Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung : 06.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188409062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840906
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-06
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 06.09.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ächsischk Nacheilung. (Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. vlasewitz. Sonnabend, den 6. September 1884 46. Jahrgang te «utta. Feuilleton M 27 r» M 19 r.) 9 I. 2 M werden bi- Mont«, Mittwoch u. Freit«, Mittag angenommen und kosten: dieispalt Zeile 15Ps. Unter Eingesandt: 30 Pf. i Blastwitz ; Portrait- Kltmmi«, > d«s. mit ; Schmied oche»L.U. «»»befitza »manu U. tber (45 I. . S. »rille R Polt«» mftmL»ch» rm vrautt dem Hai» 3b«. ;«l eiie l. S. Rendtl mmer ßtb. M. Merker faßt und sah ihn bittend an, während es feucht in seinen » Augen schimmerte. ,,Statte dem Freiherrn auf dem Rückwege Deinen Besuch ab, sein Schloß ist ja nur wenige Stunden von Deinem Garnisonsorte Kronthal entfernt und leicht ist es mir, Deine Versetzung von dort nach Rothkirch zu bewirken, wo sich dann, fern von des Lehrers Tochter, Alles friedlich lösen läßt." Der Major kämpfte einen schweren Kampf. Ver loren war daS Mädchen seiner Liebe, sollte er auch noch Vater und Schwestern zu Grunde richten? ,.O hätte ick gewußt, daß es so traurig mit unS steht, ick wäre jetzt nicht so fest gebunden! ES ist daS größte Opfer meines Lebens, welche- ich bringe; aber es soll geschehen und wenn daS Herz darüber bricht!" Stürmisch umarmte ihn sein Vater. „Friedrich, sei versichert, Du wirst glücklich! Du thust es Deinem alten Vater und Deinen Schwestern zu Liebe! Ich habe ja gewußt, daß mein Sohn so handeln würde!" — Wie ein Zauberkreis umfing ihn das Leben auf dem Schlosse und das drohende Gespenst der Armuth starrte ihm jetzt viel schrecklicher entgegen und eS wurde ihm zur Gewißheit, daß er in Niedrigkeit nicht zu leben im Stande sei. Dem Frohsinne und der Lieblichkeit seiner schönen Schwestern gelang es sogar, ihn auf Stunden seinem Trübsinne zu entreißen und immer mehr und mehr wvrde ihm wieder bewußt, wie angenehm und leicht eS sich auf de- Daseins Höhen lebt. Als er nach wenig Tagen auf daS Zärtlichste Ab schied genommen und durch das mächtige Portal deS Hye» «- Nedatti», Gre»rea»«eus»a»r L Meißner »aff, 4» Zeitung scheint -tenfta,, »mwerfta« nutz G»«»«henK I. 5 M.)i I. 4R>; ie T. (1 I. M. Klemm »rbeiter T. L. A. Birke L. 8 « )ekoratio«»- S. (4 M ller eine k. leber (23 I. E. Srurm rrbeiter L Schlosses zurückfuhr, war er nicht mehr derselbe, als welcher er gekommen. Je näher der Major den Besitzungen des Freiherrn von Rothkirch kam, desto unbehaglicher wurde eS ihm. Eintreten sollte er mit seiner Freiheit und Person für die Rettung seiner Familie, waS ihm als ein Stück modernen SklaventhumS erschien, und tief fühlte er daS Demüthigende, sich an den Emporkömmling zu verkaufen. Er war noch in tiefes Sinnen verloren, als sein Wagen schon vor dem Scklosse hielt und die Stimme deS Frei herrn ihm entgegen klang: .Ich freue mich, den Sohn meines hohen Freunde- auf meinem Grund und Boden begrüßen zu können!" Herzlich reichte er dem Major die Hand und mit beweglicher Freundlichkeit war er um denselben beschäftigt. Er war ein Mann im Anfänge der Sechzig und verband mit der Routine des Geschäftsmannes die Formen der großen Welt und Niemand würde mehr in ihm den ehe maligen Armeelieferanten erkannt haben. Er geleitete seinen Gast nun hinauf zu feiner Frau und Tochter. Erstere war bescheiden und anspruchslos und in ihrem Gesichte bemerkte man noch Spuren großer Sckönheit. Letztere war eine jener anmuthigen Mädchen- erscheinungen, wie sie mehr in dem stillen Frieden deS HauseS als im lauten Weltgewühle gedeihen und noch aller Zauber des ersten JugendreizeS lag über ihr. Sie war schlank und etwas über Mittelgröße; ihr reiche- blondes Haar, daS ihr über die Schultern herabfiel, war nur durch ein blaueS Band zusammengehalten. DeS Lebens Ernst und Sorgen kannte sie kaum vom Hören sagen. Der Major war überrascht und angenehm berührt -e-deu mir ; Zimm«, darbeitni, air F. , . H. Ähm Kauf»««« ksttzer a»d »at-desttzer brück; «.Törte; I. Hill«; W. »en». hn H. L. : Ehest« k. Kreuzet Kiud; «. -th L ». e eiu KÜN; er E. « Steinmetz m Pferd«, er «. v. llerdedahu- Stricker -. l. Kind. tperson M. Zwillinge!; ^macher F. chied. L. F. Zleifcher T. Kaufmann Baußnitzer; V.Heiue; ; Schlaffer T. Buchen; Söttcher H. auer; Ta», eiter F S. Amttblatt für die kgl. Amtthauptmmmschasten DreSden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de» kgl. Amtsgericht» Dresden, sowie für die kgl. Forstrent-imter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr««»« Müller in Dresden. Birkigt mit . L. Seidel Bruatzsch mit Dienst- H «. Weck« Seelig das. Inserate«. AnnahmefteAeXt Die Lrnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, HaasensteinLLogl«, Rudolf Mosse, S L. Daube L E«. in Dresden. Leipzig Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. f. w. mit Fabrik- sfer R. K. rnspianeria iter A. H. rin R. O. Lvbtau mit geb. Ermer Lotta mit ras.; Hand- mit Haud- lermann F. on M. H. Politische Wellschau. Deutsches Reich. Betreffs der in Aussicht stehenden „Drei-Kaiser-Zusammenkunft", deren wir be reit- wiederholt Erwähnung thaten, weiß das Journal „RoSkowSkija Wedomofti" mitzutheilen, daß eS sich dabei in erster Linie um die Erörterung der Frage handeln wird, welche internationale Maaßregeln gegen die Anarchisten zu ergreifen sind. Die Anschauungen d,s russischen Kabinetts in dieser Beziehung sind der deutschen Regierung bekannt und werden von dieser auch vollkommen gebilligt. Nur Oesterreich-Ungarn hält noch mit seiner Zustimmung zurück, weil eS die Opposition der Ungarn und Polen fürchtet, welche be kanntlich allen derartigen Maaßregeln entschieden feind lich gegenüberstehen. Fürst Bismarck soll es jedoch für durchaus nothwendig erachten, daß die österreichisch- ungarische Regierung nicht nur gegen die socialistische, sondern auch gegen die national-polnische Propaganda mergisch auftritt, welch' letztere von Galizren her die revolutionäre Bewegung sowohl in den benachbarten Provinzen Preußens, al- auch Rußlands beständig uährt. Diese seine Forderung motivirt der deutsche Reichskanzler mit dem Umstande, daß die polnischen nationalen Revolutionäre sich oftmals als Anarchisten entpuppen. Graf llalnoky theilt augenscheinlich diese Ansichten des Fürsten Bismarck; es steht aber abzu- warten, ob es ihm gelingen wird, den Kaiser Franz Joseph für diese Anschauung zu gewinnen, obschon er aus Barzin sehr wichtige Belege dafür mitgebracht hat. Die Erfüllung einiger, dem Wiener Kabinette besonder- lheuren Wünsche stellt der deutsche Reichskanzler in direkte Abhängigkeit von der Ergreifung energischer Maaßregeln gegen die focialen und polnischen Revo lutionäre. — Die in Bälde nach Teheran abgehende deutsche Gesandtschaft wird, will sie ihrer Aufgabe ge recht werden, ihre Aufmerksamkeit und Thätigkeit keines wegs auf Persien allein beschränken dürfen, sondern auch die großen östlichen Hinterländer in ihre AktionS- sphäre hineinziehen müssen. England und Rußland haben die Bedeutung Teheran'S als eines trefflichen konzentrischen Beobachtungspostens für centralasiatische und indische Interessen längst erkannt und daS deutsche Reich macht nur ein Versäumniß gut, wenn es durch > Entsendung einer Gesandtschaft der gleichen Erkenntniß Ausdruck giebt. Kommt es einstmals, wie vorauSzu- sehen, zwischen England und Rußland zu einem großen kntscheidungSkampfe um das politische und kommercielle Uebergewicht in Asien, dann wird Persien zweifellos zu einer bedeutenden Rolle berufen sein. Grund genug, I daß es keiner europäischen Macht gleichgiltig sein kann, Atz»u«e»e«t». Preis r ^ihr^M. IM Hi »«liehen durch , kaiserlichen Poß. galten und durch »er« Boten. Gei Krier Lieferung Haut erbebt di« «,st n»ch eine Se» Phr »on 2b Pfg. bei seiner Aktion in Ostasien auf einen Widerspruch Europas, speciell Deutschlands zu stoßen. Bekanntlich ist in der letzten ReickStagSsession da- Gesetz über die Pensionen der Reichsbeamten und Officiere daran gescheitert, daß die Regierung die Heranziehung der letzteren zur Kommunalsteuer, auch waS ihr Privat einkommen betrifft, nicht zulassen wollte. Nach einer jetzt durch die Presse gehenden Mittheilung ist inzwischen von sämmtlichen Generalkommando- ein Gutachten darüber eingefordert worden, ob es zulässig erscheine, daS Privat vermögen der Officiere der Kommunalbesteuerung zu unterwerfen und ist diese Frage einstimmig in bejahendem Sinne beantwortet worden. Infolge dessen soll die Re gierung entschlossen sein, ihren Widerstand in Bezug auf die Besteuerung deS PrivatvermögenS der Officiere auf zugeben. — Obwohl über die Wiedereinberufung deS BundesratHS noch nichts Bestimmtes verlautet, so ist e- doch unzweifelhaft, daß derselbe in der zweiten Hälfte des Septembers seine Sitzungen wieder eröffnen wird. Zunächst soll die Verlängerung deS kleinen Belagerungs zustandes über Berlin, Polödam und Hamburg nebst Altona beschlossen werden, dann aber hat der Bundes- rath eine höchst wichtige, ihm durch das Unfallversiche rungsgesetz überwiesene Aufgabe zu erfüllen. Nachdem nemlich eine Vereinbarung der Betriebsuuternehmer er zielt ist, kann die Bildung der Berufsgenoffenschaften nur unter Zustimmung deS BundeSrathS erfolgen. Wird von den Unternehmern der Antrag gestellt, eine General versammlung einzuberufen zur Beschlußfassung darüber, ob eine bestimmte Genossenschaft errichtet werden soll oder nicht, so ist für den Fall, daß daS ReichSversicke- rungöamt die Zahl der betheiligten Betriebe oder der darin beschäftigten Arbeiter für zu gering hält, ebenfalls die Entscheidung des Bundesraths einzuholen. Kerner muß daS Protokoll über die Verhandlungen der General versammlungen dem Bundesrathe vorgelegt werden, auch fällt diesem die Aufgabe zu, seinerseits die Genossen schaften für solche Industriezweige zu bilden, für welche in der gesetzlich festgesetzten Frist genügend unterstützte Anträge - auf Einberufung der Generalversammlung zur Bildung einer Berufsgenossenschaft nicht gestellt worden sind. Sofern der Bundesrath in die Lage kommt, solche Genossenschaften selbst abzugrenzen, sollen übrigens seine Beschlüsse durch den Reichs-Anzeiger veröffentlicht werden. Auch in „Little Popo", einem an der westafrika nischen Goldküste gelegenen Orte, ist neuesten Nach richten zufolge von vr. Nachtigal die deutsche Flagge aufgehißt worden. Gleichzeitig kommt aus Hamburg die Meldung, daß sich dort eine deutsch-afrikanische Ge sellschaft gebildet hat, welche bezweckt, die Handelsver bindungen zwischen Deutschland und Westafrika zu er weitern und neue Niederlassungen im schwarzen Erdtheile Das Grab an der Kirchhossmauer. Eine Erzählung von Wilhelm Appelt. 9. Fortsetzung. So ging es lusiig plaudernd aufwärts, daß er kaum ein Wort zu seinem Vater sprechen konnte. Wie in eine neue Welt versetzt kam er sich jetzt vor und Viele- seh er nun in einem andern Lichte. — Den ganzen Nach mittag verbrachte er mit seinem Vater in ernster Unter redung. Viel düsterer fand er ihre Lage noch, als sie sein Vater geschildert und keine Rettung, als die Heirath mit des Freiherrn Tochter. Auch seine eigene Stellung »ar bei dem Zusammenbruche seines HauseS nicht zu halten, da er für seine Person zu große Verbindlichkeiten Angegangen war. „Versuch' eS, Friedrich, schau' Dir da- Mädchen ", sie ist gut und schön; thu's Deinen Schwestern p Liebe; auch wenn eS nicht geschieht, Deine Anna wär' ja doch für Dich verloren! — WaS sollten wir »fangen? Welchen Beruf wolltest Du ergreifen? Sei versichert, Dein Berhältniß wird sich friedlich lösen lassen, denn liebt sie Dich wahr und aufrichtig, wird sie Dir Visagen, bevor sie unS zu Grunde gehen läßt. Auch sie wird vergessen, wie Du eS thun wirst und was in vnsern Kräften steht ihr Geschick zu mildern und ange- »edm zu gestalten, werden wir ja mit Freuden thun. I Friedrich, laß unser Hau- nicht so schmachvoll enden!" Der alte Graf hatte die Hand seine- Sohnes ge- welchen Grad von Einfluß sie in Teheran zu üben in der Lage ist. Der Kaiser hat am Sedantage verschiedene Aus zeichnungen vollzogen und u. A. dem Fürsten BiSmarck den Orden pour le merüe mit Eichenlaub verliehen, waS insofern eine gewisse Verwunderung erregt, alS man wohl allgemein der Ansicht war, der Reichskanzler befände sich bereits im Besitze sämmtlicher preußischen Orden. Diese neue Auszeichnung war außerdem von einem äußerst huldvollen kaiserlichen Handschreiben be gleitet. — Ein Heerführer, dessen Name mit dem Ruhme der preußischen Waffen für alle Zeiten unlösbar ver knüpft ist, Generalfeldmarschall Herwarth v. Bittenfeld ist, wie wir bereits kurz meldeten, wenige Tage vor feinem beendeten 88. Lebensjahre gestorben. Seine erste größere Waffenthat vollbrachte der Dahingeschiedene während deS deutsch-dänischen Krieges im Jahre 1864, wo er den Uebergang der preußischen Truppen nach Alfen rühmlichst bewerkstelligte. Im Feldzuge gegen Oesterreich war eS General v. Bittenfeld, welcher Dresden besetzte, auch lieferte er die Gefechte bei Hühnerwasser und München- grätz, um sich später an der Schlacht bei Königgrätz in hervorragender Weise zu betheiligen. Während des Krieges 1870 71 bekleidete er die Stellung eines General- Gouverneurs im Bereiche deS 7., 8. und 11. Armee korps-Bezirkes und erst im folgenden Jahre ward er unter Verleihung des Charakters eines Generalfeldmarschalls zu den Officieren der Armee versetzt. Der Verstorbene verband in seltener Weise persönliche Liebenswürdigkeit und Wohlwollen gegen seine Untergebenen mit der nöthigen Energie und militärischen Strenge. Dem Auswärtigen Amte in Berlin ist vom fran zösischen Botschafter daselbst die Mittheilung zugegangen, daß dem Kommandirenden des gegen China ausgesandten Erpeditionsgeschwaders sogleich beim Beginne der Feind seligkeiten besonders anempfohlen worden sei, alle mit der Natur seiner Operationen vereinbaren Vorkehrungen für die Sicherheit der Fremden in China und für den Schutz der Interessen derselben zu treffen. Um die Fremdenviertel der zu beschießenden Städte nach Möglichkeit zu schonen, ist der Operationsplan derartig kombinirt worden, daß dieselben so viel wie zulässig außerhalb der direkten Ak- tionSsphäre der französischen Flotte bleiben. — Was daS Verhältniß zwischen Deutschland und Frankreich im All- gemeinen betrifft, so ist die Art und Weise bemerkenswerth, wie sich der französische Botschafter über seinen Besuch bei dem deutschen Reichskanzler geäußert hat. In fast enthusiastischen Ausdrücken sprach Baron Courcel seine Befriedigung über den Empfang aus, welcher ihm vom Fürsten Bismarck in Varzin bereitet wurde. Auch daS Ergebniß der Besprechung soll ein günstiges gewesen sein, so daß Frankreich nicht länger zu befürchten braucht,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite