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Sächsische Dorfzeitung : 05.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189309057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18930905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18930905
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-05
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 05.09.1893
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^Durchlaucht." El würde demzufolge der dal Prädikat ^Königliche Hoheit" führende Herzog von Sechsen« Koburg Gotha am preußischen Hofe den Bortritt vor feinen Beltern der älteren Ernestinischen Linien von Meiningen und Altenburg haben. Ja, damit nicht genug, e- würde nach obigem Principe auch der Ecb. Prinz von Sachsen-Kobarg-Gotha, der gleichfalls könig« licher Prinz von Großbritannien ist und dem als solchem auch das Prädikat „Königliche Hoheit" zusteht, den Vortritt vor den regierenden Herzögen der anderen ernestinischen Linien haben." DaS Befinden deS Fürsten BiSmarck ist, so schreibt man der „AugSb. Abendztg." au- Kisfingen, zwar ein verhältnißmäßig befriedigendes, doch bereitet ihm sein frühere- Heiden, nemlich die Neuralgie in den Hüften, viele Schmerzen und die- war wohl auch die Ursache, daß die auf Anfang vorrger Woche festgesetzte Abreise verschoben werden mußte. Seit den letzten vier Tagen hat der Fürst nicht mehr gebadet und auch seine ge- wöhnlichen Spaziergänge um die Mittagszeit ausgesetzt. DaS Aussehen der Fürsten ist zwar immer noch ein gutes; jedoch sieht man ihm an, daß die vielen Schmer zen nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind. An geblich hat sich der Fürst sein altes Leiden wieder durch eine Erkältung zugezogen. Fürst BlSmarck hat bei dem jüngsten Empfange zahlreicher Damen und Herren aus Frankfurt, wie unsere Leser sich erinnern werden, die Aeußerung ge- than, er hätte 1866 den Wunsch gehabt, daß Frank furt sich freiwillig zum Anschlusse an den preußischen Staat entschließen möchte. Ec habe — so berichtete der Fürst weiter — dem Senator Fellner, der ihn in Brünn besuchte, dies mitgetheilt mit dem Bemerken, daß Frankfurt nach dem Kriege unbedingt preußisch werden würde. Den Fürsten BiSmarck scheint nun bei dieser Gelegenheit sein Gedächtniß im Stiche gelassen zu haben; denn gegen seine obigen Behauptungen wendet sich der Sohn deS Senators Fellner, der Ingenieur Julius Fellner in Frankfurt a. M., indem er im „Franks. Gen.-Anz." erklärt, daß sein Vater 1866 Frankfurt überhaupt nicht verlassen und bereits am 24. Juli jenes JahreS sein beklagenSwertheS Ende gefunden habe. Der Senator Fellner endete damals durch Selbstmord. Die Persönlichkeit der beiden in Kiel unter dem Verdachte der Spionage v.rhafteten Franzosen hat noch immer nicht festgestellt werden können. Sie führen gar keine Legitimationspapiere bei sich, doch zweifelt man nicht daran, daß man eS mit französischen Officieren zu thun hat, da die Zeichnungen, die sie von fortifika- torischen Einrichtungen ausgenommen haben, ein so bedeu tendes technisches Berständniß zeigen, wie es bei Laien sonst nicht angetroffen wird. Unbegreiflich erscheint eS übrigens, daß Vie Verhafteten die Unvorsichtigkeit begehen konnten, ihr gesammtes Material an Bord deS Schiffes zu behalten, während es ihnen doch ein Leichte- ge wesen wäre, sich dessen zu entledigen und eS auf un verfängliche Weise nach Frankreich zu schicken. Die beiden Herren sollen um die Eclaubniß nachgesucht haben, die französische Bo'.schaft in Berlin um Schutz angehen zu dürfen. Da cS sich aber um eine interne krimmelle Angelegenheit handelt, so soll diese Bitte ab- fchläglich beschicken worden sein. UebrigenS hat die Verhaftung der beiden Franzosen einen Theil der Pariser Presse in große Aufregung versetzt. So greift der „Radikal" die deutsche Regierung an und behauptet, wenn die Franzosen im Jahre 1871 und noch später an Spionenriecherei gelitten hätten, so sei dies durch da- nationale Unglück erklärlich und deshalb auch ent schuldbar; man habe sich in einem nervös gereizten Zu stande befunden. DaS Gleiche gelte aber nicht von Deutschland, welches siegreich aus dem Kriege hervor- gegangen sei und stets behaupte, ein großes Vertrauen in seine nationale Wehrkraft zu setzen. Diese Auffassung fft wirklich erstaunlich naiv. Also Deutschland soll eS sich aus Zuversicht auf seine Siege von 1870/71 und seine Wehrkraft ruhig gefallen lassen, daß man seine Festungswerke auSspionirt und sich dadurck Kenntnisse erwirbt, welche im Kriegsfälle Tausenden unserer Brüder da» Leben und dem Vaterlands seine stärksten Tee- festungen kosten kann. Die Franzosen haben zahlreiche deutsche Reisende als Spione verhaftet, die unendlich viel harmloser waren al- die beiden Franzosen, deren Benehmen eine sorgfältige Untersuchung den deutschen Behörden einfach zur Pflicht macht. Bon volkSwirthschaftlicher Seite wird darauf hin gewiesen, daß in den letzten Jahrzehnten in die Sand werkerkreise Elemente hineingekommen sind, welche früher nicht oder wenigsten- nicht in gleichem Umfange in denselben vorhrndea waren. ES hat die- seine Ursache nicht nur in dem theilmeisen Rückgänge der w.rthschaft- lichrn Prosperität deS Handwerke-, sondern mehr wohl noch in dem lange Zeit vorhanden ge vesenen Bestreben der Handwerker, ihre Söhne in andere „höhere" Be rufe eintreten zu lassen. Während es früher üblich war, daß die Söhne der Handwerker, wenn sie sich nicht gerade durch geistige Begabung hervorragend au-« zeichneten, entweder das Handwerk des Vaters oder ein anderes erlernten und so zur Erhaltung eine- auch in socialer Beziehung den übrigen BevölkerungSklassen völlig gleichstehenden Handwerkerstandes beitrugen, ist in den letzten Decennien ein großer Theil deS Nachwuchses nicht aus den Handwerkerkreisen hrrvorgegangen. Daß die- weder der Tüchtigkeit noch dem Ansehen des Stande- zum Bortheile gereichen konnte, ist klar. Glücklicherweise hat sich eine Arnderung in dieser Erscheinung schon seit einiger Zeit vollzogen. Die schlechten Aussichten, welche die „gelehrten" Berufe in wirthschaftlicher Beziehung im Allgemeinen bieten, haben in den H^ndwerkerkreiien einen völligen Umschwung der Stimmung hervorgerufen und so sehen wir denn wieder, daß die Handwerkersöhne im Allgemeinen auch wieder Handwerker werden. Diese Thatsache allein verbürgt jedoch die Güte deS Nach wuchses nicht. ES kommt vor Allem darauf an, für die Ausbildung der Lehrlinge geeignete gesetz liche Bestimmungen zu treffen. Vor allen Dingen gilt eS unserer Ansicht nach, wieder ein näheres Verhältniß wie früher zwischen den Lehrherren und den Lehrlingen anzubahnen. Die Bierprodukcion in Elsaß-Lothringen, welche schon seit längerer Zeit in stetigem Wachsen begriffen ist, hat auch im letzten Etatsjahre eine Zunahme erfahren. Dre erzeugte Bcermenge st'eg von 874,992 Hektoliter im Vorjahre auf 911,544 Hektoliter im Elatsjahre 1892/93, also um 36,552 Hektoliter. Auch der Bier verbrauch weist eine Zunahme auf. Im Etatsjahre 1892/93 warden nach Eisaß-Lothringen, abgesehen von den dort producirten 911,544 Hektolitern, 264,286 Hektoliter auS anderen Staaten des deutschen Zollge bietes und 4402 Hektoliter aus dem Auslande eingeführt, was einen Gesammtbetrag von 1,180,232 Hektolitern ergiebt. Ausgeführt wurden aus Elsaß - Lothringen 57,737 Hektoliter, so daß im Lande verbraucht wurden 1,122,495 Hektoliter gegen 1,055,377 Hektoliter im Vorjahre. Am Schluffe des EtalSjahreS 1892/93 waren in den Städten 78, auf dem Lande 101, zusammen 179 Brauereien vorhanden gegen 194 im Vorjahre. Der Hopfenbau, welcher hauptsächlich im Hauptamts bezirke Hagenau betrieben wird, umfaßte 2951 Hektar gegen 2927 im Vorjahre. Nach einer aus Braß einaegangenen telegraphischen Nachricht ist die von dem Pcemierleutnant Freiherrn v. Stetten geleitete, in das Hinterland von Kamerun entsandte Expedition an der Mündung deS Niger ein« getroffen. Die Expedition, welcher auch der Premier leutnant Haering angehörte, war im Februar d. I. von dec Kamerunküste aufgebrochen und den Sannaga- fluß hinaufgezangen. Von Balinga wandte sie sich im März d. I. nach dem reich bevölkerten Gebiete von Tikar und erreichte dann Ngaundere und Iola. In den durchzogenen Gebieten wurden Verträge mit den einheimischen Stämmen abgeschlossen. Leutnant v. Stetten wird voraussichtlich demnächst nach Berlin zurückkehren. Krankeetch. Die französischen Arbeiter fahre» fort, gegen die italienischen Arbeiter zu Hetzen. Al» i» diesen Tagen in Paris mit der Abtragung der Stier gefecht - Arena in der Rue Pergolese begonnen Warde, waren schon am frühen Morgen in der Umgebung de- BauplatzeS Plakate nachstehenden Inhalte- angeschlagen : „An die französischen Arbeiter! Wir werden vom AuS- lande überfluthet. Die geringe Arbeit, die eS giebt, wird von Fremden besorgt: Deutschen, Italienern, Belgiern rc. Jade» wir alle Lasten des FiSkuS und die „Blutsteuern" zu tragen haben und im Elende ver- kommen, sind dir Fremden von Allem befreit und raffen unser Geld zusammen, um ihre Heimath zu bereichern. Hier an der Plaza de ToroS, die abgetragen wird, sind nur Deutsche beschäftigt und die Franzosen bleiben draußen. Wir möchten gern wissen, ob der Unter- nehmer, Herr Lapeyre, deutsche- oder französisches Brot ißt. Auf Kameraden! Laßt uns das Beispiel unserer Brüder von AigueS-Morte- und Nancy befolgen und die Fremden verjagen! Zeigen wir, daß französische» Blut in unseren Adern rollt. ES lebe Frankreich! Nieder mit den Fremden!" Großbritannien. Der Herzog vonULon- naught auf dem Moquirstuhle im Unterhause. Unter dieser Spitzmarke schreibt man aus London: ES ist bekannt, wle eS in dem beliebten Gesellschaftsspiele zugeht; eS wird einem da allerhand Unangenehme- gesagt, was man nicht ernst zu nehmen braucht, da- aber doch immerhin einen kleinen Stachel zurückläßt. Gerade so ging eS dem Herzog von Connauzht am 29. August im Unterhause. Mr. Burnie, ein Liberaler, wollte wissen, ob es korrekt sei, daß der Herzog von Connauaht zum Oberkommandanten deS Armeekorps in Aldershot ernannt sei und welches Anrecht der Herzog auf diese verantwortung-reiche Stellung habe. Der KciezSminister Campbell Bonnerman stellte dem Herzog das allerbeste Zeugniß aus. Der Herzog hätte also zufrieden sein können, wenn nicht an die Antwort des Minister- von anderen liberalen Abgeordneten wenig freundliche Bemerkungen geknüpt worden wären. So wollte mau wissen, wie viele Monate im Jahre der Herzog von seinem Kommandeurposten in Portsmouth abwesend gewesen sei, ob er das Gehalt eines GeneralleutnantS beziehe und wie eS mit seinen Erfahrungen aussehe, die er im wirklichen Felddienste gesammelt habe. Dem armen Herrn Campbell Bonnerman wurde es Himmer angst ber diesem Fcagensturme. Nachdem er den Herzog, der kein übereifriger Kommandeur in Portsmouth ge wesen zu sein scheint, wegen seiner häufigen Abwesenheit mit Familienrücksichten entschuldigt hatte, war er so erschöpft, daß er die Frage bezüglich dec Feldtüchtigkeit deS neuen Generalleutnants zu beantworten vergaß. Der Deputirte Morton, ein Architekt, brachte dieses Thema jedoch nochmals zur Sprache. Der Kciegsminister be tonte hierauf, der Herzog habe als Brigade-Kommandeur die Expedition nach Aegypten mitgemacht; da- sei freilich die einzige Gelegenheit gewesen, dis er in seiner mllitäri- schen Karriöre gehabt habe, um sich an einem Kriege zu betheiligen. Als dann Morton wissen wollte, wie nahe oder wie fern der Herzog dem Kampfplatze ge wesen sei, erhob sich ein allgemernes „O!" des Proteste-. Damit waren aber die Erörterungen noch nicht beendet. Der Vertreter einer irischen Universität erbat sich Aus kunft darüber, ob es nicht andere Officiere in der Armee gäbe, die eben so große Erfahrungen im Militärwejen hätten wie der Herzog von Connaught. Die Anfrage mußte natürlich der Mini,«er mit aller Naivetät, deren er fähig war, bejahen. Es war die- eine peinliche Situation für den Leiter des Kriegsministeriums und zwar um so mehr, al- man auf den schwachen Punkt in der Vertheidigung deS Herzogs, nemlich auf sein langes Fernbleiben von seinem Standquartiere in Ports mouth, immer wieder zurückkam. Es scheint, daß der Herzog während der Zeit dieses Kommandos auf Osborne gelebt hat, denn der KriegSminister versicherte, der Herzog habe damals zwar nicht in Portsmouth, aber innerhalb seines Distriktes gewohnt und hätte da- Stab-. den Gästen, welcher nicht da- Unschickliche dieser An rede fühlte. Born aber blieb ruhig. Nur ein flüchtiges Lächeln glitt über seine Züge hin, als er erwiederte: „Das ist möglich. Die Zahl ausgezeichneter Geister ist eine sehr große. Andererseits aber fehlt eS auch nicht an Leuten, die bei Weitem nicht mit gleicher Sicherheit auf der Grenze zwischen Anstand und Grobheit einher zu schreiten vermögen und doch ist dieser Weg bei Weitem breiter!" Seifert biß sich auf die Lippen. Ein Blitz tödt- lichen Hasses sprühte auS seinen Augen zu dem Gegner Hinüber. Wallhofen legte sich in'S Mittel, indem er gewandt da- Gespräch wieder in ruhigeres Fahrwasser lenkte, wobei ihn Born in einsichtsvoller Weise unter« -stützte. Bei alledem war e-, al- laste ein Alp auf der Gesellschaft und da der alte Hogula sich bereit- früher zurückgezogen batte und die Hausfrau, eine zarte, ner vöse Frau, einige Symptome von Müdigkeit durchblicken liej, begannen mehrere Gäste sich zum Aufbruche zu rüsten, welchem Beispiele dann auch die übrigen folgten. Seifert nahm seinen Degen, hing den Paletot um und verabschiedete sich in höflicher Weise von der Frau deS Hauses und deren Tochter. Dann aber trat er rasch auf Born zu und dieser vernahm die leise ge flüsterten Worte: „Ohne Zweifel, mein Herr, gestatten Sie mir, Ihnen eine kurze Strecke weit das Geleit zu geben? Ich möchte eine Sache von Wichtigkeit mit Ihnen be sprechen!" „Ich bedaure aufrichtig, Ihnen diese Bitte ab ¬ schlagen ru müssen, Herr Leutnant", versetzte Born ruhig. „Wie Ihnen kaum unbekannt sein dürfte, bin ich ein Diener des Hauses und kann dasselbe daher erst verlassen, sofern die Herrschaft keine Befehle mehr für mich hat." „Hm! auch gut. Ick denke indessen, wir brauchen das HauS nicht zu verlassen, um unS zu verständigen. Gehen wir in den Garten!" „Sie sehen mich bereit, Herr Leutnant!" Pauline stand neben ihrer Mutter am Ausgange des Saales. Von den sich verabschiedenden Gästen in Anspruch genommen, vermochte die junge Dame nicht, sich um die beiden Männer zu kümmern, die sich mit keineswegs freundlichen Blicken maaßen. Gleichwohl gewahrte Born, als er sich im Hinausschreiten nach ihr umsah, eine eigentümliche Mischung von Sorge und Schmerz in ihren Zügen. Die beiden Männer schritten die breite Treppe hinab. Man gelangte vom Hinteren Portal aus direkt in den parkartig angelegten Garten, welcher sich bis an daS Ufer deS FlufseS auSdehnte, nach welchem die Stadt ihren Namen führte. ES war in der ersten Hälfte des Juni. Unter den dichtbelaubten Bäumen herrschte vollständige Dunkelheit. Von den Blumenbeeten stiegen berauschende Düfte in die blaue Sommernacht und au- einem Holundergebüsche tönte der Gesang der Nachtigall. „Nun, Herr Leutnant!" nahm Born da- Wort, als Beide schweigend in die Hauptallee hrneinschritten, „wa- haben Sie mir zu sagen?" „Sie beliebten vorhin, von Leuten zu sprechen, welche nicht fähig wären, die Grenze zwischen Anstand und Grobheit inne zu halten", begann der Officier langsam, wobei seine Stimme wie in mühsam nieder« gehaltener Erregung vibrirte. „Da diese Bemerkung die unmittelbare Folge einer von mir aufgeworfenen Frage war, muß ich dieselbe nothwendig auf mich be ziehen und habe daher diesen Weg gewählt, um Ihnen den Beweis zu liefern, daß ich mich sehr wohl auf die Kunst verstehe, den von Ihnen al- sehr schwierig be zeichneten Weg zu kultiviren." „Bitte, fahren Sie fort, Ihre Beweisführung wirb mir sehr angenehm sein", sagte Born kalt. „Habe nicht mehr viel hinzuzufügen, mein Herr! Nur fragen möchte ich Sie noch, ob Ihnen, dem Biel bewußten, auch die Art und Werse bekannt ist, in welcher Männer von Ehre eine Differenz, die auS Verletzung der Umgangsformen seitens deS einen oder anderm Theils entstanden, unter sich begleichen?" „Freut mich, Ihnen sagen zu können, daß ich nicht ganz in Unkenntniß über diesen Punkt bin, Herr Leut nant; Blut ist, so viel ich weiß, der ganz besondere Saft, der in derartigen Fällen den sogenannten Männer» von Ehre als Abspülunttel für daS dienen muß, waS Sie Beleidigungen nennen." „Hm, sehr gut! Und hoffentlich haben Sie gegen diese Art der Sühne nicht- einzuwenden?" „Gewiß nicht, sofern man nur mich bei einem der artigen Handel ungeschoren läßt." „Wird sich nicht machen lasten, mein verehrter Herr Born, da Sie an der Differenz, um welche eS sich hundell, nun einmal sehr stark betherligt sind."
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