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Erzgebirgischer Volksfreund : 23.06.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186406238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18640623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18640623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1864
- Monat1864-06
- Tag1864-06-23
- Monat1864-06
- Jahr1864
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.06.1864
- Autor
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Erzgebirgischer VolMeund. Tage-uns ÄmkMl für die GerichtSämter Grünhain, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Schwarzenberg und Wildenfels; so. wie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, ''Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz, Neustädtel, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. ^14,den S3. I8I>4. Brei« vierteljährlich 15 Ngr. — Jnseraten-Annahm« für die am Abend erscheinende Nummer bi« Vormittag« 11 Uhr. Oeffcntliche Vorladung. Der Webergeselle Friedrich Herrmann Bodenschatz aus Wildenfels, welchem in einer beim unterzeichneten Gerichtsamte anhängigen Untersuchung ein Bescheid zu publicum ist, wird, da srin dermaliger Aufenthaltsort unbekannt ist, an« durch öffentlich vorgeladen, behufs Eröffnung des Bescheides kommenden S Inli I 8 8 L an hiesiger AmtSstelle zu erscheinm. Zugleich werden alle Criminal- und Polizeibehörden ersucht, Bodenschätzen im BetreffungSfalle auf gegenwärtige Vorla dung aufmerksam zu machen und über seinen Aufenthaltsort Mittheilung anher gelangen lassen. Kirchberg, am 17. Juni 1864. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Zumpe. Friedrich. Tagesgeschichte Eine Haussuchung in großem Maßstabe hat unlängst und zwar am 13. Juni nicht nur in Paris sondern gleichzeitig in ganz Frankreich stattgefunden und zwar einzig und allein nur bei pariser oder überhaupt nur bei französischen Advoca te». Die Zeitungen sind über diese Riesen-Haussuchung sehr erbit tert und manche nennen sie ei» „Ereigniß", andere einen „empören den Vorfall." Die Sache selbst ist aber die: In Paris hatte sich im Vorgen Jahre zur Zeit der Wahlen für den gesetzgebenden Körper ein Aus schuß von Nechtsgelehrten gebildet, um in Wahlangelegenheiten Aus kunft zu ertheilen, und wie die Zeitungen behaupten, so wäre die ser Wahlausschuß sowohl während der Haupt- als Nachwahlen streng beim Gesetze und innerhalb der Grenzen seines Programms geblie ben. Jetzt urplötzlich ist mit einem Male dieser Wahlausschuß, des sen Thätigkeit natürlich vorüber ist und jetzt gänzlich ruht, der Po lizei verdächtig geworden und am 13. Juni wurde bei sämmtlichen Mitgliedern in Paris (es sollen 22 pariser Advocaten dazu gehören) und bei vielen andern Advocaten in ganz Frankreich strenge Haus suchung gethan. Die Wohnungen derjenigen Advocaten, welche ab wesend waren, wurden erbrochen, ebenso die Schränke und Kästen, zu welchen sich keine Schlüssel vorfanden. Man suchte nach verdäch tigen Papieren. Ob man dergleichen gefunden hat, ist noch nicht bekannt; allein alle die Männer, welche eine eben so einfache als nothwendige Bürgerpflicht offen und vor den Augen der Regierung geübt haben und damals ganz unbehelligt von der Polizei blieben, sollen jetzt unter der Anklage, daß sie der gesetzlichen Verfügung be züglich des Vereinsrechts entgegen gehandelt haben, vor Gericht ge stellt werden. Die Entrüstung in Paris über diese allgemeine Ad- vocaten-Haussuchung soll eben so groß wie allgemein sein. Kaum hat aber die Polizei gemerkt, daß ihr rücksichtsloses Auftreten Ent rüstung und Erbitterung verursacht hat bei der pariser Bevölke rung, so fängt sie (die Polizei) auch schon an, beunruhigende Ge rüchte zu verbreiten. So erzählte man, daß es sich bei der unge ordneten Haussuchung durchaus nicht allein um eine autorisirte As sociation zu. Wahlzwecken gehandelt, sondern daß die Regierung des Kaisers Gründe zu der Annahme habe, daß mehre Advocaten eine landesgefährliche Correspondenz mit — Mazzini! unterhalten. Was nun an allem Diesen wahr oder nicht wahr ist, ob die Polizei wirklich Ursache hatte, bet einer so großen Anzahl gebilde ter Männer Haussuchung zu halten: wer weiß das? Allein das dürste wahr sein, daß es in Frankreich fortwährend unter der Asche glimmt, daß sich die Polizeigewalt fortwährend nur des.Schlimm sten zu versehen hat. Es dürfte darum auch die Annahme nicht zu gewagt sein, wenn man die Liebe zum Frieden, die Napoleon na mentlich jetzt in der deutsch-dänischen Streitfrage so sichtlich beur kundet, damit in Zusammenhang bringt, daß er, der kluge und um sichtige Mann recht wohl weiß, daß es im Innern von Frankreich selbst nicht geheuer aussieht, und daß es deshalb viel gerathener ist, die vollste und ungetheilteste Aufmerksamkeit auf die inuern Ange legenheiten Frankreichs zu richten, anstatt sich in einen Krieg zu verwickeln, dessen Ausgang und Folgen man nicht kennt, nicht ermes sen kann. Napoleon l. wäre sicher und gewiß als Kaiser von Frank reich gestorben, wenn er von seinen Kriegen abgelassen und sein scharfes Ange, seine starke Hand nnr den inner» Angelegenheiten Frankreichs zngewandt hätte. Napoleon III. scheint in dieser Be ziehung viele nützliche Lehren aus den Fehlern seines Onkels gezo gen zu 'haben. Und Deutschland kann sich darob nur aufrichtig freien. Welche Folgen aber die große Haussuchung vom 13. Juni nach sich ziehen und welches das Ergebniß der gerichtlichen Unter suchung sein wird, das wird die nächste Zukunft lehren. Wir wer den seiner Zeit darüber berichten. Deutschland. Bayern. Kissingün, 19. Juni. Gestern Abend nach 8 Uhr traf auch Se. Majestät der König von Bayern hier ein, wäh rend eines abscheulichen Regenwetters, das alle Empfangsfeierlich keiten zu Wasser machte, den in offenem Wagen einfahrenden Mo narchen aber nicht verhinderte, unbedeckten Hauptes in der herzge winnendsten Weise zu grüßen. Nicht unbemerkt blieb hierbei, daß Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich, welcher sich auf dem Bal con des v. Heß'schen Hauses befand, sobald der König von Bayer» herannahte, sein Haupt entblößte und sich erst wieder bedeckte, als der Wagen nicht mehr in Sicht. — Heute ist Baron Budberg, russischer Gesandter in Paris, in Specialangelegenheite» des Kai sers Napoleon hier angekommen. Schleswig-Holstein. Ein Wiener Telegramm der „Boh." sagt, in der Conferenzst- tzung v. 18. Juni hätten die Neutralen eine Grenzbestimmung durch Schiedsspruch des Königs der Belgier vorgeschlagen. Hinzugestigt sei worden, daß die Linie weder die von den Alliirten geforderte noch die 'von Dänemark zugestandene sein darf, sondern zwischen beiden liegen muß, Die Annahme in Karlsbad werde vermuthet. Als Schiedrichter in der schleswig-holsteinschen Frage werde von England Napoleon vorgeschlagen, sein Schiedsspruch dürfe auf Volks befragung lauten. England. London, 19. Juni. „Auf der gestrigen Conferenz gab Preu ßen eine Erklärung gegen die fictive Blocade ab, die nach dem et waigen Wtederausbruche des Krieges nicht wieder zu dulden sei, widrigenfalls sich Preuße» an die Verabredungen des pariser Con- grefses von 1856 wegen des Seerechts nicht mehr gebunden erachten könne. Zu gleicher Zeit bezeichnete Preußen dtMjMung der früher nicht besetzten Insel Sylt während der MMMM^M wie die Weg führung von sylter Deputirten durch dieHWHy W «inen Bruch des Waffenstillstandes. Die preußische ErtWwg OH« die ficftve
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