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Sächsische Dorfzeitung : 27.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188409275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840927
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-27
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 27.09.1884
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WS l-Uvv»- rikat (Rtpa- boiÄ, Kirche. ilM rvräsi, aße 2S. »eLvr, zen billiger. I6ll, billiger, bei Dresden, »e2e. zuk. i die Wahl, am Verkauf lohudors. tttmf. , mit dngl. , nebst 10 Wochen alt, Familiea»«- »< !>vn, sberg. vem rufen it«r bei Kceistha lU. u verkaufe», vtoritzbmj klsrk ent. gecheiu, . 4 "/, durch NE r, raße 24,1 lioz gesucht m WilSdrvff. ^reneS Siler«- Hen d Stütz« der ässen an ritzburg. vIEo, indig arbeitet, ri Dresden. 66dt ^iekeri». gesunde» idevorstaub M. tlsdorf. incker, allmufik, . Scharst. Witz, stember. D. V. mäort. U-L Lk-tdr. D. V. k. barn, welch« Uh, al- d«m geschiogwen d Geschenk «n wir noch- igsten Dank. n«n rrichllch 84. l»»N» ». NetznkNnN §r«»»e»» Neustadt ß Nkihnrr »afje 4. Pü Zeitun, «schein» Dtevsta,, M-erfta« »nd OmwOdeu» s'^lh. U>»«»e»e»t^ Pret»r MstljLhrl^M. 1^». n» »«liehen durch W Intserlichen U»ch- «stillen nutz durch unser« Bote«. Atz knire Lieferung »H»« «rhetzt dü ßch rwch eure G- D» »»» W Psg. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amt-Hauptmannschaften Dre-den-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaft« de- kgl. Amtsgericht- Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr»»«« MiiLer tu Dresden. Inserate werden bi» Mont«, Mittwoch u. Freit», Mittag angenommen »nd kosten: dieispalt Zeile 1bPf. Unter Eingesandt: 80 Ps. J»frrateu- A«»Oh»esteIe«r Die «rnoldische Buchhandlung. InvaUdcndank, HaasensteinLvogl«, «udoss Moffe, » L. Daube ä» L» in Dresden. Leipgi^ Hamburg, Berlin, Frankfurt a,M. n. s. w. Ar. 115. Sonnavend, den 27. September 1884. 46. Jahrgang. -iS----»-- -» -- — Abonnemmts-Einladung. Auf da- mit dem 1. Oktober beginnende Vierte Ouattal «r „TSchflschen Dorfzeitung", „Sechs und vierzigster Zayrgang", nehmen alle Kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und tandpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Wellungen an; auch kann daS Blatt, wenn es verlangt Wib, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die bttrchnden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. ^Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn- »tend pünktlich ins HauS gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, mich« ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner- zaff« 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, ahaltrn die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung Mschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnement-- Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir tri späteren Aufträgen fiir die Nachlieferungen der bereits nschitnenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden »nd dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus- jtdthnttste Verbreitung. Die Verlags-Erpedition. Politische Wettschau. Deutsches Reich. Auf welche Weise soll der zukünftige Kongostaat organisirt werden? — diese Frage bildet gegenwärtig den Gegenstand eifriger Ver handlungen zwischen dem Leiter der „Hssoeiution alri- erine", dem Könige Leopold II. von Belgien und dm europäischen Mächten. Im Großen und Ganzen unterliegt eS kaum einem Zweifel, daß der zu gründende Staat von Europa anerkannt werden wird, wenn auch etliche Bestimmungen der vorgeschlagenen Verfassung hier und dort, besonders in Frankreich, vielleicht Wider stand finden dürften. Die Ansprüche Portugals auf die Mündung des Kongo finden nur noch sehr geringe Unter stützung, so daß dieselben — falls nicht durch andere politische Rückfichten bedingte Sinnesänderungen ein- tteten — nur' noch wienig in'S Gewicht fallen. Die Hauptfrage, bezüglich der Staatsform, wird dahin bmnttvortet, dich die republikanische nicht in Frage kommt, man denkt vielmehr an ein Staatengebilde in der Art Luxemburg- oder besser Ostindiens. Souverän soll König Leopold von Belgien werden; ist ihm dies durch die heimischen Verfassungsverhältnisse nicht gestattet, dann hätte seine Gemahlin oder der Graf von Flandern, resp. ein andere- Mitglied der belgischen Königsfamilie an die Stelle zu treten. Sollten auch hier sich Schwie rigkeiten erheben, so würde anstatt der Souveränetät die Eouxeränetät in gleicher oder ähnlicher Abstufung pro- klannrt werden. Unter allen Umständen wäre dem in Europa residirenden Herrscher deS KongostaateS eine ständige Kommission beizugeben, auS Vertretern der be- theiligten Nationen zusammengesetzt, während an Ort und Stelle die oberherrliche Würde durch einen General- gouverneur vertreten werden soll. Eine andere Funda- mentalbedingung der Verfassung bildet die freie Einfuhr und soll die Ausfuhr, von der man bösst, daß sie sich infolge der vorhandenen lohnenden Export-Artikel bald in reichem Maaße entwickeln wird, die erforderlichen Kosten zur Erhaltung deS StaateS decken. Gegenwärtig bereit- unterhält die „Association" eine Streitmacht von 3000 Mann, auch ist die baldige Erbauung einer Eisen bahn in Aussicht genommen. Hedenfalls wird noch ge raume Zeit vergehen, bi- die mannigfachen Fragen, welche bezüglich der Gründung deS neuen Staates auf tauchen, eine allseitig befriedigende Lösung gefunden haben und kann diese unsere- Erachten- am Besten auf dem Wege einer internationalen Konferenz gewonnen werden. — In Eisenach hat am vergangenen Sonntag der „Deutsche Kolonialverein" seine diesjährige General versammlung abgehalten, welche auS allen Gegenden Deutschland- zahlreich beschickt war, ein Beweis, wie rege daS Interesse geworden ist, welches die öffentliche Meinung an den kolonialpolitischen Bestrebungen der Gegenwart nimmt. WaS die auf dem Kongresse ge pflogenen Verhandlungen betrifft, welche zum größten Theile Themata betrafen, die wir unsererseits schon vielfach behandelt haben, so bestätigen dieselben aufl- Neue, daß, wenn auch Westafrika nicht der geeignete Platz für eine Maffenauswanderung deutscher Arbeits kräfte ist, sich dort doch unserer Industrie und unserem Ausfuhrhandel so günstige Chancen eröffnen, daß an dem indirekten Vortheile deS KolonisationSwerkeS un gleich ausgedehntere Kreise der deutschen Bevölkerung theilnehmen werden, als die principiellen Widersacher eingestehen wollen. Der Kaiser empfing am 21. d. M. während seines Aufenthalte- in Benrath eine Deputation der industriellen Arbeiter deS Landkreises Düsseldorf, welche dem Mo narchen ihren Dank für die Botschaft vom 15. Novbr. 1881 und für die landesväterliche Fürsorge in Bezug auf daS Wohl der Arbeiter und deren wirthschaftliche und sociale Lage aussprach. Freudig bewegt erwiederte der Kaiser, eS sei einem Fürsten nicht immer vergönnt, Dank zu ernten für seine Bestrebungen, umsomehr freue es ihn, heute einem solchen Danke zu begegnen auS einem Stande, dem er in gegenwärtiger - Zeit seine ganz besondere Fürsorge widme und sür dessen Wohl durch die Gesetzgebung schon Wichtige- geschehen sei. Er freue sich auch darüber, daß man anscheinend mit dem eingeschlagenen Wege zufrieden sei; Allen könne auch er freilich eS nickt recht machen. — Dem Ver nehmen nach liegt eS in der Absicht der preußischen StaatSregierung, einen Theil der technischen, resp. in dustriellen und gewerblichen Lehranstalten vom Kultus ministerium abzulösen und dem Handelsministerium zu zuführen, wohin sie auch der Natur nach eher gehören dürften. Je mehr gerade in den Gewerben das Be streben sich zeigt, die handwerksmäßige Thätigkeit zur Kunstindustrie zu heben, desto mehr dürfte eS ai^ezeigt sein, die gedachten Lehranstalten mit der Instanz in Verbindung zu bringen, welcher die Leitung und För derung aller gewerblichen Angelegenheiten obliegt. — Da eS in neuerer Zeit mehrfach vorgekommen ist, daß Organe der Polizei gegen Ofsiciere fremder Staaten mit Verhaftung vorgegangen find, weil dieselben sich der Spionage verdächtig gemacht hatten und da derartige Maaßnahmen der Polizei leicht zu unangenehmen Ver wickelungen führen, wenn die Festnahme jener Ofsiciere sich demnächst alS eine nicht durchaus begründet ge wesene herausstellt, so scheint eS zur Aufrechterhaltung des zwischen befreundeten Staaten nolhwendigen guten Einvernehmen- geboten, daß von Seiten der Polizei in Fällen der gedachten Art mit besonderer Vorsicht verfahren werd«. Zu diesem Ende hat der Minister deS Innern die königlichen Regierungen veranlaßt, in geeignet ! erscheinender Weise darauf hinzuwirken, daß die ihnen untergeordneten Polizeibehörden in Fällen der vorbezeich neten Art bei einem für nothwendig erachteten Ein schreiten nicht über den ersten polizeilichen Angriff hinausgehen und namentlich nicht an die Staatsanwalt schaft mit Anträgen herantreten, bevor sie dem Minister Bericht erstattet haben. — Nach Anzeige des deutschen Konsuls in Kanton hat nunmehr die chinesische Regie rung die von den deutschen Staatsangehörigen auf Schämten, anläßlich der Unruhen vom 10. Eeptbr. v. I., geltend gemachten Schadenersatzforderungen anerkannt und in der Gesammthöhe von 57,000 Doll. auSgezahlt. Interessante Aufschlüsse über den deutschen Welt verkehr giebt der französische Konsul zu Bremen in einem Berichte an seine Regierung. „Das Gedeihen des HafenS von Bremen, wie des von Hamburg — heißt es dort — verdient von Seiten der französischen Kaufleute und Industriellen einer ganz besonderen Aufmerksamkeit. Nach diesen beiden Städten müßten unsere Landsleute kommen, um zu sehen, wie man arbeitet, wie man Geschäfte macht, sie würden daS Geheimniß deS Gedeihen- finde«, daS sie auf ihre eigenen Geschäfte anwenden könnten. Um Feuilleton. Die Brandstifterin. Kriminal-Novelle von Andre Hugo. (1. Fortsetzung ) Die gutgeschulten Leute hatten schnell die Leitern abgepackt und alS der Kommandant, auf den Kirchner zugeftürzt kam und den er mit fliegendem Athem um die Rettung seiner Frau bat, daS Kritische der Lage über blickt hatte, traf er sofort die nöthigen Dispositionen, um die in peinlicher Lebensgefahr Schwebende zu retten. Eben wurde die Ulmer Leiter herangeschvben und rin Steiger betrat dieselbe, als ein entsetzliche- Krachen uud Borsten die Luft durchschnitt und ein donnerartiges Gepolter diesen Geräuschen auf dem Fuße folgte. Mächtig stieg die bis jetzt verhinderte Feueraarbe zum dunklen Nachthimmel empor, denn die Hinterfront und ein Theil deS Dache- war zusammengebrochen. Der diesem ent setzlich-schönen Aufleuchten der Feuergarbe folgende Feuer- regen trieb die Menge instinktiv von dem arg bedrohten Gebäude zurück; nur Bruno Kirchner achtete der herab stürzenden Feurrtheile nickt, sondern blieb auf seinem Platze und rief seiner Frau beruhigende Worte zu. Jetzt nahm auch der Feuerwehrmann seine Thätig keit wieder auf und stieg auf der Leiter zu dem ersten Stocke empor und schwang sich in die Etage. Mit ge übter Hand ließ er die Rettungsleine abrollen und einen schnell vom Wagen herbeigeschafften RettungSsack ein- hängm. Im Nu war dieser oben. Obwohl der Steiger in denkbar schnellster Zeit seine Anstalten traf, kam eS Kirchner doch alle- zu langsam vor und die wenigen Minuten wurden ihm zur Ewig keit. Unterdeß war ein zweiter Steiger die Leiter empor gestiegen und dieser half seinem Kameraden bei der Rettung der während der Vorbereitungen ohnmächtig gewordenen jungen Frau. Während die Beiden den RettungSsack langsam zur Erde gleiten ließen, stürzte die vordere Hälfte deS DacheS in sich zusammen und die altdeutsche geschweifte Feueresse, die hierdurch ihre Stütze verlor, brach ebenfalls und schlug durch die Decke der Lehrerwohnung, auch nach hier da- Feuer tragend, nachdem die leichten Holzthüren schon angefangen hatten, lichterloh zu brennen. Mit schwerem Herzen geleitete Kirchner seine noch immer ohnmächtige Frau, welche von Feuerwehrleuten getragen wurde, nach einer befreundeten Familie. Hing doch nicht nur daS Leben seiner Frau, die er über alles liebte, an einem trügerischen Ende, sondern auch daS Leben deS KindeS, daS sie unter ihrem Herzen trug. Der Schmerz krampfte ihm daS Herz zusammen, alS sein Weib endlich nach allerhand Wiederbelebungsver suchen die Augen aufschlug und ein freudiges Lächeln und ein leise geflüstertes: Mein guter Bruno!" sich über ihre Lippen stahl. Voll inniger Freud, warf er sich über die Gerettete und herzte sie vor Freuden. Während der Nacht kam Kirchner nicht von der Seite seines Weibes und hörte mit hochklopfendem Herzen auf die Athemzüge desselben. Erst der nahe Morgen überwältigte auch ihn, so daß die Morgensonne neu gierig auf zwei Schläfn blicken konnte. In größeren Städten melden die Zeitungen am anderen Tage die Detail- eine- BrandeS von Bedeutung den Lesern. Zeilengierige Reporter thun da- Ihrige bei der Abfassung der Berichte und vertreten auf diese Weise den Stadtklatsch, wie er in kleineren Städten von den Bewohnern selbst gepflegt wird. Hier hat die Sucht nach Erfahrung von Neuigkeiten den größten Spielraum und so war eS auch in S am Tage nach dem geschilderten Brande. War schon in den Familien der Brand daS stehende Gespräch, so war diese- Thema in dem Gastzimmer deS Hotels zum „Goldenen Ring" geradezu unerschöpflich. Immer wieder wurden dem Vorkommnisse neue Seiten abgewonnen, Vermuthungen hingeworfen, Behauptungen verneint, biS die Medisance ihr giftige- Rauchfaß zu schleudern begann und jene geheimen Anschuldigungen gegen die Betroffenen zunächst unter dem Deckmantel der größten Verschwiegenheit nur dem vertrauten Freunde mitgetheilt, dann aber von diesem in gleicher Weise ver breitet wurden. Verständige zuckten zwar die Achseln, alS wollten sie damit sagen, sie glaubten nicht recht daran, allein gerade hierdurch gewannen jene WirthShauSräsonneure und Maulhelden für ihre Behauptungen erst recht den Boden, denn nun war man gewiß, daß selbst die ruhigsten Köpfe um das Geheimaiß wußten, mit der offenen Rede aber darüber nicht herausgingen. Die Wirthin war förmlich umlagert und hundert Mal wohl schon hatte sie die Einzelheiten, wie sie von ihr beobachtet worden waren, den Neugierigen mitgetheilt, alS auch die beiden hochangesehenen Beamten deö Städtchens, der Amtsrichter und der Schuldirektor, zum Frühtrunke im „Goldenen Ring" vorsprachen und ihre Stammplätze einnahmen.
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