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Sächsische Dorfzeitung : 10.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189310105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18931010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18931010
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-10
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 10.10.1893
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ächsische Dorhnl«G 55. Jahrgang. Dienstag, den 1ü. Oktober 1893 Ar. 119 Feuilleton Inserate werden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die1spalt.Zeile15Pfg. Unter Eingesandt: MPfg. (Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmanu Wüller in Dresden. der R«ch«!a°M HA -A» SchI°gAall itt nickt ein wahres Wort, ver Hurst durste "° ch d « s^.r Umg'bun» üb«Ap. H -mm Sch>°San,°ll !,hr w-mg W - d - Abrnl- dM°°g Fü,st kaum in °«G-- W, in°de° H°U - nich'. w>- r°h-r g^ den Arm - gestochen wurde. Geschwulst ver- brettete sich schnell und erstreckte sich auch auf den Ober- arm Der Fürst H-U- d-st-ü h.ft>g° Schmer,-n. di- -r nach °-r °°raag-«an«-ae» «,°nlh-tt naiarkch um mehr -mpi^nd. S,nnj-lchr-nd sur da- W°hl-rg-h-n dc- °r-i,-a Siaal-maan-r ist d>- au- s-m-, Umg.buu, stammende Bemerkung: .2r nimm: er heute noch mit dem Reich-tage und dem Mimitermm zuiammen auf. Seine Laune mar während der durch den Wespenstich verursachten Schmerzen zeitweilig naturgemaß etwa- getrübt, indeß nur in genngem Grade; setzt ist sie wieder vorzüglich. Die ungünstigen Nachrichten können nur dadurch 7ntstandeu fern, daß verschiedene von dem Fürsten B.Smaick selbst herrührende Scherzworts wie zum Bei- spiel- Wir werden hier wohl noch den WechnachtSbaum aufbäuen," durch unberufene Personen in ernstem Sinne auSgelegt und kolportirt wurden." ... - , . Se Durchlaucht Fürst BiSmarck hat Sonnabend Vormittag von K.sstngen auS die Rückreise nach FriedrichSruh angetteten, woselbst er am Abend deS- selben Tages wohlbehalten eingelroffen ist. Während Verneigen für die ihm vom Publikum dargebrachten Ovationen. In den Kreisen, welche den Verlauf der deutsch russischen Handelsvertrag-.Verhandlungen mit Aufmerk samkeit verfolgen, befremdet eS nicht wenig, daß der hat dann der Bezug von Rohtabak abgenommen, aber es ist ganz falsch, wenn man daraus auf eine ent sprechende Abnahme des Verbrauches seitens der Raucher überhaupt den Schluß ziehen will. Inzwischen hat sich die Differenz wieder ausgeglichen, sodaß gegenwärtig der Verbrauch nahezu auf derselben Höhe steht wie vor der letzten Erhöhung der Steuer., Dabei darf man nicht außer Acht lasten, daß die Steuererhöhung im Jahre 1879 nicht viel geringer war als die jetzt ge plante Besteuerung. Nun hegt man ferner die Besorg niß, daß insbesondere der Cigarrenkonsum zu Gunsten des RauchtabakoerbraucheS eine Einbuße erlerden werde. ES mag sein, daß diese Besorgniß für den Anfang nicht ohne Berechtigung ist, wie überhaupt in der UebergangS- zeit auch in mancher anderen Hinsicht Verschiebungen zu Tage treten dürften; aber das ist ja bei jeder Neue rung dieser Art der Fall. Andererseits sind wir der Meinung, daß ein Rückgang im Verbrauche der Cigarren zu Gunsten des Rauchtabaks auf die Dauer nicht zu befürchten steht; davor schützt uns schon die Eitelkeit und Bequemlichkeit der Raucher. Auf den ersten Blick mag es seltsam erscheinen, daß wir ein solches Argu. ment ins Treffen führen, aber wir leben nun einmal in einer unvollkommenen Welt und da muß man selbst in solchen Dinge mit den kleinen Schwächen der Men schen rechnen. D.e Pfeife wird niemals wieder den Triumphzug durch die Welt antreten, selbst die Cigarre Politische Weltschau. Deutsches Reich. Mit Bezug auf den in un serer letzten Nummer mttgelheitten Nothschrei der Groß, tabakshändler bemerkt man von nationalliberaler Seite: Niemand wird eS den Herren verübeln, wenn sie das Interesse ihres Gewerbes lebhaft vertreten; aber da dies ebenso gegenüber jedem anderen Plane, welcher eine Vermehrung der Reichseinnahmen bezweckt, seitens der betr. Interessenten geschehen dürste, so würde, wollte die Regierung deshalb die diesbezüglichen Vorlagen fallen lassen, die Frage, wie das erforderliche Geld beschafft werden soll, überhaupt ungelöst bleiben. Die Erhöhung der Biersteuer ist mit ähnlichtn Argumenten, wie man sie jetzt gegen die Tabaksfabrikatsteuer geltend macht, zu Falle gebracht worden: gegen die Rer^S Weinsteuer wehren die Interessenten sich ebenfalls lebhaft; gegen die Verminderung der den Brennern zu gute kommenden Steuerdifferenz bei der Branntweinsteuer protestirt die Landwirthschaft u. s. w. Käme es aber schließlich da. hin, daß wiederum die direkten Steuern herangezogen werden müßten, so würde die Unzufriedenheit allgemein sein, denn durch die Mehrbelastung nur der reichen Leute sind nicht 100, ja nicht einmal die unmittelbar zur Deckung der Militärkosten erforderlichen 55 Millionen Mark aufzubringen. Wenn man ferner einen Rückgang des Tabakskonsums prophezeit, so steht ein solcher wohl lediglich bei den Cigarren zu befürchten. Aber auch diese Befürchtung ist ebenso übertrieben wie die Be. sorgniß der Tabaksinteressenten, daß sie dem Ruine ent- gegengetrieben werden möchten. Der Hinweis darauf, daß nach der im Jahre 1879 eingeführten Steuerer- Höhung der Tabaksverbrauch im Allgemeinen nicht un- beträchtlich zurückgegangen sei, beweist gar nichts. Hätte man zu jener Zeit dieselbe Vorsicht walten lassen, deren man sich jetzt befleißigen will, so würde sich schon da. malS gereizt haben, daß das Minus thatsächlich durch aus nrcht die Hohe erreicht hat, wie man nach den Ziffern gewisser Statistiker anzunehmen geneigt sein könnte. ES sind jetzt nemlich Uebergangsbestimmungen vorgesehen, nach denen von den Vorräthen an Fabrika ten, welche am Tage des Inkrafttreten- deS Gesetzes vorhanden sein werden, eine Nachsteuer erhoben werden soll. Hätte man im Jahre 1879 für die damaligen TabakSvorräthe auch eine Nachsteuer festgesetzt, so würde da- Ergebniß der Statistik wohl wesentlich anders aus gefallen sein. ES sind damals nemlich von Spekulanten vor dem Inkrafttreten deS Gesetze- riesige TabakSvor räthe aufgestapelt worden, die erst in der Folgezeit ver arbeitet wurden, deren Verbrauch sich aber nicht kon- troliren ließ, weil ja die Fabrikate bei der jetzigen Ge wichtsteuer keiner Kontrole unterworfen sind. Natürlich Jnseraten- Annahmestellen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvaiidendank, Haasenstrin L Vogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube L Eo. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, Kesselsdorf u. s. w. begrüßte im Auftrage des Großherzogs von Sachsen- Weimar der Bezirksdirekior Dr. Eucken den Fürsten und die Fürstin im Salonwagen. Der erstere war sehr erfreut über diese huldvolle Aufmerksamkeit. Bei der Abfahrt erschien er am offenen Fenster und dankte für die Ovationen des Publikum-, welche- Hochrufe auS- brachte. Damen überreichten dem Fürsten, welcher ziemlich wohl auSsah, Blumen. Auch in Hannover war der Bahnsteig, als der Sonderzug eintraf, von einer zahlreichen Menschenmenge dicht besetzt. Die Gräfin Wilhelm Bismarck hatte sich daselbst mit einem pracht vollen Blumenkörbe zur Begrüßung eingefunden. Nach dem Professor Schweninger der Gräfin Bericht über da- Befinden deS Fürsten erstattet hatte, nahm sie mit im Salonwagen Platz, um nach FriedrichSruh mit- zureisen. Erst als der Zug sich wieder in Bewegung setzte, erschien der Fürst am Fenster und dankte durch Exped. u. Redaktion Dresden-Reuftadt kl. Meißner vasse 4. Die Zeitung erscheint Dienstag, Donnerstag und ronvadend früh. AdonnementS- PretS: Vierteljährl. M. 1,50. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung in» HauS erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pfg. Atte und neue Welt. Roman von Karl Zastrow. (26 tzortsetzuog.) „Und dann .... nehmen Eie mir's nicht übel, Eir. . . . dieses abnorme Salär!" Er schlug mit einer heiligen Entrüstung auf das Papier und fuhr dann unwirsch fort: „Unser erster Klerk erhält nur 40 Dollars. Ich denke, die Miß mutz ganz kurios aufgelegt gewesen sein und bin überzeugt, sie wird inzwischen das Thörichte ihres Verlangens eingesehen und im Stillen ihren Ent schluß geändert haben und wenn ich dieser veränderten Anschauung Rechnung trage, so wird sie mir bei ihrer Zurückkunft Dank wissen, wie eS schon häufig der Fall gewesen. Also ein ander Mal, Sir l Für jetzt bin ich wirklich nicht in der Lage, etwas für Sie zu thun!" Das war ein Donnerschlag für den Deutschen, der alle seine Aussichten und Hoffnungen plötzlich zertrümmert sah. Freilich war er nicht so ganz unvorbereitet auf diesen Schlag. Inmitten all' seiner goldenen ZukunftS- träume hatte er zuweilen leicht den Kopf geschüttelt in dem Gedanken, daß das Engagement von einer Frau herrühre. Eine Frau handelt ja nicht konsequent wie der Mann, folgt oft der Eingebung deS Gefühls und nimmt daS Veranlaßte zurück, wenn der Verstand wieder in seine Rechte tritt. Er faßte sich jedoch schnell und fand auch bald die Antwort, welche unter den obwaltenden Umständen ihm die passendste schien. soll, Sir. Wollen Sie nicht warten, bi- Miß Courlon zurückkommt?" „Ich weiß nicht, Sir, ob die- so bald geschehen wird, daß ich eS ohne Schädigung meiner Interessen thun könnte", erwiederte Reisener m der gedrücktesten Stimmung „ES können in der That noch Wochen darüber vergehen. Vielleicht", fügte er zögernd hinzu, „wäre Ihnen mit einer entsprechenden Entschädigung gedient?" „Dafür müßte ich denn doch danken, Sir", unter- brach der Deutsche mit der ganzen Bitterkeit seiner auf wallenden Empfindungen den Sprecher, „ich lege einen zu großen Werth auf meine erworbenen Rechte, als daß lch mich ihrer ohne Weitere- entäußern sollte. Ich er achte es nach der Lage der Sache denn doch für da- Beste, abzuwarten, blS Miß Courton zurückkehrt." Wounsted zuckte die Schultern. „Ich muß Ihnen überlassen, wa- ^ne thun wollen, möchte Sie jedoch darauf aufmerksam machen, daß vor Eintritt der rauheren an das Eintreffen der Lady kaum zu denken lst. Miß Courton rst nicht gewohnt, sich irgend einen Zwang aufzuerleaen. Sie verlebt den Frühling und den Herbst auf Reisen, den Sommer in Saratoga und bringt nur den Winter in Newyork zu. Wie gesagt, sehr, sehr unangenehme Geschichte, Sw und lch bedauere nochmal- aufrichtig, nicht m der Lage zu fern, etwas für Sie thun zu können." sich ^inen Papieren zu und sich an, das Zimmer zu verlassen. Schon Thürklinke in die Hand Uttick Wie von einem geheimen Impuls ge. leitet, emen Blick zurückwarf und bei dieser Gelegenheit Die beunruhigenden Nachrichten über den Gesundheits zustand des Fürsten Bismarck, welche von der Rudolst. LandeSztg. verbreitet wurden, hatten die Redaktion deS Berl. Tagebl. veranlaßt, einen Korrespondenten nach Kissingen zu entsenden, um an Ort und Stelle Er kundigungen einzuziehen. Derselbe telegraphiere nun seinem Blatte unter dem 6. d. MtS.: „AuS absolut authen tischer Quelle erfahre ich, daß sämmtliche alarmirende Nachrichten über daS Befinden deS Fürsten Bismarck auf Unwahrheit beruhen. Auch an der Behauptung, „Ich darf Ihnen nicht verschweigen, Mr. Wounsted, daß ich durch diese eigenthümliche Ausführung eines Ihnen von der Herrin des Hauses ertheilten Auftrage- in eine sehr prekäre Lage versetzt werde. Ich war im Begriffe, eine Stellung im Staate Tennesse anzutreten. Auf der Reise dorthin wurde ich mit Miß Courton be kannt und hatte das Glück, von ihr für das Haus engagirt zu werden, nachdem sie, wie ich glaube, im Laufe unserer Unterredung die Ueberzeugung gewonnen, daß ich m der That eine nicht unbedeutende Kraft für daS Geschäft sein werde. Im Vertrauen auf die Priorität der Eigenthümerin bin ich hierher gekommen, muß Ihnen jedoch offen bekennen, daß ich keineswegs Lust habe, ohne Weiteres meine Ansprüche, die ich in diesem Blatte Papier schwarz auf weiß habe, fahren zu lassen." DaS Gesicht deS Disponenten zog sich noch mehr in die Länge. „ES ist eine unangenehme Geschichte", antwortete er in sichtlicher Mißstimmung „und ich weiß wirklich nicht, wie ich mich hier verhalten soll. Meiner Ansicht nach hat Miy Courton wieder einmal ohne alle Ueberlegung gehandelt. Ich habe im Allgemeinen die bestimmte Weisung, nichts gegen die Interessen des Hauses zu thun. Indessen würde ich dieser Instruktion strikte entgegen handeln, wenn ich Sie einstellte, ohne daß eine zwingende Nothwendigkeit hierzuvorliegt. Stellen sich später die Nachtheile eine- solchen Schrittes heraus, dann ist nach meinen bisherigen Erfahrungen Miß Courton weit entfernt, die Folgen ihres eigenmächtigen Vorgehens zu vertreten. Dann heißt eS einfach: „Warum haben Sie mich nicht gewarnt? Sie als langjähriger Leiter deS Geschäfts mußten daS besser wissen als ich u. s. w." Ich weiß wirklich nicht, wie ich Ihnen helfen von gewaltigstem Kaliber ist noch immer bequemer als die plumpe Pfeife, die überdies die zärtlichste Pflege > ,r»vr» ^ugr» erfordert, wenn sie nicht an die Riechorgane der Mtt- ! deS fünf Minuten währenden Aufenthaltes m Elftnach Menschen die stärksten Zumuthungen stellen soll. Dazu kommt aber noch ein anderer schwerwiegender Umstand in Betracht: die Cigarre gilt für vornehmer als die Pfeife und heut' zu Tage will nun einmal die Welt so nobel als möglich erscheinen, am allermeisten diejenigen, die es leugnen oder die sich darüber lustig machen. Also die Gefahr, die der Cigarre droht, ist keineswegs so groß, als man vielfach snmmmt. Aus diesem Grunde theilen wir auch nicht die Befürchtung, daß viele Tausende von Arbeitern, die jetzt bei der Cigarrenfabnkation ihren Verdienst finden, infolge der Steuererhöhung brotlos werden könnten.
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