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Sächsische Dorfzeitung : 04.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188409041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840904
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-04
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 04.09.1884
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46. Jahrgang Donnerstag, den 4. Septemöer 1884 Feuilleton ?° >st.'>n «uiwtg?" ,rug sich d«r M-j°r °n- dem Fürst-Erzbischof von < Regensburg und Eichstätt ». »edakn„ Gsr»0r»»«e»ft«»t ft «etßner Elche 4. -te Aeitun, «rschewt Pienfta,, »«»erft«, »nd O„»a-en» >, den Bilchösen von eichStagSabgeordneten werden bis Momitz Mittwoch u. -reit-, vtütag angenommen und tosten: diel spalt Zeile 1b Pf. Unter Eingesandt: SO Ps. AlleS gezahlt zu haben. Schon voriges Jahr begann der Freiherr auf Rückzahlung zu dringen, vorgebend, daß er daS Geld selbst bedürfe und nur mit Mühe ließ er sich Hinhalten. Zur selben Zeit, als ich Deinen Brief erhielt, begann sein Drängen aufs Neue und jetzt läßt er sich nicht mehr beschwichtigen. Kein Vorurtheil unseres Standes sprach, als ich Deine Liebe erfahren und ich würde Dir meine Ein willigung gewiß nicht vorenthalten haben. Friedrich, ich habe mich gedemüthigt! Don Freund zu Freund, von Bekannten zu Bekannten bin ich ge gangen und habe gebeten, mir zu helfen. Alles ver geblich; den meisten war es auch unmöglich, denn es geht ihnen gleich unS. BiS in Wien war ich und von Minister zu Minister lief ich, um vom Staate ein Darlehen auf meine Güter zu erhalten; ja selbst beim Kaiser war ich — eS war nichts zu erreichen. Wir sind also verloren, wenn Du unS nicht rettest. Der Freiherr von Rothkirch, der, wie Du wissen wirst, in den Franzosenkriegen Armeelieferant war, woher auch sein großes Vermögen stammt, wurde bald nach vertraut zu machen. Auch soll kein anderer, als Geh. Rath Koch selbst, bei der Nachricht vom ersten Auf treten eines verdächtigen Falle- beauftragt sein, sich so fort an den bedrohten Ort zu begeben und daselbst nicht nur seine Untersuchungen vorzunehmen, sondern in Person auch alle die Maaßnahmen einzuleiten, welche nach snner Meinung zur Verhinderung der Verbreitung und Vernich tung der Keime nothwendig sind. Mit dem 9. September tritt daS Gesetz vom 9. Juni d. I. gegen den verbrecherischen und gemein gefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen vollständig in Kraft. Nach diesem Gesetze ist die Herstellung, der Ver trieb und der Besitz von Sprengstoffen, sowie die Ein führung derselben auS dem AuSlande, unbeschadet der bestehenden gesetzlichen Beschränkungen, nur mit polizei licher Genehmigung zulässig. Der Schluß der diesjährigen Flottenmanöver wird in der Danziger Bucht ftattfinden. Am 5. September erwartet man daS vereinigte Panzergeschwader in Kiel, wo die großen FestungS-Kriegsübungen und Laadungö- manöver voraussichtlich am 9. und 10. September abge halten werden. Darauf bezieht sich die Flotte nach der Rhede vor Zoppot. Die Rückfahrt von hier nach Kiel wird am 24. oder 25. September stattfinden und am 26. September soll dann daS Geschwader aufgelöst werden. In Amberg trat am Montag eine Katholikenver sammlung zusammen, welche Freiherrn v. Huene zum Präsidenten und Schmidt (Ambergs zom ersten, Graf (Kufstein) zum zweiten Vicepräsidenten wählte. Die Versammlung war von etwa 10 0 Theilnehmern, darunter Robert von Eberstein." Znsernte»- Annatz«efte»e«: Die Nrnoldisch« vuchhandluna, Jnvalidendank, Haase»peinLvogl«e, Autzots Moste, E L. Daube L tu Dresden, Leipzig Hamburg, Berti», Frankfurt a M. U»e»«e»entG- Prets: Müjihrl.« A beziehen durch ch kaiserlichen Poft. Aßalten und durch mserr Boten. Ei freier Lieferung erhebt di« »» noch eure »«» Sb Vig- ächsislhe VorheiluG Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amt-Hauptmannschasten DreSdeu-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de- kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerruruur» Müller tu Dresden. , Dr. Windthorst und v. Frankenstein besucht. In einer in Gladbach stattgefundenen Versammlung rheinischer Tertil-Industrieller, welcher auch der Präsi dent deS Reichsversicherungsamtes, Geh. Rath Bödicker, beiwohnte, betonte der letztere gegenüber den verschie denen Ansichten über Scheidung nach Berufen oder Be zirken, daß er für die Tertil-Industrie die Errichtung von großen Berufsgenoffenschaften für das ganze Reich bei strenger Scheidung nach dem zur Verwendung kom menden Material, als Baumwolle, Wolle, Leinen, Seide rc., oder von nicht zu kleinen, nach Provinzen abgetrennten Berufsgenossenschaften, welche Alles, was sich mit der Bearbeitung der Faser beschäftigt — Spinnerei, Weberei, Färberei, Appretur rc. — umfassen, für empfehlenswerth und am zweckmäßigsten durchführbar halte. Oefsterr -Ungar. Monarchie. Die Reise deS Königs Milan von Serbien, welcher am Dienstag mit seiner Familie in Wien eingetroffen ist, war von eigenthümlichen Zwischenfällen begleitet. Auf der Strecke Das Grab an der Kirchhossmauer. Eine Erzählung von Wilhelm Appell. 9. Fortsetzung. Wilder Schmerz durchtobte ihn, sollte doch seine Anna für ihn verloren sein, sie, an die er gebunden war durch die Macht der Liebe und der Ehre. Ihr LebenSglück sollte er brechen und den einzigen AuSweg auS diesem Wirrsale, seinen Tod, verbot ihm die Pflicht. Der Brief lautete: .Lieber Friedrich! Cs ist mir wohl noch nicht- so schwer geworden im Leben, als dieser Bnef an Dich. Monate mußten vergehen, bevor ich ihn schreiben konnte und jetzt ist derselbe bestimmt, so schmerzlich in Dein Lebensglück nnzugreifen. Daß ich AlleS aufgeboten, Deinem Wunsche Erfüllung bringen zu können, wirst Du mir gern glauben. Wie Du weißt, find unsere Güter schon von Deinem Großvater her schwer verschuldet; ich trieb eS nicht besser und Du — ich will Dir keine Vorwürfe machen — warst unser würdiger Nachfolger darin. Als vor drei Jahren die Gläubiger stark drängten, erbot sich der Frei herr von Rothkirch, der auch zu denselben gehörte, sämmtlich« Schulden zu tilgen, um al- einziger Gläubiger dazustehen, waS auch geschah. Die Summe unserer ^lrbindllckkeiten übersteigt den Werth der Güter, wenn es zu einem gerichtlichen Verkaufe käme und wir müßten als Bettler von unserm Grund und Boden ziehen, ohne Politische Weltschau. Deutsches Reich. Am Dienstag hielt der taffer, vom deutschen Kronprinzen und dem Prinzen Lwulf von Baiern begleitet, sowie von einer glänzen de« Suite gefolgt, zu Pferde eine Parade über das GardecorpS auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin ab. Die Kaiserin wohnte dem militärischen Schauspiele im Nagm bei. — In Bonn ist der General-Feldmarschall Hnwarth v. Bittenfeld in der Nacht vom Montag zom Dienstag gestorben. Bon Berlin auS sind die Bundesregierungen ver ständigt worden, daß die Verfügung wegen Anbe raumung der Neuwahlen für den Reichstag in Bälde zu erwarten stehe und eS sich daher empfehle, um Zeit verlust zu vermeiden, die Wahlvorbereitungen möglichst zu fördern. — In der vergangenen Woche hat zwischen dnn französischen Botschafter, Baron Courcel und dem Fürsten BiSmarck in Varzin eine Konferenz stattgefunden, auf welcher, einer glaubwürdigen Version zufolge, der erstgenannte über alle schwebenden Fragen der internationalen Politik, zumal über die chinesische, ägyptische und die Kongo-Frage die Anschauungen deS französischen Kabinetts dargrlegt haben soll, worauf Kürst BiSmarck mit einer Auseinandersetzung deS deut schen Standpunktes denselben Fragen gegenüber geant wortet habe. Durch diesen Gedankenaustausch sei kon- statirt worden, daß zwischen den Anschauungen Deutsch lands und Frankreichs kein „eigentlicher" Gegensatz be stehe, andererseits sei von dem etwaigen Abschlusse einer französisch-deutschen Allianz auch nicht im Entferntesten die Rede gewesen. — Der preußische Gesandte bei dem Batikane, Herr v. Schlözer, wird sich noch etwa 14 Tage in Deutschland aufhalten und dann auf seinen Posten nach Rom zurückbegeben. DaS Gerücht, als ob derselbe seine Stellung verlassen und die preußische Ge sandtschaft bei dem Vatikane überhaupt wieder in Fort fall kommen würde, geht von jener Gruppe der In transigenten in Rom auS, denen bereits gleich zu Anfang die Errichtung der Gesandtschaft ein Dorn im Auge war und die umsomehr ein Interesse daran haben, gerade den jetzigen Gesandten scheiden zu sehen, als eS demselben gelungen ist, sich in einflußreichen Kreisen deS Vatikans gute Beziehungen zu erwerben. Wie sehr die Reichsbehörden der Deutschland be drohenden Choleragefahr ihre Aufmerksamkeit zuwenden und alle Vorbereitungen treffen, um einer Invasion mit Erfolg entgegentreten zu können, dafür spricht die An ordnung, daß aus allen Gegenden des Reichs Physiker nach Berlin beordert worden sind, um sich mit der unien Methode beim Gebrauche deS Mikroskops zur Untersuchung und leichteren Auffindung der Mikroben dem Frieden geadelt. Um den Glanz seins- HauseS zu erhöhen, möchte er für sein einziges Kind, seine jugend liche Tochter Adele, eine Verbindung mit einem alten Geschlechte zu Stande bringen. Du bist nun dazu auS- ersehen, seine Wünsche zu verwirklichen. Diesem dürfte bei unseren kritischen Verhältnissen — ob gern oder nicht gern gethan — kaum etwa- im Wege stehen, da daS Mädchen hübsch, brav und bescheiden ist und der Vater j die auf unseren Gütern haftende Summe der Tochter zweifelt, ^ie Schmacks , al- Mitgift auSwirft. Nun aber kommt Deine Leiden- . müssen, ertraae ick» nick,»'» 11 /ü iu " , rrrrage ,ch mcht! Und soll ,ch meinen Vater Slundm in BudoM a» w-I-b-n brr »mgl. Hofzug war lxrnl»-bgef-dr.» L N» di. zorMuag Sins, nach W-n mi-E «7-^ L -L'L Gerüchte von einem angeblich g-planten Attentate auf An^^ua Während er sich noch hierüber mtt dem Lhauptmann ThaiSz unterhielt kam die^ der Separatzug könne mcht «bg^en, weil de. vorher, gegangene Zug, eben jener, m t welchem der Kön g hätte Weiterreisen sollen, verunglückt sei. Der König wurde von dieser Meldung augenscheinlich pemlich be rührt Es wurde festgestellt, daß der Kelenfoeld, emem Vorort- unmittelbar bei Budapest, der Zug infolge der LoSschraubung einer Schiene entgleist, doch kerne Ver letzung von Personen erfolgt sei. Wahrend man an fangs in der That versucht war, an ernen AttentatS- ve^uch auf den König von Serbien zu glauben, ist neuesten Nachrichten zufolge die „Ungarische Post" von kom petenter Seite zu der Erklärung ermächtigt, daß eS sich, nach dem Ergebnisse der am Orte der Entgleisung vor- qenommenen amtlichen Untersuchung, um einen einfachen Eisenbahnunsall handle, der durch die Erweiterung deS EchienengeleiseS und die morsche Beschaffenheit der Schwellen herbeigeführt worden sei. Der König blieb die ganze Nacht auf dem Bahnhofe, bis endlich um 6 Uhr morgens der Separatzug abgehen konnte. Angeblich soll der König anläßlich der Lektüre deS AttentatSgerüchteS zu dem Stadthauptmanne ThaiSz geäußert haben: „Ich fühle mich bei Ihnen hier sicherer, als bei mir zu Hause." — Nächster Tage verlassen mehrere mit überseeischen Missionen betraute KriegSdampfer den Centralhafen Pola, um ihre interessante, für 14 Monate berechnete Fahrt nach fernen Meeren und Erdtheilen anzutreten. Der „Pester Lloyd" bemerkt hierzu, daß diese Schiffsbewegungen, eben sowenig wie die scbon vor einigen Monaten erfolgte Mission zweier anderer KriegSdampfer nach Ostasien resp Nordamerika alS etwaS „Besonderes" zu betrachten seien. Dergleichen periodische Schiffserkursionen seien in der österreich-ungarischen Krieg-marine schon seit jeher üblich und hätten nur den Zweck, den Handel Oesterreich- UngarnS in fernen Meeren zu schützen und etwaigen Reklamationen der Konsuln Nachdruck zu verleihen. Dieser Versicherung zufolge lägen somit keine „Kolonial- gelüste" zu Grunde. — Die Polizei in Budapest wurde bereits vor längerer Zeit avisirt, daß die Anarchisten anläßlich der Justisicirung Stellmacher s einen neuen Gewaltakt im Schilde führten und daß sie Pest, wo die schäft für das Kind deS Lehrers in'- Spiel. Gern würde ich sie alS Tochter begrüßen, wenn eS ginge! — Was soll ich Dir nun sagen, Friedrich? Spll ich bitten , beschwören? Ich weiß, daß eS bei Dir nicht nöthig ist! Du wirst der Stimme der Vernunft Gehör geben, so schwer es Dir auch ankommt. Nicht wegen meiner thue es, denk' an Deine zwei jugendlich blühenden Schwestern. WaS soll auS ihnen werden? Ständ' ich allein, so würde ick sagen: »Handle wie Du willst, ich habe genug gelebt!" Nur Deine Hei- rath mit der Tochter deS Freiherrn kann unS retten; willst Du es nicht thun, werde ich Dir keine Vorwürfe machen, den Zusammenbruch unseres Hauses aber über lebe ich nicht, daS ist beschlossen und Deine Schwestern können dann, von Verwandten zu Verwandten wandernd, em Betteldasein führen und verloren bleibt für Dich ja doch das Mädchen Deine- HerzenS. Glaube mir, ich weiß, welches Opfer ich von Dir verlange; auch ,ch durchlebte einen ähnlichen Roman und mit blutendem Herzen mußte ich entsagen und eme andere Verbindung eingehen und ich bin glücklich, ganz glücklich geworden mit Deiner verstorbenen Mutter, omme so schnell eS geht zu unS, damit wir unS weiter besprechen können. 0 . bedauernd, mit so rauher Hand in Deinen iu müssen, verbleibe ich Dein lreuesrer Vater
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