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Dresdner Journal : 11.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188708112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-11
- Monat1887-08
- Jahr1887
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- Dresdner Journal : 11.08.1887
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Donnerstag, den 11. August, abends »887 M184 Dres-MrInuiMt ust. FeuiUcton bronzene lll- M- lSkü. 4 Harlc 60 kk. Linieln» biammarn: 10 kk. kaioü«, tritt kort- ooä 8t»wpol»u»oUI»8 kinan. iriu u — Die neuerdings in Rom aufgefundene Faustkämpferstatue. Ztaabi- Iv»ä«o, 2210 V8, L8, nchtign schndtn » ihre« (Pro- 107—168 G-, Sep- Oktober» r Nach r und ». Me- Stadt- lnsaig dahingestellt. Daß indessen mit einem derartigen Kompromiß keineswegs alle landwirtschaftlichen Inter essenten einverstanden sein würden, zeigt ein Artikel des hochkonservativen „Reichsboten", in welchem leb haft vor einem solchen Abkommen gewarnt wird. Es heißt in dem Artikel u. a: Zwei Jahre waren vorübergegangen. Aus der Veranda einer der schönen Billen, die so malerisch an der Elbe liegen, standen zwei Damen über die Ballustrade gelehnt und sahen in da» von ^akktaalxnnzwnedNdr«» r ^är ä«o kaum ESI aospaltaoon Aoils blsiusr 8cbriN SO kK votor „Lu^oo»oüt" äi« Asiis 60 kk. 8« 1»bsU«o- rmä 2iüvrn»»t» vnttpr. Xukoobl»^. Lroobolvoo r ?LElieb mit Kainndw« äsr 8onn- anä kaiarta^a »bvnckl. korusproob-XQuobiuso: Itr. 1295. Für die Gesamtleitung verantwortlich: Gtto Banck, ssrofeffor der (Literatur, und Kunstgeschichte. err. i. Pfarrer Kädchen: er Mann" . Schaar- litzsche in zmann in Dresden «eufelwitz. mv6. Fer- Dresden, irrth Lon- LunnUm« ro» ^»bI»StLN»L0» »»orekrto i OommimionLe äs» Oroxtnor äoarnat»; LuoduiU I»rUn -VI« - 1«tp»lU No—1 Ne»»1»»-kr»LkN»rt ». X.: //aa«sn«te,»» «S I«rU»-Vt»a-L»»diuU kr»^-L»tp»tU rnmUMr ». - »6u«N«»: Fto««,' ?»rt» IxioLou - L»rUn kr»okeail. U »taNULir: Da»»b« <S 6Ä 8»rUn: /nvak»cien«ta»«t, VVrUt»: t?. Lmmovii O. Lall» ». I: /. Laect <t 6o Lorono^odor: Nvnigl. Lnpxtitioo äs, I>r«»äo«r äonrn»!», vroxtan, 2vins;sr»tr. 20. k'srniprsoU-^nivd.no«: dir. 1296 Isch-st. itipu. WS. l. Lu« >r. ». Auch die übrigen hiesigen Blätter bezeichnen dir Reise deS Coburgers nach Bulgarien als ein Abeutruer, welche- demselben nur Unannehmlich keiten und Enttäuschungen bereiten werde. Die , Neue Zeit" meint, Rußland werde nicht ein- greifen, da der Aufenthalt deS Coburgers als eines Usurpators in Bulgarien ohnehin nicht lange dauern könne. „Grashdanin" äußert: „Gott be wahre unS vor dem geringsten Schritt für oder gegen den coburgischev Abenteurer." loncordia Interims. G.; do. rie U - do. neue ktienverem .; Bert- orilätSatt. itättaktie» m Lnaan- ilätSaktien stein 467 >q Kaiser- »alt 460 uer Stein, orttät-akt. tz »or . Schader ». »4v G4 Vereins, .l - b.r r Bürger- rückenderg I 4» 126 G.; Zwickau- ^-Ruthen Dresden, 11. August. Zur Bewegung für die Aufhebung des Identitätsnachweises. Wir beschäftigten uns bereits gestern mit dieser Frage, welche in letzter Zeit durch die Presse in den Bereich einer lebhaften Erörterung gezogen worden ist. Hatte man ja fogar zu der Behauptung sich ver stiegen, man erörtere maßgebenden Orts, ob nicht be hufs Aufhebung des Jndentitätsnachweises für das zollfrei durch- bez. wiederauszuführende Getreide eine außerordentliche Herbstsession deS Reichstages in Aus sicht zu nehmen sei. Wir brachten gestern eine Mit teilung der offiziösen „Berl. Pol. Nachr." nach welchen eine solche Einberufung nicht wahrscheinlich sei und in welcher außerdem in sehr richtiger Weise auf die Zweifel aufmerksam gemacht wurde, die sich bezüglich der Angebrachtheit einer derartigen Veränderung unse rer Steuergesetzgebung aufdrängen müssen Zur Aufklärung unserer Leser diene die folgende sachgemäße Darstellung der Frage in der „Schl. Ztg." u"d die objektive Aussprache über dieselbe: Vor einiger Zeit war von Seiten des Grasen Udo zu Stolberg und des Hrn. v. Mirbach angeregt worden, den Identitäts nachweis in der Art aufzuheben, daß in Zukunft nicht blos bei der Ausfuhr eines bestimmten Quantums Getreide der entsprechende, für ein wirklich impor tiertes gleiches Quantum gezahlte Zoll, sondern daß bei der Getreideausfuhr überhaupt der Zollbetrag heraus - gezahlt werden sollte, den ein dem ausgeführten Quantum gleiches Quantum Getreide bei der Ein fuhr zu tragen haben würde. Die Urheber des Gedankens gingen von der Voraussetzung aus, daß, da Deutschlands Getreideproduktion den Be darf nicht decke, die Ausfuhr von Getreide ohne ent sprechende oder vielmehr noch höhere Einfuhr über haupt nicht möglich sei. Der Gedanke ist inzwischen fallen gelassen worden, und die Vertreter der land wirtschaftlichen Interessen scheinen sich mit Interessenten des Getreidehandels und der Müllerei über folgende Vorschläge geeinigt zu haben: „1) Fortfall des Identi tätsnachweises; 2) Exportscheine berechtigen binnen sechs Monaten zur Einführung eines gleichen Quantums derselben Gattung überall ins Deutsche Reich; Im» Portquittungen berechtigen innerhalb sechs Monaten zur Rückerstattung deS Zollbetrages bei Ausfuhr eines gleichen Quantums derselben Gattung überall aus dem Deutschen Reich." Diese Vorschläge sind in konser vativen und nationalliberalen Blättern empfohlen wor- kürzlich von einer Versammlung liegt auf der Hand, daß das Zwischengeschäft umsomehr badischer und bayerischer Müller, Getreidehändler und fremdes Getreide zu spekulativen Zwecken, mit anderen Landwirte in Mannheim gebilligt worden waren. Worten, um den Preis des inländischen zu drücken, impor. Gleichzeitig haben Posener und Bromberger Getreide händler beim Reichskanzler um Erhöhung des Getreide zolls petitioniert; ob diese Erhöhung des Getreidezolles das Complement zu jenen Vorschlägen, betreffend Auf hebung des Identitätsnachweises, bilden soll, lassen wir Grund, sich sonderlich für das Interesse de- Zwischengeschäfts zu ereifern. Dieses ist für sich allein geschickt und einflußreich genug, sein Interesse zu wahren. Allerdings ist dann der Vor schlag deS Hrn. v. Mirbach auch in der Börsenpresse bekämpft worden, aber offenbar nur in der Übereilung und weil derselbe von „agrarischer" Seite kam. Man hat dann von dieser Seite her den Widerspruch auch sehr bald wieder fallen lassen, und neuerdings haben die großen Getreidehändler (die vielfach zu gleich Mühlenbesitzer sind) in Mannheim, das bekanntlich für das westliche Deutschland der Hauptstapelplatz für den Ein- und Ausfuhrhandel von Getreide ist, sich dafür erklärt. Es ist nicht zu verkennen, daß mit den Jmportquittungen und Exportscheinen ein neuer Spekulalionshandel getrieben werden kann. Die Händler haben dann bei der Einfuhr ausländischen Getreides gar kein Risiko mehr, können beliebige Masten einführen, die Preise deS guten deutschen Getreides dadurch werfen, dasselbe zu billigem Preise auskaufen und zum Export benutzen, für welchen sie da- schlechte russische Getreide nicht wohl brauchen können. Dies letztere können sie dann dem deutschen Konsum aufdrängen. Und hieraus scheint es besonders abgesehen zu sein. Auf dem auswärtigen, namentlich englischen Markte, wo mit dem ameri kanischen und indischen Getreide in Konkurrenz zu treten ist, kann mit dem schlechten russischen Getreide kein Geschäft gemacht werden. Deshalb führt man dasselbe nach Deutschland ein und das deutsche nach England aus Der Getreidehandel hat dann die deutsche Landwirtschaft noch mehr in seiner Hand als jetzt, wenn er mit der Ein- und Ausfuhr beliebig manövrieren kann Und wenn die Landwirte glauben, die Getreidehändler würden dann den rückgczahlten Zoll dem deutschen Getreide durch bessere Preise zu gute kom men lassen, so dürften sie sich irren; denn es liegt in der Natur des Handels, daß er alle seine Chancen zu seinem Gunsten so viel als möglich ausbcutet. Es will uns deshalb scheinen, daß man es sehr reiflich überlegen sollte, ehe man zur Aushebung des Identitätsnachweises schreitet." Der „Reichsbote" teilt dann aus einer ihm zuge gangenen Zuschrift einiges mit und bemerkt: „In der Zuschrift wird ausgeführt, daß die angeregte Be günstigung des Getreidegeschäfts insbesondere die Müller de- Binnenlandes gegen diejenigen, welche an der Wasserstraße liegen, sowie gegen das händlerische Zwischengeschäft schädigen werde und daß sie infolge besten auch die landwirtschaftlichen Erzeugnisse in ihrer unmittelbaren Umgebung schlechter bezahlen könnten, so daß doch kein Vorteil für die Landwirtschaft au- jener Maßnahme erwachsen könnte, daß sie vielmehr Nachteil von derselben haben würde Desgleichen wird in der betreffen den Zuschrift sehr richtig hingewiescn auf die Preisschwankungen, welche durch eine derartige Maßnahme ohne Zweifel hervor gerufen werden müssen und aus der zwar das Zwischengeschäft seine Pfeifen schneidet, deren Kosten aber von Produktion und Konsumtion gleichermaßen getragen werden müssen. Es wird hervorgehoben, wie leicht es einem Baistekonsortium sein wird, nach stärkeren Importen schlechteren Getreides das bessere deutsche Erzeugnis im Preise zu werfen und dasselbe dann nach billigem Einkauf zur Erlangung des Vorteil« der Exportbonifikation zu exportieren, da der Spekulation durch ihre Börsenverbindnng die nötigen Kapitalmittel besonders seitens der Reichsbank zur Verfügung stehen, während der heimische Konsum diese Mittel nicht zur Verfügung hat, also auch die Manipulation der be treffenden Spekulation seinerseits nicht auSnutzen kann, dagegen aber nach Entfernung des Vorrats aus dem Lande genötigt wird, nun seinerseits wieder zu importieren, so daß es Ein fuhrzoll bezahlen muß für den Bedarf, den es ohne lenen Baistedruck im Jnlande zum Vorteil seiner selbst und der Landwirtschaft hätte decken können. Denn es „Der Vorschlag des Hrn. v. Mirbach, für eine gleich große Menge von Getreide, als in Deutschland eingeführt wird, Ex- portbonificationen für dieses oder die entsprechende Menge von Mehl zu gewähren, ist ohne Zweifel im besten Sinne gemacht worden. Aber derselbe hat doch durch den Urheber selbst eine bedenkliche Korrektur erfahren dadurch, daß jener erklärte oder zugab, daß der eigentliche Nutzen der betreffenden Maßnahme nicht der Landwirtschaft, sondern dem Zwischengeschäft zufließen würde. UnS scheint aber nicht, als hätte die Landwirtschaft Königl. Hostbeater. — Altstadt. — Am 9. August kamen MeyerbeerS „Hugenotten" zur Auffüh rung, welche durch das gute Jneinandergreifen der einzelnen Hauptkräfte und durch ein temperament volles Tempo in der Führung der Handlung eine vortreffliche Wirkung hervorbrachte. Der Gast, Hr. Nebuschka, empfahl sich in der Rolle deS Marcel zunächst durch feine klare und reine Tonbehandlung, die es ihm möglich machte, feinem kräftigen und gleichmäßig gebildeten, wenn auch keineswegs heroischen Organ die nötige Klangstärke für den Inhalt feiner Aufgabe abiugewinnen. Die immer tüchtige, sich nie mals zum Außerordentlichen erhebende Leistung hinter ließ zwar keinen Nachklang, verdient aber als natür liche und genügende Leistung des fleißigen Sängers anerkannt zu werden. Hr. Riese entzückte als Raoul die Kenner der echt musikalischen, wohlgepflegten Gesangsweise, welche gerade in dieser Partie zu den feinsten Reizen Ver anlassung giebt. Reue Erwerbungen der Königl. Lbgußsammlung. Ausgestellt im Oberlichtsaal. Abgüsse: Statuetten, Büsten und Relief» der be rühmtesten italienischen Renaissancemeister de» 15. und 16. Jahrhundert». Darunter der kniende leuchter tragende Engel, den Michel Angelo in seiner Jugend al« Gegenstück zu einem Engel Niccolo dall'Arcas für den Reliquienschrein de» heiligen Dominicu» zu Bo- ministers v. Goßler auf dir Provinz Hannover, rin Toast des LandeSdirektorS v. Bennigsen auf die Universität Göttingen. Einem Trinkspruch auf die alten Herren folgte ein von Professor Weiland aufgebrachter, mit begeisterten Hochrufen aufgenommener Toast auf den Reichskanzler Fürsten v. BiSmarck und ein Toast auf die Stadt Göt tingen. Oberbürgermeister Merkel brachte in seinem Schlußtoaste ein Hoch aus auf die ganze deutsche studierrndr Jugend. Orsowa, 10 August. (W. T. B.) Prinz Fer dinand von Coburg ist heute abend 11 Uhr hier eingetroffen und wird im Laufe der Nacht nach Bulgarien Weiterreisen. London, 11. August. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Marquis v. Salisbury hielt gestern abend eine Bankettredr in Manfionhause, in welcher er be- tonte, eS sei ^'flickt der Regierung, die ihr ge wordene Aufgabe zu erfüllen und die Ordnung in Irland auf die ihr am besten erscheinende Art und Weise aufrecht zu halten. DaS Arrangement in der afghanischen Frage sei ein durchaus billiges, ja eS sei mehr erreicht worden, alS man habe wünschen dürfen: dabei sei keinerlei Opfer durch Rußland oder England gebracht. ES sei Raum genug in Asien für die beiden Staaten. Dir Brr- ständigung beweise, daß beide den Frieden wünschten. Trotz zahlreicher Vorschläge habe dir Türkei es abgelehnt, die ägyptische Konvention zu ratifizieren. Es sei Pflicht der Regierung, jederzeit Ägypten vor inneren und äußeren Gefahren zu beschützen. Die Truppen müßten daher noch einige Zeit da- selbst verbleiben. Die Gefahren für den Frieden Europa- seien jetzt völlig verschwunden, er, Salis bury, erwarte die Aufrechterhaltung deS unge- störtesten Friedens! Edinburgh, 10 August. (W. T. B). Se. K. K. Hoheit der Kronprinz traf heute früh hier ein und besuchte am nachmittag daS antiquarische Museum, daS Schloß und die Nationalgalerie. St. Petersburg, 11. August. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Das „Journal de St. PöterSbourg" sagt anläßlich der Nachricht, daß der Prinz Ferdinand von Coburg nach Bulgarien abgereist sei: Wir haben diese Reise bereits alS Abenteuer bezeichnet, alS davon zum ersten male die Rede war; wir können diese Bezeichnung nur wiederholen. Der Prinz definierte bei dem Empfange der bulgarischen Abordnung die unerläßlichen Bedingungen, unter denen allein seiner Erwählung stattgegeben werden könne, so vollkommtn, daß eS müßig wäre, die selben zu wiederholen. Man kann nur erstaunen und in erster Linie eS für den Prinzen selbst be dauern, daß er dieselben so schnell vergessen hat. Sicherlich kann sich unserS Erachtens Rußland durch dieses Vergessen aller Bedingungen der Ge- setzlichkeit, sowie aller Rücksichten nicht veranlaßt fühlen, seine Anschauungen über eine Wahl zu än dern, welche eine Versammlung vollzogen, deren Ge setzlichkeit Rußland stets bestritten hat. WaS die anderen Großmächte, insbesondere die Pforte angeht, so liegen die Ungesetzlichkeit und die Unzukömm lichkeit der Entschließung des Prinzen gegenüber diesen Mächten so offen zu Tage, daß keine dieser Regierungen dieselben billigen kann. ES scheint uus daher, daß die soeben angetretene Reise deS Prinzen einen bedauerlichen Zwischenfall bildet, welcher allen denjenigen anzureihen ist, an denen die neuere Geschichte Bulgariens bereits so reich ist. Derselbe bildet von keinem Gesichtspunkte aus eine Lösung. Man muß übrigens die Ent wickelung der Ereignisse in diesem so sehr ge- prüften Lande abwarten. logna arbeitete, ein Bildnis Lorenzo de Medici» und Donatellos berühmter Uzzano. Bildtafeln: Ägyptische, babylonische, assyrische, persische und phönikische Bau- und Bildwerke au» den Publikationen Prisse d'Avennes, Perrots, Chipiez' und Dieulafoys. Darunter besonders Chipiez' Rekonstruk tionen der assyrischen König-Paläste, des Salomonischen Tempels und Dieulafoys neue Ausgrabungen in Susa. — Bohns Rekonstruktion der athenischen Akropoli». Lelia Rubien. von H. Keller-Jordan. (Fortjetznag.) Ich bin eine Schuldige, deshalb verlasse ich Dein Haus, Du sollst keine Schande erleben durch mich. Aber was auch die verleumderischen Zungen sonst über mich aussprengen mögen, Julius, glaube ihnen nicht. Unglücklich bei dunkler Nacht, schleiche ich aus Deinem Hause, weil ich es nicht ertragen kann, daß Du mich verachtest. Was frage ich nach der übrigen Welt? Lebe wohl, Julius, mein Ewiggeliebter, ick küsse die Schwelle, hinter welcher Du schläfst — und gehe in Armut, Elend — vielleicht in den Tod. Lebe wohl und vergieb, wenn Du kannst, Deiner Melanie I" Als Lelia den Brief gelesen, sank ihr Kopf zurück auf die Lehne des Sessels und ihr Gesicht war toten bleich. Die Hände, die das Blatt gefaßt kielten, zitterten krampfhaft. War e» möglich, daß so viel Lüge und Verworfenheit in einer so schönen Hülle Nichtamtlicher Teil. Telegraphische Wachrichten. Göttingen, 10. August, abendS. (W. T. B.) Die UniverfitätSjubelfeier fand mit einer heute nachmittag in Mariaspring und mit einer heute abcnd im Burhenneschen Garten veranstalteten Festlichkeit ihren Abschluß. Bei dem gestrigen KestkommerS in der Festhalte brachte Se. K. Hoheit der Prinz Albrecht einen Trinkspruch auf den Kaiser auS, der etwa also lautete: „Indem ich Sie, Kommilitonen der Georgia Augusta, hier von ganzen Herzen willkommen heiße, drängt es mich, Ihnen Allen einen Dank auszusprechen aus vollem Herzen, daß, nachdem Sie heute morgen auf Se. Majestät ein Hoch ausgebracht, Sie auch für mich ein Hoch übrig hatten. Die Art und Weife, wie diese Klänge an mein Ohr gedrungen sind, ist so, daß dieselben unauslöschlich in meiner Erinnerung eingeprägt sind Die hier so zahlreich versammelten Kommi litonen sind ein beredte» Zeugnis, daß die Anhänglich keit an die Alma mater Georgia Augusta lebendig ist, daß weder Zeit noch Raum die schönen Bande lösen und ihnen die Spannkraft nehmen kann, die in ge- meinfamer Arbeit zwischen Lehrkörper und Studieren den und unter den Studierenden selber, bestehen muß. Sie alle sind hier gewesen oder sind noch hier, um sich vorzubereiten zu einem Berufe, sei eS zu einem ererbten, fei es zu einem selbsterwählten, nachdem Sie am Born der Wissenschaft geschöpft haben, um sie wieder zum Wohle, zum besten der Wissenschaft zu verwenden, oder um der Kirche und dem Staate zu dienen. Zum Berufe aber gehört die Pflichttreue und nun, meine Herren, wir haben, Gott sei gedankt, ein Beispiel von höchster Pflichttreue: das ist des Kaisers Majestät. Wir sind erfüllt von Dankesgesühlen gegen Gott im Hinblick auf unsern mehr als 90jährigen Herrn; erheben wir unsere Gläser in dem Gefühle, daß, was auch kommen möge, in uns und Gott gebe es in vielen Geschlechtern, die noch kommen mögen, diese- unerreichbare Beispiel fort und fort lebe. Lasten Sie uns rufen, Se. Majestät der Kaiser, unser aller gnädigster König und Herr, der Schirmherr der Georgia Augusta, er lebe hoch!" Der Trinkspruch wurde mit begeisterten Hoch rufen ausgenommen. An denselben schloß sich ein Toast deS TeniorS deö präsidierenden KorpS „Hannovers" auf Se. Königl. Hoheit den keetoi wa8niüe«nti88imu8, ein Toast des Professors Dore auf daS Deutsche Reich, ein Toast deS Kultus- Amtlicher Teil. Servot. Die unterzeichnete Kreishauptmannschaft hat auf Grund von 88 1l und 12 des Reichsgefetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemocratie vom 2l. October 1878 das angeblich im Druck und Verlag der Vereinsdruckerei Hottingen-Zürich-Schweiz erschienene Flugblatt mit der Ueberschrift: Zur Aufklärung! An die Wähler des II. Reichstagswahlkreifes. und mit den Schlußworten: keine anderen Feinde, als die Feinde des Volks! verboten. Bautzen, am 9. August 1887. Königliche Kreishauptmannschafl. v. Criegern. leben konnte? Sie hatte bis dahin Melanie für eitel und unwahr gehalten, besonders wo es galt, ihre Koketterien zu befriedigen und zu ihrem Zweck zu ge langen, aber aus diesen Zeilen entpuppte sich ein fürchterlich verzerrtes Menschenbild, ein Weib, da vor nichts zurückschreckte, dem nichts heilig war und daS schließlich noch den armen, betrogenen Mann um garnte, weil sie ihn voraussichtlich,noch gebrauchen konnte. Sie hatte die Augen fest geschlossen, ihre Gedanken kreisten durcheinander. Es war ihr auf einmal, als umtosten sie die brandenden Wogen am Gestade ihres Heimatlandes und riefen sie zu sich. Wo fand sie ein Asyl deS Friedens auf der weiten Welt? O, sie sehnte sich fort, weit, weit in stille, einfache Verhält nisse, wo ihre Seele genesen konnte von allem, was man ihr gethan. Der Platz, an welchem Andersen vorher gesessen, war leer. Carla, welche inzwischen eingetreten war, strich besänftigend über LeliaS Scheitel. „Der arme Onkel! Weißt Du, daß Tante Melanie mit Richter fort ist? Hr. v. Labinoff hat sie heute früh auf dem Bahnhofe gefehen." „Mit Richter? Wer fagt Dir das?" „Frau v. Labinoff, die bei Deiner Tante ist. Ihr Sohn hat ein Blatt aus seinem Notizbuch ge rissen und eS ihr durch den Diener geschickt. Es ent hielt in russischer Sprache die Worte: „Herr Richter und Frau Andersen fahren mit demselben Zuge nach Frankfurt, ich bezweifle, daß sie mich gesehen haben." „Weiß e» Dein Onkel?" „Noch nicht. Der Arme ist fassungslos und da er mir aufgetragen hat, sobald Du Dich erholt habest, ihn zu rufen — so " tieren wird, je leichter es dasselbe wieder exportieren kann, bez. wenn es den Zoll, der dafür gezahlt wurde, beim Export wieder vergütet erhält. Nun ist es doch klar, daß eine günstige Wirkung von Schutzzöllen aus ein Produktlonsgebiet nur da durch hervorgebracht werden kann, indem jene dieses von aus wärtigen Einflüssen unabhängiger machen Vergegenwärtigt man sich dies, so wird man zugestehen müssen, daß eine Rück vergütung der Zölle bei der Ausfuhr des betreffenden Produktes die Wirkung derselben unbedingt wieder ausheben, ja dieselbe in das Gegenteil der Absicht umkehren muß. . . . Hinsichtlich der Beziehungen zwischen der heimischen und der fremden Produk tion ist es nicht allein von Wichtigkeit, daß überhaupt ein Im port aus einem Produktionsgebiete stattfindet; es ist von ebenso großer Bedeutung, wann dieser Import von statten geht — „Ach, Carla, was kommt Alles über das Men schenherz", seufzte Lelia, indem sie sich erhob und ihre Arme ungestüm um des Mädchens Hals schlang, „was habe auch ich durchlebt und durchlitten!" „Aber Dein armer Onkel, wo ist er, jetzt ist er es, der unserer ganzen Liebe bedarf, es ist ein Schmerz, der für feine Kräfte fast zu schwer ist, wenn ihm die Augen ganz aufgehen über diese Frau, Gott möge ihm beistehen!" Und dann ging sie festen Schrittes hinüber in sein Zimmer. Als sie nach zwei Stunden wieder über die Schwelle schritt und endlich hinauf in ihre Wohnung ging, war ihr Gesicht zwar immer noch bleich, aber ihre Züge ruhig und sanft. Einige Wochen später wurde das große, schöne HauS des Herrn Andersen in St. Pauli verkauft, an geblich weil er in der Nähe seines Comptoirs zu wohnen beabsichtigte. Man fand daS so begreiflich. Was sollte der verlassene Mann in den großen ele ganten Räumen, wo ihn jeder Gegenstand an die Unwürdige erinnern mußte, die ihn so treulos ver lassen ? Der Reichtum konnte für ihn keinen Reiz mehr haben und eS war so natürlich, daß er, da ihm die schöne Frau, die er so geliebt, fehlte, eine kleine Gar- ^onwohnung bezog und seine Nichte Carla Fran Rubien überließ, die ihn darum gebeten hatte. Oktober- ber-Dezbr. Spintu- Leptembcr ier 69,eo - M. «o 44, o G., Sep- Oktober- gek., still. embrr-Ok- Novembcr ;enschauer. 9. Auaust. rkt. Lalg . Weizen 0. Hafer Leinsaat Kttulickr.... 18
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