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Dresdner Journal : 13.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188704131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-13
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Journal : 13.04.1887
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a . . . * . . . . < ttnlburg » l . . . » . «pnl. Die Feiertage bt- hr hat einen en, denn die nur in einer »ern da« S« recht lebhafte ner günstige» Kimmung, der b. Bon de» n eröffnete» unwesentlich m dann ans hoben sich en des Ka der Anktio» stesten. Dai eraktien und e in Pofte» gesetzt wurde» I rit L<-7 ein- I kgingen M I c aus M er schließe». I en Hosbra»- I berg,o,iö^ I 3, jr l«ß urilälsalne», I , also zm I Gambrinuj I z bedeutende. I ngerung vm I naltien hobe» I htenscs s^ I r Maschine» I ußstahlsabnl. I Lon Trans I sich behau» I hiele. Hoh- I wig I ! Geschäft i« I e zu lehler. I ellen mehr- I UNd Ullgil- I en, sowie in I tanken war I und I fest- Z-t" >ten. Öfter- I )ten. Hrn. Emil sanwall vr. r in Mühle lara Psihan Hr. Georg it Frl. A- Hr. Lehrer ru mit Frl. Hr. Walla relene Lem- cd Spengler Frl. Jd- cimmilscha». in in Tres- -orna. Hr. Frl. Slot rendar Lari l. Johanna illy Richtn la Elster w in Dresden llossen. Hr. Heidcnreich- tha Fiedln ister E L Frau Klara l, geb. Lila lv. Gericht«. Reudnih- Fischer in onrad Held jahlitzsch in >rl, l8 I). l in Thun» Wirtschafts- i in Wald- dus August Frl. Elise er lS. Ke- lulius Ha ls. BeM- !ie Döring, ftadt. Hr. idlgendarm Sedellh I» utsabrilant Ge. früh ü, - Aussig S, Pirna l. S, mitt. 8, Losch- u. abdi. chm. en nachm. ern n den in ler, Pili, lveigan» kiosk am d Prager- Iit»er) , Haupt. ui, Al- ii -örngl rng über- nnoucen. t-ötii. ^83 r» »»»»«» - d 74brll«b lt» K«rü I 4 Nmrlr »0 kt Ilünmlm» !inuuu«ru: 10 kt. 1 rkaUdä— ämutacdeo R«icb«a tritt koat- noch 8u,nip«l,u^lü»G bü»»n. k»r Im» «ausr m^pultma«» L«l1« U«iu«r LaLrilt Bv?k. vut»r „Lrugs-meuät" äl» 2»ü« dv?t. 8« DmdoU»»- u «t«pr. lL^ltok »jt ttaammiim» ä« 8oa» auch kalsrt»^« »bnnäa. Mittwoch, den 13. April, abend-. 1887. DresdnerMurnal Lunndme roo »„MLrtrs Lmtpnt»: Fe. Lra«ctatett«r, OoruruiiaiouLr ä» I-r«»äo»r lounuü»; Lumrdurm - lsarltn Vj,n l,«tp«lU >»»«I-Nr»ü»a.Nr»»K1vr» ^aaaennte,» cs roller, »«rUm-MlOM-NarudurU. rr«U-L«tp^,-Nr»oIet»rt «. N. Ns»«L«: ?art» L»»ä,» - N-rUn ?r»u»1Urt » » - ItuttUur«: DauL« <4 60 / Narltui Inral»-k«^axk, vr«»«n. L Lc^lo««, Sraalam: D Sta^Aen'» Lurea« Tka-at^-, oseU»: ZtaU«^« ^ac-l/olper, L»»»«vr: (7. L»Ua ». >.: /. LareL <F Lo. Für die GesamtlsA»»- verantwortlich r Gtto Banck, Professor der tMeratur- und Runsigeschichte. Neruunxederr K0»El. Lmpväitiou ä», l>r»xto«r Tours»!«, Droxlou, 2Miags«r,tr»a— 17 o x». Nichtamtlicher Teil. Kekegraphiscbe WacHr-icHterr. Lontz»», 1L. April. lW T. B.) Unterhaus. Dat Haut setzt dir Beratung der zweiten Lesung der irischen Strafrecht-novelle fort. London, 18. April. (Tel. d. Dretzdn. Journ.) Wie dat „Renterslbe Bureau" erfährt, sei Eng land geneigt, in der afghanischen Grenzfrage in die von Rußland »erlangte Abtretung einet Teil» drt gegenwärtig im Besitz der Afghanen befind- lickea Orutgebietet unter der Bedingung eiazu- willigen, daß die Afghanen dafür anderwärts Ent- schüdignng erhielten. «vkarest, ir. April. (W. T. B.) Die Ab- geordnetevkammer beriet dat Svpplementarbndget »et Krieg-Ministeriums. Im Laufe der Debatte erklärte der Ministerpräsident Bratiano, so lange er an der Spitze der Regierung stehe, würden keine arnev Stevern eiageführt werden. — Die Session »et Parlament- ist bit zum 14. d. Mtt. ver längert worden. Dretden, Ul. April Dat Hungerbudget in Dänemark. Bereits aus Anlaß des Zusammentritts des jüng sten dänischen Reichstags machten wir auf das Treiben der demokratischen Partei des Volksthings aufmerksam, welche durch die sogenannte „ VerwelkungSpolitik" der Regierung alle Mittel zu entziehen sucht, um ihre Pflichten zu erfüllen. Die Neuwahlen hatten nicht nur ein erhebliches Wachsen der konservativen Ber- lrrter, sondern auch eine bedeutende Zunahme der konservativen Stimmen ergeben, was anderwärts für jede Partei in ähnlicher Lage eine Mahnung gewesen wäre, von ihrem doktrinären Treiben abzustehen. Allein alle» war vergeblich. Der Haupträdelsführer der Opposition, der Schulmeister Berg, wurde wieder zum Vorsitzenden des Volksthings gewählt und die Finanzpolitik erfuhr nur insofern eine Veränderung, als an Stelle der „BerwaltungSpolitik" das sogenannte „Hungerbudget" trat, das heißt, das VolkSthing machte so unverhältnismäßige Abstriche, daß die verwilligten Beträge nicht entfernt auSreichte«, um den Zwecken der Regierung gerecht zu werden. Da infolge des schon 2 Jahre dauernden Widerstands des Voltsthing dir Regierung ein Urteil des dänischen .Höchsten gericht»" erlangt hat, durch welches sie ermächtigt wird, bei fortdauerndem Verweigern der finanziellen Bedürfnisse durch das Volksthing Steuern und Um lagen in der bisherigen Weise fortzuerheben, konnte man über das, was zu thun sei, nicht lange zweifeln. Bor einigen Tagen wurden die Kammern durch einen offenen Brief des Königs geschlossen und, da eine Einigung über das Budget nicht erfolgt war, der Er laß eine» provisorischen Finanzgesetzes verkündigt. Verfolgen wir genauer die Ereignisse, welche zu dieser veränderten Sachlage führten. „Im Allgemei nen", schreibt man den .Hamburger Nachrichten", „hat sich die Lage der Regierung der oppositionellen Volks» tbingmaiorität gegenüber währknd der letzten Parla- mentSsesfion eher verbessert als verschlechtert Aller dings haben die nach Auflösung des Volksthing- im Januar d. I. erfolgten Neuwahlen gezeigt, daß die Linkenmänner noch immer die Majorität der Wähler hinter sich haben. Erlangten diefelben doch, trotz ihrer Niederlage in Kopenhagen, 7b und die Anhänger der regierungsfreundlichen Rechten nur 27 Sitze. An dererseits aber hat die Rechte immerhin gegen früher an Terrain gewonnen, und die Möglichkeit ist gewiß nicht ausgeschlossen, daß dieser ihr Gewinn sich bei späteren Wahlen noch erheblich vergrößern wird. Bei dieser Sachlage war es interessant, da» weitere Ver halten der Linken zu verfolgen, denn von ihrem Bor» gehen allein hing die weitere Entwickelung de» Ber- fafsungskonflikteS ab. Bor den letzten Wahlen konnte man noch die Möglichkeit eine» Rücktritt» de» Mini sterium» Estrup erörtern, nach denselben aber war dieselbe so gut wie ausgeschlossen. Die Rechte und das Ministerium schöpften neuen Mut, sie hofften eventuell auf spätere größere Siege und trösteten sich der derjenigen Linkenmajorität de» Volksthing» gegen über mit dem bekannten Urteil des Höchstengerichts vom 15. Oktober v. I., demzufolge gegen den Erlaß provisorischer Gesetze in Gemäßheit des 8 25 des Grundgesetzes rechtlich nichts einzuwenden ist. Aller dings mußten auch sie, wenn eine definitive Erledigung des BerfassungSkonflikteS ernstlich in Frage kommen sollte, zu gewissen Zugeständnissen bereit sein, doch durften sie den Umstunden nach den ersten Schritt auf der Bahn der Versöhnung von ihren Gegnern erwarten." „Was that nun die Partei der Linken? Daß ihr srüheies Steckenpferd, die Verwelkungspolitik, die auf den Satz hinauslief: „Diesem Ministerium keinen Pfennig" wenig brauchbar und auf die Dauer nur geeignet war, ihr die Sympathien der Wähler zu ent ziehen, hatte sie schon früher eingesehen. Sie griff daher — wie es scheint gegen den Willen de» schon seit längerer Zeit durch andere Parteigenossen mehr in den Hintergrund gedrängten Berg — auf diese klägliche Politik nicht zurück. Sie entschloß sich, den einen oder anderen Gesetzentwurf in sachgemäßer Weise zu erledigen, und verwies ferner die wichtigste Vor lage — das Budget — zur näheren Prüfung an einen Finanzausschuß. Damit endete aber auch ihr guter Wille. Der Finanzausschuß hüllte sich zunächst, wie sein Vorgänger zu Ende des vorigen Jahres, längere Zeit in tiefe» Schweigen und produzierte dann, wie jener, ein sogenanntes Gutachten, da» durch rücksichtslose Abstreichungen nach verschiedenen Rich tungen hin aus dem Voranschlag für das nächste Jahr ein fogenannteS „Hungerbudget" machte. DaS Volks thing trat diesem Gutachten wenige Tage vor Beginn des neuen Finanzjahres bei und erließ damit eine er neute Kriegserklärung gegen Regierung und Land»- thing Man wußte zur Genüge, daß die Regierung sich auf die beliebten Abstreichungen nie emlaffen würde; war doch gerade um ihretwegen da» letzte Bolksthing, noch ehe da» Plenum über das Gutachten des Finanzausschusses hatte beraten können, von der Regierung aufgelöst worden. Ebensowenig aber konnte man eine Zustimmung des Landsthing erwarten, zu mal diesem kaum die nötige Zeit zur Prüfung der vor dem 1 April zu erledigenden Vorlage blieb " „Die Linke hat es also wiederum verschmäht, materiell im geringsten nachzugeben. Sie verharrt nach wie vor aus dem Standpunkt prinzipieller Oppo- sition, und das Ergebnis ist, daß sie nach wie vor nicht» erreicht. So wenig sie früher auS der Ver welkungspolitik Nutzen gezogen, so wenig kann ihr jetzt die Taktik des Hungerbudgets nützen. Das Re sultat beider ist, daß die Regierung weiter regiert, wie sie will, ohne sich um die grollende Opposition zu kümmern. Fährt die Linke mit dieser kurzsichtigen Politik fort, so kann sie damit nur früher oder später ihre eigene Niederlage herbeiführen. Wenn sie trotz ihrer fanatischen Opposition schließlich immer nur er reicht, daß das Gegenteil von dem, was sie will, ge schieht, so müssen sich allmählich die Sympathien des Landes immer mehr von ihr abwenden, denn da an eine gewaltsame Durchsetzung ihres Willens durch inen Aufstand nicht zu denken ist, so kann sie sich durch ihre hochtrabenden Worte, denen absolut keine Thaten folge«, nur lächerlich machen." Eineu anderen Gesichtspunkt vertritt die „Mägde kurzer Zeitung". Dieselbe freut sich über den Aus gang des Konflikt, denn sie erblickt in der Landbe- sesttgung Kopenhagen» die Schöpfung eines russisch - französifchen AuSfallSthors gegen Deutsch land. Sie sagt: „Die Unpopularität der kopen Hagener Laudbefestigung bei der Bevölkerungsmehrheit ist nur mit Genngthuung zu begrüßen; sie allein scheint jda» kleine Land vielleicht noch vor einer auswärtigen Katastrophe bewahren zu können Die Modernisierung der verfallenen hauptstädtischen See- forts findet jetzt auch bei der Opposition keinen Widerstand mehr und kann auch bei dem AuSlande ein Mißtrauen nicht erwecken, gegen einen maritimen Handstreich Kopenhagen geschützt zu sehen, ist das natürliche Verlangen einer dänischen Defensivpolitik. Aber die kovenhagener Landbefestigung bedeutet für die nächste europäische Verwicklung die Invasion der deutschen Pickelhaube zum Mindesten in Jütland; den Einsatz de» letzten Restes nationaler Selbstständig keit für die Revanche an Deutschland." „Eben deshalb wird der dänische Umschwung bald kommen müssen, wenn er noch etwas nützen soll, und ist die durch eine bisherige verkehrte Taktik von der dänischen Opposition verlorene Zeit doppelt zu be- klagen. Eine eingehende Beschäftigung mit jenen, in verschiedenen Formen jetzt vierzehnjährigen Verfas sungSkampfe kann seine Einzelheiten leicht als klein lich erscheinen lasten; aber die geographische und stra tegische Lage jenes Landes und zumal seiner Haupt stadt macht jene Frage immer von neuem wieder großpolitisch wichtig. Für den skandinavischen uud vielleicht für den europäischen Frieden werden dort in der nächsten Zeit entscheidende Würfel rollen." Lttgesgtjchlchts. Dresde«, 13. April. Ihre Majestät die Königin wird Sich in Begleitung der Hofdame Gräfin Ein fiedel uud de» Kammerherrn v. Minckwitz zu einem Besuch Ihrer Königl. Hoheit der Gräfin v. Flandern, geb. Prinzeß v. Hohenzollern heute abend 7 Uhr 23 Min. nach Brüste! begeben. Die Rückkehr hierher ist für den 22. d. MtS in Aussicht genommen Dresdeu, 13. April. Vom Reichs-Gesetzblatt ist da» 13. Stück de» Jahres 1887 heute hier einge- troffen. Dasselbe enthält lediglich: Nr. 1712) Ber ordnung vom 7. April d. I., die Einsuhr bewurzelter Gewächse aus den bei der internationalen ReblauS- konvention nicht beteiligten Staaten betreffend * Berlin, 12. April. Se. Majestät der Kaiser empfing gestern nachmittag» 4 Uhr den Reichskanzler Fürsten v Bismarck zu einem Bortrage, der über fünfviertel Stunden dauerte. Der Fürst hatte sich von seinem Hause zu Fuß in da» Kaiser!. Palais und von dort zurück in seine Wohnung begeben, beide Male gefolgt von einer zahlreichen Meuge, welche ihn mit lauten Zurufen begrüßte. Am heutigen Vormittag hatten JhreMajestätenden Besuch de» Kronprinzen und der Kronprinzessin und der Prinzessinnen Victoria, Sophie und Mar garethe empfangen aus Anlaß des heutigen Geburts tage» der Prinzessin Victoria, welcher die Kaiser!. Majestäten ihre Glückwünsche zum heutigen Tage ab statteten. Schon am Morgen hatten die Musikcorps de» Kaiser - Franz - GardegrenadierregimentS und de» GardekürassierregimentS Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Victoria auf dem Hofe des hiesigen Krvnpnnzlichen PalaiS eine Morgenmusik gebracht. Später statteten die hier anwesenden hohen Herr ¬ schaften im Kronprinzlichen Palais ihre Gratulations besuche »ab. Heute stütz gaben die Kronprinzlichen Herrschaften dem Prinzen und der Prinzessin Christian zu Schleswig-Holstein bei deren Abreise von Berlin das Geleit. Ebenso hatte auch die Kronprinzessin am gestrigen Abende dem Prinzen Alfred von Groß britannien bei besten Abreise daS Geleit gegeben. Der Reichskanzler Fürst v Bismarck hat sich beute Nachmittag für einige Tage nach Friedrichsruhe begeben und dürste zu Beginn der ParlamentSarbeiten wieder in Berlin eintreffen. Der Gemahlin des Reichskanzlers, Ihrer Durch laucht der Fürstin v. Bismarck, gingen am gestrige« Tage anläßlich ihres Geburtstages eine Fülle der prächtigsten Bouquets und anderer Blumenspendrn zu, welche Zeugnis von der Verehrung abgeben, deren sich die Fürstin zu erfreuen hat. In der Mittagszeit und nachmittags brachten der Gräfin mehrere Musikcorp» Ständchen dar. Beschlossen wurde der Festtag durch ein Familiendiner. Das Befinden Ihrer Durchlauchtz welches in der letzten Zeit viel zu wünschen ließ, soll jetzt wieder erfreulicherweise ein befriedigendes sein. Se. Majestät der König haben einer Reihe von Offizieren Auszeichnungen verliehen Darunter den Roten Adlerorden erster Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe und dem Emaillebandr de» Königl. KronenordenS: dem Generaladjutanten, General lieutenant Grasen v. Lehndorff und dem General lieutenant und Generalquartiermeister Grafen v. Wal- dersee; den Roten Adlerorden erster Klasse mit Eichenlaub und dem Emaillebande des Königl. Kronen ordens mit Schwertern am Ringe: dem Generaladju- tanten, Generallieutenant Fürsten Anton Radziwill, und dem Leibarzt, Generalstabsarzt der Armee, vr. v. Lauer; den Königl. Kronenorden erster Klasse mit Schwertern am Ringe: dem Generallieutenant Prinzen Heinrich XIII. Reuß Durchlaucht, Kommandeur der 14. Division; den Roten Adlerorden dritter Klasse mit der Schleife und Schwertern am Ringe: dem Flüqeladjutanten, Oberstlieutenant v. Broesigke; da» Kreuz und den Stern der Großkomthure de» Kvnig! HauSordenS von Hohenzollern mit Schwertern m Brillanten: dem Generalfeldmarschall Grafen v. Moltke, sowie daS Kreuz der Ritter deS Königl. HauSordenS von Hohenzollern: dem Flügeladjutanten, Oberstlieute nant v. Villaume, Militärbevollmächtigten in St. Petersburg und dem Flügeladjutanten, Major v Bülow. Der „PeichSanz." veröffentlicht die Kaiserliche Verordnung, betreffend die Einfuhr bewurzelter Ge wächse aus den bei der internationalen Reb- lauSkonvention nicht beteiligten Staaten vom 7. April 1887. Der „Köln. Ztg." wird berichtet, es sei nunmehr gewiß, das dem Bundesrat und dann dem Reichstag noch in dieser Session und zwar wahrscheinlich bald nach den Osterferien eine neue Zuckersteuer-Vor lage und eine Branntweinsteuer-Vorlage zugehen würde. Mit Bezug auf die letztere Vorlage wird der „Nordd. Allg. Ztg." dies, ebenso wie die weitere Mel dung bestätigt, daß eine am Sonnabend unter dem Vorfitze des Reichskanzler- abgehaltene Schung de- preußischen StaatsministeriumS sich neben anderem auch mit dieser Branntweinsteuer-Vorlage beschäftigt habe. Straßburg, 10. April. Die kürzlich von der Regierung angestellten Erhebungen haben nach der,F. Ztg." die Annahme bestätigt, daß die Mehrzahl der Bürgermeister sich zu der Protestpartei hält. Man hat daher nicht gezögert, die einleitenden Schritte zu einer Änderung der au- französischer Zeit über kommenen Gemeindeordnung zu thun. Bei der Dring lichkeit der Sache soll der Gesetzentwurf so beschleunigt werden, daß er dem Reichstage möglichst bald vorge» Feuilleton. Elsbeth. Erzählung von M Beeg Koryetzung» „Da- ist Werner- bester Freund, Herr v. Bork witz — er war früher Offizier, hatte aber da- Un- alück, einen Schuß in den Arm zu erhalten, der den selben lahm machte — nun hat Werner ihn gebeten, ihm bei seinen vielerlei Geschäften behilflich zu sein und er ist dadurch in eine Art Geschäftsverhältnis zu ihm getreten, was für beide Freunde fehr angenehm ist. Aber mein kleines Mädchen scheint sich >a Alle doch recht genau angesehen zu haben, trotz ihrer Schüch ternheit." „Ach nein", sprach Elsbeth errötend, „das war nur, weil die Herren mir so nahe gestanden. Bon den anderen Herrschaften habe ich nur einen un- ddwlichen Begriff." „Da» find auch Fremd«, die Du heute zur Tafel Mch zum letzten Mal fehen wirst. In das Haus ge hört nur noch der Rendant, der mit bei Tische ißt, aber an chronischer Schüchternheit leidet, die ihm jedes Nott im Munde ersticken läßt." „Ach die Tafel", rief El»beth, „wenn sie nur schon »rüber wäre! — wie ungeschickt werde ich mich be- «ch»e« und was soll ich nur anziehen? Du bist schon M soviel glänzender in Deiner Morgentoilette und ich stecke bereit» in meinem besten Kleid " „Dies ist allerdings für die Richtender Baronin v. Burgeck nicht sehr präsentabel, aber tröste Dich nur, mein Kind, die Tante wird schon für Dich sorgen und für heute geht es ja noch Kämme nur Deine schönen Haare noch hübsch glatt, ich schlinge Dir ein blaue» Band darum und dann laß vor allem die fatale Scheu " Damit verließ Fmny die kleine Elsbeth, um sie nach einer Weile in den Speisesaal abzuholen, wo sich auch bald die Gesellschaft von heute morgen, nur durch die Person de» schüchternen Rendanten vermehrt, wieder zusammenfand. Die Baronin hatte auch jetzt nicht viel Zeit, sich ihrer jungen Nichte anzunehmen, welche ihren Platz zwischen Herrn v. Borftvitz und dem Rendanten erhalten hatte und erstaunt auf das geistreich und witzig geführte Gespräch lauschte, da» ihre Kousine mit den Herren der Tafel führte. Be wundernd hörte sie zu, wie Fanny mit ihrem Vetter zu scherzen wußte und wahre Raketen de» Witzes hin und herflogen, und vergaß darüber ganz zu be merken, daß ihre bescheidene Persönlichkeit völlig un beachtet blieb — nur die Tante streifte sie oft mit einem liebevoll gütigen Blick Das schückterne junge Mädchen mit dem schmalen blassen Gesichtchen und den erstaunten Augen in dem engen alten Kleidchen bot auch an dieser glänzenden Tafel neben der blen denden Erscheinung der Gräfin keinen beachtenswerten Anblick und wollte Herr v. Borkwitz e- ja manchmal unternehmen, daS Wort an seine junge Nachbarin zu richten, so errötete sie jedesmal so heftig, daß er e» schonend unterließ. Als die Tafel ausgehoben war und die Herren sich entfernt hatten, wandte fich Fanny wieder freundlich der kleinen ElSbetb zu und diese vergaß über dem anmutigen Geplauder wieder auf Stunden die verlassene Heimat und schmiegte sich zu traulich der neuen Freundtu an. Einige Tage sind verflossen und wir sehen Elsbeth bereits mehr in ihre neue Umgebung eingewöhnt. Die Tante hatte sic am zweiten Tag ihrer Anwesenheit selbst mit allem bekannt gemacht und ihr einen Tagc»- plan vorgeschrieben. Sie mußte zur bestimmten Stunde aufstehen, dann bei der Tante erscheinen, diese durch Garten, Küche und Keller begleiten, wo die Baronin immer selbst nachsah, ob auch alles in Ord nung sei, dann mußte sie einige Stunden unter der Aufsicht der alten Kammerfrau sticken und nähen, wozu sich ihre ungeübten Fingerchen anfangs recht un geschickt anstellten, und selbst zur fleißigen Fortbildung in den Sprachen und der Geschichte hielt sie die Ba ronin an. Dabei hörte sie es gern, wenn Elsbeth von ihrer Heimat erzählte, und dem jungen Mädchen ging dabei so recht das Herz auf und strömte von Liebe gegen ihre gütige Wohlthäterin über. Durch diese verschiedenartigen Beschäftigungen kam eS, daß Elsbeth viel weniger in der Gesellschaft der von ihr so bewuuderten Cousine Fanny sein konnte und als sie einmal wieder mit vor Eifer gerötetem Gesichtchen auf einen Augenblick bei ihr erschien, fragte diese spöttisch: „Bist wohl wieder in Tantes Tugendunterricht gewesen, um ein Musterbild gleich ihr zu werden?" „Da» wäre freilich mein heißester Wunsch, wenn ich der Tante einmal gleich werden könnte" rief Els beth eifrig au». „Nun, da» kann ich gerade nicht von mir sagen" bemerkte Fanny mit verächtlich gekräuselter Lippe „Immer ruhig, immer würdig und gehalten, uner müdlich tbätig, wo eS doch die Notwendigkeit gar nicht erheischt und nie sich hinreißen lassen in Freude oder Schmerz — — nein das wäre meine Sache nichtl" Erstaunt blickte Elsbeth auf. Wie konnte Fanny wagen, in solcher Weise über die Frau zu sprechen, welche gleich einem leuchtenden Ideal vor ihr stand. Wie konnte sie Eigenschaften, die doch nur Bewun derung erregen mußten, nicht für begehrenswert halten, ja dieselben mit verächtlicher Miene erwähnen. Mit einem Gefühl der Erkältung fiel eS El-beth auf, wie grundverschieden allerdings das Wesen der jungen Gräfin von dem der Baronin war und wie deshalb stet- eine gewisse Dissonanz zwischen beiden Frauen zu klingen schien. Fanny glich einem bunten Schmetter ling, der überall nur den Honig saugen will — sie mußte allerdings anziehen und blenden, aber dem tieseren Beobachter mußte doch eine Oberflächlichkeit ins Auge fallen, die sie jede ernstere Seite des Leben» von sich fernhalten ließ. Und doch war ihr dieser Ernst des Lebens schon nahe getreten, denn sie hatte nach kurzer, kaum zweijähriger Ehe ihren Gemahl ver loren. Allerdings war an der äußerst jungen Witwe nicht viel von Trauer zu bemerken gewesen, man wußte auch, daß sie mit dem Verstorbenen nicht sehr glück lich gelebt hatte, und da e» sich nach seinem Tode noch herauSstellte, daß er seine Witwe fast mittellos hinterließ und sie mit ihren kostspieligen Gewohnheiten auf die Großmut gütiger Verwandten angewiesen war, konnte diese ein Gefühl de» Grolle» gegen den Loten nicht mehr überwinden Baronin "u.geck hatte der alleinstehenden Nichte liebevoll ei«
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