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Sächsische Dorfzeitung : 26.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188407265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840726
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-26
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 26.07.1884
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46. Jahrgang loden. Feuilleton » Redaktion »rr»»e».«e»ftadt L Meißn-r Gage 4. Die Zeüung erscheint Die-fta-, Donnerstag »nd E,»«abend encn, welche seine- Siech- , Trost und uch bei dem ichstrn Dank inSbesondu« Leubnitz, al le tröstenden lt erhebmden am Grabe. VtrwaadUn, ih und Feen and die Le itte. Möge !rg»lt«r sei», t. iuLtto: rber. »erden bi» Monta- Mittwoch u. Fretta- Mittag angenommen und kosten: dieispalt ZellelüPs. Unter Eingesandt: 30 Pf. lutntr Wohnung ju vrrmiethen. s50s Unter fremder Flagge. Roman von Moritz Lilie. (24. Fortsetzung.) „Werden Sie mit mir zurückkehren, Herbert, mein Wagen bietet Raum genug?" fragte Ludmilla. „Die Nacht ist wundervoll und eine Fahrt durch die mondbe- leuchtete Campagna muß zauberhaft sein!" „Ich hatte die Absicht, mit meinem Freunde in Genzano zu übernachten, unser Zusammentreffen, gnädige Frau, ändert aber diesen Entschluß," versetzte der junge Mann. „Ich würde Sie unter keinen Umständen allein durch das öde Trümmerfeld fahren kaffen; die Vetturino's find feig und unzuverlässig und Ihr Diener kann Ihnen keinen ausreichenden Schutz gewähren. Diese Leute sor gen im Augenblicke der Gefahr gewöhnlich nur für sich selbst." „Das ist ritterlich von Ihnen gedacht, lieber Freund, ich freue mich auf diese romantische Fahrt wie ein Kind!" rief die Baronin lebhaft. Eie wandte sich um und,winkte dem Diener. „Eilen Sie voraus, Jean, und lassen Sie anspannen; sobald der Wagen bereit ist, melden Sie es mir," be fahl sie. Eine halbe Stunde später rollte der Wagen dem Städtchen Ariccio zu und von da nach Albano, von wo sich die Etraße in die römische Ebene hinabsenkte. Es war in der That ein eigenthümliches Bild, daS sich den Blicken darbot, als sie durch die meilenweite ruinenbe- Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Dorfzeitung" für die Monate August und September nehmen alle kaiserlichen Postanstalten und Posterpeditionen gegen Vorausbezahlung von 1 Mk. entgegen. Die Verlags - Expedition. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Der vom 20. bis zum 23. Juli in Frankfurt a. M. tagende „Allgemeine deutsche Handwerkertag" trat im allgemeinen kräftig für die Wiedergeburt des früheren Jnnungswesens ein; dem gemäß beschloß man auch bezüglich der politischen Wahlen nur solchen Männern seine Stimmen zu geben, von denen man die Garantie hätte, daß dieselben für die Forderung der Handwerker, namentlich für obligatorische Innungen, Arbeitsbücher, größte Beschränkung des Hausirhandels Beseitigung der Wanderlager und Wanderauktionen, Regelung des Submissionswesenö, der Sträflings- und Militärarbeiten, eintreten. Wo es geeignet erscheint sollen sogar Kandidaten aus dem Gewerbestande ausge stellt werden. Im Verlauf einer solchen Sitzung referirte Schneidermeister Möller l Dortmund) über: „die Vaga- bundenfrage". Die Zchl der Vagabunden — bemerkte derselbe — wächst derartig an, daß nicht genug Ge fängnisse für dieselben vorhanden sind. Schuld an diesem Mißstände ist die neue Gewerbegesetzgebung, die es jedem Menschen, gleichviel, ob er als Geselle arbeiten kann oder nicht, ermöglicht, daS Land zu durchziehen. Es ist hohe Zeit, daß in dieser Beziehung Wandel geschaffen werde. Es dürfte Niemandem gestattet sein zu wandern, der nicht in irgend einer Weise die Gewähr bietet, daß er im Stande ist, sich in der Fremde zu ernähren. Im Weiteren tritt die Aufgabe an die Innungen heran, Her bergen zu errichten, in denen nur diejenigen Gesellen Aufnahme finden dürfen, die bei einem JnnungSmeifter eine regelrechte Lehrzeit beendet haben. Nur auf diese Weise wird es möglich werden, dem beregten Uebelstande zu begegnen. Schneidermeister Faßhauer (Köln) entgegnet hierauf: Man hat, um der Vagabundage Einhalt zu lhun, Arbeiter-Kolonien geschaffen. Diese Kolonien können wohl dem wandernden Gesellen ein Stück B,rot, eine warme Suppe geben, daS Wandergefühl, das Ehrgefühl, daS einem Handwerksgesellen in früheren Zeiten anerzogen wurde, können jedoch diese Kolonien beim besten Willen nicht herbeischaffen. Deshalb können die Arbeiter- Kolonien auch nichts helfen; Abhilfe ist nur durch voll ständige Beseitigung der schrankenlosen Gewerbefreiheit möglich. Ich ersuche, folgender Resolution zuzustimmen: Inserate». Annahmestelle«: Die Nrnoldische Buchhandlung Jnvalidendam, HaasensteinLvogler, Rudolf Mosse, V L. Daube L To. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. f. w. Ack. eines inniz- >s Au-zügler- ftigung, E. Herr. Hülle unsern Enkelin lwSllll, 1 zu früh in tsjahre durch i Schooß der r nicht unter- r Theilnahm« re den Groß- len Ende der ur Seite ge- ?. Pleitzntt wie noch den rden Gesang« >rn, Freunden lumenschmuck »estätte. sein. Zull 1884- Geschwister lt. der Erde, Seligkeit, ch weinen, Auge bricht. „In Erwägung, daß nur die Einführung freiheit, der Paßfreiheit rc. dazu S^üh" hat' V g - bundenwesen zu einem großen gememschaduwen zu schaffen, beschließt der Handwerkertag, daß genügt, die Lösung der Vagabundenfrage m Erna) S von Vereinen gegen die Vagabundage und Errichtung Arbeiter-Kolonien und Herbergen anzustreben. Der -Yan - werkertag erblickt vielmehr die Abhilfe nur m der - schränkung obiger freiheitlichen Gesetze " S^neldermetft Orth (Würzburg) behauptet, daß eine weitere AbhUse m der beregten Frage durch Erwerbung von überseeischen Kolonien geschehen könnte. Die Kolonialpoltttk suyn Eingangs erwähnter Redner aber aus, sei "ne zu we» gehende Frage; die Handwerker müssen zunächst für Besserung der Zustände in der Heimath S^ge tragen. (Beifall.) — Der Antrag Faßhauer gelangte schließlich auch einstimmig zur Annahme. - Letztgenannter versuchte übrigens in einer Sitzung die Versanun- lung zu dem thörichten Schritte zu verleiten, den Be schluß zu fassen, die Vertreter der Presse von den Ver handlungen auszuschließen. Die Versammlung bewies aber so viel Takt, daß sie diesen Antrag fast einstimmig ablehnte. Wußte Herr Faßhauer (fragt der Bericht erstatter eines hervorragenden Blattes) vielleicht schon, wie blamabel die Debatte über den Kassenbericht ver laufen werde? Derselbe gab zu einer längeren „Aus einandersetzung" Veranlassung. Die betreffenden Ver hältnisse scheinen sehr verwirrt zu liegen. Ein An trag auf Rückverweisung an die Kommission wurde abgelehnt, ebenso der weitere, der Kassensührung ein Mißtrauensvotum zu geben. Nach heftigem Kampfe wurde Decharge mit 37 gegen 35 Stimmen ertheilt. In der Debatte wurde nochmals bedauert, daß die Majorität in ihrer „Handwerker-Gutmütigkeit" die Presse zugelassen habe. Der deutsche Kronprinz und die Kronprinzessin sind mit den Prinzessinnen Viktoria, Sophie und Mar garethe am 24. d. M. in London eingetroffen. Dieselben wurden am Bahnhofe von dem Prinzen von Wales, sowie dem Prinzen Christian empfangen und nach dem Buckingham-Palaste geleitet. Im Reichsgesundheitsamte soll man damit be schäftigt sein, ein Reichsgesetz auSzuarbeiten, welches allgemeine Maaßregeln zum Schutze gegen Ansteckungs krankheiten verschreibt. Als Material dazu werden fol gende Aktenstücke bezeichnet: I) der von der ReichS- Cholera-Kommission am 22. Aug. 1873 dem Reichs kanzler überreichte Plan zur Erforschung der Ursachen der Cholera und deren Verhütung; 2) der Koch'sche Bericht über dessen Reise nach Aegypten und Indien; 3) das Resultat der jüngsten Berathungen der ReichS-Cholerakommission. Das „Berl. Tagebl." bemerkt hierzu: Wenn das Reichs- säete Fläche dahinfuhren, ein Bild voll geheimnißvollen Zaubers, träumerischer Herrlichkeit längst entschwundener Tage. Wie die Geister der römischen Cäsaren ragten die gewaltigen Säulen aus dem Schutt und Gestein empor; es war dem Maler, als müßten jeden Augen blick die Priester und Priesterinnen ernsten Schrittes aus den verfallenen Tempeln römischer Gottheiten hervortreten, als müsse auf dem zerbröckelten Altane einer in Trümmer gesunkenen Villa ein in die Toga gehüllter Patrizier erscheinen und thränenfeuchten Blickes auf die unter gehenden Zeugen früherer Jahrhunderte Herniederschauen. Die beiden Insassen des Wagens sprachen nur wenig, die im bleichen, geisterhaften Lichte des Mondes vor ihnen liegende Landschaft weckte schwermüthige Ge danken. Aber ihre Hände hatten sich gefunden, warm ruhten sie in einander und ein leichtes Zittern durchbebte sie, wenn ein leiser, unwillkürlicher Druck die Empfin dungen verrieth, die im Innern wohnten. Wie im Halb schlummer, ihrer Bewegungen nicht mehr ganz Herr, sank das Haupt Ludmilla s nach Herberts Schulter hin' bis ,S sich an diese anleknte und mit geschlossenen Augen dort ruhte. Der Maler legte seinen Arm um ihren Nacken und es schien ihm, als wenn sie kaum merklich zusammen zuckte. Seine Augen ruhten auf dem herrlichen Frauen- bild, daS, schön wie eine schlafende Juno, deren gigan tische Tempelruinen in einiger Entfernung sichtbar waren sich an ihn schmiegte. Ihre brennende Stirn streifte seine Wangen, ihr weiches, glänzendes Haar spielte um seme Schlafe, langsam senkte auch er daS Haupt zu ihr hinab, seine Lippen berührten verstohlen die ihrigen - da fuhr sie plötzlich empor, ihre weichen, vollen Arme umfaßten stürmisch seinen HalS und zogen ihn an sich und im heißen langen Kuß wurde der stille Bund besiegelt, der unmerklich Herbert an jenes Weib mit immer festeren Banden gekettet hatte. „Herbert!" flüsterte sie. „Ludmilla!" gab dieser in gleicher Weise zurück. Weiter wurde nichts gesprochen, die seligen Augen blicke, wo zwei Herzen in einander schmelzen, sind stumm, Worte — und seien es die zärtlichsten — müßten sie nur entweihen. Als der Wagen endlich nach langer, ermüdender Fahrt hielt, entstieg demselben ein verlobteS Paar; daS Blumenfest zu Genzano hatte um die Beiden die Rosen- feffeln der Liebe geschlungen. XIV. „Nun, Agnes, hast Du Dir die Sache überlegt?" fragte der Registrator Hertling seine Tochter, welche auf ihrem gewohnten Platze am Fenster saß und emsig stickte. Das Mädchen schaute auf. In ihren Augen lag lene sonnige Fröhlichkeit, jene frische, heitere Lebenslust, welche der Jugend eigen ist, sondern der un verkennbare Ausdruck von Schwermuth, tiefer Ernst war an ihre Stelle getreten. füge mich!" versetzte sie ruhig, fast gleichglltig. .., Agnts, Du weißt, daß ich diese Sprache E nn"" der alte Mann rasch und mit "n, seinem Wesen sonst sremd war. sollst Du "7^ " /ollst Du bringen, nicht mir zu Liebe st D Deine Zustimmung geben, sondern gern und . nur dieses, ihm so zu sagen ohne sein gesundhertSam q,qtbene Material zu seiner Ver- Zulhun m fr-Ui» n°ch lang- s-mm-ln An nm -in brauchbar-» R-ichSg-s-? ,n Sland- ,n Pd»»»e»e«t». drei»: »ierttljihrl. M 1,50. »i dejiehen durch -ü kaiserlichen Post. «Aalten und durch imsere Boten. Mi freier Lieferun- KS HauS erbebt die Post noch eine Ae- bühr »on 25 Pf-. '"Annnng-n, kbnn-n nach d.r G-w-rb--O,dnnng zur Nerfolaung ihrer Aufgaben, sowie zur Pflege de^aemeinsamen geiverblichen Interessen sich zu JnnungS- V-rbänd-n n-r-inig-n. JnnungSn-'band« -b-r, mich« -VF. über mehrere Bundesstaaten bez. das Reich erstrecken, L-f d" b-S Mich» -nzi-rS. D-ranig«. auf dem Boden der Freiwilligkeit entstandenen Jn- nunaen zumal wenn sie das ganze Reich umfassen, sind ^r?same Organe zur Förderung der gewerblichen In teressen Seüher sind von Seiten des Reichskanzlers die Statuten folgender Verbände genehmigt: Bund der d utschen Schneider, Schuhmacher Schmiede, Sattler, Riem« und Täschner, Glaser, Schornstemfeger, Bar biere, Friseur- und Perrückenmacher. D.e DelegMen der Konferenz deutscher Gewerbe- und Handelskammern haben sich dieser Bewegung mit lebhaftem Interesse an- qenommen und zur Förderung der Bildung von JnnungS- verbänden ein Normalstatut ausarbeiten lassen, welches der Reichskanzler gleichfalls genehmigt hat. Wie verschiedene auswärtige Blatter melden, will die Regierung versuchen, auf dem Verwaltungswege der Trunksucht entgegen zu treten. Darauf seien die Weisungen einzelner Landräthe zurückzuführen, welche die Wirthe bei der Verabreichung von Branntwein auf Kredit mit Koncessionsentziehung bedrohen. Zwischen der deutschen und der italienischen Regie rung ist wegen eines Falles bezüglich der Cholerasperre eine kleine Auseinandersetzung im Gange, die indeß wohl zur Befriedigung beider Theile verlaufen wird. Der deutsche Dampfer „Olga", welcher von Triest nach Catania abgegangen war, wurde in dem genannten ita lienischen Hafen wegen der Cholerasperr- nicht zugelass-n, obgleich gegen Triester Provenienzen keinerlei Maaß regeln vorgeschrieben waren. Der deutsche Botschafter in Rom hat nun bei der italienischen Regierung wegen der Nichtzulassung des Dampfers „Olga" in Catania Beschwerde erheben; dieselbe richtet sich gegen die Prä fektur von Catania, weil diese vorher versichert hatte, der Dampfer werde in den sicilischen Häfen zugelaffen werden. Uebrigens verwies die deutsche Botschaft in Rom den Kapitän der „Olga" auf den CivilrechtSweg. Sowohl der Bezirkspräsident von Metz als auch der von Colmar haben am 21. Juli folgende Bekannt machung erlassen: „Alle auS Frankreich zureisenden Aus länder sind bis auf Weiteres verpflichtet, sich innerhalb der ersten vierundzwanzig Stunden ihres Aufenthaltes in Elsaß-Lothringen ärztlich untersuchen zu lassen und n Mich iflhofe zu d. v. Morl, intag, ?. Juli. D. B. itatur, in den rbt und »inem > Rock, langen ^leidet, hat in , verschiedene uch eine Sense n.m zurückge- ugust Gründer hen Dialekt. r einen Land tage beglücken t die nöthigen Süudrich. Letter Zschertnitz »KMKen rtiqem Antritt »o» »f Döhlen. bsuäe. älhsische Dorheilmz Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger^Land^ Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten DreSden-AMta - ntämter Dresden, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die g V Tharandt und Moritzburg. — -«ser-v io Dresden. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr««»» M ... Sonnabend, den 26. Inti 1884.
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