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Sächsische Dorfzeitung : 27.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188403275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840327
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-27
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 27.03.1884
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- s Donnerstag, den 27. Wär; 1884 46. Jahrgang Ä 26. r, l»r. r< Feuilleton Und nen. um. - lt trat raubte Kind, März, Koffer I» aut krag i» eöde», l65l >auS- den im terftt. ngenm »erloren endctcn i dem mgang Mann « uud rn«t bt 13. tunde» »rbenen m gc- h über- lang« ncS in nd ger unb ir uns e des Hech er und tt Sie ür den »unden cd den eutzer Grade, m des lieben rilchen seiner ;r im cksalt- auio». uni,». n etv Inserate »erde» bis Montag MUiwoch u. Freita, Mittag angenommen und kopen: die tfpalt Zeile 15 Pf. Unter Eingesandt: SV Pf Dir gesagt. Ich habe mich bereits mit Wort und Hand vergeben — ich bin bereit- seine Braut!" Der Amtmann wandte sich mit heftiger Geberde Willst Du mir damit sagen," ries er, „daß uccht April fer Pastor (rostcs- Lehcer Kantor rv für trauer- runden Ruhe, cd muck Herr machen. Er sah erhitzter, als zuvor auS, ersichtlich war ihm die Beherrschung schwer geworden und mochte sie in diesem Augenblicke die Grenze erreicht haben. Fräulein Braun trat auf Elfriede zu, berührte sanft ihren Arm und sagte: ,,Geh' zur Ruh', Elsried- cken, morgen denkst Du ruhiger und einsichtiger über Deines Vaters Wünsche!" Es erfolgte nicht sogleich eine Antwort. Der Amtmann reckte seine breite Gestalt mit einem Seitenblick auf die Tochter, die bleich mit fest geschlossenen Lippen in der Mitte des Zimmers stehen geblieben. Er hatte eigentlich auf Thränen gerechnet, bemerkte aber nicht den leisesten feuchten Schimmer in ihren Augen und ersah nun an ihrer kampfgerüsteten Miene, an dem ernsten, unnachgiebigen Blick, den sie auf ihn richtete, daß er mit Wort und Willen keines wegs durchgedrungen sei. „Ich kann die Angelegenheit in Deinem Sinne nicht für abgethan halten, Papa," sagte sie, nicht ohne Beben in der Stimme, obgleich ihr Herz sich allgemach mit Kälte umpanzerte, während der auf sie ausgeübte Zwang, die durch Hohn tief verletzten Gefühle, ein plötzlich erwachtes Angstgefühl, unterliegen zu müssen in der gerechten Sache ihres Herzens, ihr das Blut wallen machte. „Du mußt vergessen haben, waS ich l. ^obn. Zu dem diplomatischen Diner, welches Fürst Bis marck auS Anlaß deS GeburtStageS des Kaisers am Sonnabend gegeben, waren sämmtliche Chefs der Ber liner Botschaften und Legationen, darunter auch Fürst Orloff und Mr. Sargent, erschienen Der Doyen deS diplomatischen Korpö, der britische Botschafter Lord Bmpthill, brachte den Toast auf den Kaiser aus, worauf Fürst Bismarck auf das Wohl der vertretenen Monarchen und Völker trank. Mr. Sargent hatte sich trotz der Angriffe der ossiciösen Presse deS zuvorkommendsten Empfanges zu erfreuen. — Der am Dienstag Abend auSgegebene Reichsanzeiger bringt an seiner Spitze einen kaiserlichen Erlaß, in dem Kaiser Wilhelm für die liebevollen Aufmerksamkeiten und Huldigungen, die ihm in so zahlreichem Maaße von nah und fern zugegangen, seinen innigsten Dank ausspricht. Er entnehme daraus die frohe Ueberzeugung, daß die Gesammtnation in auf richtiger Vaterlandsliebe ohne Rücksicht auf politisches und religiöses Bekenntniß in Treue zu Kaiser und Reich fest zusammenstehe. Prinz Heinrich von Preußen wird nach Beendigung seines derzeitigen, ihm vom Kaiser genehmigten Urlaubs einem Kommando in die kaiserliche Admiralität zur Be schäftigung in den verschiedenen Ressorts derselben folgen, vorher aber noch den Geschwaderinspicirungen des Chefs der Admiralität im Herbst beiwohnen. Im Reichstage sprach am Montag der Präsident zunächst dem Hause den Dank Kaiser Wilhelms sür die durch das Präsidium ihm übermittelten Geburtstags glückwünsche aus, worauf einige minder wichtige Vor lagen Genehmigung fanden. Bei sehr schwach besetztem Hause begann darauf die erste Berathung deS Aktienge setzes, wobei Abg. Horwitz die Vorlagen als ein Werk von hoher wissenschaftlicher Bedeutung bezeichnete, das nur als Grundlage eines neuen Aktienrechtes gelten könne, besonders in Bezug auf die Kommanditgesell schaften auf Aktien, die manche Bedenken darböten. Der nat.-lib. Abg. Büsing bemerkte, man erschwere mit der Vorlage nur die Neubegründung von Gesellschaften; die Arbeitslöhne und die ganze Lage der Arbeiter müßte durch diese Beschränkung der Industrie mehr verschlech tert werden, alS sie durch Unfallversicherung rc. gehoben werden kann Man sollte anständigen Leuten den Schritt zum Vorstande von Aktiengesellschaften erleichtern, schon um GeschäftSkenntniß in möglichst weile Kreise zu tragen. Die Vorlage scheine die Aktiengesellschaften be seitigen zu wollen; das Privatkapital genüge aber er fahrungsgemäß nicht zu allen Unternehmungen, es bleibe also für spätere Unternehmungen nur das Staatskapital, der socialistische Staat als Unternehmer. Die Regie rung werde der Kommission wesentlich entgegenkommen müssen, wenn etwas Gedeihliches geschaffen werden solle. Frost in Blüthen. Don H Palms-Pay srn. <37 Fortsetzung.) ,Du schilderst Stephanie, nicht mich, Papa Thorheit, darin seid Ihr Euch Alle gleich. Nach weiterer Debatte, an der sich die Abgg. Reichen sperger-Olpe und der sächs. Abg. I)r. Hartmann bethei- ligten, welch' letzterer die Vorlage unter Betonung der Nothwendigkeit einer Aktienreform befürwortete und mit seinem Vorredner den Entwurf alS nicht streng genug bezeichnete, aber eine Mißgunst gegen die Aktiengesell schaften darin nicht zu erblicken vermochte, erklärte Staats sekretär Or. v. Schelling, die verbündeten Regierungen seien weit davon entfernt gewesen, den Leitern der Aktien gesellschaften und Emissionshäuser irgend etwas anzu- thun. Sie seien überzeugt, daß ihre Vorschläge nicht dazu angethan sind, der Begründung legitimer Gesell schaften, welche praktische Zwecke verfolgen, irgend welche Hindernisse in den Weg zu legen, im Gegentheil, die verbündeten Regierungen glauben, die gesunden Erzeug nisse zu stärken, wenn sie die glänzenden Sumpfblumen ausrotten, die dem Unkundigen zum Verderben gereichen. Nach einer Rede des Abg. Di. Perrot, verwies sodann der Reichstag die Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Im preußischen Herrenhause wurden am Mon tag die hannöverschen Verwaltungsgesetze ohne wesentliche Aenderungen angenommen, und im Abgeordnetenhaus-, das eine Reihe Petitionen erledigte, erklärte Präsident v Köller zum Schluß, daß dadurch, daß das Haus in den letzten drei Wochen nur wenige Plenarsitzungen ab- gehalten habe, die Geschäfte der Kommissionen wesentlich gefördert worden seien. Die Kommissionen sind, mit Ausnahme der Steuerkcmmission, welche noch längere Zeit gebraucht, um ihre Arbeiten zu erledigen, theils ganz fertig, theils in solcher Lage, daß sie sich voraus sichtlich mit Abenksiyungen begnügen können. Dadurch sei daS Haus in die Lage gebracht, nun wieder öftere und längere Plenarsitzungen halten zu können. Für Mittwoch stand die zweite Berathung der Jagdordnung auf der Tagesordnung. Von den großen Waffenplätzen der deutschen Ost grenze ist nunmehr nächst Königsberg auch Posen in seinem FortSgürtel fertig gestellt. Es handelt sich für diesen Platz nunmehr nur noch um den inneren Ausbau der Werke, die sich sämmtlich untereinander und mit der Kommandantur durch telegraphische Leitung ver bunden finden. Von den drei Hauptplätzen der Ost grenze bleibt nur noch Thorn fertig zu stellen. Ja zweiter Linie treten dann hinzu Glogau und Küstrm. Ueber Danzig stehen die Entschließungen noch aus. Aus Schwerin meldet daS „W. T. B.": Der Herzog Paul Friedrich, ein Bruder deS regierenden GroßberzogS Friedrich Franz Ul., hat sür sich und seine Descenden; auf alle Erbfolgerechle in Mecklenburg verzichtet und zwar in der Weise, daß seine nachgeborenen Brüder und deren Descendenz ihm und seiner Descendenz vorgehen, ich einen Streifen Papier, den etwa Du oder Dein Auserkorener mit einander ausgetauscht, als VerlobungS- dvkument respektiren soll? Eine Handbewegung, und Kreins- : Gäste nd. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat an seinem Geburtstage die Minister v. Goßler, v. Scholz, v. Böt- ' sicher, Bronsart v. Schellendorf und v. Caprivi durch j Ordensdekorationen oder Avancement in ihrem Militär- i verhältniß ausgezeichnet. Die Gerüchte von dem Er schüttertsein der Stellung des Kultusministers werden j angeficktS seiner Auszeichnung wohl nun auch bei Denen, ! die so zäh an diesem Glauben festhielten, weil er ihren ! Wünschen entsprach, den Boden vollends verloren haben. > Ueber den Empfang der Präsidien des Reichstages j und Landtages beim Kaiser sind durch die „Post" i «nd die „Kreuzzeitung" Versionen verbreitet worden, i welche von Augen- und Ohrenzeugen als keineswegs ! völlig korrekt bezeichnet werden. Der Kaiser hat ge- ' sprächsweise die letzten Verhandlungen im Reichstage berührt, eö kam dabei auch die Rede auf daS Socialisten- > gesetz, aber die Aeußerungen waren nicht so markant, ? wie die genannten Blätter sie wiedergeben und die An wesenden hatten nicht jenen Eindruck, den man aus der Lektüre der sensationellen Notizen der konservativen Or gane vielleicht gewinnen kann. der Wisch ist vernichtet. Oder hat es ein Rendezvous hinter dem Rücken des Vaters gegeben?" Seine Augen flammten, seine Stimme tönte hart und laut; so hatte Elfriede niemals ihren Vater ge sehen. Ihre brennenden Schläfe pochten, sie fühlte ein fast körperliches Weh in der Brust. Ohne die Augen zu senken, die plötzlich einen leuchtenden Schimmer er halten, sagte sie: „Nein, zu einer lichtscheuen Handlung wäre mein Ekkehart nicht fähig! — Wo ich gewesen bin, diese Stunden? Du könntest es wissen. Bei ihm, bei ihm, um ihn nicht eine Minute länger alS nöthig in der Qual zu lassen, die ich gramvoll selbst durchlebt. Gieb es endlich auf, zu denken, ein Kind stände Dir gegenüber mit einer thörichten Liebelei im Herzen. Was ich hier fühle —" sie legte die Hand auf ihre Brust — „das ist jenes starke Gefühl, daS man nur einmal empfinden kann: Liebe für s ganze Leben! Und willst Du mir diese kränken, so zwingst Du mich, Dir d»e Willenskraft zu zeigen, die unge rechtem Willen zu trotzen versteht!" Der Amtmann hielt sich nicht länger. „Mir trotzen?" rief er mit dunkelrothem Gesicht und drohender Stimme. „Besinne Dich, wie alt bist Du? Kaum siebzehn Jahre, abhängig nah staatlichen Gesetzen noch Jahre kmaus von Deinem Vater, der sich hüten wird, seine glänzende, schöne Tochter, höre es denn, an einen pedantischen Schulmeister wegzugeben. Kennst Du so wenig Anstand und Sitte, einem Manne in s HauS zu laufen — soll er etwa denken —" Er verstummte plötzlich, nicht weil im Zorn die Stimme erstickte, sondern weil seine Worte auf El friede zum Entsetzen wirkten Sie war einige Schritte UMMI ""—" Abonnements-Einladung. Auf das mit dem I. April beginnende zweite Quartal der „Sächsischen Dorfzeitung", „Sechs und vierzigster Jahrgang", »rhmen alle Kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Landpostdoten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Bestellungen an; auch kann das Blatt, wenn es verlangt wird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn abend pünktlich ins Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner- gasse 4), oder bei den von uns angestelllen Boten machen, erbalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements - Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereits erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden «nd dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus- -edeknteste Verbreitung. Dit Verlags-Erpkdition. Ansaaten« An«a-»eftcle»» Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, Haasenstein «^Bögler, Rudolf Mosse, B L Daube L T». in Dresden Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. f w. Sin unterhaltendes Blatt sür den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschaften DreSden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. ganz abgesehen davon — Himmel, welch' eine lächer liche Figur würde dieser Mann, der keine Ahnung von gesellschaftlicher Tournüre und Form besitzt, an Deiner Seite spielen!" Elfriede zuckte zusammen. „Kein Wort mehr, ich bitte Dich, Papa, wenn Dir meine kindliche Liebe etwas werth ist. Diese bittere Stunde sagt mir, daß Du mich nicht kennst, nie gekannt hast, Du könntest sonst nicht glauben, daß ich den Werth des Mannes an seinen Gesellschafts formen abschätzte und noch weniger, daß ich mich für einen — Halden erwärmen könnte, den —" „Den Du dermaleinst, wenn Du zur Vernustft gekommen und Dir die augenblickliche Thorheit auS dem Kopf geschlagen, hochachten, wenn nicht gar lieben wirst, so unmöglich es Dir jetzt in diesem erregten, un zurechnungsfähigen Zustande scheinen mag. Mir wirst Du dann danken, unbesonnenem Handeln vorgebeugt, von meiner väterlichen Autorität in dieser unliebsamen Stunde Gebrauch gemacht zu haben und nun sei die Lache ein für allemal abgerban." So sprechend, erhob er sich, um damit gewaltsam dem Gespräch und dem Beisammensein ein Ende zu ächsische NochntmlA. Gxprd. ». Red aktton Er s»en-Me»fta»1 kl Mahner Baffe 4. Die Zeitung erscheint Dienstag, Donnerstag ob Sonnadcud sr^h. Phonnemeut»« Preis: Merleljährl. M 1,80. Zu beziehen durch hu kaiserlichen Post« «chatten und durch unsere Boten. Vei freier Lieferung kni Haus erhebt die Post noch eine Ge« »ghr von 2b Pfg.
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