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Sächsische Dorfzeitung : 11.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188409113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840911
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-11
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 11.09.1884
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egen den Verkauf von Spirituosen an Fischer auf der Nordsee zu vereinbaren. Diese Idee ist jedenfalls infolge der kürzlich erwähnten Gewaltthat englischer Fischer gegen eine solche schwimmende Kneipe gefaßt worden, indem dadurch die allgemeine Aufmerksamkeit auf diesen schon lange herrschenden Uebelstand gerichtet wurde. Italien. Die italienische Regierung hat sich nunmehr überzeugt, daß die Aufrechthaltung der Quaran täne an der österreichischen und schweizer Grenze zu einer Zeit, in welcher die Cholera in Italien selbst Fort schritte macht, während die beiden Nachbarländer nach wie vor von der Seuche frei bleiben, völlig zwecklos erscheinen muß Der „Gazetta del Popolo" wurde bereit- vor einigen Tagen auS Rom telegraphisch mit« getheilt, daß der Minister deS Innern an den Gesund- heitSrath die Anfrage gerichtet habe, ob die Quaran tänen und MilitärkordonS an der Grenze fortbestehen sollen. Im Zusammenhang« mit dieser Anfrage steht eS jedenfalls, wenn jetzt auS Rom gemeldet wird, daß der GesundheitSrath eine Sitzung gehalten und die Auf hebung der Quarantäne an der Grenze Oesterreich- und der Schweiz beschlossen habe. Diese Aufhebung war unter den obwaltenden Verhältnissen um so mehr ge boten, als die Pontebbabahn von Anfang an den freien Verkehr nach Italien vermittelte, so daß die mit der Brennerbahn Reisenden von FranzenSfeste auS über Villach und Pontebba mit einem Umwege ohne Quaran täne nach Italien gelangen konnten. Frankreick. Der „TimeS" zufolge hat China die osficielle Kriegserklärung an Frankreich erlassen und die übrigen Mächte hiervon in Kenntniß gesetzt. Diese kriegerische Meldung erkält durch ein Telegramm deS Reuter'schen BureauS eine gewiße Bestätigung, wonach t, Mitglieder des chinesischen Departement- der aus wärtigen Angelegenheiten abgesetzt worden sind, weil sie zum Frieden mit Frankreich geralhen haben. Alle die jenigen, welche die Zahlung der geforderten Entschädigung anempfehlen, werden mit Strafe bedroht. Im Uebrigen treffen die Chinesen Vorkehrungen, um nickt aufs Neue von der französischen Flotte in gleicher Weise überrumpelt zu werden, wie es auf dem Min-Flusse unterhalb Futschu geschehen. Wie nunmehr der „Agence Havas" telegraphirt wird, beabsichtigen sie, die Einfahrt von Schiffen in den Fluß bei Shanghai zu hindern. Desgleichen meldet der deutsche Konsul in Kanton, daß die Mündung des Kantonflusses von den chinesischen Behörden für See- dampser gesperrt wurde. Welche außerordentliche Be deutung diese Maaßregeln für den Handel mit China haben, liegt auf der Hand. Werden dieselben aufrecht erkalten, so ist der Handelsverkehr vollständig gehemmt. Der „National" will wissen, infolge der Haltung Chinas würde sich die Regierung in Bezug auf die zu unter nehmenden militärischen Operationen zu wichtigen Maaß- nahmen entschließen, die eine Einberufung der Kammern nothwendig machen würden. Admiral Courbet sei bereits mit den Vorbereitungen zu einer neuen, sehr wichtigen Er- pedition beschäftigt, am nächsten Sonnabend finde deshalb eine Ministerrathssitzung statt. — WaS die Operationen der französischen Flotte in den chinesischen Gewässern be trifft, so schreibt das „Journ. de Paris": „Die „TimeS" behauptet, daß die Besetzung von Formosa Frankreich nichts einbringen wird. Wir haben Grund zu der An nahme, daß die Engländer sehr eifersüchtig auf uns sind, gerade weil wir uns dort festsetzen wollen. DeS Weiteren glauben wir, daß die Chinesen ebenfalls nicht sehr be friedigt sein werden, eine Besitzung zu verlieren, auf die sie so sehr hielten. Unsere Seeleute kennen Keelung besser, als die Engländer und wissen genau, welche Vor theile sie aus dieser Stadt werden ziehen können. Wir lesen in einem Schreiben aus Tien-Tsin, das von einem Manne stammt, der danach gestellt ist, um die Dinge richtig zu beurtheilen, die nachstehende bezeichnende Phrase: Die Chinesen in Formosa angreifen, bedeutet sie inS Herz treffen. Fügen wir noch zur Erbauung unserer guten Freunde, der Engländer, hinzu, daß unsere Aktion sich nicht auf die Besitzergreifung von Formosa beschränken wird. Die Admirale Courbet und LeSpöS sind in vollster Thätigkeit; in vier oder fünf Tagen werden wir Nachrichten von ihnen haben. Andererseits l können wir die Engländer in Betreff KantonS be- j ruhigen, unsere Streitkräfte werden in dieser Richtung nicht vorgehen." — Augenblicklich ist die französische Regierung eifrig mit der Organisation deS Protektorats über Tonkin beschäftigt. Da insbesondere von der Haupt stadt de- Königreichs Anam, Hue, auS gegen die Fran zosen fortwährend Verschwörungen angezettelt werden, ist dorthin der bisherige französische Generalkonsul in Shanghai, Lemaire, als Ministerresident abgesandt worden, um hauptsächlich daS Verhalten deS Premier ministers von Anam auS der Nähe zu überwachen. Der letztere wird von dem „TempS" als „unheilvoller KönigS- macher und Anstifter der letzten Christengemetzel" be zeichnet und hält daS officiöse Blatt die Absetzung des selben für unumgänglich nothwendig. Jedenfalls ist die Annahme nickt ausgeschlossen, daß die Franzosen in Huü von Neuem auf Widerstand stoßen werden, zumal die Ereignisse in China die Erregung der Nachbarländer sicherlich gesteigert haben. Belgien. Die am Sonntag in Brüssel seitens der Klerikalen stattgefundene Massenkundgebung für daS neue Schulgesetz hat keinen so korrekten Verlauf ge nommen, alS die acht Tage vorher von den Liberalen veranstaltete Gegendemonstration. War der Zug auch in Anbetracht der Menge der Theilnehmer ein impo santer zu nennen, so scheint es, daß liberalerseitS von vornherein die Absicht bestand, den verhaßten Gegnern um keinen Preis einen ungetrübten Triumph zu gönnen. Die den Zug in dickten Sckaaren begleitende Menschen menge suchte die Ordnung zu stören, indem sich vielfach Gruppen in den Zug drängten, die Theilnehmer be lästigten, die Bewegung hemmten und Fahnen und Embleme zerrissen. Polizeimannschaften, Gendarmerie und berittene Abtheilungen der Bürgergarde suchten die Ordnung wiederherzustellen, doch vergeblich, so daß sich der Zug vollkommen auflöfte und die Theilnehmer zer streuten. Hier und da war es sogar zum ernstlichen Handgenienge gekommen und soll die Zahl der schwerer oder leichter Verwundeten sich auf IW belaufen. Ver haftet wurden 185 Personen. — Der Minister deS Innern zeigte im Senate an, daß der Gouverneur und der Staatsprokurator mit der Einleitung der Unter suchung wegen der am Sonntag vorgekommenen Aus schreitungen beauftragt worden seien. Gleichzeitig deutete der Minister die Absicht an, zum Zwecke der Verstärkung der Regierungsgewalt bei dem Entstehen von Unruhen Modifikationen deS Kommunal- und ProvinzialgesetzeS in Vorschlag zu bringen. (YroHbritannien. Die irischen Behörden, wie die Londoner Polizei erhalten fortgesetzt beunruhigende Berichte über das Treiben der „Dynamitverschwörer" in Amerika. Es ist die Entdeckung gemacht worden, daß Dynamitbomben in großen Massen von Newyvrk nach England importirt werden und zwar wird deren Beförderung nicht Passagiren anvertraut, sondern beson deren Agenten, denen eS gelungen ist, auf gewißen Dampfern Anstellung alS Stewards zu erhalten. Eme im Besitze deS Ministeriums deS Innern befindl-che Information veranlaßte dasselbe auch, außerordentliche Vorsicktsmaaßregeln zum Schutze des Prinzen und der Prinzessin von Wales zu ergreifen, als dieselbe., vor Kurzem Newcastle und andere Städte im Norden Eng lands besuchten. Im Gefolge deS kronprinzlichen PaareS befanden sich vier Londoner Detektivs, drei Dubliner und zwei Liverpooler Polizeibeamte, welcke die Aufgabe hatten, in den Städten, wo sich die hohen Herrschaften auf hielten, die Fenier Tag und Nackt zu bewarben. — Der Transport der für die Nil-Erpedition bestimmten Truppen nach Dongola hat bereits begonnen. Das Susser-Regiment wurde m,t einem Dampfer, welcher mit großer Anstrengung über die Stromschnellen des zweiten Katarakts gebracht war, stromauf befördert. Die eigentliche Doot-Erpedition beginnt erst von Don gola aus. Nusiland. Am Montag hat Kaiser Alexander seinen feierlichen Einzug in Warschau gehalten. „Direkte Depeschen" — so schreibt ein dortiger Korrespondent des „Berl. Tagebl." — „werden während deS AufenthalteS deS Kaiser- in Polen nur befördert, nachdem sie von der Kanzlei des GeneralgvuverneurS genehmigt sind. DaS Publikum verhielt sich beim Eintreffen der Majestät«,, ebenso wie bei der Parade musterhaft. Die Damentribüne «ar bei der letzteren nicht besonders stark besetzt. Man erzählte sich, die Damen deS hohen polnischen Adel wären nicht erschienen, sondern nur die Frauen der Offiziere und der russischen Beamten. Zu den Tribünen wurden keine Herren zugelaffen; denselben wurden vielmehr gegen auf den Namen lautende Karten neben den Tribünen herzlich schlechte Stehplätze angewiesen. Auch die Zahl der auSgegebenenKarten war sehr beschränkt. EinegroßePolizei- macht war zur Stelle. Der Kaiser scheint in dem letzten Jahre noch etwas stärker geworden zu sein, sah jedoch sehr wohl auS, ebenso seine anmuthige Gemahlin. Bei dem Vorbeimarsch war der kleine Thronfolger in sein hiesige- wolhynischeS Regiment eingetreten. Sobald daS Publikum ihn erkannte, was erst ziemlich spät geschah, wurde daS Regiment mit lauten Zurufen begrüßt. In dem großen Publikum, welches durch eine Polizeickaine weit zurück gehalten wurde, waren die besseren Stände fast gar nicht vertreten " Nachrichten aus Dresden und der Provinz. — Bei Ihren Majestäten fand am Montag Nach mittag im Schlösse zu Strehlen eine Hoftafel statt, an ter Sk. Hoheit J-mail Pascba, vormal. Khcdive von Acgnptcn, mit dem Prinzen Jbradim Pascha und Gcfolge theilnahmen und zu welcher der königl. und kaiserl. österreichisch-ungarisch, außerordentliche Gesandte rc. Frhr. v. Herbert, dcr StaatS- ministcr, General der Kavallerie Graf v. Fabrice und dcr Kammerhcrr Frhr. v. Tetlau Einladungen erhalten batten. — Se. Hoheit der vormalige Kbedive Ismail Pascha verbrachte den Montag Abend nach Rückkehr von der königl. Tafel in Strehlen im engeren Kreise seiner An gehörigen und seines Gefolges. Am Dienstag Vormittag vereinigte er nochmals die Herren, welche ihm während seines Dresdner Aufenthaltes näher getreten waren, zu einem De jeuner um sich und fuhr dann in Begleitung des Herrn von Lettau und des Herrn Generalkonsuls Zachmann nach dem Bahnhofe, um sich mit dem I I Uhr von Dresden-Altstadt abgehenden Kourierzuge in einem Salonwagen der sächsischen Staatsbahn nach Wien zu begeben. — Wenn sich auch vor der Feststellung des Aufwande, welcher mit der Auflösung der am Montag geschlossenen Ausstellung von Kunstwerken aus Privatbesitz verbunden ist, nicht mit Sicherheit das finanzielle Ergebnis de« Unternehmens übersehen läßt, so kann man doch, Dank dem lebhaften Besuche, dessen auch in dcr letzten Periode noch di, Ausstellung sich zu erfreuen hatte, die Erwartung aussprechen, daß nicht nur der mit den nöthigen Einrichtungen verbunden gewesene Aufwand in den gemachten Einnahmen seine Deckung finden, sondern auch noch ein Ueberschuß sich ergeben werde, welcher nact- den Bestimmungen Ihrer Majestät dcr Königin dem Fond der segensreich wirkenden obererzg«: birgischen und voglländischen Frauenvereine zuwachsen soll. — Der Termin, an welchem die vom Dresdner Gc werbevereine veranstaltete „Ausstellung für Handwerks- technik" eröffnet werken soll, der 15. September, Ml immer näher und bald wird das Prinz-Max-Palais an der Ostraallee und das darangrenzende Grundstück der Garten bau-Gesellschaft „Flora" wieder ein Anziehungspunkt des Dresdner gewerbl'chen Lebens sein. Opferfreudig bat der für diese Ausstellung vom Gewerbevereine eingesetzte Ausschuß dem Unternehmen viel Zeit gewidmet, um ihm »ine glänzende Zukunft zu bereiten; Prof. Weißbach hatte noch in letzt,r Stunde das ihm übertragene ehrenvolle Amt eines Preis richters für die Teplitzer Industrie-Ausstellung abgelehnt, um seine Kräfte besser den heimathlicken Kreisen widmen zu können. Daß die Ausstellung quantitativ und qualitativ bedeutend sein wird, sieht man schon daraus, daß der für dieselbe beanspruchte Raum ein doppelt so großer ist, als derjenige der Wiener Motoren-AuSstellung, die einen ähnlichen Zweck verfolgte. Die Vorbereitungen zur Ausstellung sind so getroffen, daß auch die gewerblichen Hilfsarbeiter, welch. „Jawohl früher! Wohin ist die fröhliche Kinder zeit?! Für ein Mädchen ist sie meist die einzig wirklich glückliche Zeit deS LebenS!" Wie schmerzlich zuckte eS um ihren Mund und trüb' schaute sie an sich nieder. Breuning war an das Fenster getreten nnd gedankenvoll zupften seine Hände an den Blättern der Blumen. Dann kokte er tief Athen, und mit erkünstelter Gleichgiltigkeit begann er: „Der Major fuhr vorhin mit dem Freiherrn von Rolhkirch an mir vorüber. Er bemerkte mich nicht, denn er sprach eifrig mit einem jungen Mädchen es war des Freiherrn Tochter. Sie haben ihn gewiß hier ab- ,geholt?" Ein leises Zittern durchfuhr sie und kaum hörbar hauckte sie ein „Ja". Mit gespannten Zügen und brennenden Augen schaute sie nack Breuning, der ihr nock immer den Rücken kehrte; er wollte, waS er mitzutheilen hatte, so schonend alS möglich vorbringen und verlängerte dadurch nur ihre Qual. „Der Major hat sich, als er verreist war, einige Zeit beim Freiherrn aufgehalten, wie ich vom Lehrer von Rothkirck, der viel auf dem Schlosse verkehrt, erfahren. Die Güter des Grafen von Eberstein sind sehr ver schuldet und der Freiherr hat große Forderungen darauf. Wenn eS zum Verkauf käme, wäre der Major bettelarm — man spricht, daß nur eine reiche Heirath ihn retten kann." Anna Katte wie eine Leicke dagestanden. Bei den letzten Worten fuhr sie krampfhaft mit der Hand zum Herzen und preßte sie darauf, um vor Weh nicht aufzu schreien. Breuning wagte noch immer nickt, ihr in'S Gesicht zu sckauen; wahre Folterqualen litt er, aber er > fühlte, sie müsse Alles erfahren. „Der Freiherr wünscht sehr, seinen früheren niedrigen Stand vergessen zu macken und hat deshalb den Major alS Partie für seine Tochter ausersehen — die Ver lobung soll bald stattfinden — nein, sie hat schon stattge funden, wie mir mein Freund als sicher mitgetheilt!" Wie von einer Centnerlast befreit, athmete er jetzt erleichtert auf und wandte sich um. Weiß wie eine Wand stand sie noch immer regungs los, nur wie im Fieber erzitterte ihre ganze Gestalt, aber unfähig war sie, einen Laut zu sprechen. Er eilte auf sie zu, faßte, kaum seiner mächtig, ihre Hände und j wie treu und ehrlick redete er nun weiter zu ihr und ! nickt- als das tiefste Mitgefühl sprach aus seinen Worten. „Nicht wahr, wir sind nock die alten Freunde? Ick gäbe ja mein Leben hin, wenn es Dich glücklich macken könnte und sei versichert, lieber trage ich ein schweres Leid, alS daß ich wünschte, daß Dich eins trifft!" Anna gab noch immer keine Antwort. Sei nickt böse, daß ich mich in Deine Geheim nisse gedrängt habe, glaube mir, eS ist nicht gern ge schehen. Ich will auch nickt, daß Du mit mir darüber sprichst. Du kannst ja nickt wissen, wie gern ich Dich glücklich gesehen hätte! — Aber einmal mußtest Du eS dock erfahren und da meinte ich, es sei dock gut, wenn ein treuer, ehrlicher Freund Dir ,S sagt — eS ist mir recht sckwer geworden, Anna, glaube mir, gar bitter schwer, ich hätte eS fast nicht über die Lippen gebracht; fühle ich dock am besten, wie web Dir eS thun muß!" Mühsam, mit kaum hörbarer Stimme sprach sie nun: „Ich weiß, daß Sie es treu und aufrichtig mit mir meinen und ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Theilnahme. Ihnen gegenüber will ich auch nichts verleugnen, ich will denken, Sie wären ein Bruder von mir. — ES wäre ja schön gewesen. Ick bin so arm und unbedeutend! — Wie konnte ich glauben, daß er mich wahr und aufrichtig lieben würde: er, der hochgeborene Graf, mich, das arme Kind des Dorf- schullehreS. — Nein, nein, das hätte ich nimmer denken sollen! WaS liegt denn auch an so einem unglücklichen Mädchen? Was liegt daran, wenn ich darüber zu Grunde gehe?!" Sie hatte ihr Gesicht verhüllt und stützte fick aus da- Klavier. ES entstand eine lange Panse, bevor sie weiter reden konnte. Wie wurde Breuning zu Muthe, alS er das Mäd chen, welches er so heiß geliebt Katte und das er not immer liebte, da- in allem Zauber der Schönheit neben ihm erblüht war, nun vor Schmerz und Leid gebeugt vor sich sah. „Ich danke Ihnen nochmals von ganzem Herzen,' sprach sie mit bebender Stimme, „eS ist eben ein Leid, da- man allein auSkämpfen muß! Möge eS Ihnen für Ihre Theilnahme recht wohlergehen im Leben!" „Du wirst wieder ruhig, wirst wieder glücklich werden!" tröstete er „Die schönen Jahre Deiner Kind heit werden nochmals aufsteigen vor Dir und die treu« Liebe der Deinen wird Dick die Liebe eine- MannrS ver gessen lassen, der in der schweren Wahl zwischen Deine« Besitze und dem Reichthume vielleicht mit blutende« Herzen nach letzterem gegriffen O vergiß und laß Dem Herz nicht verbittert werden; gewiß denkst Du "«4
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