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Sächsische Dorfzeitung : 05.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188407053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840705
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-05
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 05.07.1884
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älhsislhe VochnluV Unter Eingesandt: 30 Pf MiUker tu Dresden. BermMvortlicher Redakteur «ad Verleger 46. Jahrgang :> Sonnabend, den 5. § Ink 1884. 3 Wochen im Nachtheil. Bedenkt frist häufig nur 4—8 Wochen ist. , unter denen sich i Feuilleton. >1 st st — itben G<- i geehrttn d siir den -erjlichsttn f- «! )ank dem e Besuch« eu Wort« Hilde für -aus« und werden bi» Mont», Mittwoch «. Freitag Mittag angenommen und kosten: dielspalt.ZellelöPs. ere» guten «r- ». Redaktion Grebden'Neuftabt U Mtißuer Gaffe 4. Vie Zeitung erscheint Arnste», vonuersta» und Tsnaadud lhrich i» >»bri,-i glich in . veno. 4 «); »piveg«! ist jetzt in dieser Hinsicht gegen di» französische um »olle . »je rieser wird e- klar, daß Unter fremder Flagge. Roman von Moritz Lilie. lI5. Fortsetzung.) ,,AH, man verlegt sich auf Spitzfindigkeiten, da man nicht mehr auSzuweichen vermag! Indessen bin ich über da» Zugeständnis da- in Ihrer Bemerkung liegt, erfreut und vielleicht würdigen Sie mich auch Ihre- weiteren Vertrauens?" „Ich weiß in der That nicht — —" Die schöne Frau stampfte mit dem Fuße, daß daS kleine Bologneser Hündchen, welche- auf dem Teppiche schlief, erschrak und knurrend nach dem Fuße schnappte. „An Ihnen ist ein Bühnenkünstler verdorben, Sie verstehen eS meisterhaft, sich zu verstellen!" rief sie in komischem Unwillen auS; „aber ich lasse mich nicht so leicht irre führen, ich interessire mich nun einmal für diese Frage und werde auf dem Wege, der zur Gewiß heit führt, nicht umkehren, ohne daS Ziel erreicht zu haben. Also heraus mit der Sprache: Sie sind verliebt, verlobt, wohl gar verheirathet — ist's nicht so?" Eine unnachahmliche Schalkheit lag in diesen Worten und in dem heiteren GesichtSauödruck, der sie noch reizen de, noch unwiderstehlicher machte. Der Maler hätte sie in die Arme schließen, seine Lippen auf die ihrigen pressen mögen. ES kostete ihn einen gewaltigen Kampf, die Gefühle, welche in ihm tobten, nicht zu verrathen. DaS tiefste Geheimniß seine- einer Fliege sie bis zu Thränen rühren kann," unter brach die ehemalige Sängerin den jungen Mann. „Mir ist daS altväterische zimperliche Jungfernthum, wie eS in. gewissen Kreisen zur Schau getragen wird, immer wider wärtig gewesen und besonder- dann, wenn eS sich in spießbürgerlicher Gespreiztheit ausdringlich macht." „Sie beurtheilen AgneS falsch, nicht- von alledem trifft bei ihr zu," rief Herbert mit mehr Wärme im Tone, als er wohl hineinzulegen beabsichtigt hatte. „Sie ist ein einfaches, natürliches Kind, ohne Ziererei und ohne Falsch, heiter und lebenslustig, aber auch ohne Kenntniß der feineren Umgangsformen, wenn sie sich auch mit angeborenem Takte zu bewegen versteht?" „WaS ihr in dieser Beziehung fehlt, werden Sie ihr vermuthlich noch beibringen, denn so ganz ohne Be deutung scheint mir diese Bekanntschaft denn doch nicht zu sein?" warf die Baronin pikirt ein, während sie sich wieder in die Kissen zurücklehnte. „Aber lassen wir daS jetzt, Verehrter, vielleicht ist ,S mir vergönnt, gelegentlich die Bekanntschaft des MädchrnS zu machen. Sie ist arm, sagen Eie? Dann ist eS ihr vielleicht nicht un angenehm, wenn man ihr etwa- zu verdienen giebt. Für eine Person, welche sauber zu nähen versteht, habe ich für längere Zeit Beschäftigung; ich werde mir daS Mäd chen in den nächsten Tagen rufen lassen?" Wenn der junge Künstler geäußert hatte, er habe ^e Baronin noch nie verstimmt gesehen, so hatte er jetzt Gelegenheit dazu. Sie war mißgelaunt und Herbert hielt es daher für angemessen, sich zu entfernen. AlS er daS Zimmer verlassen hatte, erhob sich Ludmilla hastig. „Eine kleine Bekanntschaft ohne Bedeutung — sagte er, aber seine Stimme zitterte dabei," flüsterte si, zu Leubnitz, 884. H. Lipp- Stolle in Gaustritz! tra; Guts- ssauttr H. ler F «. teinick« rv in Reick; au; Gul». Zimmer- irer «. M. m Torna; i Gaustritz in Reu- Steinmetz er L. G Schütze iolberod,; ndarbeiter »ieustmagd iter I. S i!«reuj iv olberoda; kea-Ostra; lchhüllvler A. Heine Goppeln; ntz. »den mil ut-befitzer ; mit A. 'Sbote R. Wühnrr iieick mit ieatldeck» in I. L. A. Lehner Haubarb, herin A. ' V" . 884. Gnen Haase in ; Schnh- mit I. sürster in Hand- mit Ar tz. Teisch Kröniy raun gen. heriu 8. !Ntsch i» iobrig«; immatzsch Schlosser teriu I. 8ogel in s ; P-ft- mit A. R HerzenS würde er ihr in diesem Augenblicke offenbart haben. „Weder verlobt, noch gar verheirathet, gnädige Frau," versetzte er mit unsicherer Stimme, „nur eine kleine Be kanntschaft ohne Bedeutung kommt hier in Frage "" Wieder stieg eS siedendheiß in ihm auf, die Gleich giltigkeit und Geringschätzung, mit welcher er von der Geliebten gesprochen, trieb ihm die Schamröthe in die Wangen. Gern hätte er das unbedachte Wort zurück genommen, wenn ,S möglich gewesen wäre. Die Baronin war plötzlich ernst geworden, daS be strickende Lächeln war verschwunden und eine Wolke deS UnmutheS flog über da- schöne Gesicht. „Ich wußte eS ja!" sagte sie leise und mit stiller Wehmulh im Tone. „Darf man wissen, wer die benei- denSwerthe junge Dame ist?" fuhr sie nach einer Pause erregter fort. „Natürlich ist sie ein Ausbund von Tugend und Liebenswürdigkeit, unfehlbar die schönst« Dame der Residenz!" Eine tiefe Bitterkeit war auS diesen Worten heraus zu hören. „Bevor ich Sie kannte, gnädige Frau, glaubte ich daS, jetzt aber bin ich anderer Meinung," erwiederte der Maler galant. LudmillaS Züge hellten sich auf, die kleine Schmei chelei befriedigte ihre Eitelkeit. „Nun und ihr Name?" „Sie ist die Tochter eineS kleinen, pensivnirten Beamten, namenS Hertling, ein armeS, aber braveS und gute- Mädchen —" „Vermuthlich von gewaltiger hausbackener Sittsam keit, hübsch empfindsam und sentimental, so daß der Tod »danaement». Urei»: »iertelsthrtM 1^. «i »«liehen durch »8 glichen PA „ß»wli und durch i,s«r« Voten. Iki Krier Lieferung kl Hau» erhebt die -ost noch eine «e- »ühr von 2b Pfg. der deutschen Industrie viele Ges gerade die lohnendsten befinden, entgehen und den Fran zosen zufallen und zwar einzig und allein darum, weil wir die Waaren viel früher adsendea müssten und unS so nicht genug Zeit zur Herstellung verbliebe. Acceptiren wir einen Auftrag für Ostasien oder Australien, so müssen die Waaren oft in der Hälfte der Zeit, welche den Franzosen dazu zu Gebote steht, hergestellt werden unsere Arbeiter müssen infolge diese- Mißstandes bald in unmäßigen Ueberstunden ihre Kräfte aufreiben, oder bald gänzlich feiern. Von dem ungünstigen Einflüsse, den eine solche FabrikationSweise auf die Qualität und Voll kommenheit der Waare auSübt, muß man ganz schweigen. Politische Wellschau. Deutsche- Reich. Die von Bamberger und deßm Gesinnungsgenossen angefeindete und bekämpfte Koloniüpolitik der Regierung fährt fort in allen Theilen Deutschlands warme Anerkennung zu finden, die in zahlreichen ZustimmungSddreffen an den Reichs kanzler zum Ausdruck gelangt. Wir erwähnen u. A. «in Telegramm deS konservativen Vereins zu Frank furt a. M., der seine freudige Zustimmung zu der Kolonialpolitik deS Fürsten Bismarck, wie sie in den lttzten ReichStagSsitzungen zum BuSdruck gekommen ist, offen kund giebt; ferner ein Schreiben deS „Südwestdeutschen Vereins für HandelSgeographie und Förderung deutscher Interessen im AuSlande" in Freiburg i. Br. Genannter Verein giebt seine volle und ungetheilte Sympathie mit der vom Fürsten Biömarck verfolgten Kolonialpolitik zu erkennen. Wir haben, so fährt daS Schreiben deS Vereins fort, die Vorlage mit lebhafter Genugthuung begrüßt. Während wir unö von deren Annahme einen bedeuttnden Aufschwung des deutschen Handel-, eine weitere Kräftigung deS deutschen Einflusses im Osten und eine wohlverdiente Befriedigung deutschen National- gesühlS versprechen; würden wir die Ablehnung der Vorlage vom kommerciellen, fast mehr aber noch vom nationalen Standpunkte auS tief beklagen; nicht allein Mangel an weitem, kaufmännischem Blick, son dern auch Feigheit und Geiz könnten un- dann unsere Konkurrenten auf kolonialem Gebiet mit Recht zum Vorwurf machen. DaS AnerkennungS-Schreiben fchließt mit der Versicherung, daß, falls die Vorlage abgelehnt würde, ein solches Votum in keiner Weise den Ansichten der Majorität deS deutschen Volkes ent sprechen würde. Vielerlei Kundgebungen im gleichen Lione sind bekanntlich auS allen Theilen deS Reiches ergangen. Besondere Beachtung verdient noch das kchreiben eines hervorragenden Industriellen Thüringens. Er macht als Exporteur auf zwei Punkte aufmerksam, die bei Beurtheilung der Postdampfer-Vorlage noch nicht besprochen worden sind. Der erste, geringere Vortheil der geplanten Dampferverbindung besteht darin, daß sie Gelegenheit bietet, leicht zerbrechliche Güter, bei denen durch das Umladen in London oder Marseille ein be deutendes Bruchrisiko entsteht, auf prompten Dampfern direkt zu verladen und dadurch einen nicht unbeträcht lichen Verlust zu vermeiden. Der zweite, viel größere Vortheil, der von weittragendster Bedeutung für unsere gesammte nach Ostasien arbeitende Industrie ist, besteht in der Abkürzung der Lieferfristen für Kontrakte, welche durch di« direkten Postdampfer ermöglicht wird. Die Lieferzeit ist häufig ausschlaggebend, ob ein Auftrag acceptirt werden kann oder nicht und unsere Industrie auf di« kurz vorher noch lebhaft gewünschte finanzielle Beihilfe der Gebr. HernSheim glaubten diese darauf rurücksühren zu müssen, daß Herr v. Hansemann für die in- Werk zu setzende Niederlassung eine mehr als aenüaende Unterstützung von den geplanten Postdampf- schiff-Linien erhoffe, über welche ihm sein Schwiegersohn, LegationSrath v. Kusserow, di« nöthigrn Aufschlüsse ge geben habe. Diese Mittheilungen nun sollen nach der Köln Ztg?" vr. Bamberger zu der Ueberzeugung ver anlaßt haben, daß die ganze Postschiffvorlage auf den thönernen Füßen jene» Privatunternehmens stehe und daß Herr v. Kusserow nur auS Liebe zu seinem Schwiegervater der Vater der zukünftigen Postschifflinierr geworden sei. vr. Bambergern selbst muß die Antwort auf diese Mitteilung überlassen bleiben. Jedenfalls enthüllt dieselbe, wenn fie in ihrem ersten Theile richtig ist, wichtige und interessante Ausschlüsse. Der Bund«Srath hat in seiner Sitzung vom I. Juli dem Unfallversicherungsgesetz in der vom Reichstage be schlossenen Fassung zugestimmt; dessen Publikation steht somit in nächster Aussicht und dürfte dann auch unver weilt mit der Organisation des ReichSversicherungS- amteS vorgegangen werden. Zum Leiter deS neuen AmteS ist Geh. Rath Boediker ausersehen. Vorerst dürfte daS ReichSversicherungSamt in den Räumen deS ReichSamtS deS Innern untergebracht werden. Die jetzt vielfach kolportirte Nachricht, daß die preußische Regierung die Verhängung deS kleinen Be lagerungszustandes über Darmen^lberseld, beabsichtige, hat biS jetzt keine officielle Bestätigung gefunden. U«ber Bremens Eintritt in den Zollverein schreibt man von der Weser: Die Nachricht, daß bei der Stadt Bremen ein Freibezirk und für Bremerhaven ein Frei hafen bewilligt worden sei, hat in Bremen allgemein befriedigt, weil die Stadt dadurch in den Stand gesetzt wäre, ihre Stellung als zweitgrößte deutsche Handels stadt auch künftig zu behaupten. Der Freibezirk, auf dem sogenannten „Melkerplatze", liegt unterhalb der Stadt am rechten Weserufer, ist ziemlich umfangreich und noch unbebaut, Schienenverbindungen mit dem Weserbahnhof und der Geestebahn können leicht her- gestellt werden und mit dem in Aussicht gestellten ReichSzuschuß ließe sich hier auch wohl auSkommen, aber für Bremerhaven würde dann wohl nicht viel übrig bleiben. Die Neustadt Bremens, wo sich die zahlreichen großen Waarenspeicher befinden, wird durch daS vor liegende Projekt auf eine ganz enorme Weise geschädigt. Man erwartete, daß man den unteren Theil der Neu stadt zum Freibezirk auSersehen würde; dieS wäre den Interessen Bremen- unbedingt vortheilhafter gewesen. Deutschen Staatsangehörigen gegenüber, welche lediglich in der Absicht, sich in ihrem Heimathlande der Maurer K.); O. R. H. y. (SR- h* bas- ,VNt dal. K. 14 . b M. »L, geb. «hm i« s-fl«- Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShaupttnannschasten Dresden-Altstadt und DreSden-Neustadt, für die Ortschaften deS kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Mopitzburg. Inserate«- Annatz»eftrle«: Die Arnoldische Buchhandlung, Invalidkndank, Ha,senstein »Vogler, «»dolf Mosse. G L. Daube » Lo. in Dresden, Leipzig, Hamdmg, Berlin, Frankfurt a M. Käme nun aber die Postdampfer-Vorlage zur Annahme, so gewönne unsere Industrie für jeden einzelnen Auftrag zwei Wochen mehr Zeit und könnte Kontrakte auS- führen, deren Uebernahme ihr jetzt unmöglich ist. Gegen wärtig müssen nämlich eilige Sendungen spätesten- drei Wochen vor Abgang deS Marseiller Dampfer- in Ham burg nach Marseille verschifft werden, während unsere Postdampfer in neun Tagen auf die Höhe von Mar seille gelangen könnten, also einen Zeitgewinn von bei nahe zwei Wochen erzielten. Doch derartige Rücksichten lassen unsere Parlamentäre ja nicht gelten und käme heute ein Kolumbus und bäte da- deutsche Reich um Schiffe, um Amerika zu entdecken, so würde der deutsche Reichstag der Sache keinen Sinn abaewinnen können und Amerika bliebe uueutdeckt! — E- ist bezüglich dep eben erwähnten Dampfervorlage und einer heute unter Groß britannien gebrachten Notiz über die Beisteuerung von 15,000 Pfund Sterl, zur Erweiterung der englischen Herrschaft im westlichen Theile deS Stillen OceanS, doppelt interessant, in diesem Augenblicke Folgende- in der „Köln. Ztg." zu lesen: Reichstagsabg. Bamberger habe seine jüngst in der Budgetkommission gemachten Mittheilungen von den Gebrüder HernSheim in Berlin empfangen. Diesen, die auf den Südsee-Inseln ausge dehnte Besitzungen haben, wurde von einem dort eben falls lebhaft interessirten Konsortium, welchem u. A. auch die Herren v. Hansemann und v. Ohlendorff an gehören, der Vorschlag gemacht, eine gemeinschaftliche, groß angelegte Kolonialgründung auf Neu-Guinea in- Werk zu setzen. Nachdem unter Mitwirkung der Gebr. HernSheim ein ausführlicher Plan für da- gemeinsame Unternehmen entworfen worden war, zogen sich die Herren v. Hansemann, v Ohlendorff und ihr Kon sortium von den Gebr. HernSheim mit dem Bemerken zurück, den gemeinschaftlichen Plan allein zur Aus führung bringen zu wollen. Dieser plötzliche Verzicht LvotG, auf «m » VEff- ung ab»u- ; oder b«i M ck,» «rang.
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