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Sächsische Dorfzeitung : 18.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188403186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840318
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-18
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 18.03.1884
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iiMche DorsMG Sm unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. 46. Jahrgang Dienstag, den 18. Marz 1884 Wr. 34 »erden di« Ment», Mittwoch u. Freit«, Mittag angenommen nnd kosten: dieispalt ZeileIbPf. Unter Eingesandt: Si' Ps. Hpib «. Orbakti»» Dre»den>Ne«ft«»t I Meißner »ässe 4. Die Zeit»», «scheint Dienft««, Donnerst«, «d So» «aste«» Inserate«- A«n«hmcstele»t Tie Arnoldische Buchdandiung, Jnvalidendank, Haasenstcm LBogl«, «udolf Moste, D. L Daude «t E». in Dresden, Leip-i^ Hamburg, Vertin, Frankfurt a M. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstreutämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr««»» Müller in DreSden Politische Weltschau. Deutsches Reich. In der am Freitag fort gesetzten Berathung des Unfallversicherungs-Gesetzes im Reichstage bezeichnete eS zunächst Abg. Lehren als einen Schwerpunkt des Gesetze-, daß Unfälle vermieden werden, dies hätte durch die früheren Entwürfe nicht erreicht werden können. Durch Einführung der Berufs-Ge nossenschaften komme man diesem Ziele schon näher, den Arbeitern müsse freilich die nöthige Mitwirkung gesichert werden. Als großen Fehler deS Gesetzes be zeichnete Redner die Ausschließung der Bauhandwerker und waö die land- und forstwirthschastlichen Arbeiter betreffe, so sei deren fakultative Versicherung zu wünschen. Abg. Dr. Bamberger führte auZ, wie nützlich die Oppo sition sei, habe sich gerade in der gegenwärtigen Frage gezeigt. Hätte sie dem ersten Entwürfe zugestimmt, so hätte sie anerkanntermaaßen dazu beigelragen, auf falsche Wege zu kommen. Der Hauptfehler auch der gegen wärtigen Vorlage sei, daß sie statt auf natürlicher Grundlage weiter zu bauen, einen Kunstbau schaffen wolle Er erkläre sich entschieden gegen die Berufs- genossenschaften, deren Aufgaben zu ihrer weitschichtigen Organisation in keinem Verhältniß ständen. Nachdem hierauf noch Abg. Hertling für und Abg. Löwe gegen die Vorlage gesprochen, erklärte Staatsminister von Bötticher, die Vorlage wolle allseitigen auch vom Hause anerkannten Uebelständen abhelfen und damit der Social revolution den Boden entziehen. Auf dem Ausschlusse der Privatversicherungsgesellschaften verharre die Regie rung unbedingt, nicht eine einzige der verbündeten Re gierungen habe sich für die Zulassung erklärt. Staats sekretär Bötticher bittet, die Vorlage nicht als politische Parteifrage zu betrachten, sondern als socialen Reform schritt allseitig wohlwollend und eingehend zu prüfen. Auch am Sonnabend wurde die Generaldebatte über diese Vorlage, allerdings bei nur mäßig besetzten Bänken fortgesetzt. Die Verhandlungen erhielten jedoch dadurch eine hervorragende Bedeutung, daß der Reichskanzler Fürst Bismarck gleich bei Beginn der Sitzung Veran lassung nahm, anknüpfend an die Ausführungen der Redner in den vorhergegangenen Sitzungen nochmals den principiellen Standpunkt darzulegen, welchen die verbündeten Regierungen der Vorlage gegenüber ein nehmen und an welchem sie den widersprechenden Be- urtheilungen gegenüber im Allgemeinen festzuhalten ge willt seien. Nach dem Reichskanzler sprach zunächst der Abg. Sonnemann und dann Abg. Bamberger und die Ausführungen des letzteren veranlaßten den Staats sekretär deS Innern, v. Bötticher, zu kurzer Erwiederung. Es erhielt dann nach dem Abg. Leuschner (Reichspartei) Öi. Buhl das Wort, nach dessen Rede die Vorlage an N»«»n««r«t-- Vrei«: ^«teljährl. M. 1^0. «u beziehen durch di» kaiserlichen Post- «stallen und durch unser« Boten. Hei frei« Lieferung »»Ha»» erhebt di« Gast n»ch eme Go- »Hr »au 2b Psg. eine Kommission von 28 Mitgliedern verwiesen wurde. Auf der gestrigen Tagesordnung deS Reichstage- befand sich die erste Berathung deS HUfökaffen-GesetzeS. Im preuß. Abgeordnetenhause führte am Freitag die von uns bereit- erwähnte Interpellation, betreffs der Judenkrawalle in Neuftettin, zu einer höchst unliebsamen Debatte, auS der wir, die heiklen Eontro- versen zwischen den Liberalen und dem Hofprediger Stöcker übergehend, nur erwähnen wollen, daß Minister v. Puttkamer erklärte, diese Vorgänge seien an sich be dauerlich, aber in einem Theile der Presse in maaß- losester Weise übertrieben worden. ES wurde Niemand verletzt. Die Behörde that in vollstem Maaße ihre Schuldigkeit. Daß die Freisprechung im Könitzer Pre- cesse zu Ercessen führen würde, konnte Niemand voraus sehen, Maaßregeln hätten erst .reckt eine Erregung hervorgerusen, die schließlich dann schon auf die Kunde hin entstand, daß von jüdischen Fenstern Steine berab- geworfen worden seien. Die Interpellation wäre sicher am Besten unterblieben. Bedauerlich bleibt es jeden falls, daß gerade der Geistliche Stöcker und Abg. Wagner, ein Lehrer der Jugend, die Besprechung zu Hetzreden benutzten, die der konservativen Partei die Zugehörigkeit dieser Abgeordneten keinesfalls werthvoll erscheinen lassen können. In einer am Freitag abgehaltenen Sitzung des Bundesrathes wurde zur Wiederbesetzung der durch den Tod des Öo. von Kübel erledigten Stelle eines Mit gliedes der Kommission zur Ausarbeitung des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuches der Professor der Rechts wissenschaften an der Universität Tübingen, Or. von Mandry zum Mitglied? der geduckten Kommission gewählt. Zehn türkische Offiziere, welche am l. April als preußische Officiere in die Armee treten, sollen zunächst am 20. d. M. von dem Kaiser empfangen unk dem selben durch ihren bisherigen militärischen Instruktor, Oberst z. D. Elpons, vorgestellt werden Diese Offi ciere sind verpflichtet, die Uniformen derjenigen Regimenter zu tragen, denen sie zugetheilt sind, ohne jegliches türkische Abzeichen, werden überhaupt in jeder Be ziehung den deutschen Officieren gleichgestellt und erhalten aus der preußischen Militärkasse ein Monatsgehalt von 150 M. Die baierische Abgeordnetenkammer lehnte am Frei tag die Regierungsvorlage, betreffend die Aufbesserung der Beamtengehalte, mit 101 gegen 36 Stimmen ab. In Straßburg wurde am Freitag die elfte Session des Landesausschusses der Reichslande durch den Staats sekretär v. Hofmann auf Grund eines kaiserlichen Er lasses geschloffen. „ iinaar. Monarchie. Im Abgeord- Aeflerr.-L N versicherte der Ministerpräsident netenhaus. ^wn fortgesetzten Budget- Graf Taaffe G?ejcbbH,chtjgung, soweit die physisch mL" sei durch " °Jm Lauf, der Diskussion de! Ministerpräsident ferner, d,e tn dem Mer- ? von einem Arbeiter gemachte AuS- stallmger P Regierung Geld erhalten, habe sich'na/Ausweis der deshalb geführten Untersuchung als falsch herausqestellt und warnt, schlteßl.ch auch mtt vollem Recht da^or, sick über daS Dynamtt lust.g zu machen, weil die Situation eme sehr ernsthafte set. - D^r ungarische Reichstag wwd doch nun kurz nach Ostern geschloffen werden, da Mm.ster von T.öcza sich schließlich bewogen gesunden hat, die Frage der Reform des Oberhauses endg.lttg von der Tagesordnung der laufenden Session des Reichstags abzu,etzen Lo hat es die Opposition der hochanstokrat.schen Mitglieder gewollt und die Regierung erachtet es für angezeigt, diesem Wunsche zu willfahren. - D.e Antworten, welche Ministerpräsident TiScza im ungarischen Abgeordneten haus- auf die Interpellationen der Herren Helsy und Eötvös in Angelegenheit der Annäherung Rußlands an Deutschland, resp. der Beziehungen Oesterreichs zu Rußland, gegeben hat und die w,r m letzter Nummer mittbeilten, wurden vom Abgeordnetenhause mit lebhafter Zustimmung zur Kenntniß genommen. Namentlich fanden die Erklärungen des Ministers, wonach daS innige Bündniß zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutsch land durch die Annäherung anderer Mächte an diese Allianz nicht im Geringsten alterirt wird, eine solche Annäherung vielmehr nur zur Sicherung deS Friedens beiträgt, wonach ferner Meuchelmörder und deren Ver herrlichen und Gönner keinen Anspruch auf das Asyl- recht politischer Flüchtlinge erheben dürfen, weiterhin die anständigen Arbeiter im Lande gegen die Ein schleppung des GifteS aus dem Auslande geschützt werden müssen, und endlich selbst bei einer Regelung des Sckub- wesens der Energie der Regierung ein genügend weiter Spielraum gewahrt werden müsse, die beifälligste Aufnahme. Schweiz. Wie jetzt aus Bern gemeldet wird, hat der dortige Nationalrath nunmehr die Uebereinkunft mit Deutschland wegen gegenseitiger Zulassung der an der Grenze wohnenden Medicinalpersonen zur Praris, sowie de Uebereinkunft mit Oesterreich-Ungarn über gegenseitige Zusicherung des Armenrechts in Cwil- und Strafsachen an die Angehörigen des anderen StaateS ratificirt. Italien. Am Freitag verlieh der König von Italien gelegentlich seines auf diesen Tag fallenden Ge burtstags, zu dem er auch ein herzliches Schreiben Kaiser Ftni.Mon. Frost in Blüthen. Von H. Palms-Pay sen. i3Z ftorlsctzuHl) Heute, an einem Sonntage, ruhte die Arbeit. Außergewöhnliche Stille herrschte in allen Räumen. Der Amtmann, abwesend zu einem Diner, das ihm und der Braut zu Ehren von einem Freunde gegeben war, hatte Elfriede nicht bewegen können, sich ihm anzu schließen. Nun saß sie mit Fräulein Braun im Wohn zimmer am Kaffeetisch und nahm die Vorwürfe der alten Dame über ihr gänzliches Abschließen von allem Umgänge und allen Vergnügungen gelassen entgegen. „Wie soll es werden," klagte Fräulein Elise, „wenn ich erst fort bin und Stephanie meinen Platz einnimmt, sie muß sich ja tief gekränkt fühlen durch Dein zurückhaltendes, ernsteS Wesen!" „Beruhige Dich, Tante, ich werde Stephanien stets freundlich und nachgiebig begegnen," erwiederte El friede sanften Tones. „Kannst Du Dich denn gar nicht aus Deiner lethargischen Stimmung aufraffen, Elfriede? Ich glaube wahrhaftig, dieser geistigen Abspannung liegt eine noch versteckte Krankheit zu Grunde, die, wie ich es erlebt, plötzlich zum Ausbruche kommt. Du trinkst und ißt mchtS —" Elfriede lächelte. „DaS will ich Dir sogleich be- ' weisen," sagte sie und entnahm dem Kuchenkorbe daS - größte Stück, „so und nun bitte ich auch noch um eine Tasse Kaffee!' „Ach Kind, wär's nur ernst gemeint. Herr Gott, wie hast Du früher lustig spötteln und scherzen können, liegt das AlleS in den verstaubten Büchern begraben?" „Sprich nickt von Büchern," wehrte sie ernst ab, „ich mag keines mehr sehen. — Aber ist es denn Dein I unumstößlicher Vorsatz, uns zu verlassen und in Deine - Vaterstadt zurückzukehren?" „Ja, mein Kind. Nachgerade werde ich zu alt für meinen Beruf, der ohnedies hier im Hause erfüllt ist." „Ich werde Dich recht sehr vermissen, Tante Elise. Ganze siebzehn Jahre haben wir mit einander verlebt!" „Genau so viel, wenn der 1. Mai, Dein Geburts tag herangekommen. Als Deine Mutter Dich geboren und starb, zog ich in Euer Haus. Ja, dazumal batte ich mich noch der besten Gesundheit zu erfreuen. Ich weiß noch heute — bitte noch eine Tasse Kaffee, Du weißt, jetzt brauche ich denselben nicht mehr zu fürchten. Ich habe meine ganze Korpulenz in Italien verloren." „Ach, dürfte ich mit Dir aus dem Hause ziehen, oder reisen, vielleicht zurück nach Italien!" „Nach Italien!" rief Fräulein Braun zusammen schauernd, dahin brächte mich Keiner wieder, auch Du nicht, so lieb ich Dich habe. Die Erinnerung an meine Krankheit, an die Lebensgefahr überwinde ich niemals." „Ach und ich war doch glücklich. Warum konnte es nicht immer so bleiben!" „Glücklich? Besinne Dich doch, Du wurdest ja fast krank vor Heimweh!" „Ach ja, daS vergaß ich!" „Und dann, liebeS Kind, wer weiß, wie lange Dein Verbleib hier im Hause dauert. Du bist in dem Alter, in dem Liebe und Glück sich auch Dir naben können und es ist viel sachgemäßer, daß Du mit einem Manne, der Dich liebt, als mit mir altem Fräulein aus dem Hause ziehst." . „Ack," rief Elfriede bitter, schmerzvoll, „mich mich liebt ja Keiner!" Sie hatte sich erhoben und stellte sich an s Fenster. „Kind, versündige Dich nicht!" ereiferte sich Fräulein Braun. „Der Vater entzieht Dir ja nicht seine Liebe, eS gebt ja nur ein Theil davon auf Stephanie über. Und — nun, ich kann mich ja irren, aber Du scheinst blmd mit offenen Augen zu sein. Geht denn ein Tag Hm, wo nicht der junge KreiSrickter Halden hier vor- sprlchts Meinetwegen kommt er dock wahrlich nicht, obgleich er mich beständig durch seine Unterhaltung im Zimmer festzuhaltrn sucht, bis endlich Du auf Augen blicke erscheinst, ihn begrüßt, um sogleich wieder sort- zugeben!" " „Ach," schob Elfriede mit abwehrender Geberde ein. . . 'st nicht der Einzige, der Di» gern hat. Da ist Herr Ekkebart —" „Wer?" . , Ekkeharl - nun beute kann ick S n / E"' hast ^ich ja längst getröstet, daß er den Unterricht abgelehnt, hast ja überhaupt a"e Lust zum Studiren verloren, ich hätte Dir daS Voraussagen können, Alter liest man lieber Romane als den ick sagen wollte - Herr Ekkebart, d-r hatte Dich auch lwb gewonnen und - " ki- baS?" ejn Hauch schwebte F ge über die L'ppen Elfneden'S. Sie ward:
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