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Sächsische Dorfzeitung : 02.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188409022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840902
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-02
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 02.09.1884
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iicWe VorsMV Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Di« ArnMische tl». Frankfurt a M. « k «» >tle-di«»ft: Dienstag, den 2. September 1884 46. Jahrgang htrr Disk. geht aus dem Umstande, daß .Kölnische Zeitung Feuilleton i l. 1 w ihr werden bis Akovt»g Mittwoch u. Freit», Mittag angenomwe, «d kosten: die tsp«tt Zeilet^ Pf. Unter Liugel«udt: SO Pf. eichte o»» >err Dirk. Dialon», ottcedicaft o«geli?<t er » 2 Uhr nfiraülen Dort drüben stand die steinerne Statue Luitbert's und schien drohend herüber zu winken. — Nicht weit von ihnen lag der Wald. Glühwürmchen leuchteten im Grase und betäubender Duft strömte auf sie ein und das schien zu winken und schien zu locken und von ferne tönten die weichen Klänge der Tanzmusik. — Als sie wieder zurückgingen, lehnte sie an seiner Schulter und kein Wort wurde gesprochen. Den Blick hatte sie zu Boden gesenkt und tiefe, schwer« Gedanken zogen ihr durch den Sinn und mit Wehmuth dachte sie zurück an die verlorene stille Mädchenzeit. Da blieb si stehen, schaute ihm lange liebevoll in die Augen, fest schmiegte sie sich an ihn und weich sprach sie: „Für Dich mein ganzes Leben und freudig will ich eS opfern, wenn Du eS forderst! O keine Schwüre!" wehrte sie ab, als er reden wollte. „Du bist ja so gut und kdel und auf Dich vertraue ich, wie ich meiner geliebten Mutter vertraut habe!" Eben gingen sie wieder an der Statue Luitbert'S vorüber. Finstere Wolken jagten am Himmel und schwarz und düster ragte dieselbe in die Nacht hinein. — Auch ein Ebersteiner, der die Liebe und Treue gewahrt und sie mit hinausgetragen in Kampf und Tod! — AlS sie wieder in den Saal kamen, gingen die Wogen der Luft und d«S TanzeS am höchsten und ihre Abwesenheit war kaum bemerkt worden. Nur Breuning s glühendes Augenpaar irrte suchend durch den Saal. AlS der Ball zu Ende war und Anna sich zur Ruhe legte, konnte sie lange keinen Schlaf finden. Da sich derselbe endlich über senkte, spielte eS diesmal nicht mehr kinderhaft um ihren Mund, sondern tiefe Innigkeit lag auf ihrem schönen Gesichte und wie leise Trauer zuckte eS darüber :rr Di«! igt' Herr firÄije n »SM. ichlr rm» Gößnitz. err Pihsr mmunivL. lss. vor«. !. »«»brr Ttr^lK. >t der ,r Marn». »ttetdit»!: ,. 9 Uhr ««her w ihre» r PnU« HerrDiL Abonnements-Einladung. Btftellungrn auf die „Sächsische Torfzeitung" für den Monat September nehmen alle kaiserlichen Postanftalten unb Pofterpeditionen gegen vorauS- dtjahlung von 50 Pfg. entgegen. Bereits erschienene Nummern werden, soweit Mich, nachgeiiefert. Die Verlags - Expedition. kie ersten Minister die Monarchen begleiten, sattsam hervor. Aber auch an bestimmten Fragen, die eine Besprechung der Monarchen und ein Einvernehmen der Regierungen wünschenswerth erscheinen lassen, fehlt eS bei der augenblicklichen Weltlage nicht. Die oberste borge wird eS sein, durch offene Darlegung den mopäischeu Frieden als das für jeden der großen Staaten erstrebenswertheste Gut hinzustellen und daS wird keine großen Berathungen erfordern. Aber auch andere Fragen, die friedlich erledigt werden müssen, wenn der Friede verbürgt werden soll, drängen zur Erledigung. Wie Oesterreich, so wird auch Rußland es als das Beste erkennen müssen, daß es den Ber liner Frieden ehrlich nimmt und die bestehenden Landesgrenzen anerkennt; das ist der Grundstein des deutsch-österreichischen Bündnisses und auf diesen hat sich ja auch Rußland, seit es von Herrn v. GierS ge leitet wird, grundsätzlich gestellt. Die wichtigste be stimmte Frage, die geregelt werden muß und an welcher alle Mächte interessirt sind, ist die ägyptische Finanz frage und insbesondere die Regelung der alexandrinischen Entschädigung. Ob genauere schriftliche Abmachungen, die für längere Zeit die europäische Lage bestimmen würden, beabsichtigt sind, ist nicht zu bejahen und nicht zu verneinen. Sollte eS zu solchen kommen, so hätte sich deren alle Welt zu freuen, die den Frieden liebt. Ueber die in Frage stehenden Kandidaten für den englischen Botschafterposten in Berlin, der bekanntlich durch den Tod des Lords Ampthill erledigt worden ist, schreibt ein Londoner Berichterstatter der „Pol. Corr.": „Jener englische Staatsmann, der in letzter Zeit un streitig das größte Geschick an den Tag gelegt hat, ist Herr Göschen, er ist aber nicht Diplomat vom Fach, hat überdies eine große politische Karriöre vor sich und besitzt zu viel Unabhängigkeit und Charakterstärke, um einzuwilligen, daß er der Agent einer Politik werde, die er mißbilligt. Von den geschulten Diplomaten ist Lord Dufferin der gewiegteste; aber man braucht ihn in Konstantinopel, wo er zur Stunde mit dem Phantom der türkischen Souveränetät über Aegypten paktiren muß und sein etwas harter und zänkischer Cha rakter — er ist Irländer — würde ihn kaum zu einer persona in Berlin machen. So ist eS denn wahrscheinlich, daß die Wahl auf einen Mann mit soliden Eigenschaften fallen wird, der noch nicht Gelegenheit hatte, durch glänzende Leistungen die Auf merksamkeit der Welt zu erregen. Man nennt unter- anderen Kandidaten auch Mr. Grant Duff, Gouverneur von Madras, der vorzüglich deutsch spricht und bereits als Diplomat gedient hat." Seitdem der Vorschlag des deutschen Botschafters auf der Londoner Konferenz, die internationalen SanitätS- verordnungen AegyptenS einer Prüfung zu unterziehen, als ordnungswidrig von dem Vertreter Englands ver worfen worden ist, hat die Angelegenheit den Gegenstand von Unterhandlungen zwischen den Mächten gebildet. Die Londoner „Pall-Mall-Gazette" glaubt Grund für die Annahme zu haben, daß die deutsche Regierung einen Vorschlag unterbreitet hat, dahingehend, daß in ß^eb ». Redaktion »resVen-Aeuftnvt K. Moßner Gisse 4. Pi« Aettung erscheint Dtenftag, Annnerftng »ad G»»»«den» hu: Dem rs: Ein«, iedem?!-« Till'g >» th Philipp in Äesie!»» auntdors; stegkirtin- m F. O. Zimmer» B'-E»- Bergmaun Lersmavn Grübler Berqmsn» liülser >» iefselsdorl; ermsdors; edemeister er: Dem «rmrdort; nn K F. nn Escher »leinovih; aunrLorj; Bergman» mlchne'der gaud das.; ermedvrs; Bergman» Grünberg iderherm«» Bergmann n W. S. aunrkorf; >erm»dvrl; esselsdvrf; Klei'cher tzer Payig kohlrdors. r«de:fmil iahlsadrik- derherws- r. t» Ubr r. Weile, nfi: Herr Nrskienft: Suez allen Schiffen, die von Häfen kommen, welche von der Cholera aagesteckt sind, eine straffe dreiwöchent liche Quarantäne auferlegt werden solle. Der Gegen stand erfährt eine aufmerksame Erwägung seitens der englischen Regierung. Gegenüber den Meldungen einiger Zeitungen, wo nach der preußische StaatSrath im Oktober einbrrufen werden und sich mit bestimmt bezeichneten Vorlagen be schäftigen soll, wird von anderer Seite versichert, daß man an entscheidender Stelle an diese Frage noch gar nicht herangetreten ist. Man weist darauf hin, wie wenig wahrscheinlich es sei, daß die Regierung den Staatsrath lediglich zum Zwecke der Konstitnirung eiu- berufen werde Gesetzentwürfe aber, welche dem Land tage vorgelegt werden sollen oder Anträge Preußens an den Bundesrath, über welche man daS oben genannte Kollegium befragen könnte, find zur Zeit noch nicht ge nügend vorbereitet. Allerdings sind ältere Gesetzentwürfe vorhanden, aber die Entscheidung, ob dieselben unver ändert oder modificirt von Neuem im Landtage ein gebracht werden sollen, ist biS nach den Reichstagswahlen vertagt, von deren Ausfall alles Weitere abhängen wird. Im preuß. Handelsministerium ist man, der „Bau- gewrrk-Ztg." zufolge, mit der Ausarbeitung einer neuen Submissionsordnung beschäftigt. Die Wünsche deS Bau gewerbes richten sich in erster Linie auf folgende zwei Punkte: 1) Zur Submission im Baugewerbe sind nur qualificirte Unternehmer zuzulaffen; 2) der Mindest fordernde ist auSzuschließen. ES kann demselben jedoch der Zuschlag ertheilt werden, wenn der von der Ge werbe-Kommission festgesetzte Minimalpreis von ihm überboten ist. Von der Walfischbai berichtet die „Köln. Ztg." von einem Uebergriffe eines englischen Beamten gegen einen Deutschen. Der dortige Hafenagent, ein früherer Bremer Steuermann, nebenbei seit einigen Jahren auch britischer Postmeister, der bereits 12 Jahre in der Walsischbai ansässig ist und die Löschung wie Beladung der Schiffe besorgt, ist von dem dortigen Magistrate mit Verhaftung bedroht und in ein eigenthümlicheS Gerichtsverfahren verwickelt worden. Ein gewisser Detloff war mit einem deutschen Schiffe von Angra Pequena gekommen und wollte 2000 Pfd. deutsches Pulver landen. Der Magistrat verweigerte die Landung. DaS Pulver und einige Gewehre wurden darauf in die nahegelegene, nicht zum britischen Gebiete gehörige Sandwich-Harbour-Bai gebracht. Kurz danach landete ein englischer Händler, namenS LewiZ, mit 15,000 Pfund Puloer, die der Magistrat unbehindert in'S Innere deS Lande- ein ühren ließ. Darauf brachte der deutsche Hafenagent seine viel geringere Munition, du er annehmen mußte, daß der Eingang nun frei sei, von ihr Albern glühte und immer enger und enger wurde l v Herz. Wie jauchzte und lärmte die Musik, Politische Weltschau. Deutsches Neich. Heute wird im deutschen Ancke aller Orlen der Gedächtnißtag der siegreichen Schlackt von Sedan in hergebrachter Weise festlich be- gangen. Das deutsche Volk freut sich des damals so zlvrreich über Frankreich davongetragenen Sieges, gleich- zeitig aber gedenkt eS mit Wehmuth der Lieben und ^heueren, welche ihr Leben für Deutschlands Ehre opfern mußten und jetzt in fremder Erde ruhen. WaS es unö sonst anläßlich deS heutigen Tages zu sagen drängte, haben wir in dem weiter unten stehenden Artikel niedergelegt und begnügen wir uns an dieser Stelle, darauf hinzuweisen. Da daS Befinden ter Prinzessin Wilhelm kein Be- forgniß erregendes war, hat am Sonntag, dem Programme gemäß, im Stadtschloffe zu Potsdam die Taufe deö jüngsten EnkelS des deutschen Kronprinzen ftattgefunden. Pathenstelle hatten übernommen: der Kaiser und die Kaiserin, sowie der Kronprinz und die Kronprinzessin de- deutschen Reichs, der König Ludwig II. von Baiern, der König und die Königin von Württemberg, der König und die Königin von Schweden, die Kronprinzessin -rzherzogin Stephanie von Oesterreich, die Großherzogin- Mutter von Mecklenburg-Schwerin, der Großherzog von Toskana, der Herzog und die Herzogin von Con- naught, der Erbgroßherzog von Baden und die Prin zessin Luise von SchleSwig-Holstein. Die Entrevue des russischen Czaren mit den Kaisern von Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist nunmehr für die erste Eeptemberwoche in Aussicht genommen. „Daß es sich um wichtige politische Besprechungen bei dieser Drei-Kaiser-Begegnung handelt" — schreibt die Zn lernten- «NNShMtfikUt«: Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, d für die Ortschaften de- kgl. Amtsgericht- Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, ' Das Grab an der Kirchhossmauer. Eine Erzählung von Wilhelm Appelt. B. Forlsetzung. Um denselben wieder zu Tage zu fördern, blieb bei der riesigen Höhe des Fasses den Anwesenden nicht- übrig, als mit vereinten Kräften dasselbe umzulegen, worauf denn Warren auf allen Vieren im Galopp heraus- grsprungen kam. Trauriger wurde durch letzteres Ereigniß die Versammlung eben nicht gestimmt. — Glücklich flog Anna in den Armen des MajorS durch den Saal, fest an seine Brust geschmiegt. Heiß m>d immer heißer lief ihr daS Blut durch die Adern, hal-uscher in klein« Schnellen- Seydewitz ichhelz in !stordtn: > I.M. in Wurz- n K W. (11 M. berbrrml- >. Rickiter t. 2l T); ropitz ein Sommer» r 2 T.); > (2 M. raunSdost enedix i» ! Böttcher Sern in» eru r c au . 2« . 8. vru' nn v- " . 10 R. tesselttorf Wann ül n F « k. 21D); > rin S. i» Wurtz» W. »aisn -); kerg- Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmau» Müller tu Dresden V»«e»e«t». drei»; ^teljährl. « 1,80. -i beziehen durch ch lästerlichen Poff» galten rmd durch »nfere Boten. Gei freier Lieferon, »1 Hanl erhebt die ß»st n»ch eine Be- Hilhr d»n 2b Pfg d der jammerte und weinte Breuning s Geige in t, schmelzenden Tönen und dazwischen schien sie ^"-eien, wie eine arme, verlorene Menschenseele. dr. daS Stück zu Ende, trat sie hinaus in'S Freie »ao im tiefen Dunkel stand sie da. Die Luft wollte sie fv gar nicht kühlen, schwül schlug sie ihr in'S Gesicht. Plötzlich schlang sich ein Arm um ihren Nacken and sie fühlte die Lippen deS Majors auf den ihren brennen. Zu glühen und zu wogen begann - in ihr; trunken hing sie an seinem Munde und konnte sich nicht satt küssen. Stürmisch flog ihr Busen auf und nieder und die Stimme versagte ibr zum Sprechen. Dann umfaßte er sie fester und fort ging eS, immer weiter. — chmle »« kon». »1. »al«, K»». «rr Pa-«r »terrtdurz hin. Vorüber war es fortan mit dem stillen Frieden des Lebens, der Unschuld ihres HerzenS. IX Blaß und mit scheuen Blicken schlich der Echul- gehilfe Breuning fortan herum; wenn er jedoch den Major traf, dann blitzten seine Augen auf, denn er wußte nun, daß die Beiden sich gefunden. Welche Höllenqualen litt er und wie ein Brett lag eS vor seinem Kopfe und dumpf klopfte und hämmerte eS darin. Fort wollte er, in die Welt hinaus und wie mit ehernen Ketten war er hier angeschmiedet. Wenn nur wo Krieg gewesen wäre! Der Tod allein, daS fühlte er, konnte ihn er lösen und doch graute ihm davor, selbst Hand an sich zu legen. Auch seine Geige konnte ihm keinen Trost gewähren, sie vermehrte uur seinen Jammer. DaS war ein Klagen und Weinen darauf in stiller Nacht; schrill brach sein Spiel ab, schluchzend warf er sich an dem Bette nieder, um nach einiger Zeit die Geige von Neuem zu ergreifen und seinen Schmerz darauf auszurasen und anstatt zu tilgen, nur zu erhöhen. ES war kurze Zeit nach den» Balle und bereit- tief in der Nacht, schon nahe am Morgen und noch immer hatte er keine Ruhe gefunden. Die Wände de- Zimmers drückten und preßten ihn und es war ihm, al- sollte die Decke auf ihn einstürzen. Mit Gewalt zog eS ihn hinaus, in frischer Morgenluft sein Blut zu kühlen; mit dem Schlafe, das fühlte er, war eS für heute ja doch vorbei. Behutsam stieg er herab. Eben war er bei dem ersten Treppenabsatze angekommen, als sich die Thür
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