, die soll meine — Mutter werden, die soll ich täglich an meiner Seite sehen, nicht- Andere- von ihren Lippen hören, alS nicht endende Gespräche von Toiletten und Festen, soll kindlichen Gehorsam zollen dieser -" „Elfriede, Du sprichst von meiner Braut," unter brach Santof sie empfindlich. „Und so weniz Vertrauen besaßest Du zu mir," fuhr fie erregt fort, „daß Du mir vorenthieltest, waS ich unter Scherz und Lachen ringsum von fremde» Lippen erfahren mußte, waS so tief in mein Leben ein- schueidet!" „Aber, Herzenskind, daS war ja nicht meine Schuld," suchte Santof sich zu entschuldigen, „sage selbst, gab e- denn diese Woche eine einzige, ungestörte Stunde, in der wir mit einander diese Angelegenheit besprechen konnten? Von Tag zu Tag kam Aufschub, diesen Morgen, als ich Dich in mein Zimmer rufe» lassen wollte, Herr Ekkehart —" „Ist der hier gewesen?" „Ja, und hat die Stunden leider abgelehnt wege» Ueberbürdung mit Arbeit. Laß Dich dadurch nicht ver stimmen, eS giebt andere vortreffliche Lehrer. Du sollst studiren nach Gefallen, wenn Du nur wieder vergnügt werden willst. Du weißt, ich kann Dich nickt weinen sehen!" Er wollte sie an sich ziehen, aber sie machte etn^
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