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Sächsische Dorfzeitung : 10.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189310105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18931010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18931010
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-10
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 10.10.1893
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Unterstaatssekretär v. Rottenburg, der soeben erst von die dem B Be- i die etoem langen Urlaube nach Berlin schon wieder die Re kvnnttich hat v. Rott ... W__ — > entsprechende LrMterung re» BerkehrSwesenS im wohlverstandenen Jntereffe Vol^e-^und de« Staate«. Nach den großen Reformen, che tck «eiche und in Preuße« «ährend de« letzten päNse in der Gesetzgebung dringend noch. Im Uebriae« wird von an« in erster Linie «strebt «in fester Au- sammenschluß aller wirklich staatSerhaktenden Elemente «n unser kräftige« verfassungsmäßige« Königthum, eine stetige, gedeihliche Fortentwickelung unsere« Staat»- leben« in deu guten preußischer» Traditionen bürger licher Freiheit und fester staatlicher Ordnung, die Stärkung de« Reiche« nach innen und außen, sowie die liebevolle und gleichmäßige Pflege aller Zweige de« heimischen Erwerbsleben«. Die« sind stet« die leitenden Gesicht?, punkte der freikonservativen Partei gewesen und werden sie auch für die Zukunft bleiben." Die socialdemokratische Partei hat bekanntlich bei den jüngsten ReichStagSwahlen eine herbe Enttäuschung erfahren. Noch während der Wahlkampagne prophe zeites die Führer, die Zahl der socialdemokcatiichen Stimmen werde auf 3 Millionen steigen; da« that- sächliche Ecqebniß aber war. daß die für diese Partei abgegebene Stimmenzahl von etwa 1,400,000 im Jahre 1890 auf rund 1,700,000 im Jahre 1893 anwuchs. Die „Deutsche Arbeiterzeitung" ist nun in der Lage, hierüber folgende nähere Mittheilungenzumachen: Bon den 1893 überhaupt abgegebenen 7,673.973 giltigen Stimmen kamen somit auf die Socialdemokratie 22Proc. Mit den Wahlen von 1890 und 1887 verglichen, be trug 1890 der Zuwachs gegen 1887 664,000, 1893 gegen 1890 nur 359,000 Stimmen, also wenig über die Hälfte jener früheren Steigerung, wobei noch der Einfluß der um 2*/, Proc. gestiegenen Beoölkerungs- zahl in Anrechnung gebracht werden muß. Die Steige rung in den drei Jahren von 1887 auf 1890 betrug demnach 87 Proc., in den 3^r Jahren von 1890 auf 1893 nur 26 Proc. Von den abgegebenen giltigen Stimmen erhielt 1887 die Socialdemokratie 10 Proc., 1890 20 Proc. und 1893 22 Proc. Die absolut wie relativ geringe Steigerung von 1890 auf 1893 entfällt zum allergrößten Theile nur auf Rechnung der im Jahre 1893 zahlreichen sogenannten „Zähl - Kandidaturen." Die Socialdemokcaten stellten nemlich in jenen Jahre in 392 Wahlkreisen Kandidaturen auf, im Jahre 1890 dagegen nur in 280 Kreisen. In über 100 Wahlkreisen mehr als 1890 war also bei den letzten Wahlen den Socialdemokcaten Gelegenheit gegeben, für Kandidaten ihrer Partei zu stimmen; die Zunahme um 359,000 Stimmen wird hierdurch erklärt und die Bermuthung erweist sich als richtig, daß in den Wahlkreisen, auf welche die Socialdemökratie im Jahre 1890 ihre Kan didaturen beschränkte, eine irgend nennenswerthe Zu nahme der Stimmenzahl nicht zu verzeichnen gemein ist. An dem Gesammtzuwachse von 359,000 social demokratischen Stimmen bei den Wahlen von 1893 participiren alle deutschen Bundesstaaten, mit Ausnahme Bremens, wo die Zahl von 14,843 und 14,572 zurück gegangen ist. Auf Preußen entfielen 963,000 social demokratische Stimmen oder 206,000 mehr als 1890; Berlin participirte hieran mit 151,000 Stimmen (25,000 mehr als 1890.) Im Königreiche Sachsen wurden für die Socialdemokratie 271,000 Stimmen abgegeben; das bedeutet gegen 1890 ein Mehr von 30,000 Stimmen. Wie in der vom „Statistischen Bureau" heraus gegebenen Zeitschrift konftatirt wird, hat die Zahl der Juden in früherer Zeit rascher, in jüngster Zert, nament lich aber seit 1880, langsamer zugenommen als die ge- sammle Bevölkerungszahl. Der Stand der jüdischen Bevölkerung und die Zahl vom Tausend der Bevölke. rung überhaupt betrug nemlich: 1811: 32,617 beziehungs weise 7,30; 1820: 138,181 beziehungsweise 12,25; 1840: 194,558 beziehungsweise 13,03; 1858: 242,416 be ziehungsweise 13,67; 1880: 363,790 beziehungsweise 13.34; 1890: 372,059 beziehungsweise 12 42. In den 16 Jahren 1875—1890 wurden 2101 Ehen zwischen jüdischen Männern und christlichen Frauen und 2113 Handel«vertrag«verhan amte« ve» Innern fa schließen, daß er sObst « Handlungen theilnehm'e» werde. Statt dessen ist an seiner Stelle der Gehe mrath Huber mit der Leitung der Berathungen.betraut worden, derselbe, der für die mißliebige Wendung der HandelSvertragS-Berhandlungen mit Oesterreich verantwortlich «macht wird. In deinem Falle ist diese Wahl dazu angethan, große Zuversicht m den Havdelskreisen zu erwecken, wo die Verhand lungen mit Rußland ohnehin schön nur geringem Ver- ttauen begegnen. Die „Korrespondenz de« Bunde- der Landwirthe" veröffentlicht in ihrer letzten Nummer einen Artikel au- der Feder eine- ihrer hauptsächlichsten Mitarbeiter, deS Frhrn. v. Wangenheim, der zwar keine Ueberschrift trägt, aber sehr wohl „Fort mit dem Grafen Caprivi" über schrieben sein könnte. Der Artikel enthält äußerst hef tige Angriffe gegen die neuen Handelsverträge im All gemeinen; sveciell wendet er sich dann gegen die an gebliche Absicht der Regierung, Rußland gegenüber den Roggenzoll auf 3 M. 50 Pf. pro Doppelcrntner ermäßigen zu wollen. Es könne als eine feststehende Thatsache gelten — so führt der Verfasser au- — daß der Reichskanzler gewillt sei, einen Vertrag auf dieser Grundlage abzuschließen und gegen eine solche Even tualität müsse der Bund der Landwirthe mit aller Ent schiedenheit protestiren. Der Reichskanzler verstehe nicht- von der Landwirthschaft und seine Beamten auch nicht; die Landwirthschaft sei aber nicht dazu da, um sich durch eine der Praxis entfremdete Bureaukratie zu Grunde richten zu lassen. „Wir können dann" — fährt der Autor wörtlich fort — „den jetzigen Reichskanzler nicht für den richtigen Mann am richtigen Platze halten; nach den unwiderleglichen Beweisen seiner Beharrlichkeit auf dem einmal eingeschlagenen Holzwege müssen wir seinen Abgang wünschen. Die Person des Reichskanz lers ist entbehrlich, die d utsche Landwirthschaft ist eS nicht. Wir haben es oft genug betont, daß die Land wirthe Deutschlands nicht der Regierung eine grund sätzliche Opposition machen können und wollen; aber wenn der leitende Staatsmann auf dem eingeschlagenen Wege hartnäckig beharrt, so wird und muß das dahin führen, daß wir jede Forderung der Regierung be kämpfen. Wir wissen, daß wir auf die Mitglieder der wirthschaftlichen Vereinigung fest zählen können, aber auch die außerhalb derselben stehenden Abgeordneten mögen bedenken, daß die deutschen Landwirthe unerbitt lich mit denjenigen Männern und Parteien abrechnen werden, welche sich in diesem Kampfe gegen die Regie rung unzuverlässig erweisen sollten." Das heißt also mit anderen Worten, daß die Herren vom Bunde der Landwirthe in Zukunft nicht mehr nach sachlichen oder patriotischen Erwägungen stimmen wollen, sondern nur so, wie es dem Reichskanzler — nicht gefällt. Wie man ein solches ObstruktionSsystem mit den angeblich so konservativen und staatserhaltenden Grundsätzen jenes Bundes vereinigen kann, erscheint schwer verständlich. Jedenfalls ist diese Taktik nicht konservativ oder doch höchstens „neukonservativ", d. h. demagogisch und rück sichtslos in der Wahl der Mittel. Angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen in Preußen tritt nunmehr auch die freikonservative Partei mit ihrem Wahlaufrufe hervor. Wir entnehmen diesem Schriftstücke den nachstehenden PasiuS: „Die Ver schlechterung der Lage der Finanzen macht eine feste Ordnung des StaatsdaushalteS und die strengste Spar- samkeit zur Pflicht. ES wäre aber das Gegentheil einer weisen Sparsamkeit, wollte man durch zu knappe Be messung de- StaatSaufwandeS die gedeihliche Fort entwickelung auf sittlichem, geistigem und materiellem Gebiete hemmen und dar heimische Erwerbsleben schwächen. Insbesondere liegt die volle Ausnutzung Ehen Mischen christliche» Männern und jüdischen Frauen «schloßen. Au» diesen Mischehen gingen jährlich i» Durchschnitte 453 lebende Kinder hervor. Nach deu Zählkarten, auf denen bekanntlich bei der letzte» Volks zählung auch die Frqge nach der Muttersprache gestellt war, gaben unter 1000 Juden 972 da- Deutsche al» solche an, von den übrigen 18^8 das Polnische, 2,3 da» Russische, 1,8 das Englische, 1,1 da« Magyarische u. s. ^o. Der Verfasser schließt den Aufsatz, dem wir diese Daten entnommen haben, wörtlich: ^Die Erwartung daß die Juden ihr besondere- VolkSthum aufgeben und, abgesehen von ihrem Religionsbekenntnisse, sich in Bezug auf Sitten und LebenSgemohnheiten völlig d«n Deutschen anschließen würde», hat sich bis jetzt nur in geringem Maaße erfüllt; sie bilden noch immer eine fremdartige, in sich abgeschlossene Gemeinschaft inmitten der deutschen Bevölkerung, welche sich von dieser durch mancherlei Besonderheiten in der Lebenshaltung und im Verkehre auch äußerlich sehr merkbar unterscheidet. Nur ein ver. hältnißmäßig kleiner Theil der preußischen Juden darf als wirklich germanisirt bezeichnet werden und eS bleibt abzuwarten, ob eS diesen Elementen in der Folge ge lingen wird, ihre Glaubensgenossen zur Ablegung der auS dem jüdischen BolkSthume beibehaltenen Anschauungen und äußeren LebenSgemohnheiten zu veranlassen, welch? deren völlige Verschmelzung mit dem deutschen Volke bisher verhindert haben." Großbritannien. Dreißigtausend Bergleute in Ebbw Bale (Monmouthshire) haben infolge der Einstel lung von Arbeitern, welche dem Syndikate nicht ange. hören, die Beschäftigung niedergelegt. ES handelt sich bei diesem Au-stande also lediglich um eine Machtfrage. Dabei hat in den letzten Tagen schon eine vertheilte Unterstützung von 100,000 M. unter die stcikenden Bergleute von Derbyshire (5 Schilling für jeden Berg mann und 6 Pence für jedes Kind extra) nur dadurch noch aufgebracht werden können, daß auf das Ber- sammlungsgebäude des Bergarbeitervereines in Chester, field Hypotheken ausgenommen wurden. Spanien. Ueber da- Verhalten deS inzwischen zum Tode verurtheilten Attentäters Palla- vor Gericht werden aus Madrid noch folgende Einzelheiten gemeldet: Der Delinquent wurde gefesselt in den Gerichtssaal ge führt; er erschien vollkommen ruhig und m'aß die An wesenden mit höhnischen Blicken. Nachdem ihm auf Befehl deS Vorsitzenden die Fesseln abgenommen worden waren, setzte er sich auf die Bank, die vor dem Richter- tische stand und begann gelassen mit dem Deckel des dort befindlichen Tintenfasses zu spielen. Im Laufe deS Verhöres behauptete der Angeklagte, die Bomben früher von seinem Freunde Monco erhalten zu haben, jenem Anarchisten, der vor einiger Zeit in San Martin de Prooensals von einer Dynamttbombe, mit deren Füllung er gerade beschäftigt war, in Stücke gerissen wurde. Pallas will die Bomben im Montjucy versteckt und sie von dort am Morgen der That geholt haben. Als der Untersuchungsrichter, Major Obregon, das Ver halten des Angeklagten unmittelbar nach der That schil derte, wiederholte dieser mit lauter Stimme den Ruf: „Es lebe die Anarchie!" Hierauf verlas der Oberst Garcia Navarro die ÄnklagesHrift, die Pallas mit spöt tischem Lächeln und Kopfschütteln anhörte. Im Namen der „beleidigten Gesellschaft" ward darin die standrecht liche Erschießung de- Verbrechers gefordert. Dieser hatte sich erhoben und hörte den für ihn so verhäng nißvollen Antrag mit an, ohne auch nur die geringste Aufregung zu zeigen. Als die Verlesung beendet und rings eine Todtenstille eingetreten war, sagte er mit ruhiger, klarer Stimme: „Genehmigt!" Auch im Ge fängnisse soll der Verbrecher eine cynische Haltung zur Schau getragen haben. Das Essen schmeckte ihm aus gezeichnet, auch rauchte er viel. Sonst beschäftigten ihn nur seine anarchistischen Ideen und selbst seine Frau und Kinder schien er darüber vergessen zu haben. Er machte den Eindruck eines Fanatikers, der da glaubt, eine hervorragende That, die seinen Namen der Nach- wckt überliefern wird, vollbracht zu haben. Im einen triumphirenden Zug im Antlitze des Disponenten gewahrte. So schnell diese Bewegung sich abspann, kam chm doch so rasch der Gedanke, daß hier tiefere Gründe für seine Zurückweisung vorlägen und im Nu kombinirte sein elastischer Geist einen entsprechenden Plan, den er auch sofort zur Ausführung brachte. „Da fällt mir noch etwas ein, Sir. Ich denke, Miß Courton wird es nicht ungünstig deuten, wenn ich ihr über den Erfolg meiner Mission Bericht erstatte. Da ich zufällig im Besitze der Adresse der Lady bin, so werde ich ihr heute noch eine kurze schriftliche Be- 'nachrichtigung zugehen lassen. Dadurch, denk' ich, wird r-ie Angelegenheit am schnellsten erledigt sein." DaS ein wenig verblüffte Gesicht, welches der Dis ponent bei dieser Eröffnung machte, bestätigte ihm die Richtigkeit seiner Bermuthung. „In der That, Sir, das wäre allerdings ein Au-weg, vorausgesetzt, daß sich nicht noch ein anderer Mittelweg darbietet. Vielleichtwären Sie geneiat, einstweilen eine Stelle im sogenannten Außendienste anzunchmen?" „Habe keine Idee davon, Mr. Wounsted", sagte Reisener, welcher bei deat Entgegenkommen des Anderen sich plötzlich auf der Höhe der Situation glaubte, „bin bisher nur mit der Feder beschäftigt gewesen." „Nun, dann schreiben Sie an Miß Courton und theilen Sie ihr dies gefälligst mit", rief der Disponent ungeduldig und dem Anscheine nach entschlossen, keinen Schritt weiter in dieser Sache zu thun. „Die Er- wiederung der Lady kann man ja abwarten." Mit dem unbestimmten Gefühle, daß er das er oberte Terrain wieder verloren habe, verließ der Deutsche die Räume de« Kontors. Er war jedoch fest ent ¬ schlossen, seinen Vorsatz auszuführen und einen Bericht nach dem St. Denis-Hüte! in der Mainstreet in Cin cinnati abzusenden. Bffand Miß Courton sich wirklich nicht mehr dort, so würde ihr der Brief doch nachfolgen und sie schließlich erreichen. Daß die Macht deS Dis ponenten sich soweit erstrecken sollte, um einem ihm von der Herrin ertheilten Auftrag schnurstracks 'zuwider- zuhandeln, wollte ihm nun einmal nicht einleuchten. Von diesem Gedanken in Anspruch genommen, war er die Treppe hinabgeschritten. Unten angelangt, ver fehlte er jedoch den AuSgang und sah sich plötzlich auf einem weiten Hofraume inmitten eine- Gewirres von Rollwagen, Schrotleitern und hochaufgeschichteten Kisten und Ballen verschiedener Größe und^Gattung. „Dort hinaus, Landsmann!" rief eine joviale Stimme im norddeutschen Dialekte und wie elektrisch durchzuckt von manchen lieben, traulichen Erinnerungen an die Heimath, wandte er sich um und sah einen ein fach gekleideten Mann in seinem Alter mit einem Blei- stlst in der rechten und einen Stoß von Frachtbriefen in der linken Hand. „Immer gerade au- ... . der Nase nach", fügte er lachend hinzu. „Wo man hinein gekommen rst, kommt man auch wieder hinaus!" „DaS ist sicherlich einer vom Außendienste", dachte Reisener, indem er auf den Deutschen zutrat, „hm, er schleppt keineswegs Säcke und Kisten, wie ich mir den Außendienst vorftellte. Sollte eS wirklich besser damit bestellt sein, als ich glaubte? Also auch ein Deutscher?" suhr er, zu dem Andern gewandt, laut fort. „Immer der Nase nach, sagen Sie? Sehr gut, wenn man sich nur immer auf seine Magnetnadel verlassen kann. Aber Scherz bei Seite, Landsmann, sind Sie mit der Stelle, welche Sie hier inne haben, zufrieden?" „Zufrieden?" brummte der Andere, indem er den Frager mit einem Blicke maß, der nicht frei von Miß trauen war. „Herri'ttch ffrage'Sie, welcher Staub geborene ist auf diesem Planeten zufrieden? Man muß zufrieden sein, aber in der That ist man's nicht. Bei den schlechten Zeiten muß man dem Himmel danken, wenn man Etwas hat. Denn schließlich ist etwas immer noch besser als gar nichts. Fünfundzwanzig Dollars monatlich und Arbeit von früh bis spät .... Du lieber Gott! mich soll der Geier zwicken, wenn- anderswo nur um ein Haar besser ist als hier. Da hält man schon aus. Uebrigens .... wenn die deutsche Mamsel nicht wär', wer weiß, hinter welcher Ecke ich dann schon meinen letzten Athemzug auSgehaucht hätte! Mit den Amerikanern — na, ich will lieber schweigen." „Also weiter, Murphy!" wandte er sich einem mit dem Abladen Don Frachtstücken beschäftigte» vierschrötigen Irländer zu: „Eme Kiste baumwollene Waaren! Signum: Zwei zusammengekeilte Dreiecke! Nummero 66,666. Adresse: Max Johnson ün Baltimore!" „Hat ihm!" brüllle der Irländer, indem er hurtig die bezeichnete 200 Kilogramm schwere Kiste ergriff u»d beiseite wälzte, „weiter! wa» kommt nun?" „Einen Augenblick, Landsmann", unterbrach Reisener den Diensteifrigen, „ich möchte Sie bitten, mir einen Rath zu ertheilen in einer Angelegenheit, von der Sie jedenfalls mehr verstehen, al» lch." „Steh« gleich zu Diensten, Herr! Hier, Murphy! nehmen Sie den Schwindel auf einen Augenblick in die
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