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Sächsische Dorfzeitung : 20.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188403208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840320
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-20
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 20.03.1884
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'L.Ä. 46. Jahrgang Donnerstag, den 20. März 1884 Feuilleton Inserate»- Nnuahmeftelent Lie Arnoldifche p«d ». NedaM» «»de»»Ne»si«D» » Akitu»! «»scheint Ltensta«, »annerftat »d Gannate»» »erde» bi» Manta, MtMosch ». yrrtta, WNUa, angenomm« „b toste»: Unter?mgesa»btr »0 Ps. den Vater immer so entzückte, vielleicht auch ihn, ihrer weißen Zähne, die so hell zwischen den lächelnden Lippen hervorschimmerten und ihrer Augen, die mußte sie ja schon deshalb lieben, weil sich so mancher Blick der seinigen darin versenkt. — Somit war sie fertig ge worden und eilte zur Thür und mußte doch wieder um kehren, sonst wäre sie ohne Hut durch die Straßen ge laufen und endlich ging sie unter den Kronen der Bäume auf dem FestungSwalle dahin. Der Weg war nicht weit und nicht belebt. Der Festtag hatte Alles in die Ferne gelockt. Auf den Bänken hier und da, mit dem Blick auf die Felder, saßen Spaziergänger, Frost in Blüthen. Von H. Palms-Pay len. (34. Fortsetzung.) Sie weinte nicht — o, warum sollte sie weinen, sie sah so glückstrahlend aus, als sei sie zu einem neuen Leben, zu einem AuferftehungSfeste erwacht. Nun trat sie hinaus in den Garten, unter das Schneehaupt deS großen Fruchtbaumes und ließ sich überschütten von seinen Blüthen und horchte der Nachtigall und sah der Schwalbe nach und dachte, den Blick immer noch weilen lassend in dem breitästigen, weitverzweigten Baume: „Wohl bist Du schön und herrlich anzuschauen, aber die alte Linde im Klosterhofe ist doch ehrwürdiger und poetischer und mir viel tausendmal lieber als Du!" Und sie wünschte darunter zu stehen, aber nicht allein, sondern an Ekkehart s Seite. Dann fühlte sie ihren Sinn gefangen in einem Gedanken, der nicht weichen wollte und ihr Herz so pochen machte, daß sie wieder die Hände dagegen preßte, aber nicht in Weh und Schmerz, sondern in heiß aufwallender Sehnsucht. Und dann plötzlich bekamen ihre Füße Flügel und sie lief durch den Garten bis zur Pforte, die auf den FestungS- wall führte unter die ehrwürdigen Bäume. Aber dort hielt sie inne und sah an sich herunter und lachte, lachte in köstlich frischem Tone, wie ein reineS un schuldiges und glückliches Kind nur lachen kann. Sie lief ins HauS, hinauf in ihr freundliches Zimmer, daS ihr in letzter Zeit doch gar nicht freundlich erschienen. Da gab es Kleider in Menge, besser noch als der blaue Kaschmir, den sie nicht hatte vertauschen wollen mit einem Festkletde. Fühlte sie sich denn noch krank? O nein, nie zuvor so elastisch-kräftig in allen Gliedern, nie zuvor so klar und hell hinter der Stirn! — Die eiligen Hände vertauschten daS Kleid und ihr Auge suchte den Spiegel, was lange nicht geschehen. War sie denn so liebreizend, wie die Menschen es sagten? Ach, heute möchte sie es sein und auch recht festlich auSschauen. Einmal hatte er gesagt, daß er die weiße Farbe an Ge wändern liebte, wohl, so sollte es ein weißeS Kleid sein. Aber der Spiegel zeigte ihr, daß noch Manche- fehlte, vielleicht ein buntes Band im Haar, oder eine Kette um den freien Hals. Dann lachte sie mitten in ihre Gedanken hinein und verspottete sich darüber. Was Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtthmrptmmmschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadl, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter DreS en, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Müller iu Dresden. galten ihm alle diese Dinge? Nicht bemerken, nicht ansehen würde er sie. Wohl aber sie selbst. Nun, wie sah sie selbst denn auS? Wie ein seliges Menschen kind! O, heute freute sie sich ihres Antlitzes, ihrer viel- bewunderten Flechten, ihres Grübchens im Kinn, daS hielten verschiedene Redner eS für nothwendig, daß die Vorlage formell als Nachtragsetat umzugestalten sei. Der Entwurf wurde der Budgetkommission überwiesen. Demnächst wurde der Gesetzentwurf, betr. die Anfertigung und Verzollung von Zündhölzern in erster Berathung erledigt. Derselbe fand in seinem ersten Theile, welcher sich auf die Beseitigung der Gefahren bei der Fabrikation von Zündhölzern bezieht, allgemeinen An klang. Gegen die Bestimmungen über die Verzollung wurden von den Abgg. Or. Baumbach, Sonnemann und I)r. Barth Ausstellungen gemacht, während der Staats sekretär im Reichsschatzamt, von Burchard, die Bestim mungen über die Zollerhöhung rechtfertigte. Wie jetzt bekannt wird, ist die Anwesenheit des siamesischen Prinzen Prisdang in Berlin zum Theil mit durch handelspolitische Verhandlungen zwischen den beiden Reichen veranlaßt worden. Preußen hatte bereits 1862 einen Freundschafts-, Handels- und Echifffahrts- vertrag für die Staaten deS Zollvereins und beide Groß- herzogthümer Mecklenburg mit Siam abgeschlossen. Dem Vertrage ist abweichend von anderen ähnlichen Traktaten ein vollständiger Tarif von solchen Handelsartikeln bei gefügt, von denen Einfuhr-, Ausfuhr- und Binnenzölle zu erheben sind und es wird derselbe jetzt zwischen dem deutschen Reiche und Siam erneuert. Aus Meiningen sind von der am Montag erfolgten Ersatzwahl zum Reichstage für den verstorbenen Abg. LaSker bis jetzt folgende Stimmenergebniffe bekannt: Für den Senator !1r. Witte (liberal! 4104, für den Amts- gerichtSrath Dr. Lotz ckons.) 1283 und für Viereck (Socialdemokrat) 2582 Stimmen. Die großherzogl. badifche Kammer bewilligte vor gestern 160,000 M. für die 500-jährige Jubelfeier der Universität Heidelberg. Aus Posen wird gemeldet, daß der „Kuryer Poz- nanski" ganz bestimmt die Nachricht aus dem Vatikan bringt, daß Kardinal Ledochowski am 1. April de» Vatikan verläßt und in das Palais Antici Mattei über siedelt. Das Ledochowskische Organ behauptet, daß wohl die preußische Regierung dem päpstlichen Stuhle vorher die Zusicherung gegeben haben muß, den Kardi nal wegen der in Preußen über ihn verhängten Strafen unbehelligt zu lassen, denn außerhalb des Vatikans wäre Ledochowski ja nicht sicher vor der strafenden Gerechtigkeit. Eesterr.-Unqar. Monarchie. Die Kaiserin von Oesterreich und die Erzherzogin Valerie sind am Montag früh in Wiesbaden eingetroffen und am Dahn hofe von dem preuß. Regierungspräsidenten v. Wurmb und von dem Polizeipräsidenten empfangen worden. Bei der Fahrt vom Bahnhofe nach dem Hotel „Zu den vier Jahreszeiten" wurden die hohen Gäste von der Bevölke rung lebhaft begrüßt. Die Kaiserin gedenkt 4— 6 Wochen Politische Weltschau. Deutsche- Reich. Unter den zahlreichen deutschen Fürstlichkeiten, welche mit König Albert von Sachsen und unserem Prinzen Friedrich August den deutschen Kaiser zu dessen kommendem 87. GeburtStage persönlich begrüßen werden, befindet sich auch des Kaisers 81jährige Schwester, Llerandrine, Großherzogin - Wittwe von Mecklenburg- Schwerin, welche bereits in Berlin eingetroffen ist. Der Reichskanzler hat anläßlich dieses Tages die in Berlin beglaubigten Botschafter und Gesandten zu einem Diner eingelaken und es hat auch der amerikanische Ge sandte Sargent diese Einladung angenommen. — Am Montag traf die Großfürstin Konstantin von Rußland in Berlin ein, begrüßte das Kaiserpaar und reiste dann zu einem mehrtägigen Besuche der großherzoglichen Familie nach Altenburg. Der Reichstag ermächtigte in der Montags- Eitzung zunächst sein Präsidium zur Uebermittelung der Glückwünsche deS Hauses an den Kaiser zu dessen be vorstehendem Geburtstage und erledigte sodann die Denk schrift über die Ausführung der seit dem Jahre 1875 erlassenen Anleihegesetze durch Kenntnißnahme. Zu einer längeren Debatte führte die erste Berathung der Novelle zum HilfSkaffengesetze. Die Abgg vr. Hirsch, Kayser und Schrader machten Bedenken gegen die Vorlage geltend und behielten ihre speciellen Einwendungen gegen dieselbe der kommiffarischen Berathung vor, während die Abgg. Frhr. v. Maltzahn-Gültz und Lohren sich auf den Boden der Vorlage stellten. Der Bevollmächtigte der verbündeten Regierungen, Geh. Ober-Regierung-rath Lohmann betonte, daß die Vorlage keineswegs, wie der Abg. Kayser behauptet hatte, aus einem gewissen Miß trauen gegen die Arbeiter hervorgegangen sei, die ver bündeten Regierungen hätten indeß die Verpflichtung, dafür zu sorgen, daß die freien eingeschriebenen Hilfö- kaffen, welche durch daS Krankenkaffengesetz zu einer wesentlich veränderten Stellung gelangt seien, auch so gestaltet bleiben, daß sie ihren Zweck, den Arbeitern zum Segen zu gereichen, erfüllen können. Die Vorlage wurde hiernach der Unfallversicherungskommission zur Borberathung überwiesen — In der Dienstags-Sitzung kam zunächst der Gesetzentwurf, betr. die Bewilligung von Mitteln zu Zwecken der Marineverwaltung, zur Verhandlung. An der Debatte betheiligten sich die Abgg. Rickert, Graf von Holstein, v. Benda, Hänel und Meier (Bremen), während vom Bundeßrathötische zunächst der Staatssekretär im Reichsschatzamt, von Burchard, und demnächst auch der Ches der Admiralität, Generalleutnant v. Caprivi daS Wort nahmen. Die Vorlage wurde in materieller Beziehung von allen Seiten d,S HauseS sympathisch ausgenommen, dagegen meistens alte Leute, die nicht weit gehen konnten. Lang sam und flüsternd schritt ein Liebespaar vor sich hin und sie dachte, ich werde euch nicht stören, seid glücklich, ich bin es auch. Dann wand sich der Weg wieder in die Straßen und zweigte sich ab in eine engere und nun kam die Klostermauer mit dem Gerank der Rosenzweige, aber Rosen blühten noch nicht. Von der Straße au- ! sah man die mächtige Linde, aber besser doch vom ! Klosterhofe auS und deshalb eilte sie wieder um die ! HauSecke herum und stand an der Thür, aus der grade die alte Aufwärterin trat, in ihrem ganzen Sonntags staat, den breiten Mützenbändern und der gestärkten f Schürze über dem schwarzwollenen Kleiderrock. Die ging hastig au ihr vorbei, um ja nicht zu spät in da- Wäldchen zu kommen, zu dem die geputzten fröhlichen Menschen hinanszogen. Dann tönte wieder die Hausthürglocke, dieSmal aber weit leiser alS zuvor und ihre zierlichen, schnellen Füße durcheilten die Hauöflur und den langen, dämmerigen Gang, den sie schon einmal vor Jahren an Ettchart- Seite durchschritten und wieder stand sie in der offenen, medrigen Hofthür vor dem grünen Platze, auf dem Ekke- hart an einem Tische saß, den Kopf gestützt, über ein Buch genngt. " nn und sie blickten sich io die Augen. a eS kam, daß ihre Hände plötzlich ineinander lagen, wußte sie mcht; sie mochte die semigen erfaßt haben, denn er blickte auS den Augen wie träumend und da war eS ,a nöthig, daß sie ihn weckte. an« a bf" ich-" rief sie und bei dem armseligen Wörtchen bl,eb ,S vorerst, denn nun erst fühlte sie, daß 1 athemlos se, und die Brust ihr springen müsse btt Prell» r PiNeljShtt.« 1^0. -» beziehe» durch du laiserlich«» Pust, «stalte» uud durch unsere Boten Miesbaden zu bleiben und hat, da sie eine leiden, chd A ginl-rm ist. 'und g-b-n daß st- >«.» Ach st- und ihr «-folg- bn K-v-Ik-d.nvm.tt-»«» Wch-dn, -u-rnch-nd -tt-tz-» mrd - D« bihm.s». A-a- d. i. dn pvlilis». Kampf «nusch-n «,.»-» und L, in Böhmen ist neuerd,ngö m eine Wandlung AU W.I». ,w°. nick, zu d.n üd-tt»--ngli»st.n A-nnn-.ndm-d'i-t. immnhin -b« kvnst-Iir.n läßt. sn».n ist. in Pr-g. I-«- g-^"" «"A-rung d<r Sznfi.n -° di. D-uisch-n -m °,.I symp-.dtt»«.S Scho find«, al« in manch.» Wi.n« ZnIungSbur.auS Rach einem hier folgenden Artikel der czech.schen „Pol.t.k" m Prag möchte^man fast an den Ernst der slavischen Nachbarn glauben, denn es h-,ßt da: „W,r wenden unsere Blicke sehnsüchtig zur Residenzstadt W.en wo sich ein neuerlicher Versuch einer Versöhnung zwischen Deutschen und Czechen vorbereitet. Wir wünschen den «ethischen Abgeordneten, welche mit dieser ehrenden Auf gabe betraut werden, allen Erfolg. Wir werden ihrr Handlungen mit Vertrauen begleiten. W«r werden jede- ihrer Verdienste um diese Sache sorgfältig verzeichnen. Wir werden bestrebt sein, auch nach Maaßgabe unserer Kräfte in diesem Sinne zu wirken, wohl wissend, wa rm dauernder Friede mit den Deutschen für unsere Nation und dieses ruhmreiche Königreich bedeutet. Wir werden nach Möglichkeit jedes Mißverständniß zerstören und gewissenhaft alle Hindernisse der heißersehnten Verstän digung beseitigen." — In Pest sprach am Sonntag eine Deputation auS Szolnak bei dem Finanzminister Szapary vor, um ihm daS Abgeordnetenmandat anzubielen. Der Sprecher erwähnte unter Anderem der anti-semitischen Agitation und in Bezug hierauf erklärte Gras Szapary, er halte den Anti-SemitiSmus für eine Schmach für das Land und könne verbrechen, daß die Regierung alle- Mögliche aufbitten werde, diesem Treiben ein Ende zu machen. Italien. AuS der Deputirtenkammer - Sitzung vom Sonnabend Abend wird berichtet, daß Crispi bean tragt hat, sämmtliche Reden Sella s auf Kosten der Kammer zu veröffentlichen. Dieser Antrag wurde ein stimmig und der Anttag der Regierung wegen Errich tung eine- MonumentS mit einem Amendement Bacca- rini's angenommen, das Sella-Denkmal vor dem Finanz ministerium zu errichten. — Im Vatikan ist jetzt die Uebersiedelung der Propaganda nach dem Ausland« be schlossen und sollen, außer in Malla, in verschiedenen Hauptstädten Europa- Centralstellen errichtet werden. Frankreich. Wie der Londoner Korrespondent deS „B. T." wissen will, beabsichtigt die französisch« Regierung baldigst zwei kleine Inseln am Ausgang deS Rothen MeereS nahe Aden, welche einst der Sultan an Ha ajenstein LBogl«, Rudolf Most«, O. L. Laud« - La t»Lr«<den, Leipzig Hamburg, v«rlm, Fra»kfurt a.M. iiäfffflhk 8 »stj tiluillt
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