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Sächsische Dorfzeitung : 07.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188408078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840807
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-07
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 07.08.1884
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Ar. 93. Donnerstag, den 7. August 1884. 46. Jahrgang. e Cotta Feuilleton dem hälig zu mnMer z gedient im schen. -enliiche« m Kinde dberg Etwa ein Jahr nach der Abreise deS Malers nach Italien hatte AgneS dem Grafen Tembrowski die Hand am Altäre gereicht und bald darauf war das junge Paar nach dem Süden gegangen, hatte einige Zeit in der Schweiz, dann an den oberitalienischen Seen gelebt und war in kurzen Stationen, in allen bedeutenderen Städten Aufenthalt nehmend, endlich vor wenigen Tagen in Rom angekommen. Sie hatten bereits verschiedene Sehens würdigkeiten der Weltstadt in Augenschein genommen, als ihnen an der Tafel des Hotels, in welchem sie ab gestiegen waren, dringend empfohlen ward, daS Kolosseum bei Fackelbeleuchtung zu besichtigen. Gegen entsprechende Entschädigung wird von dazu bestimmten Leuten dieses effektvolle Schauspiel in Scene gesetzt und der Graf be auftragte einen Hoteldiener, das Nöthige zu veranlassen. Beide waren hochbefriedigt von der überraschenden Wir kung dieser seltsamen Illumination; sie hatten auf einer halbzerschellten Säule, die einst die obere Galerie der Arena geziert hatte, Platz genommen und genossen diese hochinteressante, nur hier mögliche Vorstellung, weil es eben nur hier ein Kolosseum giebt. Als dann plötzlich die rothen, qualmenden Flammen verlöschten, waS durch Ueberdecken mit dazu gefertigten Metallkapseln geschieht, blieb daS junge Paar noch einige Zeit auf dem einge nommenen Platze, sich dem gewaltigen Eindruck dieses überraschenden Moments hingebend. Und das sollte zu jener unglücklichen Katastrophe führen. Einer der Ar beiter, welcher koch oben an einer der großen Fenster öffnungen die schwere eiserne Pechpfanne zu bedienen hatte, war, nachdem die Flamme verlöscht war, im Be griff, das Gefäß von seinem Standpunkte herabzunehmen, als er unglücklicherweise an das morsche Gemäuer stieß und von dem unteren Rande der Oeffnung etwas Ge stein lockerte, das in die Tiefe stürzte. ES waren Bruch stücke von Backsteinen, auS denen die zerbröckelnden Mauern bestehen, die fast zwei Jahrtausende dem Zahne der Zeit trotzten, nun aber doch allgemach der Vergänglichkeit ihren Tribut entrichten müssen; ein Theil deS herabfallenden Schutte- überschüttete Agnes und ein Stein streifte sie leicht an der Schulter, während ein größeres Stück ihren jungen Gatten auf'S Haupt traf, das nur mit einem leichten Strohhute bedeckt war. Mit einem leisen Aufschrei brach der Verletzte bewußtlos zu sammen; es war sein letzter Laut, die Hirnschale war zerschmettert und an Rettung nicht zu denken — ein wahrhaft tragisches Schicksal, daS mit eherner Faust daS stille Glück des jungen Paares vernichtete. Am nächsten Tage befand sich die so schnell zur Wittwe gewordene junge Frau wieder auf dem Wege nach Norden; sie erfüllte die letzte traurige Pflicht gegen ihren geschiedenen Gatten, dessen Leiche sie nach der Heimath begleitete, um sie in der Familiengruft in Polen beizusetzen. Welche Gefühle durchwogten daS arme Weib, als der Zug durch die lachenden Gefilde Italiens dahin brauste! Mit welchen glücklichen Gedanken und Plänen für die Zukunft hatte sie erst vor wenig Tagen denselben Weg in umgekehrter Richtung zurückgelegt — und jetzt? Sie konnte nicht mehr weinen, das Auge hatte keine Thränen mehr, aber tief im Innern brannte es, als sei daS Herz zerrissen. Herbert hatte die ehemalige Geliebte nach dem Bahnhofe begleitet und ein bisher noch nicht gekanntes Gefühl überkam ihn, als das Signal ertönte und der M : Dm Schleis« er: Dm j; Tischler . Schmidt klee das.; eller das; Ult: Holz- «druff mil imagd A. , Frau M. ; Frau 3. . S. Bogel, Säuberlich r W. L Unter fremder Flagge. Roman von Moritz Lilie. (29. Fortsetzung.) Bald darauf erschienen zwei Träger mit er F. W. l. Bürger; änenn M he; Tischler Fabrikat- ; Tagearb. 1 Bischoff mz; Bahn- rurer E.H darbeiterF Schuman»; Mdarbeitn M. Döring .n Dre-de« eb. Knauth« Lotta mn >en; Fabri!« nit Fabri!- ffer R. W. giunerin h. ff A. Mn Müller ii Lotta ml ms.; Maur« cbeiterin t. rotta. in Lotta vnt geb. Schm> mit Fabri!- biechkorbe, der Verwundete wurde sorgfältig und vor sichtig hineingelegt und fortgetragen, während die Menge sich zerstreute. Agnes aber wankte, auf den Arm des Malers ge stützt, aus dem weltberühmten Raume, der für sie so vnhängnißvoll werden sollte. Draußen rief Herbert einen Lohnwagen. „Spital San Giacomo!" rief er dem Vetturino zu, während er Agnes in den Wagen half und sich ihr -egenübersetzte. Kein Wort wurde gesprochen von dem Zerwürfniß, das ihre Trennung herbeigeführt hatte; keine Silbe des Vorwurfs kam über die Lippen der jungen Frau. Der schwere Schlag, der sie so plötzlich und unerwartet be ttoffen, ließ keinen anderen Gedanken fassen. Wenige Stunden daraus kniete sie halb bewußtlos vor Schmerz am Sterbelager ihres jungen Gatten; er verschied, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben. XVII. Als Herbert am frühen Morgen deS anderen Tages »ach dem Spital kam, um sich nach dem Befinden des Verwundeten zu erkundigen, erfuhr er dessen Hinscheiden »od die Ursache desselben nebst den begleitenden Um ständen. stakt zur Ausbildung der jungen Aerzte werden, die älS Abzweigung der Berliner Universität, ähnlich wie daS bereits vorhandene physiologische Institut und andere, selbstständig für sich bestehen wird. Als künftiger Di rektor des Reichsgesundheitsamts wird neuerdings Prof. Skrzeczka bezeichnet, der zur Zeit Decernent in der Medicinalabtheilung des Kultusministeriums ist und der Universität als außerordentlicher Professor angehört. Skrzeczka, ein angehender Fünfziger, gilt als eine Auto rität auf dem Gebiete des öffentlichen Sanitätswesens. Betreffs der Frage der Aenderung des preußischen Lotteriewesens bringen die „Berl. Polit. Nachr." folgende Mittheilung: Unter Ablehnung des bekannten Antrages Löwe-Wiudthorst, welcher das Verbot der bestehenden Lotterien von Reichswegen bezweckte, war in der letzten Session des Abgeordnetenhauses der Antrag angenommen, eine Regelung des LotteriewesenS durch daS Reich her beizuführen. Diesem Beschlusse nachzukommen, wird die Staatsregierung nicht in der Lage sein, weil die Rege lung deS LotteriewesenS nicht zu denjenigen Gegenständen gehört, welche durch die Reichsverfassung der Gesetz gebung und Aussicht des Reiches unterstellt sind. Es würde mithin einer Erweiterung der Kompetenz deS Reiches im Wege einer Verfassungsänderung bedürfen, um dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses zu entsprechen. Die Initiative zu einer solchen zu ergreifen, liegt aber für Preußen ein ausreichender Anlaß nicht vor. Wird daher nach dieser Richtung der Beschluß des Abgeord netenhauses eine Folge nickt haben können, so wird auch im Uebrigen in Bezug auf die preußische Klassenlotterie eine Aenderung nicht zu erwarten sein. Weder wird die Aufhebung der Lotterie, noch auch die Vermehrung der Loose beabsichtigt. Wie aus Kiel der „Köln. Ztg." geschrieben wird, tritt die Kommission zur Prüfung des neuen Torpedo bootmaterials laut Verfügung der kaiserlichen Admira lität aus den Officieren des TorpedoversuchSsckiffes „Blücher" zusammen. Der Wettkampf der Boote, von denen sechs von der Aktiengesellschaft „Vulkan" und sechs von der Firma Cchichau in Elbing ge liefert sind, während die englischen Boote, ein Torpedo boot erster und ein Torpedoboot zweiter Klasse, von der Thornicroftschen Werfte stammen, wird drei Monate, soweit bis jetzt bestimmt ist, in Anspruch nehmen. Die Bemannung der Fahrzeuge (je 15 bezw. 11 Mann für das Boot) stellt die erste Werft-Division in Kiel. Bisher sind Einzelprobefahrten vorgenommen worden und nach diesen hat sich ergeben, daß die deutschen Boote die Fahrgeschwindigkeit der englischen vollauf erreicht, auch ferner die vorläufige gleiche Manövrirfähigkeit gezeigt haben, daß aber das Thornicroft zweiter Klasse eine so geringe Seetüchtigkeit gezeigt hat, daß es wahrscheinlich Politische Wettschau. Deutsches Reich. Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt an der Spitze ihrer Abendnummer vom 4. August einen anscheinend hochvsficiösen Artikel, in welchem der englischen Regierung bezüglich der Londoner Konferenz in nicht gerade sehr schmeichelhaften Worten die Wahr heit gesagt wird. Das genannte Blatt läßt sich fol- grndermaaßen auS: „Die ,Limes" führt einen ziemlich künstlichen Apparat von Gründen an, durch welche Deutschland bestimmt wurde, auf der Konferenz Frank reich mehr als England zu unterstützen. Die natürlichste Erklärung für Deutschlands Haltung auf der Konferenz, nämlich die, daß sie durch Deutschlands eigene Interessen geregelt werde, wird von dem Blatte deö Herrn Blo- witz nur oberflächlich angedeutet, mit der Bemerkung, daß vielleicht in ägyptischen Finanzfragen die Interessen Deutschlands mit denen Frankreichs identisch wären. Zn der That sind beide Staaten in der Lage, die In teressen der ihnen angehörigen ägyptischen Bondholders mhrzunehmen und wenn die Angaben der Frankfurter Handelskammer richtig sind, so hat auch Deutschland auf diesem Gebiete recht erhebliche Interessen zu ver treten. Für die „TimeS" scheint es aber in der Welt nur entweder englische oder französische Interessen zu geben; anderen Nationen wird neben diesen beiden Spitzen der Civilisation ein Recht auf eigene selbststän dige Interessen nicht zuerkannt. ES ist dies die natür liche Konsequenz der Anmaaßung allen anderen Nationen gegenüber, welche in der Einwirkung des böhmisch-jüdisch- deutschen Pariser Korrespondenten der „TimeS" ihren Ausdruck findet. Allerdings hat Deutschland nicht nur die finanziellen Interessen seiner Bondholders in der ägyptischen Frage, sondern auch seine Beziehungen zu den übrigen europäischen Mächten im Auge zu behalten. Derselbe Satz sollte für jede dieser Mächte gelten und daß England ihn auf sich selbst nicht an wendet, dürfte die Hauptursache deS Mißerfolges der Konferenz bilden. England hat die übrigen Mächte in die Nothwendigkeit versetzt, über seinen Streit mit Frankreich ein Urtheil abzugeben; ohne Zweifel in der Erwartung, daß dieselben es sich zur Ehre rechnen würden, die englischen Kastanien auS dem französischen Feuer zu holen. So viel wir wissen, hat keine der Mächte hierzu Neigung gezeigt: Rußland, Oesterreich und Italien ebensowenig wie Deutschland; von letzterem Etaate konnte eS England übrigens vernünftiger Weise auch gar nicht erwarten. In Frankreich gegen Deutsch land zu Hetzen, liegt in der Gewohnheit deS Eity-Blattes. Die von demselben vertretene englische Politik bedarf der französischen und womöglich auch der russischen Feindschaft gegen Deutschland und sucht sie zu fördern, s. (U W; eine T. (I3.I mmann ei»« . H. Friednch M. SchudtN r. H. rl-°« G. S. S »nrer H. i Milchhändln M. 8 T); 2 M 9 T); 8M. 10 Tj; n S. (1 r ;in S. (7 N er Zwilling F.Ä. Wazan «eiter L. * »rmer H. t Handarbeit«« aichinenhchn k.); Hanbal- M. U Dl! 0 I. 4 N eber eine T terin >. M garrenmacha T); Tischin wo sie kann. Während sie die direkten Beziehungen Englands zu Frankreich pflegt, ist sie gleichzeitig be strebt, die unangenehmen Seiten, die sich dabei ergeben, nach Möglichkeit auf Deutschland abzubürden. Glück licherweise finden dergleichen Versuche weder in Paris noch in Berlin mehr Glauben und die englische Politik wird, wenn sie einen Eindruck auf Frankreich macken will, den Muth ihrer eigenen Meinung haben müssen. Die plumpen Hetzereien der „Times" zwischen Frank reich und Deutschland haben wesentlich dazu beigetragen, bei uns den früheren Glauben an englisches Wohlwollen für den deutschen Vetter abzukühlen und den politischen Blick der öffentlichen Meinung in Deutschland zu schärfen. Laut einer Kabinetts-Ordre vom 1. August über nimmt der Kaiser das Protektorat über den Central verein der deutschen Luther-Stiftung. Das „Armee-VerordnungS-Blatt" veröffentlicht einen kaiserlichen Erlaß, in welchem es heißt: „Um denjenigen Theilnehmern an dem Kriege von 1870j71, welche infolge erlittener innerer Dienstbeschädigung invalide geworden, wegen Ablaufs der gesetzlichen Präklusivfrist aber zur Gel tendmachung von Versorgungsansprüchen nicht berechtigt sind, durch Gnadenbewilligungen zu Hilfe zu kommen, wird bestimmt, daß die Unterstützungsgesuche der be zeichneten Invaliden einer wohlwollenden Prüfung unter zogen und dem Kaiser zur Gnadenbewilligung aus seinem Dispositionsfonds bei der Reichshauptkaffe unter breitet werden, sofern Thatsachen nachgewiesen sind, welche die Ueberzeugung von dem ursächlichen Zusammen hänge der Krankheit mit der im Kriege erlittenen Dienst beschädigung zu begründen vermögen." Dem Reichskanzler ist auS Hannover eine mit 588 Unterschriften versehene Petition übersandt worden, in welcher derselbe ersucht wird, seinen Einfluß dahin geltend zu machen, daß der bekannte Antrag des Abg. Ackermann wegen Ergänzung des § 1006 deS Gesetzes, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung vom 18. Juli 1881, zum Gesetze erhoben wird. Die Zahl der bisher verfügten Ausweisungen von Russen auS Berlin beträgt etwa 1800. Ob es sich aber um 1800 Personen oder ebensoviele Ausweisungsbefehle handelt, von denen ein einziger oftmals eine ganze Fa milie von vielen Köpfen betrifft, wird nicht mitgetheilt. Geh. Rath Prof. vr. Koch hat sich mit aller Be stimmtheit geweigert, als Nachfolger vr. Strucks die Leitung des Reichs-GesundheitSamts zu übernehmen. Der Kultusminister hat ihm daher das Direktorat des „Hygieinischen Instituts" angetragen, dessen Errichtung schon seit der Zeit der Hygieine-Ausstellung geplant wird und hat vr. Koch dieses Amt anzunehmen sich bereit erklärt. Das neu zu schaffende hygieinische In stitut soll nach einer Mittheilung der „Post" eine An ¬ tz den Hute kit sich enthält i»I n t. hptd. i. Redaktion GrtSdtN'Neuh-tvt U Meißner «affe 4. Vie Zeitung erscheint Dienstag, Lonnerftag und Gonnaben» f'^h- »honnewent». Prei«: tzinteljährl^M 1,50. «i beziehen durch > dß kaiserlichen Post illen und durch unsere Boten. lg«i freier Lieferung k, Haut erheb! die «ost noch eine Le- »ühr von 2b Pfg. äch fisch e V otßtilunS Inserate werden bis Montag Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: diel spalt Zeile 1ü Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. Lm unterhaltendes Blatt für den Biirger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de« kgl. Amtsgericht« Dresden, sowie für die kgl. Forstrentamter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. Inseraten- «nnahmestestenr Die Nrnoldische Buchhandlung Jnvcrlidendarik, HaasmsteinLBogler, Rudolf Moste, V L. Daübe « To. in Dresden Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. s. w.
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