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Sächsische Dorfzeitung : 21.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188408216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840821
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-21
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 21.08.1884
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achsischk Vocheilnng. Donnerstag, den 21. August 1884 46. Jahrgang ichligsttn mnitie zebrochtn ^terVttz Feuilleton - alhausen; »al. werde» bis «»nl,g ». Freitag «ritt-, angenomme» »nd kosten: die IspaU Zeile U Pf. Uster Mngefandt: »0 Ps. tz ». «edakttoa Aee»»t» »Reus'»« st. Lkeißner »aste 4. vi«ZeiNui, erfchetut Dienstag, »»»«erst«, und Ga»»tch«D nach: n Traum öe6en derMtitz )btrpej»n- , «iäer. lhal; Vr- l in Ak- hnel get Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmarmschasten DreSden-Altstadt und Dresden-Neustadl, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur uud Verleger Km««»« Müller tu Dresden .. ' . -i Unschlüssig, waS zu thun, blieb sie einen Augen blick auf der Schwelle stehen. Gern wäre sie wieder umgekehrt, da sie die vielen Offiziere erblickte, an denen sie vorüber mußte, doch war es zu spät, da man sie schon bemerkt hatte. Den Kopf gesenkt und wie in Purpur getaucht, ging sie befangen weiter. Jetzt nahte der große Augenblick, den sich Warren unmöglich entgehen lassen konnte. AlS sie nicht mehr weit entfernt war, vertrat er ihr gewandt den Weg, blieb dicht vor ihr stehen, schlug klirrend die Absätze an einander und salu- tirte galant mit der einen Hand, während die andere eifrig daS kleine, kaum sichtbare Bärtchen bearbeitete. In den weichsten Molltönen eröffnete er seine Rede: „Mein reizendes Kind, ich bedauere, Ihnen an kündigen zu müssen, daß Cie meine Kriegsgefangene sind." Zu Tode erschrocken blickte sie auf und wollte rasch vorüber, allein Warren wußte ihr geschickt den Weg zu vertreten. „Sie sehen, kleine VenuS, daß keine Rettung! Ein altes KriegSgesetz lautet: „Der Gefangene ist in sicheren Gewahrsam zu bringen oder kann sich auSlösen." Auf CrstereS will ich verzichten, Letzteres jedoch ver lange ich. AlS Lösegeld könnte ich einen Kuß von Ihrem , reizenden Munde begehren, meine Holde; ich will jedoch bescheiden sein und mich mit der Blume begnügen, welche an Ihrem Busen blüht." Mit kecker Hand griff er nach ihrer Brust, um die Rose, die sie davor stecken hatte, sich anzueignen. Ent setzt fuhr sie zurück. Tiefe Bläffe wechselte mit glühen der Röthe. „Um Gottes Willen, lassen Sie mich!" stieß sie in ihrer Todesangst hervor. fohle« fm t» ' lSSj in unchtl. io Ilt. Lillig i» on i» der rischer i» Utwer-K. ^«achter H HM' mse das.; s. ReW H TM- ; vergär- pefterwitz; Arbeiter«, «darb. T. >.). «tue iaukerod«; »ns. Berg- A, noch K7 i freund: K-Sch. U»»u«e»e«t»- PretS: »«teljihr^R. IM st» »eztehen durch tz8 »tserlichen Post- «plltrrr und durch asere Voten. Ast fe«er Lieferung erheb! dr» A,p noch eine Ge- Mr »on 2b Vlg Das Grab an der Kirchhossmauer. Eine Erzählung von Wilhelm Appelt. 3. Fortsetzung. AlS dann der Pfarrer die Kanzel betrat, verkündete er dem Volke der Weiber und Mädchen, daß der Anti christ in ihr stille-, friedliches Dörfchen eingezogen in Gestalt von gelbverschnürten Husaren. Noch bevor die Glocken das Ende deS Gottes dienstes anzeigten, waren die Offiziere wieder angerückt und ließen jetzt lustig und guter Dinge den weiblichen Theil der Kirchgänger Revue passiren, mit ihren Rand bemerkungen nicht sehr zart hinter dem Berge haltend. Sie schienen im Allgemeinen zufrieden mit ihrer Musterung. DaS gab ein Errothen und Kichern unter den Mädchen und der Pfarrer hatte gut reden vom Anti christ, wenn derselbe in so schönen Uniformen und prächtig aufgewichsten Schnurrbärten erschien. So ziemlich AlleS hatte sich verlaufen, alS der Pfarrer abermals grüßend wieder an ihnen vorüber kam. Da rief Warren begeistert: „Ein brillanter Kerl, auf Ehre!" „Wer? Der Pfarrer?" tönt'ö ihm verwundert entgegen. „Lächerlich, Kinder! Ist denn Blindheit Euer Erbtheil?! Seht Ihr nicht daS wundervolle Kind?" Alle Blicke hatten sich der Kirchenthür zugewandt, wo Rainer s Anna erschienen war. Sie kam allein, ihr Vater war schon voraus. er Lheil- n Kissen- ich W- ikige"^ l'XMoi dchMea besten Kaiser werde sich ebenfalls an dieser Zusammenkunft betheiligen. Graf Kalnoky hat seinen Aufenthalt in Varzin um einen Tag verlängert und zwar auf Einladung deS Fürsten BiSmarck, mit ihm daS GeburtSfest Sr. Maj. deS Kaisers Franz Josef, welches auf den 18. d. M. siel, daselbst zu feiern. * Aus der Haltung Italiens auf der Londoner Kon ferenz — dasselbe unterstützte bekanntlich in Gemein schaft mit der Pforte die englischen Vorschläge betreffs der Regelung der ägyptischen Finanzen — hatte man schließen wollen, daß sein Verhältniß zu Deutschland und Oesterreich-Ungarn nicht mehr so intim sei wie früher. Daß diese Annahme vollkommen grundlos ist, beweist folgende Meldung: Fürst Bismarck richtete an den italienischen Minister des Aeußern, Mancini, ein Schreiben, in welchem er für die dem deutschen Anträge in Betreff der Einführung sanitärer Reformen in Aegypten auf der Konferenz gewordene Unterstützung seitens Italiens dankte und gleichzeitig in lebhaftester Weise seine Befriedigung über die Herzlichkeit der Be ziehungen der Centralmächte zu Italien ausdrückte. Die norwegischen Häfen sind vom Reichskanzleramt für choleraverdächtig erklärt worden, jedoch ist hierin einzig und allein eine Repressalie gegen eine völlig unge rechtfertigte Maaßregel Norwegens zu erblicken. Letzteres hat nemlich durch ein Rundschreiben des Justizdeparte- mentS die sämmtlichen Häfen von Großbritannien, Ir land, Frankreich, Belgien und Holland, sowie die deutschen Hgfkll-, d,v. Nordsee für mit. Cbvlera verbucht erklärt. Schiffe, auch diejenigen, welche eine vollständig gesunde Reise gehaot haben, ärztlich untersucht und dann außer dem noch einer kurzen Quarantäne unterworfen werden. Schiffe dagegen, mit Cholerakranken an Bord und nach Norwegen bestimmt, sollen von den Lootsen nach der Quarantänestation bei Christiansund hingewiesen werden. In anderen Häfen setzen sich die Schiffer der Gefahr auS, die Kranken an Bord behalten und in Quarantäne liegen bleiben zu müssen. Der preußische Minister der geistlichen, Unterrichts und Medicinalangelegenheiten hat, der „Germania" zu folge, eine Verfügung erlassen, wonach an den christ lichen höheren Schulen bei Handhabung des Unterrichts, sowie bei der schriftlichen Abiturientenprüfung auf die Forderung der Juden, an Sonnabenden nichts schreiben zu lassen, eine Rücksicht nicht genommen werden soll. In Sachen des KutterS „Diedrich" fand am Freitag die eidliche Vernehmung deS Kapitäns und zweier seiner Leute vor dem Amtsgerichte zu Geeste münde statt. ES stellte sich evident heraus, daß ein vollendeter Seeraub seitens der englischen Boote vor- Pottttsche Weltschau. Deutsches Reich. „Giebt die Regierung nicht bald dem Begriffe „Verhandlungen mit Rom" einen konkreten Inhalt, tritt nicht wenigsten- gegenüber den vom heiligen Vater pflichtgemäß festgehaltenen Forderungen über Erziehung und Amtiren des KleruS ein gründliches Entgegenkommen der Regierung ein, dann wird man auch außerhalb der katholischen Kreise begreifen, daß der letzte Rest deS Vertrauens, die Regierung werde frei willig der katholischen Kirche daS Leben in Preußen er möglichen, schwinden muß. DaS aber können wir heilig versichern, daß wir nicht den mindesten Grund sehen, uns einer noch längeren Gcduldprobe zu unterziehen, daß wir des Wartens auf unser Recht gründlich satt sw- und die Regierung mag sich wohl überlegen, ob sie, nach Erschöpfung des letzten ResteS von Geduld, noch einmal ein Drittel der Bevölkerung im schärfsten systematischen Widerstande gegen sich sehen will." Diese mit Pathos ausgestoßenen Drohungen der „Germania" werden in der Politik der preußischen Regierung dem Vatikan gegenüber auch nicht die geringste Schwenkung verursachen. ES liegt für jeden unparteiischen Zuschauer dieses kirchenpolitischen Kampfes klar auf der Hand, daß, wenn die Kurie daS Kompromiß annehmen wollte, welches Preußen ihr bietet, der „katholischen Kirche daS Leben daselbst recht wohl ermöglicht würde." So lange aber die Rathgeber deS PapsteZ ihren hierarchi schen Gelüsten nachhängen und die kirchliche Macht auf Kosten der weltlichen stärken wollen, wird eine der katholischen Kirche in gewissen Beziehungen die Hände gebunden bleiben, so hat sich daS der Vatikan selber zuzuschreiben. WaS daS Volk betr.fft, so sind die preußischen katholischen Unterthanen im Grund- ihres Herzens schon längst deS Kulturkampfes müde und eS bedarf aller Anstrengungen deS CentrumS und seiner Organe, daS Interests an demselben künstlich wach zu erhalten. AlS ein solcher Versuch ist offenbar auch der obige Artikel der „Germania" anzusehen und wir möchten nur die Frage aufwerfen, ist es patriotisch und moralisch, wenn die Herren vom Centrum sich immer von Neuem bemühen, die Unzufriedenheit einer großen Volksklasse zu erregen und Unterthanen zum „syste matischen Widerstande" gegen die von Gott eingesetzte Obrigkeit aufzureizen. Das auch von unS bereits erwähnte Gerücht von einer nahe bevorstehenden Begegnung deS Kaisers von Deutschland mit dem russischen Czaren erhält sich noch immer in der Presse, ohne daß eS bislang ein officiöses Dementi erfahren hätte; ja einige, sonst gut infor- mirte Blätter wollen sogar wissen, der österreichische Auserateu- A»»«tzmeAeIe»t Die Arno wische «»chdaudtmH, Iv»alidrnda»k, Haasenstein LLogl Rudolf MSffe. G L. Laube L T». i» Dresden Leipzig, Hamburg, Berl«, Frankfurt a M. u>Ä T wardelter eatleitzt). liegt. Unter Anderem lieferte der Kapitän deS KutterS das Stück eineS abgebrochenen Messers ein, welche- von den Engländern zum Oeffnen der Kisten und Schränke benutzt worden ist. In Kassel ist am 18. d. M. der Verbandstag der städtischen Grundbesitzer Deutschland- eröffnet worden. Derselbe ist auS allen Theilen deS Vaterlandes besucht und 36 Städte sind mit 9000 Mitgliedern vertreten. VerbandSdirektor Or. Wöniger-Berlin konstatirte beim Vortrag des Jahresberichts die wachsende Gesundung deS Grundbesitzes; die wucherische Ausbeutung und die Zwangsverkäufe hätten sich vermindert, die Kauflust sich gesteigert, nur seien die MiethSerträge weniger be friedigend. Es wurde beschlossen, der Vorstand solle die Herausgabe eines billigen MonatSblattes vor bereiten. In Koblenz sind zwei französische Spione verhaftet worden und weiß die „Köln. Ztg." darüber Folgende- mitzutheilen: Am 7. d. M. kamen im Koblenzer Gast hof zur Stadt Lüttich zwei Fremde an, die sich als Klein, Officier fran^ais und Rühlmann, Propritztaire, inS Fremdenbuch eintrugen. Ihr, einzige Aufgabe hierselbst schien in Spazirengehen nach den Koblenz umgebenden und beherrschenden Höhen, namentlich dem Kühkopf, zu bestehen. Zudem folgten sie in möglichster Nähe den FestungSkriegsübungen. Am 1l. d. M. hatten sie sich im Walde hart an eine Batterie herangemacht und so verdächtig dabei benommen, daß dem deutschen Officier der wahre Charakter der Fremden nicht mehr zweifelhaft spräche mit ihnen über die Manöver anzuknüpfen ver sucht hatten. Der deutsche Officier erwieS ihnen nicht die Ehre, sie an der Batterie zu verhaften, sondern er stattete seinem Vorgesetzten Anzeige, der dann die Ver haftung derselben durch die Polizei veranlaßte. Die Untersuchung hat die volle Schuld der beiden in den mittleren Jahren stehenden Herren ergeben. Man fand bei ihnen eine Menge Karten, Ortsaufnahmen, Skizzen, Aufzeichnungen, die es zweifellos machen, daß fie Militär- spionage betrieben haben und zwar nicht etwa auf eigene Hand während eineS Urlaubs, sondern auf unmittelbaren Befehl des französischen Kriegsministers. Im Besitze des Klein sand sich unter den Papieren und Banknoten eine an ihn chiffrirte Depesche deS französischen Kriegsministers Campenon vor, die ersterer selbst entziffert und durch Ausschneiden und Wiederzusammenkleben der Buch staben lesbar gemacht hatte und die in der Uebersetzung etwa lautet: „Sie haben sich angesichts dieses sofort nach Paris zu begeben und hier nähere Befehle in Em pfang zu nehmen, die eine Dienstreise nach Koblenz be- „Warren, lassen Sie ab! Wo bleibt die Ritter lichkeit? Einem Mädchen ein Geschenk abzwingen!" klang's aus der Gruppe der Offiziere. Der Leutnant hörte nicht darauf. „Ich bitte, daS Lösegeld zu zahlen und Sie sind frei!" fuhr er fort, ihr wieder zudringlich nahend. Anna war in vollster Verzweiflung und sie wußte nicht, was sie thun solle. Eine innere Stimme rief ihr zu: „Die Rose darfst Du nicht geben! ' und doch wollte sie eS schon, um nur fortzukommen. „Ah, Pardon, mein Kind, wie taktlos von mir, von einer Dame etwas zu verlangen, ohne ihr vorge- ftellt zu sein. Ich bin also so frei, dieses selbst zu thun: Ich habe die Ehre —" „Ich habe die Ehre", tönte plötzlich eine volle Männerstimme und dicht vor ihnen stand die hohe Ge stalt deS Majors. „Ich habe die Ehre, mein Fräulein, Ihnen hier den Herrn Leutnant von Warren vorzu stellen und hier, Herr Leutnant, Fräulein Anna Rainer, die Tochter meine- Hauswirthes." Dann verbeugte er sich gegen sie, ihr den Arm anbietend; zaghaft legte sie den ihren hinein. Nachher gingen sie grüßend an den Offizieren vorüber. Wenige Schritte weiter, wo der Weg etwas schmal wurde, ließ er mit einer Entschuldigung ihren Arm los und sie vorauSgehen; er wollte sie nicht in Verlegenheit bringen, sondern nur dem jungen Leutnant eine feine Lehre zukommen lassen und ihr einen Beweis seiner Ach tung geben. — Lange Zeit stand Warren sprachlos; sein ganzes Denken war ihm abhanden gekommen. „Sie haben doch ein schauderöses Glück bei der
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