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Sächsische Dorfzeitung : 17.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188407178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840717
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-17
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 17.07.1884
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äch fische D ocheilmA Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Donnerstag, dm 17. Inti 1884 46. Jahrgang Feuilleton Kr8äorl. gesucht weg 18, er verwog, s. Neigung tion diese; ufallS". werden ge- »ig. f39s :kende Ein- i daSAut- »erung del «el> 1« i-Reust., 21. Inser«teu- Annahmestelle« e Die Arnoldische oeren Aug, kr. 6 in lM chte und islLUIü l23l r 12 Jahre e, sucht in Rostau- zu pachten s. Blattes. Inserate werden bi- Moniag Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dieispalt Zeile 1ü Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. ernt ützstr. 2. llll. c am ver te Tochter el in idr i wir nickt und allen ch reichen i erkennen en. Möge ich segnen, ieden, »»schieden. r. einjäbrig- ii größeren lontair. , Adressen ndank", kll, illiger, bei esden, ; 26. Ha asenstein «Vogler, Rudolf Mosse, V L. Daube L Eo. in Dre-den, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. «. f. w werthen Behinderung unterliegt, bis nahezu zur Bord höhe inS Wasser zu versenken. Bei der Schnelligkeit der Bootsbewegung kann von einer Zielnahme für die Geschützwirkung die Rede nicht sein und eS steht wegen deS Aufschlagens der Geschosse auf die den eigentlichen Bootsrumpf einhüüende Wasserfläche selbst von dem Kartäschenhagel der neuen Revolvergeschütze nur eine sehr zweifelhafte Wirkung zu gewärtigen. Die Beiträge zur Zeitgeschichte mehren sich. Wäh rend der vormalige französische Gesandte Rvthan seine Eindrücke und Erfahrungen auS den Jahren 1870,71 in einem Buche schildert und Emile Olivier noch damit beschäftigt ist, eine Rechtfertigung seiner Politik nieder zuschreiben, hat dieser Tage der französische General Lebrun unter dem Titel: „Louvenies milituires »zur les einq üermöres annees üe I empire" ein zweibändiges Werk veröffentlicht, in dem er u. A. über eine Mission berichtet, die er im Mai 1870 in Wien zu erfüllen hatte, um die Mitwirkung Oesterreichs für den Kriegs fall zu gewinnen. Endlich hat Graf Beust kürzlich mit der Firma Plon in Paris und der Cotta'schen Ver- lagShandlung in Stuttgart wegen Herausgabe seiner Memoiren in französischer, bez. deutscher Sprache einen Vertrag abgeschlossen. An dem am 13. Juli abgehaltenen nationalliberalen Parteitage deS Rheinlandes nahmen an 2500 Personen Theil. Gymnasialdirektor Or. Jaeger von Köln eröffnete die Versammlung; einige Reichstags- und Landtags- Abgeordnete hielten möglichst intensive Reden und schließ lich erklärte man sich, laut der angenommenen Resolution, für die Haltung der nationalliberalen Fraktion des Reichstages. Insbesondere stimmte man dem Unfall- Dersicherungsgesetze zu und freudig begrüßt wurde deS Reichskanzlers Kolonialpolitik. Indem man noch die Verschleppung der Postdampfer-Vorlage tadelte, trat man mit ganzer Entschiedenheit gegen den preußischen Entwurf einer Geschäfts steuer ein. Die von der Handelskammer zu Frankfurt a. M. angestellten Ermittelungen ergeben, daß mindestens 15 Millionen Pfund Sterling (300 Millionen Mark Nenn- werth) der 4-proc. unificirten ägyptischen Staatsschuld sich in deutschem Besitze befinden. Damit wird das Interesse Deutschlands, in die ägyptischen Dinge hinein zureden und insoweit auch sein Recht dazu, zweifellos erwiesen. Möge diese Stellung Deutschlands dem armen, mißhandelten ägyptischen Volke zu Gute kommen, das vertretungslos ist, während Europa über sein Schicksal entscheidet! Denn den zu immensem Reichthum ge langten Armenier, Nubar Pascha, zusammen mit dessen Schwiegersöhne, dem Ungarn Blum Pascha, wird dock Niemand als eine Vertretung der Aegypter betrachten wollen! Selten ist einer Bevölkerung kläglicher mit- Unter fremder Flagge. Roman von Moritz Lilie. (20. Fortsetzung.) Hertling hatte seinen Gast biS zur Thür begleitet und trat nun an den Tisch, um sich die Karte anzusehen. „Was ist das?" sagte er halblaut zu sich selbst, während er nach der Brille langte und dieselbe hinter die Ohren schob. „Alle Wetter — ein Graf!" rief er und die Hand mit der Karte sank herab, während sich daS Gesicht der Tochter zuwandte. Agnes ließ die Arbeit ruhen. „Was sagst Du?" fragte sie, in der Meinung, nicht recht gehört zu haben. „Hier steht eS schwarz auf weiß: AleriS Graf von Tembrowski," berichtete der alte Mann, der Tochter das Blatt reichend. AgneS schüttelte noch immer ungläubig das Haupt. „Wie ein Schwindler sieht der nicht auS, es ist also ein wirklicher Graf," fuhr der Registrator fort. „Aber warum sagt er denn das nicht? Man hätte ihn doch anders behandelt, wenn er sich zu erkennen gegeben hätte!" Aergerlich über sich selbst warf er die Karte auf km Tisch; dann setzte er sich wieder zu seinen Brief schaften, während Agnes im Geiste wieder zu Herbert nfte und in der Erinnerung an ihn bald den heutigen Besucher vergaß. Hertling hob das Kouvert vom Boden auf. „Ein Jrrthum! sagst Du? Wo ist hier ein Jrr- thum möglich?" versetzte er. „Hier Dein Name und die Wohnung klar und deutlich angegeben, im Briefe mit dürren Worten, wenn auch unter Angabe von Grün den, die Absicht einer Trennung ausgesprochen, kalt und berechnend erzählt er Dir, was ihn zu diesem Entschluß gebracht hat — und da glaubst Du noch an die Mög lichkeit eines Jrrthums?" Agnes schwieg, sie vermochte nichts zu erwiedern. Der Registrator nahm seiner Tochter den Brief aus der Hand, stellte sich ans Fenster und laS: „Liebe AgneS! Je länger ich von der Heimath ent fernt bin, desto lebhafter drängt sich mir die Ueberzeugung auf, daß ich ein Unrecht begehen würde, wollte ich Dich länger an mich fesseln. Ich weiß nicht, wann ich nach Deutschland zurückkehrt; ja, vielleicht wird das überhaupt nicht mehr geschehen, da das herrliche Rom mit seinen unermeßlichen Kunstschätzen mich wie mit eisernen Banden gefangen hält und ich würde Dich daher um Deine schönsten Jugendjahre betrügen, wenn ich Dir nicht Deine volle Freiheit zurückaeben wollte. Du bist jung und schön, AgneS, Du wirst sehr bald Ersatz finden für den armen Maler, dessen Liebchen fortan nur einzig und allein die Kunst sein wird. Vergiß ihn, wie er ver suchen wird. Dich za vergessen und sei so glücklich, wie Du eS verdienst. Herbert Wallburg." Er gab AgneS den Brief zurück. .Zweifelst Du jetzt noch?" fragte er laut, fast rauh. „Wer hätte daS geahnt?" seufzte sie kaum hörbar und ihre Thränen flossen reichlicher. „Aber ich will ihm noch einmal schreiben, ihm die kurzen, glücklichen Stun- Personen, welche sich frecher Weise an der „deutschen" Trikolore vergriffen haben, muß erwartet werden. Der Kaiser hat mit seinem Gefolge am Montag Vormittag die Insel Mainau wieder verlassen und sich per Dampfschiff zunächst nach Lindau begeben. Von hier auS erfolgte sodann mittelst Crtrazuges über München die Weiterreise bi- nach Rosenheim, wo Se. Majestät bekanntlich übernachten wollte. Am Dienstag setzte er seine Reise nach Gastein fort, woselbst die Ankunft nachmittags 5 Uhr erfolgte. Die Prinzessin Wilhelm von Preußen ist am 14. d. M. nachmittags 2 Uhr in Potsdam von einem Prinzen glücklich entbunden worden. Auf Grund des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 — Reichs-Gesetzblatt Seite 69 — tritt das Reichs - Versicherungsamt mit dem 13. Juli in Thätigkeit. Zum Präsidenten desselben ist der bisherige Geh. Regierungsrath und vortragende Rack, im Reichs amt des Innern, Bödiker, ernannt worden^. Die Ge schäftsräume befinden sich vorläufig Wilhelmstraße 74. Der bekannte französische Forscher Prof. Pasteur hat einen publicistischen Feldzug gegen unseren Lands mann Prof. Koch begonnen. Französische Blätter haben sich darüber aufgehalten, daß Pasteur nur die großen Ehrensolde der Regierung nähme, ohne seiner öffent lichen Pflicht genügt zu haben und gleich Koch zur Erforschung der Cholera im vorigen Jahre nach Aegyp ten und in diesem Jahre nach Toulon und Marseille gegangen zu sein. Prof. Pasteur antwortete darauf durch einen Angriff gegen Prof. Koch. Bekanntlich ist letzterer der Meinung, daß vorzugsweise das Wasser der Träger der Cholera-Mikroben sei; er räth deshalb von dem Besprengen der Straßen rc. mit Wasser ab und glaubt, daß selbst großer Staub vorzuziehen ist. Diese Auffassung wird von Pasteur in einem Schreiben an den „Figaro" und auch mündlich lebhaft bekämpft. Selbstverständlich ist für den Laien jedes Urtheil über diese Kontroverse unmöglich. Ueber die Ergebnisse der Flotten-Manöver bei Danzig, welche das Panzer-Geschwader im Verein mit der Tor pedoboots-Division ausgeführt hat, sollen sehr zu Gunsten der neuartigen kleinen Torpedoboote ausgefallen sein und in dieser Beziehung die ziemlich hoch gespannten Erwartungen noch übertroffen haben. Die Treffsicher heit der Geschütze der großen Sckiffe bleibt bei dem horniffenartigen Umkreisen dieser winzigen und doch so hochgefährlichen Gegner thatsächlich eigentlich nur auf Zufallstreffer beschränkt. Die in den Seitenwänden der neuen Boote enthaltenen Wasserkasten, die durch eine eigenartige Vorrichtung im Augenblick mit Wasser ge füllt werden können, gestatten dieselben im Gefecht, ohne daß dadurch ihre Fahrgeschwindigkeit einer bemerkens- XH. Einige Wochen waren vergangen. In der stillen, ärmlichen Wohnung Hertlings war Trauer und Trübsal eingezogen, aufgeregt schritt der lange, hagere Mann im Zimmer auf und ab, während Agnes im Stuhl zurückgelehnt saß und schluchzte, daß eS einen Stein hätte erbarmen mögen. In der Hand hielt sie einen offenen Brief und auf dem Boden lag ein aufgeriffeneS Kouvert mit der Adresse deS jungen Mäd chens und der Aufschrift „per Beischluß." Ein Dienst mann hatte daS Schriftstück vor einer halben Stunde abgegeben und sich sofort wieder entfernt. „Wann erhieltest Du die letzte Nachricht von Wall burg?" fragte der Registrator, vor seiner Tochter stehen bleibend. „Vor vier Tagen," erwiederte Agnes, daS Tuch von den Augen nehmend. „Es war eine Postkarte, auf welcher er mir seine glückliche Ankunft in Rom meldete und für die nächste Zeit einen ausführlichen Brief in Aussicht stellte." „Vor vier Tagen — ganz recht!" bestätigte der alte Mann nachdenklich, indem er seine Wanderung durch das Zimmer wieder aufnahm. „Wie alle seine Briefe war auch dieser letzte nicht besonders zärtlich und liebens würdig, sondern trocken und kühl gehalten, eS scheint das so seine Art zu sein, obgleich er im persönlichen Verkehr außerordentlich freundlich und angenehm sein konnte. Oder sollte dieser Ton auf das heutige Schrei ben vorbereiten?" „Ich kann es nicht glauben, Vater, eS muß hier ein unseliger Jrrthum obwalten!" jammerte AgneS, aufS Neue den Brief betrachtend. Amttblatt für die kgl. AmtShaupnnannschaften DreSden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de« kgl. Amtsgericht« Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr«««« Müller tu Dresden. mdcr streb: ereu Gutes ren Stadl, HäuSIicbe m 30 bis ncm ehren- len, mögen Heirath" insenren. cbe Schön: :derniß. Politische Wellschau. Deutsches Reich. Trotz aller Warnungen der ärztlichen Fachleute, welche in der Massenansammlung die größte Gefahr für Ausbreitung der Cholera sehen, wurde das republikanische Nationalfeft in Paris am 11. d. M. doch gefeiert. Nickt allein die Gefahr der Weiter verbreitung der Epidemie hat dieses gefeierte National- fest heraufbeschworen, sondern auch einen beleidigenden Angriff auf unsere deutsche Flagge, welcher wahrschein- licherweise nicht ohne üble Nachwirkung für die Fran zosen bleiben wird. Im Hotel Continental zu Paris wohnt zur Zeit ein Mitglied der baierischen Königs familie. Dem internationalen Gebrauche gemäß hatte das Hotel zu Ehren seine- fürstlichen Gastes die deutsche Flagge aufgehißt. Ein Trupp Franzosen, vom Festjubel erregt, zog nun am 14. Juli vor das Hotel Continental und demonstrirte lärmend gegen die deutsche Flagge. Man riß dieselbe herab, warf die Fenster des Hotels ein und trug den brennenden Flaggenstock durch die Straßen. Eine osficiöse französische Depesche sucht diese Darstel lung allerdings ein wenig abzuschwächen und sagt, Schüler hätten diesen Lärm veranstaltet und Gamins, (also Straßenjungen, die man sich je nach Bedürfniß erwachsen oder unerwachsen vorstellen kann) hätten die deutsche Flagge zerrissen. Wir Deutschen wollen aller dings gern glauben, daß es keine ernsten Leute waren, die solchen Unfug begehen konnten; selbst der rache- glühendste Franzose muß sich als vernünftiger Mensch sagen, welche Gefahr für sein Vaterland eine Beschim pfung der deutschen Flagge nach sich ziehen kann, wenn nicht die allerausreichendste Entschuldigung vorhanden ist. Und selbst, wenn diese Entschuldigung gegeben und da durch die Gefahr abgewendet wurde, so liegt in der nöthigen Entschuldigung selbst bereits eine Demüthigung, welche ein auf seine Würde haltendes Volk sich vor sichtig erspart. So wird auch die Meinung der ernsten Franzosen sein, von denen es doch wohl auch noch einige Tausend giebt! Aber auch vor den schmutzigen Fäusten des Panser PöbelS soll und muß die deutsche Flagge sicher sein, so sicher, als ob sie glühendes Eisen wäre. Selbst der verkommenste Gamin in Paris soll und muß wissen, daß er sich gründlich die Hand ver brennt, wenn er sie gegen die deutschen Fahnen auszu- strecken wagt. Unzweifelhaft wird die französische Re gierung eS nicht an Entschuldigungen für den ihr be sonders fatalen Zwischenfall fehlen lassen. Fürst Bis marck hat jüngst erst im deutschen Reichstage dem Kabinett Ferry das Zeugniß einer guten Nachbarschaft ausgestellt. Indessen nicht nur Entschuldigungen sind nöthig, sondern auch eine exemplarische Bestrafung jener Iped. m Redaktion HreSdtN-Aeufta« L Meißner Gaffe 4. Vie Zeitung erscheint Dienstag, vounerstag und Gouaadcnd sr^h. Ußsuaement»- -rei-: «fteljihrl. M 1,80. ist beziehen durch ste kaiserlichen Post- «patten und durch unsere Boten. Sei freier Lieferung tut Hau- erhebt die Post noch eme Ge- biihr von 2b Pfg.
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