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Sächsische Dorfzeitung : 13.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188409139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840913
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-13
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 13.09.1884
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ßp» i. Reda^im tzecS-cu-Neuftav» U Meisner Gaste 4. v» Zeitung erscheint Dienstag, Jennerftag »ntz Eoanadcu» s'^h- Utonnementa- PretS: OMeljährl^N 1,50. st, beziehen durch H österlichen Post- njklten und durch unsere Boten. freier Lieferung »t Haut erbebt die g,st noch eine Ge- »ihr »on 2b Psg. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. LmtShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de- kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Inserate werde» bi- Montag MiMo-ch u. Freitag Mittag angenomme» «d kosten: dieispalt Zeile 1b Pf. Unter Eingesandt: SO Pf. Inserate»- A»»ah»efte«e»r Die «rnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, Haasenstein LLogl«/ Rudolf Moste, G. L. Daube L T». in Dresden, Leipzigs Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. s. ». veraruwortltcher Redakteur und Verleger Kerrmau« Müller in Dresden. Mr. 109. Sonnabend, den 13. September 1884. 46. Jahrgang. Feuilleton und und mir Dir rückwärts stürzte sie ohnmächtig zusammen und schmet ternd schlug ihr Kopf an die scharfe Bettkante, daß ihr daS Blut unaufhaltsam über das Gesicht rann. — Währenddem kam raffelnd ein Wagen vorgefahren, welcher den Major zurückbrachte; schnell sprang er heraus und ein leichtes Lied summend, stleg er die Treppe zu femem Zimmer empor. rächen willst Du mich!" Sie war dicht vor ihn hingetreten und test energisch sah ibn das sonst so sanfte Mädchen an. „Sprich nein, wenn Du es kannst! Sag' in s Auge, daß eö nicht waht ist und ich will Das Grab an der Kirchhossmauer. Hine Erzählung von Wilhelm Appelt. 12. Fortsetzung. „JesuS! Maria!" schrie Anna entsetzt auf Politische Weltschau. Deutsches Reich. Auch an der amerikanischen Westküste ist nunmehr, wie mexikanische Blätter melden, eine deutsche Kolonisation in Aussicht genommen, jedoch wird dieselbe andere Ziele und Zwecke, als jene in Afrika, verfolgen und auch nicht unter den Auspicien der deut schen Regierung selbst, sondern unter Oberaufsicht Merito's stattfinden. Die Sachlage ist folgende: Zmschm dem mexikanischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten und Herrn Bülle, einem Deutschen in Guaya- ms, ist vor Kurzem ein Kontrakt abgeschlossen, welcher den letzteren, resp. eine von diesem zu gründende Koloni- salionsgesellschaft autorisirt, die Absteckung der brach liegenden Ländereien in den Distrikten AlamoS und Guayamas (Staat Sonora) und in der Zone zwischen den Exmissionen von St. Gertrudis und San Borg« Mer-Kalifornien) vorzunehmen. Den Bestimmungen des Vertrages zufolge müssen die Kolonisationsarbeiten ninerhalb drei Monaten beginnen und sind alle Un kosten von dem Unternehmer zu bestreiten, der als Ent schädigung den dritten Theil der abgesteckten Ländereien als Eigenthum erhält, während er für das übrige Terri torium Tarifpreise bezahlen und dasselbe zur Nieder lassung von Kolonisten verwenden muß. Die Zahlung kann entweder auf einmal oder in vier Jahresraten er folgen, jedoch ist Herr Bülle verpflichtet, die zur Koloni sation bestimmten Ländereien binnen 5 Jahren mit Kolonistenfamilien zu besiedeln, von denen jede mindestens 40 und höchsten- 1500 Hektare Land erhält. Die An siedler werden auf Kosten der von Herrn Bülle gebil deten Gesellschaft dorthin befördert und erhält die letztere für jede Familie, welche sich hier niederläßt, seitens der mexikanischen Regierung eine Prämie von 30 Dollars ausgezahlt. Die Gesellschaft wird als eine mexikanische angesehen und steht, wie die Kolonisten, unter mexika nischer Jurisdiktion. Sie' genießt für zwanzig Jahre folgende Freiheiten: 1) Nichtbesteuerung des Kapitals; 2) Befreiung der Schiffe, welche zehn oder mehr Ein wandererfamilien bringen, von den Hafengebühren und 3) Aufhebung des Einfuhrzolls auf eiserne Werkzeuge, Maschinen, Baumaterial, Zucht- und Arbeitsthiere, welche für die Kolonisten bestimmt sind. Um die Be wässerung und Kultivirung des TerrainS zu erleichtern, wird die Gesellschaft endlich noch autorisirt, einen Kanal vom Flusse Jaqui bis zur Stadt Cacorit zu bauen, auf welchem flachgehende Dampfböte den Verkehr vermitteln können, doch muß der Bau spätestens in zwei Jahren begonnen werden und nach Verlauf von zehn Jahren vollendet sein. Die merikanische Presse spricht sich sehr befriedigt über das neue deutsche Unter nehmen aus und stellt demselben ein günstiges Prog- er sie erblickte, schrak er zusammen, erhob sich und sah sie fragend an. „Du gehst fort, Friedrich?" sprach sie mit tonloser Stimme, indem sie nahe an der Thür stehen blieb. „Es ist plötzlich Ordre zu unserer Verlegung nach Rothkirch gekommen; der Freiherr hat mir sie gestern selbst überbracht. Es schmerzt mich sehr, von Dir zu scheiden, aber ich muß gehorchen, will jedoch recht oft herüberkommen!" „Du kommst nicht mehr!" rief sie angstvoll — „Friedrich, man sagt, Du seist mit des Freiherrn Tochter verlobt! Sprich, sage Ja oder Nein! ' klang es bebend. Er fuhr zusammen, Blässe bedeckte sein Gesicht und die Zähne bissen fast die Unterlippe blutig. Ge spannt hingen ihre Blicke an ihm. „Wer hat Dir das gesagt?" frug er kaum hörbar. „Es ist wahr, ich seh's an Deinem Gesichte. Ver- glauben!" Gewaltig kämpfte und wogte eS in ihm. Was nutzte es jetzt noch, wenn er leugnete; nun blieb nichts übrig, als die volle Wahrheit zu gestehen, sie mußte ja, wenn sie ihn wahr und aufrichtig liebte, einsehen, daß er nicht anders handeln konnte, daß er nur dem Gebote der dringendsten Notkwendigkeit gehorche. Er faßte liebevoll ihre Hände und sah ihr bittend in die Augen. nostikon, „da der Anbau der Hochebenen von Sonora bei angemessener Bewässerung glänzende Resultate ver spricht." Hoffen wir es! Andererseits aber können wir uns der Befürchtung nicht entschlagen, daß eine „angemessene Bewässerung" ihre großen Schwierigkeiten haben und ungeheure Kosten verursachen wird. „Die Nachricht, daß Herr von Schlözer, der preu ßische Gesandte beim Vatikan, schon Mitte dieses Monats auf seinen Posten zurückkehren wird," — so läßt siH die „Germania" aus Rom schreiben — „findet hier wenig Glauben, schon aus dem Grunde, weil augen blicklich alle Kongregationen Ferien haben. Sollte jedoch der Vertreter der preußischen Regierung mit solchen Vorschlägen nach Rom zurückkehren, die wirk lich eine Aussicht auf die Lösung der streitigen Fragen eröffnen, so würde gewiß auch während der Ferien einer sofortigen Wiederaufnahme der Unterhandlungen nichts im Wege stehen. Die „römischen Intransigenten", von denen liberale deutsche Blätter wieder einmal faseln, daß sie am liebsten das Eingehen der preußischen Ge sandtschaft sehen würden, sind nur Phantasiegebilde ge wisser Leute. Ebenso allgemein wie der Wunsch ist, endlich einmal die Verhältnisse der Katholiken Preußens in befriedigender Weise geordnet zu sehen, ebenso allge mein würde auch das Bedauern sein, wenn es wieder zu einem Bruche zwischen dem heiligen Stuhle und der preußischen Regierung käme, weil dadurch daS Zustande- k-mmen des Friedenswerkes wieder in unabsehbare Ferne hinauSgeschoben würde." So die „Germania". Leider ist den Friedensbetheuerungen dieses ultramontanen Blattes nickt zu trauen. Wäre es den maaßgebenden Kreisen in Rom wirklich Ernst mit deb Beilegung des Kulturkampfes, so würde es Preußen sicherlich nicht an dem nöthigen Entgegenkommen fehlen lassen. Der „Neuen Reichskorrespondenz" zufolge beab sichtigt Oesterreich-Ungarn bei dem internationalen Ge- sundheitsrathe in Alexandrien mit Anträgen aus Reform des Sanitätsdienstes vorzugehen, welche den von Deutsch land auf der gescheiterten Londoner Konferenz einge brachten Vorschlägen analog sein dürften. — Fürst Bis marck ist mit seiner Familie am 10. d. M. abends in Berlin eingetroffen. Wie verlautet, wird Graf Herbert Bismarck seinen Vater auf der Reise zur Drei-Kaiser- Cntrevue begleiten. — In der Sitzung der Bremer Bürgerschaft am Mittwoch überwies mau die Mitthei- lung des Senats in Betreff des Zollanschluffes Bremens einer Kommission von 12 Mitgliedern zur schleunigen Berathung und Berichterstattung. Dem Berner „Bund" liegt ein Einladungsschreiben vor, in welchem das KomitO der vereinigten Arbeiter organisationen in Spanien die Anarchisten aller Länder zu einem internationalen Kongresse nach Barcelona be- Xll. Schon in den frühesten Morgenstunden des nächsten Tages schmetterten die Trompeten durch das Dorf; die Husaren sollten fort und noch für diesen Vormittag war der Ausmarsch bestimmt. Auch zu Anna, die mit ver bundenem Kopfe im Bette lag, drang die Kunde davon. Eie fuhr empor und schnell kleidete sie sich an. AIS fit daS Tuch abband, zeigte sich ein breiter, blutiger Etreifen über den Schläfen Sie hatte gestern lange gelegen, bevor sie wieder zum Bewußtsein gekommen. ' Eie ordnete sorgfältig ihr Haar und kämmte dasselbe über die Narbe, dann trat sie hinaus, ging vorsichtig zur Thür von dem Zimmer d-S MajorS und leise öffnete fie dieselbe. Er saß am Fenster; die Koffer waren bereits gepackt und nur noch Kleinigkeiten lagen herum. Als ruft. Das zur Berathung aufgestellte Programm ent hält 14 Punkte, von denen wir folgende hervvrheben „Welches sind die Mittel, die sociale Revolution vorzu bereiten, zu beschleunigen und zu organisiren? Wie muß die Anarchie prakticirt werden, wenn die volle Freiheit zur Geltung gelangen soll und auf welche Weise ist etwaigen Angriffen, denen dieselbe durch verkehrtes Ge bühren, durch Verbrechen, Laster :c. ausgesetzt sein sollte, vorzubeugen? Ist es zweckmäßig, daß die Pro paganda zur Vertheidigung der Interessen und Freiheiten deö Proletariats in allen Ländern gleichmäßig betrieben wird?" Dann folgt die Berichterstattung der Dele» girten über den Stand der Bewegung in den betreffenden Ländern, von denen sie gekommen sind. Ferner sollen Freundschafts- und Solidaritätsbündnisse zwischen den anarchistischen Arbeitern aller Sprachgebiete geschloffen werden, auch steht die Herausgabe einer Quartalsschrift, welche genauen Bericht über die Arbeiterbewegung in der ganzen Welt erstatten soll, zur Berathung. Der Vicepräsident der baierischen Kammer der ReichSräthe, Frhr. v. Sckrenk, ist, wie telegraphisch aus München berichtet wird, im Alter von 78 Jahren gestorben. Derselbe hat mehrfach eine hervorragende politische Rolle in Baiern gespielt. Im Jahre 1846 übernahm er an Stelle seines Vaters das Portefeuille des Justiz- und Kultusministeriums, mußte dies jedoch bereits nach Jahresfrist niederlegen, weil er sich dem Memorandum des Ministeriums gegen die Tänzerin Lola Montez angeschlvssen Katte. Von 1850—1859 vertrat er Baiern beim Frankfurter Bundestage, von wo er an die Spitze der auswärtigen und Handels - Ange legenheiten nach München zurückberufen wurde Als auswärtiger Minister verfocht er die Triasidee und stellte sich m dem preußisch-österreichischen Konflikte so entschieden auf die Seite Oesterreichs, daß er im Jahre 1864 zurücktreten mußte. Er übernahm nun wieder den Posten eines Bundestagsgesandten. Seit 1866 war er Staatsrath und lebenslängliches Mitglied des baie rischen Reichsraths. Gewählten parlamentarischen Kör perschaften hat er zweimal in seinem Leben angehört; 1848 der Nationalversammlung als Vertreter eines baierischen Wahlkreises und 1868 dem Zcllparlamente für einen oberpfälzischen KreiS. L>esterr.-Nnciar. Monarchie. Der ungarische Ministerpräsident Koloman Tisza hielt kürzlich in Großwardein vor seinen Wählern eine sehr bemerkens- wertke Rede, in welcher er erklärte, daß der europäische Friede nach menschlicher Voraussicht dauernd gesickert sei. WaS die innere Politik betrifft, so betonte der Minister als hochwichtige Aufgabe die Herstellung deS Gleichgewichtes im StaatShaushaltS-Etat. Ferner kün digte er außerordentliche, aber zeitlich begrenzte unk nur „Anna, höre mich ruhig an, laß mich Dir sagen, was ich Dir schon längst hätte mittheilen sollen; ich weiß, Du wirst mich nicht verdammen!" Er begann ihr ausführlich zu erzählen, wie sie seine erste und einzige wirkliche Liebe gewesen, wie er keinen andern Wunsch gehegt, als sie zu seiner Frau zu machen und wie auch sein Vater nichts dagegen gehabt haben würde. Nun aber kam er an den düsteren Punkt des Ruins seines Hauses. Wie wußte er die trüben Verhältnisse zu schildern, wie rührend sprach er von seinem alten Vater, von seinen Schwestern. Er hatte sich tief hineingeredet und mit der Macht der Ueber- zeugung sprach er und da er sie so gebrochen und gebeugt vor sich sah, zog auch etwas wie die alte Liebe warm durch sein Herz und Schmerz und Mitleid klangen auS seinen Worten. „So lasse uns denn scheiden in Frieden! Nie werde ick vergessen, was Du mir gewesen. ES war die schönste Zeit meines Lebens und ist jetzt die traurigste geworden! Bei Deiner Liebe beschwöre ich Dich, reiche mir die Hand, zum Zeichen, daß Du mir vergeben! Du weißt jetzt, daß ich nicht anders handeln konnte und nicht anders handeln kann und daß ick zu beklagen bin gleich Dir!" Er war dicht vor sie getreten und streckte ihr die Hand entgegen; sie schien es nicht zu sehen. Mit weicher Stimme fuhr er fort: ES ist vielleicht das letzte Mal, daß wir unS sehen! Vergieb mir und laß den Schmerz sanft auS- klingen. denke meiner nicht in Haß und Groll! Glaube mir, es würde einen düstern Schatten auf ittein ganzes ferneres Leben wenen. Lerne mich vergessen; ich werde
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