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Sächsische Dorfzeitung : 10.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188405109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840510
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-10
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 10.05.1884
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W älhsische Dorßkilung au. 46. Jahrgang Sonnabend, den 10. Mai 1884 tin- strr. iS 0 Er ließ plötzlich die Hand fallen und wart Feuilleton er. k ssend zum S :nter, reten. »der- 20. indet nahe «r den. „Und mich . . und ballte die Faust Inserate werden bi- Montag Mittwoch u. Freit», Mittag angenommen und kosten: die Ispalt Zeile 1b Pf- Unter Eingesandt: 30 Pf. td. r!. An- und 1 gt- ltth» orzug iften, resse: Dem rdors; >Sdois; Tage- mmer» i-tne »erm»' Frie- >er iu Inder» rSdors. »ergerl »er ia lu Ä.; . s.; mm er» e r.; Tage- » L.; adel»- mmer- e T.; e T; r»d»rs tixoirs r-us, omlitz. „Mich liebst Du nicht. s tNg«- n. lr»I ein end. iegelä 1«. in die Tagesordnung brachte Staatsminister v. Bötticher, nachdem er in warmen Worten der von Deutschland zur Erforschung der Cholera nach Aegypten gesandten Kom mission seinen Dank ausgesprochen, eine Vorlage ein, durch welche dem Kaiser 135,000 Mark aus den be reitesten Mitteln des Staatshaushalts zur Verfügung gestellt werden sollen, um durch Belohnungen an diese Männer, denselben einen entsprechenden Lohn für ihre Bemühungen zu gewähren. Der Reichstag begleitete diese Worte mit lebhaftem Beifall. Demnächst kielt Abg. Meyer-Breslau einen humoristisch gehaltenen Vor trag über die Beleidigung des Reichstages durch den Müller Tafelmaier und den Dienstknecht Hublocher aus Baiern. Ersterer hatte die „Gesetzmacher" Lumpen und Spitzbuben genannt, letzterer hingegen nur die Aus sage: „Ja, daS ist wahr" hinzugefügt. Diese bei einer Kirchweih in Baiern am Biertisch gelegentlich einer Besprechung über Erhöhung der Getreidezölle ge- thane Aeußerung fällt bei dem Reichstag durchaus nicht schwer ins Gewicht; übrigens bezieht sich, sagt Meyer, dieselbe nicht auf den Reichstag, sondern auf die Ge setzgeber im Allgemeinen von „Konfucius" bis auf den heutigen Tag, auf Volksvertretungen und Regierungen. Unter allgemeiner Heiterkeit wurde schließlich, da sogar der Thatbestand angezweifelt und die Zeugengiltigkeit in Frage kam, die Sache uä aela gelegt. In den Ausschüssen deZ Bundesrathes ist das Gesetz gegen den Mißbrauch mit Sprengstoffen mit einigen ganz unerheblichen redaktionellen Aenderungen angenommen worden. Im Plenum erfolgte die ein- müthige Zustimmung zu den Anträgen der Ausschüsse und so gelangte der Entwurf am 8. d. M. schon an den Reichstag. Motive sind demselben zwar jetzt noch nicht beigefügt, indessen ist eine Nachlieferung derselben zu erwarten. Ferner ging noch der Entwurf über Ab änderung der Maaß- und Gewichtsordnung dem Reichs tage zu; der Entwurf über die SubvenNonirung der Dampferlinien nach Asien und Australien soll aber erst in der nächsten Woche demselben unterbreitet werden, vorausgesetzt, daß bis dahin dessen Auflösung nicht erfolgt. Fürst BiSmarck machte sich während der Rede des Abg. Windthorst im Reichstage mehrfach Notizen, so daß man annahm, er werde das Wort ergreifen; sein plötzlicher Aufbruch überraschte übrigens; es gilt indeß als sehr wahrscheinlich, daß der Reichskanzler in der Freitags-Verhandlung sprechen wird. Und er that eS! Er sagte ungefähr, daß die Zeit des Ausnahmegesetzes noch nicht vorüber wäre, so lange der „Arbeiter" nicht vollständig mit Arbeit, in Krankheit mit Pflege oder im Unglücksfalle mit Versorgung versehen werden könne. Wenn der Reichstag das Gesetz ablehne, würde die Regierung einen neuen einberufen; lehne dieser auch Uhr, l. ?" Er preßte die Zähne zusammen sich einer." Inseraten- «nnahmesteSene Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, Haasenstein LVogler, Rudols Mosse, G L. Daube L Eo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. s. w. Exped. ». Redaktion Dresden-Ueustavt v. Meißner Tasse 4» Die Zeitung erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Utz guten over Politische Wettschau. Deutsches Reich. Es giebt zwei Wege, welche beide nach Rom führen; mit diesen klassi schen Worten eröffnete am Achten-Mai-Donnerstag der Präsident v. Levetzow dem Reichstage seine Vorschläge über die Berathung der Verlängerung des Socia- listen-Gesetzes unter großer andauernder Heiterkeit. Entweder können wir, sagte er, zunächst über die An träge des Abg. Windthorst und dann über die Vorlage der Regierung diskutiren oder wir verhandeln erst über die letztere. Diesen Weg schlage ich vor; denn hierbei würde gewiffermaaßen zunächst eine Generaldiskussion stattfinden, die bei der zweiten Lesung eigentlich nicht üblich ist; sodann aber wird über die Windthorst'schen Anträge debattirt werden müssen. Dieser Vorschlag findet nach einiger Erläuterung auch die Zustimmung deS Hauses. Abg. Frhr. Schenk v. Stauffenberg erklärt, daß man es jetzt nicht mit dem Erlaß eines neuen Ge setzes, sondern mit der Verlängerung eines bestehenden Rechtszustandes zu thun habe; man müsse daher auch erkennen, daß die Gründe, die man heute zu Gunsten der Verlängerung des fraglichen Gesetzes vorbringe, einen ganz anderen Charakter tragen, als diejenigen seiner Zeit hatten, die maaßgebend auf die erste Schaffung des Gesetzes wirkten. Er suchte nun auSeinanderzusetzen, daß durch Beibehaltung desselben die Gefahren, die aus den Geheimverbindungen entstehen, sich unbedingt steigern müßten, man solle nur nach Rußland blicken; auf die Art und Weise, wie man dort die Bekämpfung des Nihilismus betrieben habe, ließe sich ein großer Theil der scheußlichen Verbrechen erklären. Schließlich bemerkte der Redner noch, daß die ganze Verbitterung des Parteikampfes mit mathematischer Gewißheit auf den Erlaß des Socialistengesetzes zurückgeführt werden könne. Auf Grund dieser historischen Thatsache schon sei er ein entschiedener Gegner der diesbezüglichen Gesetzes-Ver längerung. Abg. Frhr. v. Minnigerode plaidirt sodann eifrig für die Wiederaufnahme desselben und sagt, die Arbeiter hätten durch die Umsturzparteien durchaus keinen Nutzen und dieserhalb schon müsse Jeder, der für Verbesserung des Looses der Arbeiter sei, auch für das Fortbestehen des Socialistengesetzes sein (Fürst Bismarck trat zufällig bei dieser „Wendung" in den Saal) ; auf die Schluß fuge dieser Rede: Wer Frieden will, muß gerüstet sein! antwortete Windthorst: Wer Frieden will, soll seine Gegner nicht auf Leben und Tod herausfordern! Die Sitzung wurde sodann vertagt; niemals zuvor in der Geschichte des deutschen Reichstages war das Schicksal eines wichtigen Gesetzentwurfs so ungewiß wie in diesem Falle; möglicherweise giebt ein Zufall die Entscheidung nach der einen oder anderen Richtung. Vor Eintritt das fragl. Gesetz ab, so sei die Regierung aller Verant wortlichkeit enthoben und werde der weiteren Entwicke lung der Socialdemokratie ruhig zusehen. Was über die Vereinbarungen zwischen Preußen und der Kurie wegen der Besetzung des erzbischöflichen Stuhles von Posen-Gnesen verlautete, steht wieder in Frage. Es heißt auf einmal wieder, die Kurie erwarte erst dafür eine Gegenleistung von der preußischen Re gierung, daß Graf Ledochowski den Vatikan geräumt habe. Erst wenn diese Gegenleistung, die nur in der Aufhebung eines weiteren Stückes der Maigesetzgebung bestehen könne, erfolgt sei, werde der Papst dem Grafen die Erlaubniß ertheilen, seine Entlassung anzubieten. Diese Nachricht übersteigt wahrlich alles Ern artbare. Ob Ledochowski im Vatikan wohnt oder nicht, das wird der preußischen Regierung vermuthlich höchst gleickgiltig sein; die Hauptsache bleibt, daß er nicht mehr Erzbischof von Posen und Gnesen ist und das erste Erforderniß für jede weitere Verständigung muß nothwendig daS sein, daß der Vatikan diese Thatsache anerkennt. Wenn man noch nicht einmal so weit ist, so braucht man sich über den event. Nachfolger in Posen-Gnesen den Kopf nicht zu zerbrechen. Nicht Kaiser Alexander, wie es hier unk da hieß, sondern die Kaiserin von Rußland kommt in der zweiten Hälfte deS Mai auf kurze Zeit nach Deutschland; sie passirt dabei Berlin. Das Gerücht von einer späteren Moskauer Reise des russischen Kaiserpaares und Thron folgers erhält sich jedoch aufrecht. In München findet am Sonntag der große Festzug des baierischen Krieger-Veteranen- und Kampfgenossen- bundeö zur Feier seines 10-jährigen Bestehens statt. Der König schenkte dem Bunde ein Banner, welches Prinz Luitpold und der Erzbischof weihen werden. lo.OG« Veteranen sind bereits angemeldet. Der Bund zählt in 1400 Vereinen 85,000 Mitglieder. Der schon lange angestrebte Anschluß des baierischen Bundes an den all gemeinen deutschen Kricgerbund ist trotz mannigfacher nord deutscher Bemühungen immer noch unausführbar geblieben. Die unter dem Vorsitze des Präsidenten der Reichs bank v. Deckend in dem Hamburger Reichsbankgebäude abgehaltene Versammlung von Vertretern des Handels und des Bankfaches erkannte die Errichtung eines deutschen Central-Bankinstituts für den überseeischen Handel als wünschenswerth an und setzte eine Kommission zur Be rathung der näheren Einzelheiten der Ausführung nieder. 4?eskerr-Ungar. Monarchie. Von Seiten des Auswärtigen Amtes tritt man mit aller Entschieden heit der Auffassung entgegen, daß die Reise des öster reichischen Kronprinzenpaares nach dem Orient in Ruß land verstimmt habe und bestreitet, daß irgendwelche Ab sichtlichkeit in dem Wegbleiben der russischen Vertreter in den Kopf auf. „Wer ist's?" Erschreckt über seine Heftigkeit trat sie zurück. „Das weiß er selbst nicht, und kein Mensch soll es erfahren." „Er — selbst — nicht? Das soll ich glauben? Ha, ha, ha! Hältst Du mich für ein Kind? Wenn Du einem — auf Deine Art — gut bist, der weiß es auch." Es ist nie zwischen uns davon gesprochen, Franz! Du kannst Dich darauf verlassen. Und Dir steht er auch nicht im Wege, glaube mir. Er wird nie erfahren, was mein Herz ... nie! Und er wird mir nie sagen, was Du mir heute gesagt hast. Es ist zwischen uns, wie ein weites Meer. Aber wenn er mich ruft, spring' ich hinein und müßt ich ertrinken." „Du bist wunderschön," murmelte er grimmig; „er wird Dich schon rufen —" und dann, es kam ihm der ver gessene Name ungerufen auf die Lippe — „Susanne.. ." Sie hatte ihn verstanden. „Nein so nicht," rief sie; „so in Ewigkeit nicht!" Er faßte ihren Arm und schüttelte ihn. .Wach' auf! Wohin treibst Du? Wir waren zwei arme Kinder — in die Welt hinausgestoßen — und wir hielten an einander fest, sonst wären wir untergesunken. Vielleicht war es uns bestimmt so. Was kam'S auch darauf an — wenn wir nur fest aneinander hielten. Die klugen Leute wollten unS retten und haben ihre Kunst an unS versucht, an den Verwahrlosten ... Ja, ja, ja! es ist ihnen trefflich geglückt — daS haben sie auS uns ge macht. Und wenn wir nicht fest aneinander halten, dann hilft nichts: <S geht zurück — eS geht weiter zurück, als wir je gestanden haben, daS sag' ich Dir Sin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmaun Müller in Dresden. Aus verstreuter Saat. Roman von Ernst Wichert. (15 Fortsetzung.) Er lachte laut auf. „Wir paffen nicht zu einander, I Da möcht' ich doch wissen, wer besser zu einander passen kann?" „Glaube mir, Franz, eS ist so. Du hast Dir'S nur so eingeredet, weil Du mich immer lieb gehabt und für mich in Deiner Weise gesorgt hast, wie Du konntest. Aber Dein Herz hast Du noch gar nicht recht befragt —" „Ja, das ist doch mein Herz," unterbrach er un willig. „Wenn ich Dich von Herzen lieb habe, waS kannst Du mehr wollen?" „Und wär's so, Franz! Aber mein Herz . . . eS spricht nicht so — es hat nie so gesprochen — es wird nie so sprechen." Er sprang auf. „Minna —!" „Ich muß Dir doch eine ehrliche Antwort geben, Du zwingst mich. Nun ich weiß, waS Du Dir für Hoffnung machst, wär's ein schweres Unrecht, Dich hin zuhalten mit Unwahrheit. ES ist mir ganz sicher, Franz, ich liebe Dich nicht." „Lieben!" fuhr er auf. „WaS heißt daS? Ich sage Dir ja, daß wir einander heirathen. Und wenn ich Dir gut bin und Du bist mir gut —" Sie wies ihn mit einer Handbewegung zurück. „So versteh' ich'S eben ander-, als Du. Ich heirathe keinen Mann, den ich nicht liebe." Minna trat nahe zu ihm heran und faßte seine l Hand. „Laß eS Dich nicht so kränken, Franz," sagte i sie mit weicher Stimme. „Ich kann ja doch nichts dafür. Soll ich Dich jetzt belügen, und hinterher —" ' Er schob sie zurück, ohne doch die Hand fortzu reißen. „Wenn Du denn so ehrlich bist," zischelte er ihr zu, „so sag' doch auch das —!" „WaS, Franz?" „Der Mann hat sich wohl inzwischen schon ge funden, den Du — liebst? ' Nun ließ sie ihn los und lehnte sich zur Seite. Ihre Brust fing hastig an zu athmen. „Sag's doch — sag'ö doch —!" drang er in sie, immer zischelnd. Minna wendete ihm daS Gesicht zu und sah ihn mit bittenden Augen an. „Ja," sagte sie ganz leise, „einen giebt'S — den liebe ich." I Diese Antwort, auf die er doch in seinem Grimme gerechnet hatte, machte ihn einen Moment ganz rathloS. „Den — Du — liebst —" stammelte er. „Jawohl — ... Ich wußt' es ja. Wie der aussieht, den — Du liebst . . . daS muß ich aber auch wissen. DaS muß — ick . . ." Er griff mit der Hand nach seiner niedrigen Stirn und rieb dieselbe mit den Fingerspitzen. „Kenn' ich ihn?" I „Nein, Franz," „Nicht — ? Also so ganz — in der letzten Zeit." : „Seit Jahren, Franz." „Nachdem ich weg war ... ja wohl! da fand ! Pbonne»entS- PretS: vüricljährl. M 1,50. Zu beziehen durch -n kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. »ei freier Lieferung in» HauS erbebt die Post noch eine Ge bühr Von 25 Pfg- ldt. B. tr
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